Change – flop – Familienkombinat – top

Versprechungen
Je leerer die Versprechungen, um so voller die Absicht.
© Werner Mitsch (*1936),

Am letzten Wochenende blieb ich kränklich zu Hause und habe mich ein wenig geschont, die Woche vorher war ich jedoch mal wieder aus….

Ich bekam irgendwann folgende Mail:

Hi!
Sag einmal, wo gehen Transen und Draghs eigentlich im Fummel feiern, wenn sie ausgehen?
Gibt doch keine Special Location dafür, oder?
Sonst hab ich einen Tipp für dich, im CHANGE auf St. Georg findet jeden Samstag der WHITE ROOM statt, Drags und Transen haben den ganzen Abend freien Eintritt.
Lieben Gruß
Stephan
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www.change-hamburg.de

Hmmm abgesehen davon, dass ich Drags mit ohne „H“ schreiben würde, war das natürlich ein verlockendes Angebot. Ausprobieren und nichts zahlen. Was kann man da verkehrt machen? Nichts eigentlich.

Auch wenn sich der Club selber „The Disco Club in St.Georg for Gays, Guys, Girls & Friends“ nennt, und man bereits ohne viel nachdenken erraten kann, welches Geschlecht dort wohl vorwiegend zu finden sein würde, nahm ich mir vor, mal vorbeizuschauen. … Ein wenig machte mich aber das kleine Wörtchen „Drags“ unsicher. Versucht da jemand, die :Irrenhose:-Partys nachzumachen und würde ich mich dort etwa im Dragqueen-Milieu bewegen und beweisen müssen? In Berlin ist das kein Problem für mich. Weit weg von Hamburg, aber in meiner Heimatstadt….? Hmmm mal sehen.

Okay, Drags also. Das ist hart – aber wollnmerdochmalsehen, ob man da nicht was machen kann. Knallig Lila-farbenen Lidschatten und knallig pink/rosa-farbenen Lippenstift zugelegt und mich so zurechtgemacht, wie ich seit meinen ersten Schminkversuchen nicht mehr ausgesehen habe. Knallig, auffallend und in etwa so, wie sich keine echte Frau raustrauen würde.

In der Disco angekommen musste ich aber leider sehen. – alles umsonst gewesen. Zwar kam ich wie angekündigt umsonst rein, aber das war auch das einzig gute an diesem Club. Er war leeeeeer. Insgesamt habe ich 25 Personen gezählt (inclusive der Gastgeberin, dem Barkeeper, dem DJ, seiner Freundin und mir.)

Die Tanzfläche war unterschiedlich rege bevölkert (zwischen einer Person und keiner Peron). Von Dragqueens fehlte übrigens außer der Gastgeberin jegliche Spur. Nach einem Becks Gold und einem Vodka-Lemon wurde mir das Ganze zu müßig und ich setze mich in Bewegung um genervt nach Hause zu fahren.

Auf dem Rückweg fiel mir jedoch ein Flyerständer auf, der auf eine Party am gleichen Tag hinwies. Die letzte Party einer Partyreihe – gleiches Publikum auf der Reeperbahn. Nun, da ich je eh gedresst bin, warum nicht ausprobieren – dachte ich mir.

Ab ins Auto und ab in Richtung Reeperbahn. Als ich an dieser Party ankam war ziemlich schnell klar, warum die andere Party leer war – denn hier war es super-voll. Vielleicht 20-25 echte Mädels und viele viele viele ganz viele Männer. Sowas ist mir ja mittlerweile ziemlich egal – Zumindest wird man nicht dumm angemacht. Sprachen mich insgesamt zwo Männers an, so kam ich doch immerhin mit 4 Frauen ins „kurze“ Gespräch. Wenn man so vor sich hintanzt und ein Mädel auf Dich zukommt, um Dir zu sagen, dass Du toll ausschaust, dann macht das wirklich Spaß..

Witzig war aber vor allem, als ich auf dem Damenklo stand und wartete, dass endlich eine Kabine frei würde. Ein Mädel kam mit den Worten, „ist das hier die Damentoilette?“ rein. Sie schaute mich an, stutze kurz und meinte dann „Ja, scheint so“ *smile*

Die Party war wirklich gut, das Change kommt in meine Liste der Orte, die ich nicht wieder besuchen muss.. Abzüge in der B-Note gab es nur für den Tanzgrund. Der Laden war fast durchgehend mit ca. 10*10 cm großen Fliesen gefliest. Das ansich ist ja noch okay, das Problem daran lag auch nicht an den Fliesen, sondern an den Fugen dazwischen. Diese waren etwas größer als Mein Absatz und bereiteten mir einiges Kopfzerbrechen. Mensch Mensch. Da hat aber wieder jemand nicht mitgedacht 🙂

Nächstes wochenende geht es Partymäßig weiter. Die TGCP im Glanz & Gloria wirft Ihre Schatten voraus. Viele interessante Mädels haben sich angemeldet. Das wird ein großer Spaß.