Flugbegleiterinnen auf dem Flughafen Köln

Letztes Jahr sind Sheila und ich ja als Flugbegleiterinnen vom CSD in Köln zurück nach Berlin geflogen. Damals eine großartige Aktion und ein großer Spaß. Dieses Jahr wollten wir ihn wiederholen nur im etwas größeren Rahmen…. Ergo kauften sich auch noch Janka und Nina jeweils ein Outfit und wir wollten dieses Jahr also zu viert fliegen…. Aber es gab da noch etwas zu erledigen, damit wir als Flugbegleiterinnen auch richtig gekleidet auftreten würden, brauchten wir noch das richtige Schuhwerk. Es sieht ja unschön aus, wenn da jede etwas anderes trägt, also legten wir vor Köln eine Zwischenlandung bei buffalo ein und kauften vier Paar silberne High Heels, von denen leider nur drei Paar passten…

Janka musste zu einem anderen Model greifen, dass aber deutlich weniger glänzte, weswegen sich Flugbegleiterin Kroft dann auch ob der offensichtlich nicht ordentlich geputzten Uniform-Schuhen einen Rüffel einfing. So geht das ja nicht, wir wollen ja immerhin ordentlich auftreten und nicht wie Anfängerinnen herumlaufen…. Mit Anfängern sollten wir nämlich noch genügend zu tun bekommen.

Nachdem das Großraumtaxi für vier schmale Flugbegleiterinnen und vier breite Koffer (immerhin waren wir ja zwei Tage unterwegs, da braucht man soetwas) und am Flughafen Köln ablieferte und wir schnurstracks zum Air Berlin Counter stöckelten, wurde unser Elan rüde gestoppt, denn  vor uns saß offensictlich ein Azubi. Nichts gegen Azubis, aber in High Heels steht man eben ungerne länger als unbedingt nötig – und schon garnicht, wenn man bereits seit morgens darauf herumläuft. Nach einer gefühlten Stunde und einer geschätzten Viertelstunde  musste sein Kollege zu Hilfe eilen und ihm zeigen, wie man vier möglichst zusammenhängende Plätze in die Buchungsmaske eingibt, dieses schaffte er dann auch irgendwann und wir konnten uns weiter in Richtung Gate bewegen.

Doch stop, vor dem Gate die Prüfung, ob wir sauber sind. Waren wir, wir waren nicht nur Sauber, sondern rein, wie die Waschmittelwerbung sagen würde, trotzdem piepte es bei uns und wir sorgten für einigen Trubel, denn offensichtlich hatten wir es auch hier mit Azubis zu tun und alles mehr als genau ablaufen musste… so wurden wir nacheinander in die Umkleidekabine gelotst, wo wir uns unserer Korsetts entledigen mussten, damit wir – ohne Korsetts – und die Korsetts – ohne uns – noch einmal einzelnd durchsucht werden konnten… Problem: auch hier musste alle ganz genau zugehen… und so war ich für die Dame am Scanner ein wirkliches Problem. Ist sie nun die Person, die mich zu durchleuchten hat… Ihre Vorgesetzte liess sie im Unklaren und die entschied, dass sie mich nun nicht abtasten dürfe. Also schickte sie mich zu ihrem Kollegen. Eigentlich eine Frechheit. Aber was solls, als Azubine hat man keine Entscheidungsbefugnis und ihr Lehrplan sagte wohl: Mann=Kollege; Frau=Sie… Von Drag-Queen Flugbegleiterinnen stand wohl nichts in den Lehrplänen und das überforderte sie… Hallo Flughafen Köln. Schnell reinschreiben, denn wir kommen nächstes Jahr zum CSD wieder…

Und wie es so ist, wenn man als Flugbegleiterin unterwegs ist, man lässt die Blicke über die wartenden Passagiere schweifen und schaut, ob man iregendetwas auffälliges zur Kenntnis nimmt. Letztes Jahr fand Sheila den Star-Bodyguard Ahmed Mohamed unter den Gästen, dieses Mal fanden wir unter den Passagieren ebenfalls ein bekanntes Gesicht, nämlich die Spitzenkandidatin der Grünen Renate Künast, die ebenfalls vom CSD kam… Die Renate…. Die haben wir ja auch schon letztes Jahr auf dem Berliner CSD mit uns fotografisch verewigt, worum wir sie selbstverständlich auch dieses Mal baten – nicht ohne noch ein kleines Pläuschchen (schreibt man das so?) über Köln und Berlin und Stimmungen und High Heels. Dieses kleine Treffen war also hochpolitisch und behandelte die weltpolitischen Themen wie schmerzende Füße und scheinbare Größe auf Fotos 🙂

Apropo Fotos, als wir in Richtung Flugzeug stöckelten, um unserem Flugbegleiterinnen Job nachzugehen, merkten wir, dass wir Pvon Paparazzis abgelichtet wurden… Aus der Pilotenkanzel…. tsts. so weit weg und noch eine scheibe dazwischen, so kann das mit dem Bild doch nichts werden und so besuchten wir den Piloten noch auf ein Bild in seiner Kanzel, die tatsächlich genug Platz für einen Piloten und vier Flugbegleiterin-Drag Queens bot. Wer hätte das gedacht…

Nachdem wir dann noch vier Personen und vier große Koffer in einen kleinen Mini Tetris-ten, liessen wir einen tollen Tag im Vapianos mit einem netten essen und einem großartigen Nachtisch in alter Tradition ausklingen. Das Wochenende hat großen Spaß gemacht – und mittlerweile tun auch die Füße nicht mehr weh …