Ich verliess also das Irrenhaus in Shenzhen um zurück zum Hotel zu fahren und direkt zum Fähranleger nach Macao zu fahren, nicht, ohne mir beim Taxifahrer noch einen Rüffel abzuholen, dass es eben nicht Star Ferry Macao sei, da führe einem jeder Taxifahrer zur Star Ferry und eben nicht zur Macao Fähre bringen. Okay, verstanden, eingesehen, gelernt.

Die Macao Fähre bringt einem mit einer modernen Katamaranfähre in Asiens Spielerparadies Macao. Macao ist ebenso wie Hong Kong eine Sonderzone Chinas, die eigene Möglichkeiten hat. 1999 erst von den Portugiesen an China zurückgegeben ist Macao wohl die einzie chinesische Provinz in der das Glücksspiel legalisiert ist.

Das macht Macao zum Las Vegas Asiens und das ist nicht zu viel versprochen. Casino-Consorzien aus Las Vegas bauen hier den Strip nach – mit dem Unterschied, dass sie es gleich alles noch ein wenig größer machen. Noch ist Macao ziemlich unfertig, aber gebt den mal noch 5-7 Jahre, dann wird diese Stadt der Wahnsinn für Glücksspieler sein.

Ich habe von meinem Hotel aus nicht weniger als 5 große Casinos im Bau gesehen. Und wenn ich schreibe „groß“, dann meine ich nicht „nicht allzu klein“ auch nicht „so mittel“, eigentlich meine ich auch nicht „groß“, sondern eher so „riesig“. In Macao sind Außmaße allerdings schwer abzuschätzen, denn wenn beispielsweise ein Casino neben dem „The Venetian“ steht, kann es riesig sein und doch klein wirken. Es steht eben zufällig neben dem drittgrößten Gebäude der Welt…. Aber zumindest eines der im Bau befindlichen Gebäude konnte es damit durchaus aufnehmen.

Ich auf jeden Fall nächtigte zwei Nächte im „Grand Waldo“, was allerdings nicht das „Waldo“ ist, zu welchem ich mich erst habe fahren lassen und die wohl in etwa am weitesten in Macao auseinanderliegen. Wie doof ist denn das, zwei gleichlautende Hotels in einer Stadt. Ein Glücksfall für Macaos Taxifahrer, die übrigens alle keine Anschnallgurte bieten. Egal. 5 Sterne bot das Grand Waldo Macao und das wohl netteste Zimmer meiner Reise.

Aus dem Fenster schaute ich über einen Fluss auf China und somit wohl auf Menschen, die im Jahr weniger verdienen, als mancheiner am Tag in Macao ausgibt. Auch wenn man da sicher ein bisschen weniger benötigt, so gibt einem das schon zu denken.

Macao ist aber auch sonst irgendwie seltsam. Zum einen gibt es die vollkommen überdimensionierten Casinos und Hotels, den Macao Tower mit weit über 300 Metern von dem man einen Bungeesprung machen könnte, daneben gibt es die – von Hong Kong bekannten – Hochhaus-Gruppen.

Dazu aber noch das alte Macao, die kleinen Städte mit süßen portugiesischen Restaurants und Gebäuden, die mich eher an Kuba erinnerten, denn an Asien. Selbstverständlich weniger kaputt als Kuba.

Edlich konnte ich mal wieder etwas wirklich gutes Essen. und es gab sogar Besteck… Ein Paradies.

Ich sag mal so, Macau erst wieder in 7 Jahren und dann kann sich Las Vegas warm anziehen