Ohne eine neue Herrenrasse gezeugt zu haben kamen wir also im La vie en Rose an.

Ersteinmal musste jedoch der Mensch an der Kasse überwunden werden, bevor uns Eintritt gewährt wurde. Jedoch änderte sich dieses sogleich mit einem Hinweis auf Pricilla. So stand dem Eintritt ins La vie en Rose also nichts im Wege.

Das La vie en Rose ist ein kleines Revuetheater mit Bar und einem zweiten Raum, in dem getanzt werden kann. Das ganze sorgt für eine „etwas andere“ Atmosphäre als bei den üblichen Parties im KI, Kinzo oder Irrenhouse. So fand beispielsweise die Show gänzlich vor sitzendem Publikum im Theaterraum statt.

 

Das führt natürlich auch zu einer etwas „gesetzteren“ Stimmung, als wenn Massen von Personen direkt vor einer Bühne stehen, feiern und aus sich herauskommen. Hier war die Publikumsreaktion irgendwo zwischen freundlichem und lautem Applaus anzusiedeln. Vermutlich aber war das Publikum nicht das leichteste, dass die vier KünstlerInnen jemals vor sich gehabt haben.

Zumindest bei den ersten beiden KünstlerInnen kann ich das nicht mit Gewissheit sagen, denn ich hatte sie noch nie gesehen. Den Beginn des Showprogramms, das wir noch gesehen haben machte eine Künstlerin mit live-Soulstimme, die ein paar Stücke zum besten gab. ziemlich großartige Stimme – aber ihre beiden Gogos…

Scherzhaft fragte man mich ob die überhaupt 18 seien.. Nun, ich denke schon

Ihr folgte dann ein wirklich skuriller Showact mit einem nicht allzukleinen Trash-Faktor. Ein Tüllhut, eine weisse Perücke, ein weisser Pettiecoat, Strumpfhose und Ballettschuhe. Dazu ein nackter Oberkörper und eine schwarze Gitarre. Das ganze dekoriert mit einem Elvis Presley. …Wie gesagt, skurill ist wohl der richtige Ausdruck dafür..

Diesen beiden Showacts folgten Profis im Drag Queen Geschäft, die zeigten, was sie in jahrelanger Bühnenerfahrung vor großem und kleinen Publikum, vor interessierten, desiteressierten und euphorischem Publikum gelernt hatten.

Professionalität eben. Kaspar Kamäleon begann mit „schön ist es auf der Welt zu sein, brachte aber selbst durch vollen Einsatz im Publikumsbereich die Zuschauer nicht dazu, eine Polonaise zu veranstalten. Einzig und alleine die ebenfalls anwesenden Schwestern der Perpetuellen Indulgenz erbarmten sich Kaspar und folgten ihr zu einer der kleinsten Polonaise der Welt – aber was meckere ich hier – ich habe ja auch nicht mitgemacht.

Wenn das Publikum also selber nicht aus sich rauskommt, dann muss es dazu gezwungen werden, dachte wohl :Mataina Ah wie Süß: und rief ein Mädel aus dem Publikum auf die Bühne, die ebenfalls einen weiteren Bühnengast zu sich rufen durfte.

Die Wahl fiel auf Denise van de Hoven, die nicht wirklich glücklich aussah, als sie auf die Bühne gerufen wurde. Das half aber nichts, denn die Entscheidung, mit Mataina den Bonnie Tyler Klassiker „Turn Around“ zu performen. Die beiden Mädels durften sich immer dann zum Publikum bzw. wegdrehen, wenn Bonnies Reibeisenstimme „Turn Around“ zum besten gab. Mataina tat selbiges genau umgekehrt bei ebendiesem Stichwort. Das klappte bereits im ersten Versuch ziemlich gut und das sollte sich bis zum Ende des Liedes auch nicht ändern.

Ich sage mal so, das waren sehr professionelle Auftritte von Kaspar und Mataina bei doch etwas schwierigem Publikum. Da zahlen sich eben viele Jahre Dragauftritte in jeglichen Clubs in Berlin und Dragmarathone vor Urlaubern in Griechenland aus.

Insgesamt kann diese Party sicherlich noch ein paar Besucher mehr vertragen, aber so weit ich sehen kann sind die Besucher der Scandal-Party wohl ziemlich zufrieden gewesen. Insofern war das eine erfolgreiche Partypremiere der am 4.1.2008 eine zweite Party folgen soll.

Wir selber hatten aber noch vor, den Club International zu besuchen und blieben daher nicht mehr all zu lange nach der Show. Dafür sammelten wir noch Christal Cokes ein, die von Mataina wohl mitgeschleppt wurde und düsten in Sheils Mini los zur nächsten Station des Abends.