Schlagwort-Archive: Burlesque

Pulverlesque

Januar ist für – nicht nur – Burlesque-Shows saure Gurken Zeit. Alle interessierten waren zu Weihnachten irgendwo und im Januar ist es immer leer und ja auch kalt.

So trifft es auch Eve Champagnes Pulverlesque im Pulverfass.

Das sind dann die Zeiten, in denen es tolle Angebote gibt oder – wenn man Menschen kennt – auch mal eine Gratisveranstaltung, damit es nicht ganz so arg leer aussieht im Publikum.

https://www.tiktok.com/@zoe.delay/video/7324256328606600481

Und als ich am Wochenende in Hamburg war und Eves Post las, dass sie ein Paar Gästelistenplätze raushaut, konnte ich schwerlich nein sagen. Eingeladen? Liebend gerne – Es war allerdings so knapp, dass ich leider keine Begleitung mehr. Aber ich schau ja auch gerne mal eine Show alleine.

Also auf ins Pulverfass und mal schauen, was Eve da dieses Mal so auf die Beine gestellt hat. Auf jeden Fall Künstler, die ich fast alle schon einmal gesehen habe. Majestic Luxor, Gisela Kloppke, Eve selber natürlich, die ganze Pulverfass Crew und Liu Boheme.

Ich musste kurz überlegen, wo ich sie schon einmal gesehen habe – ja stimmt, vor 7 Jahren im Toast Hawaii in Berlin als Abschlussvorstellung von Marlene von Steenvags Burlesque Abschlussklasse.

Wenn man schon so lange dabei ist, dass man nicht nur fast alle Künstler kennt, sondern auch noch ihre ersten Auftritte. Lang ist es her.

Bei Gisela Kloppke ist es klarer, wo ich sie gesehen habe. In Berlin, in Hamburg, mit den Glamouresque, bei Sheila, auf der Studio Lovemasters uswusf.

Aber es ist immer wieder beeindruckend, sie singen zu hören. Dieses Mal Bond – Skyfall fand ich jetzt nicht sooo doll, aber das andere Lied – Ich kenne mich ja nicht aus… Goldeneye von – oh Tina Turner – das hier oben halt – toll.

Am wenigsten geben mir eigentlich immer Eves Six Pack Jungs – Da zeigt sich mir eigentlich jedes einzelne Mal wieder, wie Hetero ich bin, die Mädels flippen aus und ich fühle nur Langweile.

Aber ich sehe durchaus seine Muskeln und anerkenne sie natürlich.

Dann halt doch lieber etwas show, etwas Akrobatik oder etwas mehr geschicte drumherum, wie zum Beispiel von Majestic Luxor.

Es war auf jeden Fall wieder sehr nett bei Eve.

Und als ich dann so an der Bar sitze kommt ein Mädel in die Bar und ich musste kurz schauen. Sonja Kröger mit der ich bei der Gaywiesn in Berlin war.

Sie schaute mich zwar wie ein Auto an, als ich sie begrüßte und meinte: „Hallo ich bin Zoe“ – naja gestern war ich es halt als Typ unterwegs.

K!NKY BKK

Dieses Jahr wollte ich in Bangkok nebst Plätzen, die weniger touristisch sind zu besuchen, auch schauen, ob Bangkok eine Kinky oder eien Burlesque Szene hat – beides war echt schwer zu finden.

In einer Stadt, in der in der es gleich mehrere Rotlichbezirke gibt, scheint es nur eine sehr versteckte Kink Szene zu geben. Ich sah Bilder vom Bangkok Fetish Ball, aber das war mit dem German Fetish Ball nicht vergleichbar, offenbar vor allem Männer in Latex Catsuits, nicht unbedingt das, was ich suchen wurde.

Das internet erzählte mir, es gebe zwar eine kleine Szene, die allerdings eher privat und auch eher von zugezogenen – doof.

Auch Burlesque war eher nicht zu finden, bis mich jemand auf MizJade hinwies, die als Madame Rouge unregelmäßige Burlesque Events veranstalten würde.

eine kurze Kontaktaufnahme auf Instagram zeigte sich, dass se gerade zu meinem Urlaub eine Veranstaltung in Bangkok veranstaltet, die doch richtig passend schien.

Der Name: K!NKY BKK

Es gibt also doch eine kleine Kink Szene und irgendwie verbandelt mit der ebenso kleinen Burlesque Szene, schauen wir uns das also mal an.

Da im Moment ja alle Bars und Clubs und Parties um Mitternacht schliessen müssen – und ich natürlich auch die Show sehen wollte – wollte ich auch rechtzeitig da sein, konnte mir also Bangkok leider nicht von oben im dunklen anschauen sondern musste schnell vom Skywalk nach hause um mich umzuziehen und zu stylen um zur K!NKY in die Pulse Klinik ??? zu fahren.

Pulse Klinik? Es zeigte sich, dass das eine Schönheitsklinik mit Gallerie ist?

Und da soll eine Kinky Party sein?

Nun ja, es gab da im Hinterhof eine kleine Partylocation und dort fand die Party statt.

Die allerdings war dann doch ziemlich anders als ich erwartet habe Ausser Madame Rouge selber, der Performerin und mir gab es nur ein Mädel , dass irgendwie Kinky mit einem Lack-PVC Kleid da war.

Dann gabe es noch drei Männer, die einen Harnes trugen und eine Drag als Moderation. Das wars.

Alel anderen Menschen dort trugen ernsthaft Strassenkleidung. Ich war total overdressed, bin aber zumindest aufgefallen

Ich weiss nicht so recht, was das Publikum dort erwartet hat, ich habe aber ganz offenbar etwas anderes erwartet, Ich habe mich dann eben gut unterhalten, mit einer Fotografin und mit dem Besitzer der Pulse Kliniken.

Aber erstaunlich, ich merke immer wieder, wie sehr mich Berlin und die ganzen Shows, die ich in Berlin und Umgebung schon gesehen habe, Kaputtgemacht hat.

Ich habe einfach zu viel Burlesque, Voguing und Drag gesehen, das lässt mich einfach anders als andere Menschen auf Shows sehen, wie auch auf die beiden Showacgt hier.

Wichtig: beide Showacts waren okay bis gut, nicht gerade Burlesquefestival acts, aber gut.

die erste Show war eine gute Voguing Nummer mit Schattenspielen in einem Ganzkörperlatexcatsuit – muss man erstmal so machen und ich möchte nicht wissen, wie das bei bummelig 30° so schwitzig ist. Ich möchte das nicht müssen.

die zweite Show war eine klassische Burlesque Nummer mit Akrobatik einlagen und keine typische schönes Mädchen Federfächer Nummer, sondern etwas besonderes, auch die fand ich echt gut.

Aber wenn ich jetzt schreibe, dass beide gut waren, was ist dann das „anders draufschauen“ ?

Nun ich unterhielt mich dann mit einem Besucher, der das nicht nur gut sondern grandios fand und diese Showacts absolut begeistert als „Drag next Level“ bezeichnete.

wie gesagt, das eine war eindeutig „Voguing“, das andere noch mehr eindeutig „Burlesque“ 🙂 keines war Drag und die beiden einzigen Drags auf der gesamten Show waren die Moderateuse und ich.

Ich habe den Besucher aber in seinem Glauben gelassen, er habe „Drag next level“ gesehen – aber das zeigt vermutlich nur wie ich schon schrieb, dass es einfach keine Burlesque Szene und keine Voguing Szene in bangkok gibt. Vielleicht sorgt Madame Rouge ja in Zukunft noch dafür, dass Besucher den Unterschied kennen .

In Bangkok scheint auf jeden Fall noch Bedarf an einem Bangkok Burlesque Festival zu bestehen 🙂

Die party war aber dann deutlich vor Mitternacht bereits beendet.

Ich fragte daher die nächstbeste Person, wo ich so noch hingehen könnte (natürlich hatte ich noch ein Wechseldress dabei) – und landete dann in einem Club in dem übelster techno gespielt wurde.

Da war ich dann auch irgendwie froh, als alle Clubs schliessen mussten 🙂

Okay, der erste Ausflug in die Kink und Burlesque Szene in Bangkok war anders als erwartet, aber ich gebe Bangkok noch nicht verloren 🙂

Freaks Burlesque Circus 2022

Ich weiss garnicht mehr, wann ich zuletzt im Roadrunners Paradise war, dem einzigen Musikclub im magischen Dreieck zwischen White Trash, Bassy und Roadrunners Club.

Zwei der drei gibt es leider heute nicht mehr, und wie gesagt, im Roadrunners Paradise bin ich heute noch selten – doch heute mal wieder zum Freaks Burlesque Circus, den Zora mal wieder in die Stadt gelockt hat.

gut gefüllt war das Roadrunners Paradise und ich habe Menschen gesehen, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, die meisten Nummern der Teaserettes kamen mir aber arg bekannt vor – von vor vielen Jahren .

Zora hatte aber ne neue Nummer, Gisela Kloppke hatte ich tatsächlich noch niemals gesehen und ich sah endlich mal Eve Champagners Darth Vader Nummer.

Verändert hat sich aber immer noch nicht das Rot Violette Licht im Roadrunners Paradise, dass Fotos schon damals furchtbar schlecht werden liess, ich gab daher zur Hälfte auf und schaute lieber die Show.

SweeTease @ Moulin Rouge Geneva

Das tollste an diesem Blog sind eigentlich immer die „Ausflüge“ irgendwohin, das ist wie Urlaub und es sind die Erlebnisse von denen ich zehre und die ich nicht vergesse.

Das ist aber nicht der Grund, warum ich die Ausflug zur SweeTease nach Genf so toll fand.

Was soll ich sagen, seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bin ich zu nichts zu gebrauchen, ich hänge vorm Internet und denke eigentlich an nichts anderes.

Sheila hat das mitbekommen und gesagt, ich solle doch mit nach Genf kommen, sie würde da am Wochenende auftreten und für mich wäre es dringend wichtig, da mal aus dem Tief raus zu kommen.

Sie hat absolut Recht – danke

Also besuchte ich super kurzfristig einen – natürlich vollkommen überteuerten – Flug nach Genf und ein Hotelzimmer um das Wochenende ohne Internet und fernsehen zu verbringen und etwas anderes um die Ohren zu haben.

In diesem Fall die SweeTease Burlesque Veranstaltung im Moulin Rouge Geneva

Wenn ich mal deren Instagram Account ansehe, dann ist das eine kleine Show, die wirklich große Namen anzieht, in diesem Fall Sheila als Host und natürlich Chris Oh, und Jake DuPree

Netter Laden, das Moulin Rouge Genf – erinnert mich ein wenig an eine 70er Disco und an anderer Stelle an einen Puff oder eine Frivole Bar – und beides war das Moulin Rouge wohl auch bereits. Jetzt eine Partylocation und eine Disco und an diesem Tag eben der Ort der Sweetease

Der Laden war ausverkauft mit vor allem sehr vielen sehr gut gelaunten Frauen – und er war sehr laut – Das kann ich nicht nur aus subjektiver Sicht sagen sondern auch aus objektiver Sicht, denn an der Bühne hing ein Lautstärkepegel-Messer

Ich bin mir sicher, dass Sheila sich so ein Teil direkt kaufen wird, denn wenn das Publikum einen bestimmten Pegel erreichen will, dann geht das auch. Und sie wollten

gewonnen haben am Ende den Lautstärke Contest knapp Jake DuPree vor Chris Oh. Und gerade bei Jake gaben die Mädels Standing Ovations.

Leider mussten mehr oder weniger direkt nach der Show alle Besucher das Moulin Rouge verlassen, da das wie gesagt auch eine Disco ist und nach der Show der Laden in eine R’n’B‘ Disco umgewandelt wurde.

Sheila und ich suchten danach noch was zu essen und streiften durch die Stadt um zu merken, dass es eben nicht Berlin ist.

Alles zu

Bis auf ein Mc Donalds, den wir gerade noch vor seiner Schliessung erreichten auf einen Mc. Würg

Was soll ich sagen:

dieser kleine ziemlich teure „Urlaub Samstag morgen bis Sonntag“ war toll und wichtig. Ich habe tatsächlich die ganze Zeit nicht an die Ukraine gedacht und Genf ist wirklich eine tolle Stadt, wie unser Stadtbummel am nächsten Tag gezeigt hat.

Eine wunderschöne Stadt.

Vaudeville Variety 11

Corona macht es möglich:
Sheilas Vaudeville Variety ist jetzt eine Rekordshow – Jene Show im Wintergarten, die am häufigsten verschoben wurde.

Immerhin durfte sie jetzt endlich zu 3G wieder stattfinden. Unter erschwerten Umständen für Sheila und ihre Künstler – und für uns mit Maske nicht am Platz, Einbahnstrassenwege und ohne Aftershow-Happening.

Eigentlich wollten Denise + Freundin mitkommen, aber das ging dann am Ende doch nicht mehr. Ich wurde gebeten, die Karten nicht zurückzugeben und anderweitig zu verschenken, also kamen Andrea und Regina for free mit – Vielen Dank an Denise von beiden.

Natürlich hatte es Sheila schwer mit dieser Show. Einige Künstler konnten wegen Corona nicht kommen, und daher war es sicher eine vollständig andere Show als geplant – und eine nie gesehene Menge an Doppelauftritten pro Künstler. Sonst machten das eigentlich immer nur die Hauptacts. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau und bei dieser ersten Show nach Corona wohl sehr normal.

Nicht konnte weil noch in Australien – oder war vielleicht zu teuer für diese Show – Reuben Kaye. Für jede Show ist das ein Verlust – Aber dieser Verlust wurde – extrem – gut aufgefangen durch Michael Kargus, den ich vor allem bisher als Conférencier von Cabaret gekannt habe.

Er hat erstmalig eine Moderation gehalten und großes Lob dafür: Witzige Geschichten, Schlagfertigkeit, und großer Gesang. Natürlich war klar, dass er die Eingangsnummer von Cabaret singen würde. Der Knaller war aber die Hauptnummer von Cabaret, die er vielleicht tatsächlich zum ersten Mal vor größerem Publikum singen durfte – und das so, dass es den gesamten Abend nicht mehr Applaus gab als nach dieser Nummer.

Bei The Baron war es eher anders. Weil dort einige vermutlich noch nicht wieder auf die Bühne schauten, weil sie nicht hinsehen konnten oder wollten. Darum müssen sich manche Menschen immer verschiedene Dinge an verschiedene Stellen ihres Körpers hängen. Sideshows sind immer wie Verkehrsunfälle – man will nicht hinsehen, muss aber irgendwie.

War doch alles wieder viel schön.

Berlin Burlesque Festival – The Even Night

Nachdem mich die Nummern der Odd Night gestern nicht so richtig gekickt haben, setzte ich größere Hoffnungen in die Even Night des Berlin Burlesque Festival. Der Wintergarten ist einfach die richtige Lokalität für Svarovskis, Velours und Federfächer. Und ich sollte nicht enttäuscht werden.

Berlin Burlesque Festival 2019

Genau genommen war ich bereits nach der ersten Nummer vollkommen glücklich. Clea De Velours zeigte, was „Even Night“ so bedeuten kann. Eine (sicherlich echte) Catherine D’Lish Robe und ein Svarovki besetztes Korsettensemble, dass so glitzerte, wie es ein Korsett nur tun kann.

Und überhaupt, wie kann man nur so gut aussehen.

Clea De Velours Burlesque
Clea De Velours

Ich danke noch einmal Marlene und Inga dafür, dass sie mich mit Sheila gratis herein gelassen haben. Und – da gerade noch Plätze da waren, sogar mit einem Platz in der allerersten Reihe – wo man einfach hervorragend schauen konnte.

Missla Vida

So zum Beispiel auf Missla Vida, die eine Seite der beiden Hosts an diesem Abend.

Diese Nummer hätte eigentlich auch für die Odd Night gepasst, aber ich fand sie besser als eigentich alles, was ich den Vortag gesehen habe, insofern, genau richtig bei der Even Night. Ein klasse Auftritt.

Kerri N' Fuego
Kerri N‘ Fuego

Aber auch wenn der Auftritt gut war, Kerri N’Fuego hat mich wirklich begeistert. Die Nummer hatte einfach alles, sie war schnell und heiss und spannend und sie hat überrascht. Eigentlich alle, die ich danach fragte, hat sie auch begeistert. Für mich das Highlight des Abend. Wow!

Kerri N' Fuego

Das konnte man bei Marlene von Steenvag leider nicht sagen – das lag aber nicht an der Nummer und auch nicht an Marlene selber sondern, einfach daran, dass da technisch diverses versagte. Einges kam zu schnell runter, anderes fuhr nicht hoch und überhaupt… Marlene konnte einem wirklich leid tun.

Marlene von Steenvag

In ihrer Nummer ging wirklich alles schief, was nur schiefgehen konnte. Das mal etwas nicht so funktioniert, wie es soll, kommt ja häufiger vor, zumeist können das gute Künstler aber irgendwie überspielen. Bei Marlene war da an diesem Abend aber nichts mehr zu machen. Es war leider überdeutlich, dass da (technisch) einiges schief lief. Sehr schade für sie.

Ich hatte viel Spaß mit der Even Night, und auch noch im Anschluss. Dieses „Anschluss“ hat mich allerdings mein Schottenkaroanzug gekostet.

Arden Delacour
Arden Delacour