Alter
Beim Abschminken bringt die Frau ihr Alter auf den neusten Stand.
© Werner Mitsch (*1936),

CSD Köln IV
Nachdem ich mir also in Kölns Innenstadt furchtbar meine Absätze furchtbar ruiniert habe vgl. hier und wir munter durch die Kölner Innenstadt gelaufen/gestöckelt sind hab ich irgendwann den Entschluß gefasst „so geht das nicht weiter“ Ich versank in jeder Ritze (und davon gab es viele), stöckelte mühevoll hinterher und musste sogar einmal fast aufgefangen werden, dazu verlor ich den Spaß daran und langsam aber sicher fingen meine Ballen an vom ewigen Zehenspitzenlaufen, zu brennen…. (jaja ich Memme)

Der Entschluß war, zurück ind die Wohnung und Schuhe wechseln: Ich nahm also noch einmal alles zusammen und stöckelte so normal wie auf diesem Untergrund möglich zurück zur U-Bahn. Auf dem Weg fiel mir bei einem Restaurant ein Tisch mit diversen Trannys auf, ich wollte aber nur noch zurück und kümmerte mich ersteinmal nicht darum.

Wieder aus der U-Bahn raus fuhr ich dann mit der Rolltreppe nach oben (wie auch sonst, ich stöckel ja nicht die Treppe). Nun auf jeden Fall muss dass wohl ganz ordentlich ausgesehen haben, hohe Schuhe, lange Beine, kurzer Rock, lange Haare, dann kaum wanderte ich meines Weges wurde ich schnell von einem Mittdreißiger überholt, der mich absolut auffällig unauffällig musterte, sich erschrak, um dann ziemlich auffällig wieder wegzuschauen und seinen Schritt noch zu beschleunigen *grinz*

Nächste Sache nur ein paar hundert Meter weiter… Ich höre ein Hupen, ich höre Pfiffe und etwa 50 Meter vor mir fährt ein vollbesetzter Kleinwagen in die nächstbeste Parklücke…. Keiner allerdings steigt aus… Nun ich stöckele weiter und grinse die Jungs dumm von der Seite an. Schade Jungs, ihr solltet Brillen tragen – erstrecht und ganz besonders am CSD

In der Wohnung angekommen erstmal raus aus den Schuhen und den fehlenden Nagel ersetzt. Schuhe…. welches Paar nehme ich jetzt. Die hohen weißen mit dem Blockabsatz für das Kopfsteinpflaster (passend zum Outfit) oder eher die niedrigeren roten sandaletten zum generellen Laufgefühl…. (leider nicht zum Outfit passend?

Ach einfach alle beide… eben noch das rote Kleid eingepackt , die Sandaletten an der Tasche festgebunden und los gings.

Ohne irgendwelche Verzögerungen kam ich wieder in der Altstadt an und die breiteren Absätze gaben gleich ein völlig anderes Laufgefühl. Kurz vergewissert… Ja der Tisch mit Trannys war noch gut gefüllt.

Nach einem kurzen Gespräch mit Sarah entschieden wir, diese illustre Gesellschaft mal zu besuchen und uns dazuzugesellen. Wie sich schnell herausstellte war halb Transtreff an diesem Tisch versammelt: Jenny, Tina, Sammy und noch einige andere waren versammelt und „oh Wunder“ man, genaugenommen Sammy, erkannte mich sogar… ich hätte sie allerdings durch ihre kurzen Haare niemalsnicht erkannt.

Die Gespräche plätscherten so vor sich hin, bis wir irgendwann auf das Thema „Alter“ kamen. Dumm war dann, dass Tina mich fragte:
Tina: Was meinst Du wie alt ich bin?

Ich: Ähm keine Ahnung, ich schätze aber nicht, ich verhaue mich da immer.

Tina: Ach sag doch einfach

Ich: Okay, eine Wahre Geschichte. Vor langer Zeit hatte ich eine Kollegin und ich fragte sie einst nach ihrem Alter. Sie meinte ich solle schätzen. Meine Antwort war, ich schätze nie, da ich mich immer verschätze, nicht dass Du am Ende sauer bist. Sie meinte, sie wäre schon nicht sauer, ich sollte einfach schätzen. Ich sagte nein!… So ging es mehrere Tage. Irgendwann meinte ich dann. OKAY, Du bist 35. Sie war 27 und ziemlich sauer.

Tina: Achquatsch, ich werde nicht sauer, schätz ruhig.

Ich *überleg. hmmm wenn …ist, dann müsste, oder?….
hmm Annabelle ü 40, Kathryn ü 40… ja, das kommt hin.
Ich glaube Du bist über 40
….okay, okay, Sensibilität war noch nie meine Stärke. sorry.

Tina: ähm nein, ich bin 38!

Ich: oops!

Mann, ich wolte doch nicht schätzen…
Ich versuchte dann noch zu erklären, mit wem ich da wie verglichen hätte und dass das dann eben grandios gutaussehende 40er wären. Aber zu retten war da von meiner Seite nichts mehr. Und ja, ich mußte zugeben, Annabelle noch nie mit 16 Stunden Makeup gesehen zu haben… Nun Tina war mir nicht allzusauer oder zeigte es einfach nicht…

Interessant war dann noch der Typ, der, obwohl ich inmitten von Trannys dasaß direkt auf mich zukam und mir sagte. „Egal, was Du bist, Du schaust gut aus. Lob ist immer schön, und Lob, das nur ich bekomme und alle anderen neben mir nicht ist zwar egoistisch – aber auch schön

Später, als ich gerade etwas zu trinken holte hörte ich noch den Kommentar
„Geile Beine für’n Typ“.

… ich wußte dabei echt nicht, ob ich mich geschmeichelt fühlen sollte oder ihm zwischen seine Beine hätte treten sollen.
Ich entschied mich dann für ersteres, läschelte und ging meines Weges. (ansonsten hätte ich wohl auch mein Getränk verschüttet)…

Nachts auf dem Rückweg schmerzten mir meine Füße übrigens so, dass ich die letzten paar hundert Meter ohne Schuhe lief.

Das war der CSD Köln
Köln war für meine Füße die Hölle aber ansonsten sehr schön.

CSD Köln III

 

 

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CSD Köln III