Ich bin ja nicht gerade als Feinschmecker berühmt und eher ein Allesfresser. Mir kann eine Portion Spaghetti Carbonara beim richtigen Hunger und zum richtigen Zeitpunkt vermutlich genauso viel Genugtuung bringen, wie ein Sterne-Menü.

Ich halte es dabei immer mit Hinweis, den mir ein Sommelier vor langer Zeit mal gegeben hat. Er sagte damals zu mir, als ich ihn fragte, wie ich einen guten Wein denn erkennen würde.

Schmeckt er Dir, ist er ein guter, schmeckt er Dir nicht ist es kein guter für Dich. Der Preis ist dabei relativ egal.

So halte ich das mit ganz vielen Dingen seither. Nicht alles, was was teuer ist, finde ich gut, und nicht alles, was ich gut finde, muss zwangsläufig teuer sein. Ausserdem nehme ich mir generell heraus, eine eigene Meinung zu haben, die sich durchaus auch von der anderer Menschen unterscheidet… Sei es bei Musik, Kleidung, der allgemeinen Lebenseinstellung oder eben – beim Essen.

Doch bedeutet das nicht, dass ich generell und immer eine andere Meinung habe, als andere. So am letzten Wochenende, wo ich tatsächlich Sheilas Meinung teilte, und es dabei um Nahrungsaufnahme ging.

Am Wochenende in Zürich besuchten wir das Weinlokal Stump’s, in dem Jankas Schwester für die Küche zuständig ist, und am letzten Wochenende für uns das Zepter und die Kochlöffel schwang…

Wer jetzt allerdings in einem Weinlokal ein Glas mit gerösteten Erdnüssen erwartet, könnte falscher nicht liegen. Stump’s Weinhadlung und Bar liefert wirklich Feingeschmäcklerisches. Zwar war ich bei den Entenleberpralinés mit Schoko und karamelisierten Äpfeln noch etwas verhalten begeistert, aber alles danach war hinreissend bis göttlich.

Lachs auf Süßkartoffeln, verschiedene Arten allerbesten Flammkuchens und Tartart vom Angusrind, das für mich der Höhepunkt des Abends war… Zumindest bis der Nachtisch Gereicht wurde. Die Schokoladentorte war ein Gedicht und die Himbermousse war ein Genuss… Ein solcher Genuss, dass Maaike uns sogar den eigenen Nachtisch noch übereignen musste, weil Janka und ich zwar nicht mehr hungrig – aber doch noch noch nach Appetit aussahen. Komplettiert wurde das mit einer echt schweizerischen Konfisserieleckerei

… Ich bin mir sicher, noch nie so gut gegessen zu haben. Ich glaube auch noch nie so teuer, doch das war es wert. Ausserdem war es für schweizer Verhältnisse vergleichsweisgünstig