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Goya Propaganda

Gehe nicht über Los – ziehe nicht 4.000 Mark ein.

Eigentlich unsere letzte Station am letzten Wochenende sollte das Goya sein, in dem der Propaganda Club in die zweite Runde gehen sollte.

Während ich noch meine Geldbörse an der naheliegenden Sparkasse auffüllen musste, gingen die anderen Mädels bereits rein. In Erwartung, mich wieder an einer längeren Schlange vorbeidrängeln zu müssen, wie das letzte Mal, kam ich also etwas später und musste erkennen, keine Schlange dieses Mal. Bis auf die Türsteher die mich drauf aufmerksam machten, dass ich mir noch eine gratis Eintrittskarte an der Kasse holen müsste, die ich dann wiederum am Türsteher abzugeben hätte. Stellte sich mir niemand in den Weg. Das hatte irgendwie etwas von in einem leeren Wartezimmer eine Nummer zu ziehen und dann direkt hereinzugehen. Es hatte also etwas unsinniges…. Nun gut, vielleicht hatten sie Angst, den Überblick zu verlieren, wie viele Personen im Goya sind – obwohl Angst wegen Überfüllung war dieses Mal unbegründet.

Denn auch IM Goya war es lange nicht so voll, wie das letzte mal. Vermutlich haben mittlerweile alle diesen Prachtbau von innen bewundern können und sind nun nicht mehr so euphorisch. Aber egal, denn es wurde noch viel, viel leerer.

Auch an der Garderobe bekam ich dieses Mal prompt meine Jacke abgegeben. Ob es nur daran lag, dass Blenda als Typ hinter der Theke stand, weiss ich nicht so wirklich. Ich glaube das hatte wenig Einfluss.

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Die Party selber war wenig besonders, wir tanzten etwas im großen Raum, tanzten etwas im kleinen Raum bei Biggy van Blond und quatschten mit diesen und jenen und taten so dies und das bis zu dem Moment an dem diese Party schlagartig endete.

Mel und ich befanden uns gerade auf der Toilette zum Nachschminken, als auf einmal eine Stimme aus dem Off sprich demn Lautsprecher kam und folgendes verkündete.

Aufgrund eines technischen Fehlers wird diese Party in Kürze geschlossen, bitte verlassen sie umgehend und auf dem schnellsten Wege das Goya.
Bitte befolgen sie die Anweisungen des Personals.
Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.

„Verarschen können wir uns selber“ dachten wir und erwarteten, dass dieses wie im Irrenhouse üblich, irgendwelche Witze auf der Toilette seien. Als Mel allerdings kurz mal die Tür öffnete und raushorchte wurde klar „Die meinen das ernst“

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Die Musik war aus und die Lautsprecherstimme widerholte diese Durchsage wieder und wieder. Es wusste aber niemand was los war und auch das Personal, das ja offensichtlich Anweisungen zu geben hatte, die man dann befolgen sollte, hatte keine Ahnung, was denn nun los sei. Nun zumindest brannte es nirgendwo lichterloh und so setzten sich tatsächlich die Massen relativ geordnet und gesittet in Bewegung und in Richtung Garderobe.

Dort entstand dann das eigentliche Chaos, das zwangsläufig entstehen muss, wenn eine Großparty auf einmal beendet wird und jeder von hier auf jetzt die Party verlassen muss. Alle wollen auf einmal die Jacken haben und die paar Jungs und Mädels hinter der Garderobe waren jetzt ziemlich am rotieren.

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Dier Erklärung des ganzen (zumindest die, die mir zu Ohren gekommen ist) ist, dass irgendwer wohl einen falschen Knopf gedrückt hat und diesen Fehl-Alarm auslöste. In dem Moment wo dieser Alarm ausgelöst wird ist es dann wohl nicht möglich, weiterhin Musik abzuspielen, bis der Alarm beendet wird….

Wie der Alarm aber beendet wird, wusste wohl niemand und so wurden die Massen wieder und wieder zum Gehen augefordert – und gingen schließlich. Damit war die Party beendet (und ich schätze auch ein Arbeitsverhältnis) ob das gleichzeitig aus das Ende für die Propaganda Partyreihe ist, wird sich zeigen. Die Meinungen dazu reichten von „was ist den eigentlich los?“ über „Peinlich“ bis hin zu „Das wars dann wohl, jetzt geht doch niemand mehr ins Goya“.

Peinlich war es und die Goya-Posse ist um eine Geschichte reicher. Bin mal gespannt, wie die Macher die Feierwütigen zum wiederkommen bewegen wollen.

Nachdem sie ihnen eine halbe Party für einen ganzen Preis geboten haben, müsste eigentlich eine ganze Party zu einem halben Preis stattfinden.. btw. hätte ich Eintritt gezahlt, hätte ich mich geärgert.

So blieb eigentlich nur die Frage “ und was machen wir jetzt?

Propaganda @ Goya Club

Letztes Wochenende hab ich mich mal wieder an das große Tuntenbuch erinnert. Werden dort doch hundert Personen mit Fragen durchlöchert. :Nina Queer: hat dabei folgendes zu Papier gegeben:

Was darf einer Tunte nie passieren?
Am Club anstehen zu müssen!

Lassen wir das mal so stehen, denn wenn Nina das sagt, dann darf man das durchaus als Gesetz ansehen.

Wir befinden uns im Jahr 2007 n. Chr
In allen berliner Gayclubs haben Transen freien Eintritt und müssen nicht warten
In allen? Nein! Ein von unbeugsamen Türstehern bekölkerter Club hört nicht auf, den Eindringlichen Widerstand zu leisten.

So, oder so ähnlich fängt jedes Asterix Comic an und wie in einem Comic kamen wir uns letzte Woche auch vor. Das Propaganda hatte Neueröffnung und es sollte im Goya gefeiert werden. Schon auf dem Flyer stand „Drags free“. Das Ansinnen an sich ist ja löblich, aber da dieses ein ungeschriebenes Gesetz in Berlins Gayszene ist, ist das schon eine gefährliche Entwicklung. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass es anders ist, wenn es da nicht steht… nix gut 😉

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Nun wir fuhren mit zwei Autos zum Goya und als ich noch immer umherkurvte um einen Parkplatz zu finden stöckelten die anderen Mädels bereits auf die lange Schlage vorm Goya zu, wir suchten und suchten weiter und kamen lockere 12 Minuten später erst an dieser Schlange an. Ninas Zitat folgend gingen wir an der Schlange vorbei direkt an die Tür. Zumindest so weit nach vorne, wie irgend möglich, denn auf einmal versperrte mir Janka den Weg, davor Claire und selbst Sheila war in den letzten 12 Minuten trotz aller Überredungskunst nicht hereingelassen worden.

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Das Goya war voll und niemand wurde mehr hereingelassen – das schloss leider auch frierende Transen ein – uns!

Kurz bevor wir uns aber wegen der Eiseskälte für eine andere Abendbeschäftigung als „in der Kälte stehen und warten“ entschlossen hatte Janka eine Lösung parat. Es gibt einen kleinen Nebeneingang, der kurz geöffnet wird, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, der den Schlüssel dazu hat und willens ist, einen hereinzulassen. Janka kannte jemanden und wir wurden eingelassen. Naja wir alle ausser Sheila, die weiterhin vor der Tür wartete – aber auch endlich eingelassen wurde.

Trotz der Fülle fanden wir uns aber im Goya schnell wieder. Zur Party selber ist vor allem so viel zu sagen, dass sie viel besser Gefüllt war als die High Heels Party vor einigen Monaten und dass das Goya natürlich alleine durch die Atmosphäre immer ein gewisses Flair ergibt, die eine kleine, dunkle Partylocation nicht erreichen kann. Dazu kann man natürlich bei der Musik von :Superzandy: im Großen Saal und Polla Disaster im kleinen Raum nichts sagen.

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Eine gewisse Einzigartigkeit hat das Propaganda aber schon durch die Hostess Marlene Deluxe erreicht, die, aus Frankfurt kommend, in Berlin natürlich nicht die Bekanntheit hat und trotzdem allerhand Glamour verströmtz. (sie ist nicht durch zu häufiges Auftreten überGEsehen und wird doch durch Ihre Größe und ihr auftreten deutlich nicht übersehen.

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Also ich fand das Propaganda ziemlich klasse und man wird mich mit Sicherheit dort in Zukunft häufiger sehen.

An diesem Abend habe ich mich allerdings früh (gegen kurz vor vier) verabschiedet, da ich wegen einer gerade überstandenen Grippe noch nicht wieder ganz auf dem Dampfer war. Man will es ja auch nicht verschleppen. Gell!