Queer Burlesque Festival – Sheilas fünfund[irgendwas]zigster Geburtstag
Ohgott, was soll ich aus diesem Blogbeitrag machen? Wie soll man von solch einer Veranstaltung mal eben 10 – 12 Bilder auswählen, ohne wichtiges unter den Tisch fallen zu lassen? Ich fühle mich schon am Anfang dieses Beitrages vollkommen überfordert.
Aber vom Anfang an: Sheila hatte am Samstag Geburtstag und zwar ihren fünfund[irgendwas]igsten und um diesen, den sie eben mal auf 10 Jahre Sheila Wolf deutete gebührend zu feiern, beschenkte sie sich kurzerhand selber mit einem Festival, dem Queer Burlesque Festival.
Genaugenommen war es die dritte Ausgabe dieses Festivals, dass sie mit Maria Psycho zusammen ausrichtete, doch waren die anderen beiden Ausgaben klasse, so kann man dieser Ausgabe durchaus das Prädikat Oberklasse zugestehen. Dieses Mal wurde geklotzt und nicht gekleckert.
Sheila rief – und alle kamen. Zumindest was die Künstler anging:
LA VIOLA VIXEN ++++ TEMPOSCULP aka TIM LIENHARD ++++ FERKEL JOHNSON ++++ SANDY BEACH ++++ RUDA PUDA ++++ THE BRIEFS ++++ CLEA CUTTHROAT ++++ NATALIE TINEO ++++ MISS NATASHA ENQUIST ++++ SCOTTY THE BLUE BUNNY ++++ FELIX RÄUBER ++++ ROSEBUTT ++++ MARLENE VON STEENVAG
Das nenne ich mal ein Lineup – eines Festivals würdig und zwar in der tat eines Queer Burlesque Festivals, denn dieser Abend bot alles, was man sich von einem kurzweiligen Abend auf Berlins Bühnen so vorstellen kann
Klassisches Burlesque, Freakiges Burlesque, Boylesque, Freaks, Musiker, und von allem etwas. Vermutlich hätten noch hundert andere Künstler Sheila zugesagt, wenn solch ein Abend einfach viel mehr Stunden hätte. (Naja und das Budget noch mehr Künstler vertagen hätte)
Erstaunlicherweise habe ich aber im Publikum eine ganzen Menge Gesichter nicht gesehen, die ich eigentlich erwartet hätte. Schade – aber an der fehlenden Werbung kann das nicht gelegen haben, denn man kam in den letzten Wochenenden am Queer Burlesque Festival nicht vorbei, zudem war es eigentlich überall „Tagestipp“
Wobei ich allerdings schon lange glaube, dass einem solch ein Tagestipp, sowie Werbung in den üblich verdächtigen Magazinen so gegen gar nichts bringt – außer eine ganze Menge Geldabfluss. Da würde mich mal interessieren, ob das jemand anders sieht.
Was soll ich zu den Performances auf der Bühne sagen. Einiges, was ich schon gesehen habe, wie beispielsweise Sandy Beach oder Marlene von Steenvag, Rosebutt und Natasha Enquist, daher lasse ich sie mal kurz unter den Tisch fallen.
Ebenso Felix Räuber, den ich einfach nicht kannte und Natalie Tineo, die einzige der Sinderellas, die nicht nur klasse aussieht sondern auch wirklich gut singen kann… 6 sind weg, bleibt noch genug Stoff übrig.
Zum Beispiel den Herren, der neulich beim Gin Palace nicht den Tassle Contest gewann, aber doch so bei Sheila hängenblieb, dass sie ihn direkt einlud. Ein Mörderbody und eine ausgebildete klassische Stimme, spannend und – anders.
oder Ruda Puda, die ich tatsächlich noch nie auf einer Bühne gesehen hatte, die allerdings zwei Drag Performances vom feinsten auf die Bühne brachte – und Sheila noch einen kleinen Zylinder aus der eigenen Kollektion. Ich hab mal vor einiger Zeit einen Artikel auch über Ruda Puda geschrieben, als Ru Pauls Drag Race germany starten sollte.
Ganz offensichtlich wirklich das, was einige Menschen sagten – ein Totgeborenes Kind, daher ist mein Artikel auch nie live gegangen, aber das werde ich hiermit nachholen. Hokuspokus, der Artikel ist online und hier zu lesen – Und Rudas großartige Make Ups zu bewundern. (Siehe unter Barbie)
…oder Ferkel Johnson, ein ääh – ja was ist er eigentlich? Ein Magier? Hmmmmjaaaa wenn man es denn so genau nimmt schon, wenngleich seine Zauberei nicht im Sinne von Copperfield besteht, dass man nicht weiss, wie etwas geschieht, sondern man genau weiß, was da geschieht und er einem damit ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
..oder Scotty the Blue Bunny, ein wie der Name schon sagt, blauer Hase, ein furchtbar großer blauer Hase mit großen Luftballons, einem großen blauen Puschel, einer großen Karotte und einem großen Gay Schild. Vermutlich Bugs Bunnys größter Albtraum.
….oder eben The Briefs, die ich ja gerade erst auf ihrer großartigen Premiere im Tipi am Kanzleramt bestaunt habe. Die Jungs waren ebenso auf der Bühne und gaben zwei Nummern zum besten, die eben nicht in Ihrer eigentlichen Show zu sehen sind.
Besonders Captain Kidd hat mit seiner Hula Hoop Nummer die Herzen der anwesenden Damen für sich eingenommen. Hula Hoop, hat man ja alles schon mal gesehen, macht aber nichts, denn eben nicht mit solchen Körpern und zumeist eben von Frauen.
Der dritte Streich der Briefs, Dallas Dellaforce, habe ich tatsächlich schon bei der Premiere gesehen, aber es lohnt sich, die Nummer noch einmal anzusehen, denn sie ist großartig, für manch einen in der Audience im Tipi, war sie gar etwas verstörend 🙂 Aber das ist ja nichts schlechtes.
Wenn ich aber eine Nummer herausnehmen müsste – sollte man mir so etwas abnötigen, dann wäre die beste Nummer in meinen Augen von Clea Cutthroat gewesen. Die Dame ist der Wahnsinn – also vollkommen wahnsinnig.
Die Nummer hatte wirklich alles, eine Geschichte, Komik, können und ganz viel Sauerei auf der Bühne. Die Bühne war aber sowas von ihre, als sie die betrat. Ganz großes Kino – und wie gesagt eine ganz große Sauerei, die sie aber selber wieder ins reine brachte.
was soll man sagen, das Lineup war großes Kino und die Party war so, dass die meisten Künstler sich nicht sofort ihren Rollkoffer packten und sich nach Hause begaben, wie es ja zumeist nach solchen Veranstaltungen der Fall ist, sondern sich unter das Publikum mischten und fleißig aus Sheilas Geburtstag feierten.
Janka und mich zog es irgendwann nach vier dann auch nach Hause, nicht um zuvor noch zu versuchen, Regina, die aus Wien gerade im Lande war zu einem Besuch in der Misfit Bar gegenüber meiner Wohnung zu bewegen – sie schwächelte aber – muss nachgeholt werden.
Ach eines noch, es gab eine große Tombola und mir wurden von Corinna sieben Lose zur Verwaltung in die Hand gedrückt, von denen nicht weniger als 5!!!! Lose gewannen. Leider wurde nur den ersten beiden Losen ein Gewinn zugeteilt, die weiteren drei Lose wurden jeweils zerrissen und es wurden andere Gewinner ausgelost 🙂 Gemein – aber sehr verständlich 🙂
Also das dritte Queer Burlesque Festival war großartig und dürfte schwer zu toppen werden. Großes Kino und Happy Birthday Sheila zum fünfund*hust*dreissigsten Geburtstag.
Achja, ein Bild fehlt noch, mit Dank an Krizzi With the k!