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Je später der Abend, desto schöner die Gäste

Frauen
Frauen: Ärger in seiner schönsten Form.
Andreas Thöni Hobbyphilosoph

Köln III

Es gibt einige „Rituale“ von mir, wenn ich vor habe, gedressed loszuziehen – sowie einiges, das dann ungewollt, doch regelmäßig passiert.

Als erstes lackiere ich in der Regel sorgfältig die Nägel während ich sie noch nicht trage. Dort habe ich eine schöne Technik mit doppelseitigem Klebeband entwickelt, die mich ansonsten Nagellackfrei belässt. Während die Fingerspitzen dann vor sich hin trocknen, suche ich das Bad auf. Normalerweise dauert das dann viel länger als geplant, so dass ich zur eigentlichen Party mal wieder viel zu spät aufkreuze. Da normalerweise aber niemand nur auf mich wartet und ja alle schon groß sind und sich selber beschäftigen können, schmerzt mich das allerdings überhauptnicht. Ich halte es dann in etwa mit dem Spruch:

Je später der Abend, desto schöner die Gäste

„Die Gäste“ bin in dem Fall ich, da ich erst rausgehe, wenn ich einigermaßen zufrieden mit mir bin.

Naja, wenn niemand auf mich wartet ist das okay, schwer ist es allerdings, wenn man explizit auf mich wartet… So am letzten Wochenende in Köln. Wenn ich mich darüberhinaus auch nicht in meinem eigenen Trott und meinem eigenen Bad befinde wird es haarig.

Eben mal auf eine neue Situation einstellen?
Nicht mit Zoe!
Das kann ich nicht.

Ich schminkte mich also. Merkte dann – etwa als ich halb fertig war – dass irgendwie das Makeup unter dem Puder fehlte… Also abschminken – neu schminken, Kopfschütteln, abschminken – neu schminken.

Irgendwann nach Stunden war ich dann endlich fertig und alle dachten, nu könne es losgehen….
Denkste!
Meine Nägel waren nicht fertig.

Wie erwähnt ist normalerweise mein letzter Schritt, die lackierten Nägel ankleben. In diesem Fall war aber eben nichts lackiert. Also fix Nägel angeklebt (So fix, dass der erste schon in der U-Bahn weg war ….) und loslackiert…
ähm loslackieren wollen.

Aber wo zum Teufel hab ich meinen Nagellack gelassen? Den hatte ich doch eben noch in der Hand. Vermutlich irgendwo in meiner großenm Tasche. Ihn darin zu finden ist etwa so ähnlich wie mit der Nadel und dem Heuhaufen. Aussichtslos.

Okay okay, verzichte ich also auf die richtige Farbe zum Lippenstift. (Im Normalfall hätte ich jetzt mein gesamtes Makeup überdacht und zum neuen Nagellack auch einen neuen Lippenstift gewählt) Hätte ich dieses allerdings gemacht, hätte ich am Montag wohl in der Bild gestanden:

Transe gesteinigt

Ich habe also die nächstbeste Farbe gewählt und nun losgepinselt.

Nie hab ich so schnell gepinselt – und nie so nachlässig.

Meine Hände haben in etwa genausoviel Nagellack erhalten, wie meine Nägel und insgesamt war die farbe auch nicht so gut aufgetragen wie erhofft. Hier zu dunkel, dort zu hell usw.

Für solche Hände sollte man sich schämen – und das habe ich den Abend auch zur Genüge getan. Zumeist versuchte ich meine Hände außerhalb des sichtbaren Bereichs zu halten und freute mich, als es endlich dunkel wurde und zumindest die farbe nicht mehr auffiel…

Nun war ich endlich fertig. Und wir konnten los. Alle waren glücklich genervt und wir zogen von Dannen. Natürlich nicht ohne einen weiteren Stopp etwa 300 Meter von der Wohnung einzulegen, weil ich mein Handy vergessen hatte… Ich wollte doch noch Donna anrufen um sie zu treffen. Erst später bemerkte ich dann, dass mir das handy nichts nutzt, wenn ich trotzdem die Nummer in meiner Reisetasche vergessen hab…

Rezitieren wir also:

Chronisch unpünktlich, benötigt deutlich mehr Zeit als die deutsche Durchschnittsfrau im Bad, notorisch unzufrieden mit sich selbst, absolut schusselig, ziemlich vergesslich und kaum als Profi zu bezeichnen, wenn es darum geht, sich mal eben auf andere Sachen oder Umstände einzustellen.

Wenn ich nicht mit ihr auskommen müsste, würde ich Zoe hassen.

Tue ich aber nicht

..Aber ich verstehe jeden, den ich zur Weißglut oder Verzweiflung bringe und entschuldige mich dafür.

CSD Köln IV
CSD Köln II