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Ich mag Kreuzberg

Ich mag Kreuzberg, genaugenommen mein Kreuzberg 36. warum, das wird mir immer wieder klar, wenn ich beispielsweise die Oranienstrasse entlang schlendere und ein Plakat wie folgendes sehe:

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Eine tätowierte, feministische und anti-homophobe berliner Rapperin mit Burlesque Hütchen gegen Nazis. Was mehr kann etwas über Kreuzberg 36 aussagen? Ich dachte zwar erst, sie sei auch noch eine Türkin, aber das hat sich nach einem Blick auf ihren Wikipedia Eintrag nicht bewahrheitet. Und trotzdem. Das ist einer der Gründe, warum ich in Kreuzberg wohne. Und das gerne

Teddy Aftershow Party

Am Wochenende war die Teddy Preisverleihung und sei dieses nicht als weltweit wichtigster queerer Filmreis bereits genug, war es auch noch der 25 ste. Ein Jubiläum also, dass massenweise wichtige, interessierte und sicher auch einige wichtige Interessierte in die Abflughalle des Flughafen Tempelhof lockte.

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Leider kann ich über die Teddies selber garnichts sagen, denn meine Presseakkreditierung konnte aufgrund des großen Andrags leider nur für für dei Aftershow Party ausgestellt werden. Schade. Aber offensichtlich habe ich bei der Verleihung auch nicht viel verpasst. Zwei O-Töne, die ich bekam sagten nämlich „zäh wie Kaugummi, wie jedes Jahr“ und „Naja hatte Höhen und Tiefen, Du hast aber wenig verpasst“. Ich bin geneigt, das zu glauben und damit mich nicht allzu schlecht zu fühlen.

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Die Teddy Aftershowparty war dann nämlich wirklich gut und einem Schwullesbischen Filmpreis sehr angemessen, denn hinter der Abflughalle gab es in beiden Flügeln je eine Party. Man kann das Ganze als GMF meets Girltown ansehen, denn auf der einen Seite legte Zoe mit ihren Mädels auf, auf der anderen Seite zeigen Gloria Viagra und Barbie Breakout, was sie können.

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Ausserdem gab es noch eine Italienische Drag oder sonstetwas, das auf der Bühne zu später Stunde performte und dieses in einem Outfit, dass nicht unwesentlich an die Ganzkörperanzüge von Superzandy erinnerte. Man hätte schön denken können, dass sich Madame dahinter verbergen würde, wenn diese Dame auf der Bühne nicht ganz offensichtlich schwanger gewesen wäre, zumindest deute ich den Bauch mal so. …Und solch ein Bauch kommt bei Zandy nicht auf die Bühne… ausserdem fehlte ein Hut. Witzig war es trotzdem.

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Aber bevor die Party begann und man all die Leute treffen konnte, die man wollte, hiess es ersteinmal warten. Die Akkreditierung sprach von Einlass 23 Uhr, doch zu dem Zeitpunkt konnte man nur durch vergitterte Tore vor der Tür einen Blick auf die – tatsächlich gut gefüllte Gesellschaft werfen – und warten, dass man später hereingelassen würde.

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warten vor (der Tür) der Teddy Verleihung

Wurde mann dann auch und es war schon wirklich wiederverwunderlich, wer alles da war. Die üblich verdächtigen Queeren Promis Herr Ücker, von Praunheim, Romy Haag, natürlich Wowi, dazu irgendwie alle Berliner Partyveranstalter und eine ganze Menge der typischen Berliner Dragparty Besucher…

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Und ein Kamerateam aus Vancouver, einer der schönsten Städte überhaupt, die dort eine  wöchentliche Sendung für die deutschsprachige Bevölkerung machen. Was es nicht alles gibt. Man darf immer wieder verwundert sein.

Wie ich auch bei dem Kerl verwundert war, der sehr stilvoll in schwarz weiss, mit Hemd und Fliege umherlief und bei dem mir erst auf dem zweiten Bick auffiel, dass er dazu SNEAKERS trug. Welch ein Stilbruch. Doch konnte er mir erklären, dass dieses ganz besondere seien, sie ebenfalls schwarz weiss seien und er Sneakers sammeln würde. Nun ich sammel ja auch irgendwie Schuhe und kann dass dann schon verstehen… Ich mag aber doch lieber hohe – und die hätten bei ihm auch nicht gepasst.

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Irgendwie gepasst hat aber die Musik, die Barbie und Gloria spielten und die mich nach längerer Zeit mal wieder richtig tanzen liess…. ein großes Durcheinander teilweise richtig alter Musik meiner Kinder und Jugendtage, die ja – ich mag es kaum sagen – schon ein paar Tage zurückliegen.. Erwähnte ich, dass mir neulich auffiel, wie alt Roxette geworden sind? Nun ich kannte die noch, da waren sie jung und knackig … Hilfe.

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Auf jeden Fall war es eine der besseren Partys der jüngeren Vergangenheit und

Lange Nacht der Museen

Ramones Museum Berlin.

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Es ist erstaunlich, ich war zum ersten Mal in meinem Leben zum zweiten Mal innerhalb eines Monats in einem Museum und – vollkommen zufällig – gerade am Tag der Langen Nacht der Museen in Berlin.

In dieser Nacht haben alle wichtigen Museen in Berlin, immerhin 100 Häuser und Ausstellungsräume in Berlin geöffnet. Ich bin mir nicht sicher, ob das Museum welches ich am Samstag besuchte dabei war, aber ganz sicher begeisterten die Künstler, dessen Museum ich besuchte, mehr Personen als so machner Maler oder Bildhauer. Ich spreche von den Ramones. …Das andere Museum, das ich besuchte war übrigens das Beatles Museum, soviel zu meinem Kunstverständnis 😉

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Manch einer mag mich jetzt für einen Kunstfrevler halten, die Ramones mit einem wichtigen Maler zu vergleichen, aber fakt ist doch, es gint ein Ramones Museum, also ist offensichtlich ein Interesse da, mehr über diese – meiner Meinung nach – wichtigste Punkband zu erfahren, die doch so viele andere Band beeinflusst hat…

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Leider ist es ein ziemlich kleines Museum, ausgestellt sind neben diversesten Tour Ramones T-Shirts, Informationen über die Bandmitglieder, die verschiedenen Mitgliederwechsel, eine Lederjacke, ein Paar Sneakers von Tommy Ramone. Man erfährt, wie das Ramones Logo mit dem Adler und der Baseballkeule entstanden ist, man erfährt über die gefloppte Rapper Karriere von Dee Dee Ramone, den Besuch in den Wendetagen in Berlin und noch so einiges mehr über die Geschichte der Band.

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Als Museum ist das Ramones Museum wirklich klein, aber wenn man bedenkt, dass es eigentlich eine Privatsammlung ist, die der Gründer Flo Hayler 18 Jahre lang zusammentrug, dann ist das schon allerhand, was dort ausgestellt ist.

Für mich als großen Beatles Fan ist besonders spannend, dass es eine Verbindung zwischen den Beatles und den Ramones gibt, so wurden beispielsweise Let it be von den Beatles und Rock’N’Roll High School von den Ramones jeweils von Phil Spector produziert. Nur ein sehr kleines Bruchstüch, aber doch interessant für mich. Spannend auch, das Manuskript von Blitzkrieg Bop zu sehen, aus dem das mehrmalige Wiederholen „Im A Nazi“ herausgestrichen wurde. Das war dann wohl doch zu viel des guten.

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Fakt ist, wer Punk mag, sollte das Ramones Museum mal besucht haben. Aber wartet nicht auf die nächste Lage Nacht der Museen, denn ich glaube da ist das Museum nicht geöffnet.

Also Hey Ho, Let’s go!

Superheldinnen auf dem Berliner CSD

Shira Princess of Power, Wonderwoman, Supergirls und Lara Croft… Wer ist falsch in dieser Liste? Selbstverständlich Lara Croft, denn die ist ein echter Mensch. Zumindest im Film. Eine Superhelding ist sie dennoch und gestern eine sehr begehrte Superheldin. Doch vom Anfang an.

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11 Uhr, nein 13 Uhr, 12 Uhr … Es war wie immer das gleiche, wir konnten uns nicht wirklich einigen, wann wir zum Berliner CSD aufbrechen wollten, einigten uns dann doch irgendwie und kamen letztendlich dann doch wieder zu spät bei Janka los und warteten dann noch einmal ziemlich lange darauf, dass das für uns bestellte Taxi ankam, um ser verwundert ein paar Superheldinnen aufzunehmen.

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…Wir hätten ja auch fliegen können, also zumindest Wonderwoman (Sheila) und Supergirl (ich) aber die beiden anderen brauchten eben ein Taxi und das teilten wir uns dann eben – bis in Richtung KuDamm, wo dann noch Spidergirl, Catwoman und Barbarella auf uns warteten und wir nach einem Frisörbesuch, bei dem wir uns noch einmal zeigen mussten, mit zwei weiteren Taxis in Richtung CSD bewegten.

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Dieses Mal begann der CSD wieder am Ku’Damm mit der also viel schöneren Strecke. Es macht doch viel mehr Spaß, dort vorbeizulaufen, wo sich auch Leute aufhalten und das ist der Weg Kudamm, Nollendorfplatz in Richtung Potsdamer Platz auf jeden Fall. …Und diese Leute hatten Spaß an einer Menge Supergirls. Dabei wunderte mich, wie viele tatsächlich die Namen wussten. Ich selber hätte – bevor ich Sheila kennenlernte – nicht gewusst, wer Wonderwoman ist. Shira hab ich zwar schon mal gehört, aber erkannt hätte ich sie niemals. Nur Lara Coroft hätte ich erkannt.

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Wie auch alle anderen. Nina war eindeutig der Liebling der Strecke „Laraaa, Laraaa. Ein begehrtes Fotoobjekt. Aber Nina sah auch sowas von echt aus. Hätte Brad Pitt irgendwo rumgestanden, er hätte sich direkt in Nina verliebt. Wir hatten ja eigentlich angst, dass Nina während des Zuges noch so vier bis acht inder adoptiert, aber sie hielt sich ein wenig mehr an das Lara Croft Bild und hantierte stattdessen lieber mit ihren beiden täuschend echt aussehenden Wummen herum. Das kam gut an.

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Komisch wurde es allerdings immer dann, wenn jemand nach Nina mit „Hallo Frau Croft“ rief, und sich dann wieder um Janka Kroft verwundert umdrehte. Und ich bin sicher, dass merfach als dann wiederum nach Janka als „Shiiiieeeeraaaa“ gerufen wurde, die Wonderwoman Frau Sheila umdrehte. Nur bei mir musste ich verärgert feststellen, dass wenig Personen offensichtlich Supergirl kannten, während Superman doch arg bekannt ist… Mehrfach wurde ich als Superman gerufen…. Nun lernte ich allerdings auch erst gestern, dass es einen Supergirl-Film gibt, der allerdings nur leidlich erfolgreich war.

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Irgendwo wartete dann der Zug eine ganze Weile, damit der Rest wieder aufschliessen kann, so konnte ich mich einmal mit den Polizisten, die die Strecke im TV-Übertragungswagen begleiteten, unterhalten. Sie sahen dann auch sofort ein, dass es traurig ist, dass wir Superheldinnen die jungs immer aus der Patsche hauen müssten. Warum ein TV-Übertragungswagen der Polizei aber tatsächlich wichtig ist, habe ich bis zum Ende des Gespräches irgendwie nicht herausfinden können. Auch nicht, warum wir vorher immer im Dauerlauf vor dem jeweils folgenden Wagen flüchten mussten, wo doch a) uns noch Leute fotografierten wollten und b) wir dann später noch so lange im wartendem Zug ausharren mussten.

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…Es ging dann aber doch irgendwie weiter und nach einem kurzen Abstecher bei Woolworth, um ein paar Anti-Rutsch-Einlagen zu kaufen und dann schnell auf den Neon-Raiders-Truck gesprungen um bis kurz vor dem Potsdamer Platz, den zweiten Teil und vor allem den am besten besuchten Teil des CSDs etwas ausgeruht in Angriff nehmen zu können.

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Wir brauchen einen DPA Fotografen Kontakt

oder: Als meine Beine ohne mich um die Welt gingen.

Ich muss noch einmal auf den Underground Catwalk zurückkommen… Noch bevor, die gesamte Gesellschaft in die U-Bahn gelassen wurde, machten Sheila und ich ein paar private Bilder in der noch leeren U-Bahn.

Da wir aber beide auf das Bild wollten und es dann natürlich schwer ist, ein Bild zu schiessen, fragten wir einen der Fotografen, die unweit von uns saßen. Wir kennen uns ja mittlerweile ein wenig aus und suchten mit schlafwandlerischer Sicherheit den erstbesten, der mit zwei bis drei hochwertigen Kameras hantierte, die wiederum mit Objektiven ausgestattet waren, die den Preis meiner eigenen Kamera wohl um etwa das dreifache überragten…

Gute Kamera – große Objektive mit rotem Band = guter Fotograf

Naja, immer geht diese Rechnung nicht auf, aber die Chance einen Fotografen vor sich zu haben, der sein handwerk versteht, ist weitaus größer als bei einem Menschen, der eine Exilim in der hand hält. Dieses Wissen hat sich auch auf den CSDs dieser Welt herumgesprochen. …Wenn 20 Kameras und ein großes Objektiv auf einen gerichtet sind- ratet mal, in welche der Kameras wir dann lächeln..

Leider macht sich dieses Lächeln viel zu selten bezahlt, denn obschon wir massenweise Kärtchen mit unserer Visage und unseren Emailadressen an die Herren Gotografen verteilten, waren die Rückmeldungen sehr mager. Fotografen mit guter ausrüstung sind leider ziemlich unzuverlässig, was die Bilderlieferungen angeht, die se versprachen. So auch der oben genannte Fotograf, der uns fotografierte.

Zur Sicherheit und für alle Fälle drückten wir ihm unsere Kamera in die Hand, insofern hatten wir die Bilder, aber als der catwalk begann hatte er eine Bitta an mich.

Könntest Du, wenn die Mädels kommen Dich einmal breibeinig hinstellen, damit ich dadurch fotografieren kann?

Klar kann ich das. Gesagt getan. Und natürlich bat ich um das Bild, sollte es etwas geworden sein…. Er sagte es mir zu. Noch warte ich allerdings vergeblich – und ich fürchte das wird nichts mehr, denn er hat mich verkauft *schnüff* Ich bin nur eine Ware. Okay, okay Premiumware immerhin, wohlgeformte noch dazu. Aber ich fühle mich so … so… so auf meinen Körper reduziert und selbst da nur auf meine Beine….

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ja genau, das hier vorne mit dem kurzen Rock und den roten Pumps, das bin ich – oder vielmehr das sind meine Beine.

Mittlerweile weiss ich, dass der nette Herr von der DPA war, denn dieses Bild fand ich nicht in meinem Emailfach, sondern im Internet. Zum beispiel bei der Welt (Foto 3 von 7), der Bild (Foto 9 von 16), in Russland, nochmal in Russland. oder in China, in Korea, und werweisswo noch… Man könnte also mit Fug und Recht behaupten.

Meine Beine sind um die Welt gegangen

Ich biete ihm sein Motiv, wenn ich es bekomme – sollte etwas draus geworden sein. Damit sind wir eigentlich einen mündlichen Vertrag eingegangen, wenn mich meine Rechtsvorlesungen nicht täuschen. Leider versäumte er, mir es zuzusenden, doch wie gesagt, ich fand es im Internet. Und unverkennbar ist etwas draus geworden – in aller Welt.

Dumm nur, dass ich erst im Nachhinein erfahren habe, dass er für die DPA fotografiert und so mir keine Kontaktdaten geben lassen habe. Aber der Verbreitung hat sich mal wieder gezeigt, dass man wieter kommt, wenn man einen DPA Fotografen kennt… Ich kenne ihn nicht, aber ich habe mir sein Gesicht gemerkt 😉

Grand Prix Eurovision de la Wigstöckel

Verschiedenste Sprachen beim Wigstöckel Council
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Wochenende – genaugenommen Samstag! Zeit, loszuziehen und die Partys dieser Stadt zu besuchen. Meine Partyplanerin Sheila hat dafür drei Partys an diesem Abend herausgesucht und an zeitlich erster Stelle stand das Wigstöckel Council im SO36, dass unter dem Namen Glamour without Borders stattfand.

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Genaugenommen wunderte mich etwas, dass wir dorthin wollten, denn ehrlichgesagt hatte mich Wigstöckel im letzten Jahr nicht wirklich begeistert. Dazu konnte ich mir kaum vorstellen, dass eine Veranstaltung an einem ersten Samstag im Monat, also zeitgleich mit dem Klub International überhaupt Zuschauer finden würde… Aber Wigstöckel ist da anders, hat anders Klientel und andere Performer.

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Doch bevor wir dort ankommen konnten mussten erstmal diverse Probleme gelöst werden…

Problem Nr. 1
Mein Portemonnaie war weg – nicht auffindbar – futsch – irgendwo, wo es nicht hätte sein sollen… Nur wo? Auch nach über einer Viertelstunde Suchen (während Sheila vorm Haus im Auto wartete und sich langweilte) wollte es sich nicht auffinden lassen… Dabei hatte ich doch gerade noch Geld geholt, das Geld auch ins Portemonnaie gesteckt und bin weit weg jeglicher Menschen nach Hause gefahren… Dort war ich nun – mein Portemonnaie allerdings irgendwie nicht… Es fand sich dnn unterm Sitz im Auto und wir konnten endlich los..

Wenige Minuten später kamen wir etwa 50 Meter vom SO36 an und wir hatten mit

Problem Nr. 2
zu kämpfen. Sheila riss das Riemchen an ihren Billigschuhen… Nix zu machen, und für Mules waren die Pumps dann doch nicht ausgelegt. Laufen war also eher unmöglich. Schlecht zu Beginn eines Abends. Sicherheitsnadeln konnten eine Lösung sein… Die finden sich in meinem Bad… Also wieder einsteigen und zu mir fahren. Das Wigstöckel Council kann auf uns warten. Zwei mal wenige Minuten später gab es dann

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Problem Nr. 3
…der Parkplatz. unser großartiger Parkplatz war natürlich weg und weit und breit war kein Parkplatz nichteinmal für einen Mini zu sehen… Irgendwann fuhr dann glücklicherweise jemand weg… direkt gegenüber vom SO36. Besser geht es wirklich nicht. Aber nun war noch

Problem Nr. 4
zu lösen. Die Kasse… Eintritt? Wir? Stehen wir nicht auf der Gästeliste. Bestimmt. Immerhin müssen wir berichten, filmen und Fotos machen. Sheila schaffte es mal wieder und ich bin immer erstaunt, wie sie es immer wieder schafft, für kostenfreien Eintritt zu sorgen. Und Ja! das musste wirklich mal erwähnt werden.

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Geld war also da, die Schuhe gangbar und wir waren drin. Das bedeutete jedoch noch nicht, dass man etwas sehen konnte, denn das SO36 war rappelvoll und es war wieder eine Sitzparty. !!Bänke!! Na ich weiss nicht. Nun durchquatschen ist Sheilas Paradedisziplin, meine ist Durchdrängeln und so landeten wir irgendwann in der ersten Reihe um der Show aus nächster Nähe beizuwohnen können… Und diese Show – auch das muss mal gesagt werden – war besser als erwartet.

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Wir kamen gerade noch rechtzeitig vorne an um die Show von Chou Chou de Briquette zu verfolgen… Chou Chou de Briquette ist ein Name, der in Berlin einen fast andächtigen Klang hat. Okay, ich übertreibe vielleicht, aber den Namen kennt wohl fast jede in Berlin, obwohl Chou Chou kaum mehr ins Rampenlicht geht. (ich zumindest sah sie bislang noch nicht). Sie stammt noch aus einer Zeit, die wohl kaum mit „der guten alten Zeit“ zu betiteln ist, als Transe noch Tunte hieß und dieses eigentlich zwangsläufig eine politische Aussage hatte. Die Damen also, die im Großen und ganzen dafür gesorgt haben, dass man heute einfach Party machen kann und sich um die Politik drumherum wenig Gedanken machen muss. Unpolitische Transen – ob das besser ist, darüber lässt sich sicher streiten – ich für mich selber sage aber ja! Ich habe den Namen Chou Chou de Briquette erstmalig in Julia Ostertags großartigem Film Gender X gehört.

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Auf der Bühne brachte sie eine Nummer von Milva, die nicht sonderlich bemerkenswert war, und den meisten Witz dadurch versprühte, dass die Gurken der Gurkenmaske, die sie sich auftrug als sie vom Sonntagsgesicht sang, nicht wirklich klebten. Trotzdem muss sie eine Person sein, die viel zu erzählen hätte. Spannend.

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Gefolgt wurde ihr Beitrag von einer Spoken Words Number von Dr. No… Es ging um Flowers und dazu war er in bester Hawaiihemden-Fashionkultur gekleidet… Ich konnte damit nichts anfangen, aber wer bin ich schon, mir darüber eine Meinung zu bilden. Sehr skurill war es auf jeden Fall und – anders.. Aber das ist wohl Wigstöckel..

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Ich bin dann aber doch eher für die klassische Dragnummer zu haben und da passt einfach Kaspar Kamäleon besser in das Raster. Irgendwas glamrockiges live gesungenes…. Nun ist live singen nicht immer die beste Wahl in Dragkreisen, aber Kaey Tearing kann das auf jeden Fall.

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Mit ihren drei Mitstreitern trat sie nämlich in der Folge unter dem Namen „drei Engel für Kaey“ auf… Es hörte sich besser an, als meine Kamera in der Lage ist wiederzugeben… Ich hätte mich einfach nicht direkt vor die Bassbox stellen sollen…

Weiter ging es mit einem kleinen Mädel, dass zwar sehr süß aussah, deren Gesangeskünste mir eindeutig zu lange dauerten. Sorry, aber das war nix.

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Spannender wurde es danach. Der Auftritt eines Drag Kings, der wiederum einen Mann spielte, der eine Frau spielte… Genaugenommen ging es um I Want to Break free von Queen und er stellte so Freddie Mercury dar und saugte wie es sich für das Video gehörte die Bühne… …Respekt muss ich sagen. Denn wenn ich ehrlich bin, dann war es das erste Mal, dass ich eine Drag King Performance sah, die mit Ironie spielte und Witz hatte. Zumeist sind Drag King Performances leider darauf angelegt zu zeigen, was für ein toller Kerl da gerade auf der Bühne steht. Das war eine schöne Abwechslung.

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Es folgte eine Whitney Houston Nummer. „Whitney Houston?“ wird der Kenner der Berliner Transenszene fragen? Melli Magic auf Wigstöckel? Nein. Das ist zwar ihr Revier, aber Wigstöckel ist weit genug weg von der Berliner Glatransenszene um, auch andere Reviere betreten zu können. Das ganze war weniger Glamourös als Melli aber dafür mit mehr Accessoires auf der Bühne. Durchaus sehenswert.

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Sehr sehenswert blieb es dann auch mit einer slowenischen Transsexuellen, die dementsprechend auch auf kroatisch sang und und ziemlich professionell performte. Das hatte etwas von Grand Prix Stimmung: Slowenien 10 Points. Sehr gut, klasse anzuschauen. Die eindeutig sehenswerteste Performance auf der Veranstaltung. Gelernt ist gelernt. Nicht umsonst konnte :Mataina Ah Wie Süß: uns informieren, dass sie mit ihr schon auf Mykonos aufgetreten ist.

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Es folgte noch ein Französischer Dragking, der dann doch wieder das Ideal des typischen Kerls entsprochen hat und eine ziemlich durchgeknallte Performance der Spicy tigers on Speed….

Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Wigstöckel Council viel besser fand als gedacht, aber Kaey hatte in ihrer Abschlussmoderation schon recht, dass irgendwie das Glamour des Veranstaltungsnamens irgendwie fehlte.