Bukit Timah Nature Reserve

Der Dschungel hört auf und Singapur fängt an

Singapur ist irgendwie eine seltsame Stadt. Alles scheint irgendwie aufgesetzt, alles „gemacht, gestaltet, angelegt“. Jeder Rasen gemäht, jeder Weg gereinigt. China Town geputzt, der Colonial District ebenso und die Wohngegenden reine Wohngegenden. Bloss keine Zufälle, bloss nichts unerwartetes.

Irgendwie ist das nicht ganz meins, ich mag irgendwie lieber echtes Leben

Daher war ich impressed, als ich las, dass es in Singapur noch echten Regenwald gebe, naturbelassenen Wald, der – für Singapurs Verhältnisse sogar groß ist – und wild. Umgefallene Bäume werden einfach liegengelassen. Echte Anarchie sozusagen.

Anarchie für Singapur Verhältnisse

Irgendwann in den 20er Jahren wurde hier dann auch Singapurs letzter Tiger erschossen – okay, Deutschland erschießt auch einen umherstreichenden Bären, insofern können wir uns dessen auch was vorwerfen.

Das Bukit Timah Reservat ist dann auch tatsächlich naturbelassen. Stange allerdings ist, dass die northern Line U-Bahn in der City von Singapur startet und sozusagen einmal ums gesamte Reservat herumführt. Nicht allerdings hinein… Schon mal gut.

Allerdings steht wenige hundert Meter vom Eingang, den ich wählte bereits das erste Shopping-Center und die Hausburgen fangen direkt im Anschluss an. Seltsam, das alles.

Ich bewegte mich auf einer befestigten Straße  Richtung Gipfel des Bukit Timah Summit, dem höchsten Punkt Singapurs… Zumindest dem höchsten – nicht von Menschen erstellten Punkt..

Nebenbei besuchte ich einige Nebenwege, die extrem gut gekennzeichnet wurden, wie auch all dass, was man nicht darf. Affen füttern beispielsweise – und laut sein… Die Tiere des Dschungels hatten davon aber noch nie was gehört und machten bis teilweise 75 Dezibel Krach… Das ist etwa der Krach eines Staubsaugers und oberhalb des Stresspegels.

Ich sah dann auch tatsächlich ein paar Affen, aber Dschungel habe ich mir anders vorgestellt… Dafür ist Singapur sicher auch nicht der richtige Ort, aber sicher wird es mich auch irgendwann nach Papua Neu Guinea oder so führen.

In Singapur ist irgendwie selbst der Dschungel in seiner Naturbelassenheit „gemacht“… Enttäuschend nahm ich den Weg mit der U-Bahn zurück.