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Crazy Paradise im Wintergarten Varièté

Nina Queer und Desiree Nick: Zwei Divas auf der Bühne

Wie hatte ich noch irgendwann gelesen? :Nina Queer: veranstaltet neben ihrem Irrenhouse nun auch noch eine weitere monatliche Party, nämlich das Crazy Paradise und als Stargast für die Premiere hat Nina auf ihren Brettern Desiree Nick angekündigt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und verliessen die Bar jeder Vernunft mit Zazie de Paris etwas früher als vor dem eigentlichen Ende.

Da die Show bereits um ein Uhr stattfinden sollte war Eile geboten, was sich durch die Parkplatzsituation in der Gegend nicht sonderlich verminderte…. Irgendwann fanden wir einen Platz, der einen Mini fasste und machten uns in einer Eiseskälte auf dem Weg ins Wintergarten Varieté.

…generell mag ich es ja nicht, werbesprüche nachzuplappern, aber auf der Homepage des Wintergartens steht folgender Satz: Das schönste Varieté Europas, ein Juwel des Varietés, Berlins wohl schönster Theaterraum. Nun muss ich zugeben, nicht sonderlich viele Varietés zu kennen aber schön ist der Wintergarten auf jeden Fall. Viel Holz, Messing, roter Samt, Spiegel, geschwungene Treppen und über allem ein großartiger Sternenhimmel. Sehr edel, sehr stilvoll mit viel Glamour. Ganz mein Geschmack.

 

Wieder einmal ziemlich genau knapp nach unserer Ankunft fing die Show an und es gab, für eine Nina Queer Party mit nur vier Künstlern auf der Bühne eine erstaunliche Range an verschiedenen Künsten.

Den Anfang machte :Mataina Ah wie Süß:, die kunstvoll einem Gummihuhn den Garaus machte und es mit Musik, Topf und Hackbeil zu einem (vermutlich etwas zähen Essen zubereitete). Immer wieder großartig Mataina auf einer Bühne zu sehen, aber an diesem Abend gab es noch andere Highlites.

….Karlo mit seiner kleinsten Band der Welt , der Mataina folgte, gehörte dazu allerdings eher nicht. Er spielte auf einer ukulele und sang damit, erzielte damit aber keum die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuschauer, denn die erwarteten die angekündigten Artistik, Show, Glitter, Glamour. Sie sollten aber nicht enttäuscht werden, denn jetzt wurde Kultur geboten.

 

Es folgte ein sterbender Schwan bzw. eine Darbietung eines ebensolchen. Ein Artist mit dem Körper eines Hochleistungs -Schwimmers oder eben eines Artistes bot einen ziemlich klasse sterbenden Schwan. …Nun sind mir ja Männer im Tütü von jeher suspekt, aber ich muss sagen, er hat eine eindrucksvolle Vorstellung abgeliefert. Artistik an den Seilen und Spagat un der Luft und am Boden. Ich sage mal so: der Applaus war verdient und berechtigt.

Aber es folgte ja noch ein letzter Höhepunkt. Desiree Nick auf der Bühne.

Ein paar Worte vorneweg: Ich war nie ein Fan von desiree Nick, ich fand sie nie so berauschend, muss aber zugeben, dass ich sie, bis auf einige wenige Folgen im Dschungelcamp nie wirklich gesehen habe.

Nun, ich habe meine Meinung geändert. Desiree Nick ist klasse.

Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was an ihrem Körper noch original ist, aber für ihr Geburtsdatum, dass ich ergoogelt habe, jetzt aber verschweige, sah sie einfach klasse aus. Dazu trug sie einen umwerfenden Fummel aus Las Vegas (sagte sie zumindest und ich glaube ihr), der eine Diskogugel im Funkeln und Glitzern absolut alt aussehen liesse. Aber nun ist aussehen ja nicht alles. Ihr Programm muss auch gut sein – und es ist gut, man sollte nur eben aufpassen, dass man nicht die Person aus dem Publikum ist, die sie sich auf der Bühne ausguckt und der sie nun ihre Show widmet.

Ich sag mal so: Sylvia wird sicher noch lange gefragt werden, warum sie sich nicht getraut hat, nackt auf der Bühne ein Rad zu schlagen.

Doch Desiree Nick ist nicht nur in ihrem Programm gut, sondern sie ist extrem schlagfertig, wenn irgendetwas aus dem Publikum kommt. Ausserdem liess sie sich nicht lange bitten, als wir um ein paar Fotos mit ihr baten. Kurzum, die Frau ist einfach gut.

…. Weniger gut war der Cocktail, den Nina Petite mir ausgegeben hat, weil a) ich ihr meine übrige Freikarte vermacht habe und b) ja in der Woche mein Auto abhanden gekommen ist. Vodka, Rum, ein Paar Säfte und Wildfruchtmousse. Eigentlich klang dieser Cocktail gut – aber letztendlichwürde ich ihn dann doch eher als „interessant“ betiteln.

Merken: öfter mal das Auto abschleppen lassen und bei den althergebrachten Cocktails bleiben. „Einen Mojito bitte“

Irgendwann wollten wir diesen Abend aber noch bei der After Aua im Kinzo beenden und machten uns auf den Heimweg. Da Mel sich liebenswerterweise bereiterklärte, un mit dem Auto abzuholen standen Janka, Sheila und ich noch eine Weile vorm Wintergarten Variete.

Unter dem auslaufenden Dach mit Festbeleuchtung, direkt davor ein alter Mercedes-Taxi, das noch Heckflossen hatte und das ganze umrahmt mit dicken Schneeflocken…

Das Bild hatte etwas herzerwärmendes – wenn es nur nicht so bitterkalt gewesen wäre.

Insgesamt war das eine ziemlich klasse Party mit interessanten Personen, die man auf den anderen Partys so zumeist nicht antrifft, einer tollen Show und einer glänzend aufgelegten Desiree Nick.

Auch wenn sich mehrere Personen gefragt haben, ob das wohl Ninas eigene Idee war oder ob sie nur die Gallionsfigur war, sage ich: Mehr davon Nina!.