Es gibt Anlässen, an denen man erkennt, wie die Zeit vergeht. An diesem Wochenende war es mal wieder so weit. Es stand das Geburtstagsirrenhouse an. Genaugenommen feierte Nina Queer neun Jahre Irrenhouse. In der Tat ein Grund zum feiern, gerade in der Partytechnisch schwierigen Berliner clubszene.
Obwohl es in Berlin offensichtlich ein leichtes ist, eine mal wirklich eingeführte Party zu veranstalten. Das KI und GMF sind weit über 10 Jahre. Am Irrenhouse habe ich keinerlei Angst, dass es dieses im nächten Jahr nicht mehr geben sollte und auch die Propaganda ist offensichtlich eine sichere Bank. Schön soetwas.
Aber zurück zum Irrenhouse. Neun Jahre gibt es Ninas Party im Geburtstagsklub schon und mein erster Besuch war zur Party „Vier Jahre Irrenhouse, 5 Jahre Nina Queer„. Nach Adam Riese habe ich somit 5 Jahre Irrenhouse mitgemacht un d die allermeisten auch tatsächlich im Gebrtstagsklub gesehen. Der dritte samstag im Monat ist eben ein Pflichttermin und Ausreden gibt es wenige, dort nicht zu erscheinen.
Neun Jahre Irrenhouse bedeuten aber auch 108 Partys im Geburtstagsklub und bei einem Durchschnitt von etwas über Vier Nummern pro Transenshow geschätzte 450 Shows auf der kleinen Bühne im Irrenhouse. Damit kann man ohne wenn und Aber sagen, dass die Bretter der Travestie imn Berlin im Irrenhouse stehen. Was soll man sagen. Das Irrenhouse. Im Hochsommer leer, im Hochwinter brechend voll, Immer heiss, gerne stickig mit einem Weg, den bei Eis und Regen wirklich niemand gehen möchte. Man wird hier mit Konfetti, Bier oder ekeligen Dingen beworfen. Zeitweise sind die Toiletten kaum begehbar, aber das Irrenhouse ist immer ein Erlebnis. Und für mich war es damals der Grund, das erste Mal aus hamburg nach Berlin zu fahren, wo ich nun bereits einige jahre wohne. Danke Nina.
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An diesem Abend wurden die Irrenhouse Allstars mit einem Best of Irrenhouse. Best of, sollte zwar nicht ganz „die besten Nummern, die bereits im Irrenhouse gelafen sind“ bedeuten, aber trotzdem wurde eine klasse Nummer aus der Mottenkiste in der sie leider gelandet ist geholt. Ich weiss nicht mehr genau, wann Nina, Stella DeStroy und Mataina Ah wie süß die Sugababes mit About you now schon mal gebracht haben, aber ich meine mich erinnern zu können, dass das Hintergrundlicht blau war. Ich weiss mich aber auch zu erinnern, dass ich es damals schon klasse fand. Ebenso gestern.
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ZU den Irrenhouse Allstars gehören aber mehr. Gloria Viagra und Melli Magic. Doch während letztere aus Mykonos ist, ist erstere gestern live im Geburtstagsklub gewesen. Laut Nina hatte sie Gloria live mit Red Hot Chili Peppers betsellt wurde aber mit einem neun Jahre Irrenhouse Song überrascht und schien auch wirklich überrascht. Das war scheinbar wirklich nicht abgesprochen und Nina freute sich wirklich.
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Ich freute mich beim nächsten Lied… So wie ich mich an mein allererstes Mal Irrenhouse erinnere, erinnere ich mich auch an mein allererstes Mal GMF. Ein großer Lockenkopf namens Gloria Viagra schob Mia mit Tanz der Moleküle in den CD PLayer und das Publikum ging mit den ersten Worten „Ich bin hier, weil ich hier hin gehöre“ ab. Dieses Mal war es zwar nicht Gloria sondern Stella und diese nicht hinter eine DJ Pult sondern auf der Bühne, aber der Inhalt des Songs stimmte weiterhin.
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Es ging weiter mit einer sehr unkonvesntionellen Nummer, man könnte auch sagen, mit einer ungeplanten. Ein Junggesellenabschied bevölkerte das Irrenhouse und der Bräutigam sah sich kurze zeit später mit Perücke und Schminke in bereits ziemlich abgefüllten Zustand auf der Bühne wieder. Das war wohl die mieseste Nummer ever im Irrenhouse. Und eine Nummer, die den armen Bräutigam bis ans Ende seiner Tage begleiten wird.
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Vier Nummern. Normalerweise ist damit die Show im Irrenhouse durch, ab und an gibt es da schon mal eine Nummer mehr, an diesem Abend wurde das allerdings getoppt. Und so kommen wir wieder zu seriösen Drag Nummern. Zumindest, was im Irrenhouse so als Seriös eingestuft werden kann. Und das kann es schon einmal sein, wenn Mataina mit übergroßer Oberweite das Möchtegern Model und Möchtegernsängerin Daniela Katzenberger nachmacht und – in diesem Falle vermutlich gewollt – keinen einzigen Playbackton mit der richtigen Mundbewegung trifft.
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Fünf Nummer gab es sicher schon ab und an, drum wurden es heuer sechs als Brigitte Skrothum die Bühne betrat und Dolly Partons Jolene brachte. Ob das allerdings feuerpolizeilich und vor allem moralisch so okay ist, eine Barbiepuppe mit offenem Feuer auf der Bühne zu verbrennen, lasse ich mal dahingestellt. Eine wirklich schöne Nummer war es auf jeden Fall.
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Aber wir kennen das ja derzeit aus der Werbung. „7 ist besser als 3“ und als 4 und als 5 und als 6. Ausserdem hatte die Hauherrin neben der ersten Gemeinschaftsnummer bislang nichts zu tun… das musste noch geändert werden… und so kam Nina mit „Umbrella“ bewaffnet auf die Bühne, währens Stella das Wasser mitbrachte. Begann es ganz normal, steigerte sich das zu einem Mit Wet Contest für Nina und die erste Reihe im Irrenhouse.
Was soll man sagen, diese Party trägt den Namen zu Recht und ihr ist mindestens noch weitere neun Jahre zu gönnen.