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Die Falle Part II

Die Falle – Part I

Ein schweres Pochen an einer Tuer. Schritte im Haus… genau an meiner Zimmertuer vorbei, Licht schien ploetzlich durch den Tuerspalt.

Mit lautem Knarren wurde die Tuer geoeffnet.

Ich vernahm zwei Stimmen, eine unbekannte Frau und die andere gehoerte zu Norbert das war eindeutig. Es war ein leichtes der
Unterhaltung zu folgen:

„Ahh.. hallo Petra, nett das du Zeit fuer mich hast, du bist nur um eine Stunde zu frueh!“

Die Frau hatte einen merkwuerdigen Akzent und eine rauhe Stimme: „Gruess dich – Du weisst doch, dass ich immer fuer Dich Zeit habe. Ich brach nur etwas frueher auf, denn es beginnt zu regnen und ich will nicht, dass sich Duroschka erkaeltet. – Du hast Sie ja noch gar nicht gesehen, seit der Operation, komm heraus und sieh sie dir an.“

„Oh, ich sehe es wird gleich beginnen in Stroemen zu giessen, willst Du sie nicht mit herein nehmen? wenigstens in den Flur?“

„Also wirklich, ich weiss ja, dass Du die Sache anders siehst, aber sie ist nun mal ein Pony und Ponys haben im Haus absolut nichts verloren!“

„Dann stell sie wenigstens unter das Carport, ich hab mein Auto sowieso hinters Haus gestellt! So wird dann auch Dein Wagen nicht pitschnass.“

„pisch.. was?“, fragte die Frau

„Nass eben, durchnaesst, voll mit Wasser“,war Norberts Antwort. Ich musste dabei beinah schmunzeln.

„Aeh..Ja, du hast recht. Komm mit und sieh Sie dir wenigstens an!“

„Ich werde sie mir danach ansehen, jetzt hab ich nur Hausschuhe an, und ich bin nicht voll bei der Sache, solange das mit Elana
nicht geklaert ist! Stell Dein Pony unter, komm rein und mach es Dir dann gemuetlich, das Essen wird noch ein paar Minuten
dauern.“

Aufgrund der Geraeusche vernahm ich dass die Frau, gesagtes offenbar gerade in die Tat umsetzte.

Gleichzeitig oeffnete sich die Tuere zu meinem Zimmer! Jetzt als das Licht herein strahlte, merkte ich erst, wie dunkel es trotz der kleinen Lampe in meinem Zimmer schon war. Norbert liess die Tuere offenstehen und kam geradewegs auf mich zu.

Vorsichtig setzte er sich neben mich auf die Bettkante.

Wir sahen uns an, ohne ein Wort zu sprechen. Ich formulierte im Geiste noch, wie ich ihm meinen Unmut an den Kopf werfen sollte.

Als er mir mit dem Ruecken seiner Hand, zaertlich ueber die Wange streifen wollte, drehte ich meinen Kopf demonstrativ in die andere Richtung.

„Bitte… bitte, sei nicht so.“,flsterte er.

Ich wandte mich ihm zu, sah ihn scharf an und erwiderte stotternd und aufgebracht:“Verdammt, was erwartest Du denn? Nach allem was Du mit mir angestellt hast? Ich koennte.. ich will.. ach Scheisse“ Ich drehte meinen Kopf wieder zur Ihm abgewandten
Seite als Traenen ueber meine Backen kullerten. „…Du kannst mich doch nicht einfach.. ..ich meine hier.. ..Lass mich einfach
in Ruhe!!“

Norbert erhob sich. – Die Haustuere knarrte. Gleichzeitig
vernahm ich, das sich naehernde klicken von Stoeckelschuhen auf
Steinboden. Die ominoese Frau naeherte sich!

Ich schaltete auf stur. Sie interessierte mich gar nicht.

Norbert sagte mit ruhigen Worten: „Elana hoer zu, ich hab Dir
versprochen, dass Du gehen kannst wenn Du willst. Petra hier ist
Aerztin, sie wird dich noch kurz durchchecken, wenn Du magst
kannst Du dann noch was essen und dann kannst Du tun was Du
willst!“

Die Frau beugte sich ueber mich. Noch bevor ich mich ihr
zuwenden konnte, erwischte sie mein Kinn und mit eisernem Griff
an den Backen zwang sie mich, meinen Mund zu oeffnen. Waehrend
sie mit wissenden Blick meine Zaehne betrachtete, meinte sie zu
Norbert: „Ich hab Dir gesagt, die macht das nicht mit. – Die
Zaehne hab ich mir noch nicht angesehen, die scheinen aber eh in
Ordnung zu sein. – Du solltest Dir mein Angebot nochmal
ueberlegen. Ich wuerde sogar noch was drauflegen, obwohl sie so
schwaechlich gebaut ist, ist sie doch was besonderes. Ausserdem
sind die Hoden schon ab. Das erleichtert das Laufen ohne
Zurrzeug.“

Ich versuchte mich aus ihrem Griff zu entwinden, was mir
allerdings erst gelang, als sie von mir abliess. „Zickig ist die
kleine Stute auch noch, die gehoert erst mal richtig gezaehmt!“,
fuegte sie hinzu.

Norbert massregelte Petra mit strenger Stimme:“Du weisst genau,
das ich zum groessten Teil nicht gutheisse was du mit deinen
Ponys machst! Ausserdem verbitte ich mir, wie du mit meiner
vielleicht zukuenftigen Frau sprichst! Du bist hier um ihren
gesundheitlichen Zustand zu ueberpruefen, und ich verlange dass
du sie behandelst wie eine Lady!“

Die angebliche Aerztin war sichtlich nicht auf diese Antwort
vorbereitet und einen Moment lang, wusste sie nicht was sagen,
dann fing sie sich und aenderte schlagartig ihr Auftreten:
„Ups.. Entschuldigung Norbert, du weisst es ist eben die
Routine. Danke dass Du mich sofort darauf aufmerksam gemacht
hast!“ – Sie wandte sich zu mir:“Mylady, ich bitte sie, mein
ungebuehrendes Verhalten zu entschuldigen, ich war wohl mit den
Gedanken nicht ganz bei der Sache.“

Norbert murmelte das er noch was holen muesse und liess uns
alleine.

Petra setzte sich neben mich auf die Bettkante und kramte aus
einer kleinen Tasche ein paar typische Aerzteutensilien hervor,
entledigte sich ihrer ellenlangen Handschuhe und begann ihre
Arbeit.

Waehrend sie meinen Puls und Blutdruck mass, betrachtete ich sie
das erste mal etwas genauer. Sie hatte recht lange, bis zu ihren
Bruesten reichendes, schwarzes Haar, welches sie mit einem
breiten Lederband am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz
zusammengebunden trug. Am Haaransatz war deutlich zu erkennen,
dass ihre natuerliche Haarfarbe etwas heller sein musste. Ihr
huebsches Gesicht war streng geschminkt, und ich schaetzte sie
auf so Anfang vierzig. Weiters trug sie einen aermellosen
Lederbluson, der so Hauteng anlag, dass ihre runden Brueste
richtig stark zur Geltung kamen. Darunter hatte sie ein Teil an,
von dem man nur die weiten, langen Aermel sah, die ihre Arme
bedeckten. Ein breiter enggeschnallter Hueftguertel brachte ihre
makellose Taille wunderbar zur Wirkung und war ein harmonischer
Uebergang zur ebenfalls hautengen, schwarzen Latexhose.

Wiederum wunderte ich mich ueber das was ich sah. Klar, es sieht
super aus, aber ich kannte keine Frau, die so in die
Oeffentlichkeit gehen wuerde. Auf einen Fetischball vielleicht
oder in die Disco, aber sonst kriegt man eine solche Augenweide
nirgends zu sehen.

„Wir werden mal sehen, wie Du die Operationen ueberstanden hast.
Es gab uebrigens keine Komplikationen und ich habe mich sehr
bemueht, und bin sehr sachte vorgegangen.“, flsterte sie in
einem freundlichen, herzlichen Ton, wobei sie die Steppdecke
langsam herunterzog. Neugierig erwartete ich das Bild das sich
mir darbieten wuerde..

Zwei kleine Brueste erhoben sich von meinem Oberkoerper. Sie
waren wirklich ziemlich klein, aber es waren zweifellos Brueste!
Ein paar kleinere blaue Flecken truebten das Bild, aber alles in
allem, sah das alles ganz natuerlich aus. „Schmerzen?“, fragte
sie, als sie meine linke Brust vorsichtig betastete.

Ich antwortete wahrheitsgemaess, auch als sie die andere Brust
inspizierte.

Petra stand auf, und schlug die Decke ganz zurueck, um sich den
Rest ihrer Arbeit anzusehen.

Mit zwei Fingern hob sie meinen Penis an, und mit der anderen
Hand tastete sie sorgfaeltig meinen, nun spuerte ich es
definitiv, leeren, Hodensack ab.

Dann wandte sie sich zu mir:“Irgendwelche besonderen Beschwerden
oder Unregelmaessigkeiten?“ Ich schuettelte nur den Kopf. „Ich
werde in den naechsten Wochen oefter vorbeischauen, bitte sag
mir alles was Dir komisch vorkommt. Koerperlich bist Du fit, es
duerfte auch nichts mehr passieren, ausser dass sich dein
Gefuehlsleben in den naechsten Wochen etwas austoben wird, aber
das legt sich dann bald.“

„Danke“, entkam meinem Mund, obwohl ich eigentlich nichts sagen
wollte.

Einige Sekunden darauf, kehrte Norbert zurueck und lud einen
Stapel Kleidungsstuecke am kleinen Tisch ab. Bevor er sich mir
zuwandte, bat er Petra auf ihn im Wohnzimmer zu warten. Die
schluepfte in ihre Handschuhe, erwischte ihr Zeug und stoeckelte
mit einem: „Bis gleich!“, aus dem Raum.

„Nun.. „, begann er und machte eine lange Gedankenpause.

„Unabhaengig davon, wie du dich entscheiden wirst, schlage ich
vor, dass du uns beim Essen Gesellschaft leistest, denn es wird
Zeit dass Du wieder zu Kraeften kommst. Ich bin kein besonders
guter Koch, aber bei Kleinigkeiten hab ich schon etwas Uebung.“

Waehrend er die Klettverschluesse der Lederarmbaender von meinen
Handgelenken loeste, fuhr er weiter fort: „Ich habe drei
Kleidungsgarnituren fuer Dich gebracht, von Dir haengt es ab,
welches Du waehlen wirst. Und sei dir sicher, ich wuerde dich
als meine Frau wollen, weil ich mich in dich verliebt habe, aus
keinem anderen Grund. Als ich zum Bahnhof in Salzburg kam,
erwartete ich eine nette Bekanntschaft, nicht aber, die Frau
meines Lebens zu treffen …“

Ein Handy klingelte!

Ein Handy.. das muss ich haben! – war mein erster Gedanke!

Norbert entschuldigte sich kurz, und verliess schnellen
Schrittes den Raum. Die Tuer blieb offen und ich konnte genau
vernehmen, dass er sein Telefon dass im Vorraum lag, abhob und
zu telefonieren begann.

Nun war meine Chance gekommen, denn meine Arme waren frei. In
diesem Moment hatte ich nur einen Gedanken: „Telefon hin oder
her.. egal, erst mal raus hier!“ Alle Schmerzen vergessend,
beugte ich mich vor, oeffnete die Fesseln an meinen Fussgelenken
und sprang foermlich aus dem Bett. Ein vorbereiteter
Kleidungsstapel enthielt Turnschuhe, lange Maennerunterwaesche
und einen Trainingsanzug, den schnappte ich mir im Vorbeilaufen
und fluechtete aus meinem Gefaengnis. Durch die Tuer in den
Vorraum, widerstand ich gerade noch dem ersten Ansturm des
Schwindelgefuehls, welches sich immer einstellt, wenn man zu
schnell aufsteht. Obwohl sich mein Blick truebte und ich alle
Farben sah, war der Freiheitsdrang staerker und ich widerstand
dem Schwaecheanfall. Die Haustuere war genau zu meiner Linken,
mit aller Gewalt riss ich sie auf und torkelte ins Freie!
Norbert rief mir noch was nach, was ich nicht verstand. War mir
auch voll egal in dem Moment.

Der stroemende Regen, die Orientierungslosigkeit und vor allem
mein der Ohnmacht nahe Zustand liessen mich nur nach dem
naechsten trockenen Platz Ausschau halten. Ich war in Hast, die
Sicht war gleich Null. Links von mir, erkannte ich das Fenster,
meines Zimmers an der Aussenwand der Hausmauer, dahinter die
Hausecke mit einem angebauten, offenen Vordach – das war mein
Ziel. Mehr torkelnd als rennend erreichte ich den vom Regen
geschuetzten Ort und liess mich auf der Stelle auf meinen
Kleidungsstapel niederfallen.

Nach einigen, tiefen Atemzuegen wich das Schwindelgefuehl
langsam und machte dem Erfolgserlebnis platz es geschafft zu
haben. Mein Verstand schaltete auf kalte Logik: Nun nur nicht
aufgeben, kurz beruhigen, dann rasch anziehen und dann zum
naechsten Unterschlupf – dort Plan schmieden. Splitternackt wie
ich war, merkte ich schon, wie unangenehm kalt es doch war,
somit beeilte ich mich, in meine Kleidung zu schluepfen. – Shit,
ich muss die Socken wo verloren haben. Ich sah mich kurz danach
um.

Wie vom Blitz getroffen, erschrak ich, als ich feststellte dass
noch eine weitere Person hier war, ausser mir und zwar keine
anderthalb Meter hinter mir! Das Ponygirl.. das waere meine
Chance! – Der neben mir stehende Wagen war fahrbereit und mit
den beiden Deichseln am Hueftgurt des Maedchens befestigt. Es
war eine Art offene Kutsche in Leichtbauweise mit hohen,
rollstuhlaehnlichen Speichenraedern und einer elegant
Lederbezogenen Sitzbank, die im Notfall zwei Personen Platz
bieten konnte. An den Achsen der beiden Raeder begann jeweils
eine geschwungene Stange, an der noch das Fussbrett der Sitzbank
befestigt war und fuehrte in weitem Bogen an beide Hueften des
Maedchens. Das, mit einer leichten Decke bekleidete Maedchen
stand mit geneigtem Kopf davor und wartete offenbar auf seine
Lenkerin.

Ich schlich dem Maedchen an die Seite und fragte fluesternd, ob
es mir bei der Flucht helfen wuerde.

Das Ponygirl hob seinen Kopf und sah mich verdutzt an.

Ich fragte nochmal: „Hoer zu, du bist meine einzige Chance von
hier fortzukommen. Ich flehe Dich an, bitte hilf mir!“

„Sie kann Dich nicht verstehen!“, vernahm ich Petras strenge
Stimme, einige Meter hinter mir.

Ich wusste, dass meine Flucht nun schon zu Ende war. Petra
stolzierte langsam auf mich zu und sprach weiter:“Sie kann kein
Deutsch sowie niemand hier in der naeheren Umgebung. Ich,
Norbert und noch eine Handvoll Personen ausgenommen, versteht
sich!“

Ich wendete mich ihr langsam zu…

„Ausserdem koennte sie dir nicht antworten, denn ihre
Stimmbaender wurden schon vor langer Zeit durchtrennt.“, meinte
sie und legte ihren Arm um meine Schultern um mich weiter vor
das Maedchen zu geleiten.

Mit geschickten Fingern oeffnete sie den Knopf, der die Decke
des Ponygirls zusammenhielt und zog diese von dessen Schultern.

Ich war schockiert!! Das arme Ding hatte keine Arme!

Erschrocken und entgeistert blickte ich in Petras Augen. „Bisher
banden wir die Arme immer auf den Ruecken, aber das behindert
das freie Laufen. Diese Loesung ist viel praktischer.“

Ich konnte diese Grausamkeit einfach nicht fassen, total
schockiert wand ich mich aus ihrer Umarmung und wollte nur weg
von diesem Ort.

Sie fasste mich gerade noch an einer Hand und hielt mich
zurueck: „Wenn du willst erklaere ich dir das alles einmal, es
ist nicht so wie du denkst! Aber hoer mir mal kurz zu, ich Lass
Dich dann gehen!“

Ich drehte mich um, um sie zu beschimpfen, aber sie kam mir
zuvor. Mit erhobenen Zeigefinger und scharfer Stimme flsterte
sie: „Wenn Du jetzt gehst, dann bist du echt verdammt bloed!
Denk mal nach, was willst du denn schon tun? Du kannst nur mehr
als Frau leben, und wenn du es bis zum naechsten Dorf schaffst,
was glaubst du, dass dich dort erwartet? Glaubst du im Ernst,
dass sich irgendwo im laendlichen, tschechischen Gebiet ein
einziger Polizist was um dich schert? Selbst wenn du jemanden
interessieren solltest, dann wirst du hoechstens vergewaltigt
oder gleich so in ein Bordell verkauft! Oder was glaubst Du,
warum wir unsere Ponyfarm hier so unbescholten betreiben
koennen? Weil es hier absolut niemanden interessiert!!! Und noch
so nebenbei. Du koenntest Norbert haben, du braeuchtest nur mit
den Fingern zu schnippen! Er ist wirklich ein netter Typ.
Ehrlich, sauber, freundlich.. genau wie sich jede Hausfrau in
den sogenannten westlichen Laendern ihren Ehemann vorstellt. Ich
wuerde ihn sofort nehmen, wenn ich eine Chance haette, aber du
bist dir natuerlich zu stolz dafuer! oder was? Aber wenn du echt
glaubst .. „, sie blickte kurz auf und wurde noch leiser, es war
schon schwierig sie zu verstehen. „..wenn du echt glaubst du
muesstest fort, dann sag es ihm einfach, er wird dich nicht
zurueckhalten. Aber zumindest die Wahrheit aus Deinem Munde hat
er verdient, ausserdem …“, sie stoppte, denn ich konnte auch
vernehmen, dass Norbert hinter mir schon fast in Hoerweite war.

Sie zwinkerte mir zu, legte wieder ihren Arm um meine Schultern
und wandte sich laut sprechend Norbert zu: „Mach dir keine
Sorgen Norbert, das sind nur die Hormone ich hab dich ja
vorgewarnt. Das war wahrscheinlich auch schon der Hoehepunkt der
Umstellungskrise!“

Langsam geleitete sie mich ins Haus zurueck. Als wir an dem im
stroemenden Regen stehenden Norbert vorbei schritten, meinte sie
zu ihm, dass wir alleine, von Frau zu Frau sprechen muessten.
Und dass er ihr Pony wieder zudecken solle, dann auf uns im
Wohnzimmer warten, was er ohne Widerrede befolgte.

Sie fuehrte mich in mein Zimmer und wir setzten uns
nebeneinander auf das Bett.

Ich wusste ploetzlich nicht mehr was mit mir los war. Was war
richtig, was falsch? War das ueberhaupt alles wahr was da herum
um mich passierte? Meine Verzweiflung schwappte ueber und ich
musste ploetzlich von ganzem Herzen weinen..

Petra drueckte mich zaertlich an ihre Brust und waehrend sie
meinen Kopf streichelte munterte sie mich auf, mich nur
auszuweinen. Es dauerte mehrere Minuten, in denen sie mich
troestete und mir gut zusprach, bis ich mich wieder
einigermassen gefangen hatte. „Aber ich bin doch in Wirklichkeit
gar keine,..“,stammelte ich beim Weinen. Mit ruhiger Stimme
antwortete Petra:“Was bist Du nicht? Eine Frau? – Die
Wirklichkeit, meine Liebe, die existiert nur in deinem Kopf! Was
bist du dann, wenn nicht eine Frau? Ist es nicht das, was du in
Wirklichkeit bist? Oder hat Norbert sich irgendeinen <
ganzen Herzen>> von der Strasse geschnappt und ihn gezwungen in
der Rolle einer Frau zu leben? Nein, das hat er nicht getan! Du
bist naemlich eine Frau! In Wirklichkeit bist du ein huebsches
Maedchen, dem die Rolle eines Mannes von der Gesellschaft
aufgezwungen wurde! Ist es nicht so?“

Beim Nachdenken ueber ihre Worte, hoerte ich kurzzeitig zu
weinen auf.

„Ist es nicht so wie ich sagte? – Schau mir in die Augen und sag
das es nicht so ist, dann Lass ich dich sofort in Ruhe und nimm
dich noch ein Stueck auf meinem Wagen mit, wenn ich heimfahre!“,
forderte sie mich nochmal auf.

Ich nahm meinen Kopf von ihrer Brust und blickte mit meinen
verweinten Augen in die ihren. „Ja, du hast recht!“, hoerte ich
mich schluchzen, gleichzeitig konnte ich ihrem Blick schon nicht
mehr standhalten und fiel ihr um den Hals, um an ihrer Schulter
weiter zu weinen. Und wieder ermutigte sie mich, mich nur
auszuweinen.

Langsam, nach einigen weiteren Minuten klaerte sich mein Geist
und ich beruhigte mich langsam.

Ganz sachte und vorsichtig loeste sie sich aus unserer
gegenseitigen Umarmung und blickte mir freundlich in die
Augen:“Weisst Du was? Ich hilf dir geschwind, dich herzurichten,
dann gehen wir mal was Essen, ich hab naemlich schon einen
Monsterhunger!“

Ich nickte mit einem gespielten Laecheln:“Mhmm“.

Sie umarmte mich nochmal, gab mir total ueberraschend einen
schmatzenden Kuss auf den Mund und erhob sich, mich an der Hand
mitziehend vom Bett: „Setz dich rueber zum Spiegel und rasier
dich erst mal. Es muesste dafuer alles im Schrank sein, ich
schau inzwischen mal, was wir so zum Anziehen haben.“

Ich tat wie mir geheissen, und Petra klaubte die beiden, sich
noch am Tisch befindlichen Kleidungsstapel durch: „Ist ja
unglaublich, das passt ja nicht zusammen! Nein, das kann ja
niemand anziehen. Wart ich geh was anderes holen.“ – Sie
verschwand kurz, nur um nach etwa drei Minuten wieder mit einem
kleinen Reisekoffer wieder aufzutauchen. „Denk dir nichts, das
ist mein Koffer, der steht immer hier. Ich hoffe schon lange
Zeit, dass Norbert mich mal bittet ueber Nacht zu bleiben, aber
es passierte noch nie. Nun ist es sowieso hinfaellig“,
antwortete sie auf meinen fragenden Blick hin, waehrend sie den
Koffer am Bett aufklappte.

„Ah, du bist mit rasieren fertig, dann zieh dich mal aus und
nimm, wart.. der Strumpfguertel, haette schon gepasst, der BH
auch, denn meiner waere dir sicherlich noch zu gross…“, dabei
deutete sie auf die genannten Teile am kleinen Tisch. „.. hier,
ein Spitzenslip von mir, nein, halt. Alles zurueck. Nimm den
Strumpfguertel, der muesste dir passen. zieh ihn einfach an,
beim Festziehen helfe ich dir gleich.“, murmelte sie und schon
flog ein Slip, ein frisches Paeckchen naturfarbene Struempfe,
und ein Taillenmieder mit Strapsen auf mich zu.

Der BH sass schon mal sehr gut. Sofort fiel mir auf, wie viel
besser es sich doch so mit BH fuehlt, denn bisher hatte ich noch
nicht darauf geachtet, aber wenn ich nicht lag, sondern mich in
einer aufrechten Position befand, dann waren meine Brueste schon
richtig zu sehen. Also es war bestimmt noch keine Groesse B aber
A-Koerbchen, wie der BH den ich gerade angezogen hatte, waren
beinahe zu klein. Das Taillenmieder war nur zum Drueberziehen
und wurde dann vorne von Petra richtig fest verschnuert. Es war
etwas eng, aber das war ich gewoehnt, ich hab frueher meine
Hosenguertel auch gerne ganz eng getragen. ..Hab ich jetzt
gerade gedacht „frueher“ ?… egal! Die Struempfe waren gleich
an und danach der Slip ebenfalls. Petra hatte inzwischen ein
pinkes, enges, langaermliges Feinrippshirt mit V-Ausschnitt
gefunden und einen engen schwarzen Rock hervorgekramt. Beides
zog ich rasch an. Der Rock endete eine Handbreit ueber meinem
Knie und war so eng, dass sich die Verschluesse der Strapse
leicht am schwarzen Stoff abzeichneten. „Aha.. „, meinte
sie,“..die Schuhe, die Norbert hier fuer dich hat, sind etwas
hoch..“

„Das geht schon in Ordnung, das sind meine eigenen“, erzaehlte
ich nebenbei, als ich meine Schuhe erkannte.

„Ahha,..“,antwortete sie verdutzt. „Setz dich jetzt hin, ich
helfe Dir beim Schminken!“ Gesagt, getan! Mit geuebter Hand und
erklaerenden Worten, zauberte sie mir ein Gesicht, wie ich es
mir noch nicht ertraeumen konnte, dass es meines war. Meine
Haare wurden nur zurueckfrisiert, denn fuer eine vernuenftige
Frisur reichte die Zeit nicht mehr. Ploetzlich verschwand Petra
und kam mit einem merkwuerdigen Geraet zurueck, an dem sie
irgendwas einstellte.

Ohne meine Frage abzuwarten, erklaerte sie, dass dies ein Geraet
zum Ohrlaeppchenpiercen sei. Sie legte zwei knopffoermige
Ohrstecker auf das Waschbecken und meinte, dass ich die tragen
muesste, bis die frischen Loecher vollstaendig verheilt waeren.
Nur heute soll ich die ihren nehmen, die sie sich sogleich
herausnahm. Es waren dicke goldfarbene Reifen an einer Kette!

Es machte zweimal kurz „klack“, dann waren meine Ohrlaeppchen
gepierct und ich setzte die Ohrringe ein.

Einen Armreifen noch uebergestreift, Pumps an, und ich war
soweit.

Petra musterte mich nochmal von oben bis unten und bedauerte
dabei, dass wir keinen passenden Nagellack gefunden hatten und
daher ganz darauf verzichteten. Erfreut, laechelte sie mir zu
und umarmte mich herzlich.

Sie bot mir ihre Hand an:“Komm, Lass uns gehen!“

Ich nahm ihre Hand und folgte ihr, als ob sie meine beste
Freundin waere.

Wir verliessen das Zimmer und durchquerten den altertuemlichen
Vorraum, bis zu einer Tuer sichtbar neueren Datums, genau
gegenueber der Haupteingangstuer.

Dahinter erstreckte sich eine andere Welt. Die Waende waren
weiss ausgemalt, der Boden war im Unterschied zum Vorraum, wo
man nur am blanken Stein ging, hier mit Parkett ausgelegt,
Bilder hingen links und rechts vom Gang, eine Einbaugarderobe,
eine Vase stand in einer Ecke.. alles in Allem machte es den
Eindruck, einer geschmackvoll eingerichteten Neubauwohnung.
Rechter Hand stand eine Tuere, halboffen. Es war unschwer zu
erkennen, dass sich dahinter die Kueche befand. Dann gingen wir
an einer geschlossenen Tuere vorbei um danach durch den
Naechsten Eingang geradeaus in das riesengrosse Wohnzimmer zu
stoeckeln.

Eine leichte, undefinierbare Angst beschlich mich in diesem
Moment und ich wollte noch einen Moment warten, aber Petra zog
mich foermlich mit!

Norbert hatte uns schon kommen hoeren, voller Erwartung stand er
in der Raummitte und musterte mich von oben bis unten, was mir
die Roete ins Gesicht trieb. Durch meine ploetzliche
Schuechternheit hatte ich meinen Blick gesenkt, etwas zu sagen
fiel mir so schwer, das selbst der Versuch zwecklos war. Petra
stupste mit ihrem Zeigefinger unter mein Kinn und deutete mir es
anzuheben, was ich auch tat. Sie fluesterte in mein Ohr:“Eine
Lady weiss wie huebsch sie ist, sie muss sich einem Mann nicht
ergeben, indem sie ihren Blick senkt! – Hoch die Nase, Blick
geradeaus!“ Widerspruchslos folgte ich ihrem Rat und traf
Norberts Blick.

Einige Sekunden lang, starrten wir uns nur an, ohne ein Wort zu
sagen, keiner wollte die Stille brechen.

Petra war es schliesslich, die die Initiative ergriff: „Aeh..
Elana, es liegt an dir, deine Entscheidung bekanntzugeben!“

Mir war als haette ich diese Worte aus grosser Entfernung
wahrgenommen, so gefangen war ich von seinem Blick. Es war mir
noch immer nicht moeglich, was zu sagen.

Petra versuchte nochmal die Stille zu beenden:“Oder wollen wir
zuerst speisen?“

Ploetzlich fing sich Norbert und begann sich langsam auf mich
zuzubewegen. Leise fragte er mich, ob ich mit den Bedingungen,
die er gestellt hatte einverstanden war.

Sofort, ohne nachzudenken nickte ich.

Nun kam er etwas schneller zu mir und umarmte mich ganz
vorsichtig. Wie einstudiert erwiderte ich seine Umarmung und
legte meinen Kopf auf seine Schulter, was er sofort mit einem
Hauch eines Kusses auf meine Wange quittierte.

Wieder schaltete sich Petra ein, die uns beide kurz beruehrte
und voraus ins Esszimmer schritt.

Gleich darauf folgten wir ihr und ich setzte mich an den runden
Tisch auf den Sessel, den mir Norbert anbot. Er machte sich
daran, die Vorspeise zu servieren, waehrend Petra Wein
einschenkte.

Bis zum Anstossen der Weinglaeser, sagte niemand etwas, aber es
war klar, dass sich in jedem von uns im Geiste ganze
Buecherbaende abspielten.

Norbert setzte sich zu uns, hob das Glas und begann feierlich
mit dem Trinkspruch: „Auf unser aller, neues Leben! Auf Petra,
du hast schon immer gewusst, dass wir beide als Partner nicht
zusammenpassen, aber die besten Freunde sein koennen. Auf Elana,
meine geliebte, zukuenftige Frau. Und auf mich selbst, denn ab
heute kann ich behaupten, dass ich gluecklich bin.“

Mit gegenseitigen Blick in unsere Augen und zustimmenden Nicken,
stiessen wir darauf an.

Die Falle – Part III – weiterlesen

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