Berlin ist ja bekanntermaßen immer eine Reise wert – und ab und an sogar einen Urlaubstag. So geschehen am letzten Wochenende.

Sheila lud mich nach Berlin ein, da das Schlampenfest ja schon wieder fast einen Monat her war und es langsam schwer wird davon noch zu zehren. Kurzum: wenn keine Party ist, dann machen wir uns eben eine. Wo (neben Hamburg) geht das am besten? Jaja, ich gebe es zu, in Berlin. Nun gut, dieses Mal wollte ich nicht wieder absolut auf den allerletzten Drücker kommen und nahm ein/vierundzwanzigstel meines Jahresurlaubes und machte mich, nachdem ich ausgeschlafen habe mit einer wie üblich viel viel viel zu vollgepackten großen Reisetasche und einigen weiteren Sachen auf nach Berlin.

Alles gut, ich verfuhr mich nicht und konnte ohne Probleme meinen zahlenden Mitfahrer in Berlin am Alexanderplatz herauslassen. Nun nur noch dahin, wo Sheila als Mann verkleidet arbeitet, doch Ogott… Stadtplan vergessen.

No Problem, dann kaufe ich eben an der nächstbesten Tanke einen.

So dachte ich zumindest, denn in der gesamten Berliner Innenstadt gibt es anscheinend keine einzige Tankstelle, die ich hätte anfahren können. Hallo Berliner, tankt ihr nicht? Fahrt Ihr mit Luft Liebe und netten Worten? So kurvte ich eine lockere Halbe Stunde (eher länger) durch Berlins Innenstadt, um eine Tankstelle zu finden, bei der ich hätte einen Stadtplan kaufen können. Irgendwann fand ich dann irgendwo viel zu weit ausserhalb eine. Nach einem Blick in den Stadtplan und den folgenden Straßen war klar, „hier war ich schon“ und „hier war ich schon“ und „hier war ich auch schon“ Na suupa, hätte ich gewusst, dass es so nah am ersten und einzigen St.Pauli Fanshop in Berlin ist, dann hätte ich es auch so gefunden. So ging es auch, aber es dauerte viel länger. Ich brauche endlich ein Navi. Das würde mir und allen die ich kenne, viel Nerven, Benzin und Zeit einsparen…
Nun irgendwann traf ich Sheila und im Zweierkonvoi ging es frei nach der Devise „Wer bremst verliert“ ab zu Sheila. Dort warteten schon die liebste und die kleine liebste, die wie eine kleine Reinkarnation von Sheila ausschaut auf uns. Nach dem Abendessen hiess es für die kleine ab ins Bett und für uns ab ins Bad, schließlich ging es um zwei Tage Party in Berlin.

Auf uns warteten diesen Abend die Barbie Bar, das Insomnia und Nina Queers Bar zum Schmutzigen Hobby. (letztere Bar eigentlich ungeplant).

Wir standen ja schon zwei Mal vor verschlossener Türe, da die Barbie Bar jeweils schon geschlossen hatte, als wir dort ankamen. Mich verleitete dieses bereits zur Aussage, dass in Berlin offensichtlich die Bars bei Einbruch der Dämmerung schließen würden. Dieses Mal hatten wir die Bar extra an den Anfang unserer Abendideen gesetzt um eine geöffnete Tür vorzufinden. Und tatsächlich, obwohl bereits dunkel war die Barbie Bar dieses Mal noch nicht geschlossen und wir kamen zu unseren ersten beiden Cocktails des Abends. Ansonsten war die Barbie Bar allerdings eher langweilig, so dass der dort erste Cocktail auch der dort letzte für uns war.

Was lässt sich sonst noch zur Barbie Bar sagen? Wenig! Ausser vielleicht, dass zwei Transen in einer hauptsächlich von Anhängern des Regenbogens besuchten Lokalität wie üblich keine Probleme haben und viel eher einfach Luft sind. Da wir nicht gerne Luft sind, zog es uns dann aber weiter ins Insomnia zur Moulin Rouge Party.

Wie hieß es noch in der Ankündigung?

Vorhang auf zur Moulin Rouge Night! Raschelnde Ballkleider, eng geschnürte Korsetts,
rote Wangen. Wir laden ein zur Party zum wohl schärfsten Varieté der Neuzeit. Fliegende Röcke, blitzende Schenkel
beim CanCan, und feiern, bis sich die Rüschen biegen.
Sexy Mademoiselles und geschniegelte Monsieurs, genau so heiß wie im Herzen von Paris.

Moulin Rouge war also das Motto. Für die meisten dort anwesenden schien aber eher Insomnia das Motto gewesen zu sein. Denn übliches Lack, Leder, Gothic war allenthalben zu sehen. Okay blitzende Schenkel und das ein oder andere Korsett gab es schon zu sehen, doch nur ein Ballkleid. Das allerdings hübsch anzusehen war.

Aber was meckere ich, denn in meinem 60ies Outfit war ich auch nicht gerade im Moulin Rouge Style unterwegs.

Dennoch war ich einer der ganz wenigen Farbtupfer auf dieser Veranstaltung – und damit meine ich jetzt nicht mein Aussehen, sondern einzig und alleine die Farbe meines Outfits.

Wir freuten uns über nette Blicke und schauten selber gerne in die Runde. Spannend wurde es dann als eine spezielle Moulin Rouge Show dargeboten wurde. Soetwas hatte ich in meinem leben bislang noch nicht gesehen und wir saßen mit leicht offenen Mündern vor der Szenerie, die dort gezeigt wurde. Ohne Zweifel musste eine der Darstellerinnen lange geübt haben, bis ihr diese akrobatischen Einlagen so flüssig gelangen.

Ob die volle Flasche Rum, die beid dieser Darbietung verflossen ist, echt war, möchte ich jetzt nicht wissen, aber bei dieser Show wäre auch das möglich gewesen.

Nach der Show, und dem Sehen und gesehen werden, wurde uns aber wieder etwas langweilig und so zog es uns auch hier weiter. Ein echter Minuspunkt war der Kerl an der Garderobe, der seine vollständig neu angezündete Sportzigarette nicht mit guten Gästen und Kunden teilen wollte.

Er meinte zwar „das liesse sich überlegen“ den Worten folgen aber leider keine Taten… Schade.

Egal, was machen wir nun? Versuchen wir doch mal Ninas Bar zum Schmutzigen Hobby. Auf gehts.

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