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Der große Diktator am Brandenburger Tor

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Wenn vor der historischen Kulisse des Brandenburger Tor Fahnen mit komischen Zeichen zu sehen sind, wenn man einen Menschen mit lächerlichem Bärtchen in ebensolch lächerlicher Uniform sieht und massen mit hochgestrecktem Arm zu sehen sind, dann wähnt man sich in dem absolut falschen Film und dann ist das gemeinhin absolut nicht zum Lachen.

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Szenen die man man eigentlich hoffte nie wieder zu sehen…. Doch wenn es dann eben nicht der falsche, sondern der absolut richtige Film ist, dann ist es zum lachen.

Zur Zeit läuft nämlich in Berlin im Babylon Kino ein Charlie Chaplin Festival, in dem alle Filme von Charlie Chaplin gezeigt werden. Und im Rahmen dieses Festivals wird auch ein Film öffentlich aufgeführt. Der große Diktator – vor ebengenannter großen Kulisse. Ist es nicht großartig, dass an dem Ort, an dem zur Nazizeit große Aufmärsche stattfanden heutzutage ein Film wie „Der große Diktator“ gespielt werden kann und die Leute darüber lachen? Vielleich der beste Platz überhaupt für den Film

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Dabei hat gerade gestern jemand auf Google+ diverse Bilder von Auschwitz gepostet und ich habe gerade noch gedacht, dass es gut ist, dass diese Stätten nach dem Krieg nicht einfach platt gemacht wurden und so als Memorial bleiben. Ich selber erinnere mich noch ziemlich stark an den Besuch mit meiner Klasse in Neuengamme. Soetwas vergisst man nicht.

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Aber auch der Große Diktator ist etwas, dass die Menschheit wohl immer an diese Zeit erinnern wird, allerdings mit einem viel besseren Bauchgefühl im Nachhinein, was nicht allzu wenig mit der großartigen Rede von Charlie Chaplin am ende des Films zusammenhängt. Wohl eine der großartigsten überhaupt und gestern einer der Parts, der Szenenapplaus erhalten hat 🙂

Charles Chaplin – Goldrausch

Nach dem Goldrausch

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Auf meinen knapp 400 Metern zur Arbeit komm ich an diversesten Plakat-Häuserwänden vorbei, die ich zumeist mit regem Interesse betrachte. Ah Stoppok in der Stadt, oh die letzte Tour von Fury in the Slaughterhouse – langweilig, Hans Söllner – verstehe ich eh nicht, eine Band namens Fotos, die ich nicht kenne, Super Sale von Herrn von Eden, und ein Plakat mit Charles Chaplin, genannt Charlie, ebenfalls genannt „der Tramp“.

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Diese zwei Dinge wusste ich bisher über Charlie Chaplin, aber damit war es das auch fast schon. Ein paar Szenen aus „Der große Diktator“ kannte ich zwar, aber ansonsten musste ich gestehen, dass ich noch nie einen Charlie Chaplin Film wirklich gesehen habe….

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Warum eigentlich nicht? Vielleicht hab ich bisher Stummfilme in Schwarz gedanklich ins üble Rappelkisten-Raster gebracht, eine Sendung die Damals glaube ich mit Frank Zander und Zini lief. Fand ich zwar früher zum schiessen, aber heute eher zum Er-Schiessen. Egal, ich dachte, der Tramp sei ebenfalls billiger, vor allem aber nicht witziger Humor.

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Egal, das Plakat sollte also auf eine Filmvorstellung hinweisen mit dem witzigeren der beiden knapp gestutzten Oberlippenbärten…

Aber mal ehrlich, wer will denn heute noch einen Charlie Chaplin Film sehen, dachte ich mir und las weiter. Hmmm Stummfilm, im Admiralspalast mit Begleitband… … klingt doch witzig, bleibt nur noch der Film. Das ist doch langweilig.

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…okay, ich musste zugeben, gerade nicht wirklich zu wissen, wovon ich redete dachte, denn wie gesagt, ich sah noch nie einen Film von ihm.

Doch glücklicherweise hat sich die Filmindustrie weiterentwickelt und Seine Filme gibt es jetzt auch auf neueren Materialien als auf Zelluloyd, nämlich auf Youtube und irgendwie fand ich zuerst in neun von neun Teilen den Film Goldrausch.

Goldrausch? nie gehört. Aber mal sehen.

Und ich muss zugeben, ich war erstaunt. Zwar mit spanischen Untertiteln, aber wo macht das weniger aus, als bei einem Stummfilm. Aber, nun nach nur einem Film kann ich verstehen, was die Welt an Charlie Chaplin findet.

Der Film ist tatsächlich witzig ohne lächerlich zu sein. Er ist nicht nur witzig sondern zugleich melancholisch und sogar romantisch und Charlie Chaplin ist in der Tat ein begnadeter Pantomime. Dazu kommt neben ihm ein süßer Gegenpart in Georgia Hale und das alles mit Stimmungsvoller Musik untermalt. Ein ganz anderes Filmerlebnis.

Die Story ist schnell erzählt, der Tramp ist im Goldrausch in Alaska unterwegs, irgendwie komt er mit einem Goldsucher, der tatsächlich einen Berg von Golg gefunden hat und einem Schurken zusammen. Sie leiden im Schneesturm Hunger und verspeisen gar einen Schuh. Sie trennen sich und der Tramp kehrt in die Stadt zurück, wo er sich in die liebliche Georgia, eine Tanzhaus-Tänzerin verliebt. Sie macht ihre Späße mit ihm, aber er liegt ihr offensichtlich am Herz. Doch er bekommt sie nicht.

Der Schurke und der Goldsucher streiten sich um den Berg voll Gold, es kommt zu einem Handgemenge, in dem der Goldsucher zwar gewinnt, jedoch ohne Erinnerung in die Stadt kommt. Er findet den Tramp, sie finden zusammen den Berg von Gold und werden Millionäre. Später effen sich Georgia und der Tramp unter komischen Umständen wieder und natürlich funkt es nun richtig.

Schluß aus, ende, Happy end.

Ich fand den Film klasse, ich habe niemanden jemals so genüsslich einen Schuh verspeisen sehen und die Geschichte um Georgia kann einem das Herz öffnen.

Leider ist der Film etwas dunkel aber vielleicht ist das ja im Admiralspalast anders. Kommt irgendwer mit?

Ich glaube morgen werde ich dann mal Moderne Zeiten ansehen, ich glaube ich habe Geschmack gefunden an Stummfilmen. Passt ja auch irgendwie zu den 20 Jahre Partys, die wir derzeit gerne feiern.

Ach übrigens um auf die Plakatwand zurückzukommen. Ich fand bei der Suche nach „Youtube Goldrausch“ die Band wieder, die ich oben nicht kannte. Fotos hieß sie ja und man mag es nicht glauben, ihre Single derzeit heißt wie wohl Goldrausch… Und sie ist wirklich gut.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Z0N733S8fuo[/youtube]

sorry wenn ich jetzt die tolle 20er Jahre Stimmung vermiest habe. Willkommen in 2008