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Nachtleben in Hamburg

Nachdem wir den Schuhshoppingmarathon einigermaßen hinter uns gebracht hatten, uns im Feuerstein Feldstraße, der Mutter aller Feuersteine, Einsteine, Feuervögel eine Pizza genehmigt hatten und feststellen mussten, dass die Bar mit der schönsten Aussicht in Hamburg gänzlich ausgebucht war, ging es zurück ins East Hotel.

buffalo-stiefel.jpgIch hatte mangels ausreichendem Zeitfenster mittlerweile beschlossen, nicht mehr nach Hause zu fahren und gerade noch mein schwarzes Wollkleid gegen ein schwarzes Satinkleid auszutauschen. Zufrieden war ich allerdings nicht, denn eigentlich hatte ich zu dem Outfit meine Leoboots geplant und nicht schwarze Pumps mit einer viel zu hellen Strumpfhose.

Was tun also? Ich meine außer verzweifeln. Die Antwort war mir klar, als Sheila mir ihre Neuerwerbung zeigte zwei Stück oder besser ein Paar großartige schwarze Buffalo Stiefel. Ich legte meine Rehaugenkontaktlinsen ein und fragte ob ich sie einmal anprobieren dürfte. – Nur mal eben kurz –

Ich durfte und das war ein Fehler.

Die sahen nicht nur toll aus, sondern waren in Größe und Weite wie für mich gefertigt. Die ziehe ich heute nicht mehr aus, dachte ich mir und so suchte ich nach Argumenten, die das unterstützten.

Oh die sind ja noch viel zu rutschig, da muss die Sohle erstmal angerauht werden
Ach die müssen doch ersteinmal eingelaufen werden, sonst holst Du dir doch Blasen
Sehen die nicht großartig zu meinem Kleid aus – ich meine viel besser als die Pumps?
usw. usw.
Ich gebe zu, nicht alle Argumente waren Sinnvoll, aber doch in der Situation dringend notwendig. Die Folge: ich durfte sie tatsächlich anbehalten und Sheila kramte aus ihrem Reiseschuhschrank ein weiteres Paar Stiefel heraus und zog stattdessen diese an. Eigentlich hätten wir nun den feierlichen Part des Abends (also den, wo gefeiert wird) beginnen können, aber schon das letzte Mal hatten wir uns geärgert, kein ordentliches Bild von uns gemacht zu haben. Da wir allerdings heute nicht nur eine gute Kamera dabei hatten, sondern in Sheilas liebsten auch noch eine gute Fotografin, mussten wir natürlich noch eben eine Fotosession einschieben.

east-hotel.jpg

Dabei sind auch wirklich ein paar schöne Fotos, wie das obige herausgekommen. Mehr git es wie immer auf meinem Flickr Account zu sehen.

Tom SharkWenn das also geklärt wäre, dann können wir ja losziehen. Da Sheilas Liebste kein Nachtmensch ist, blieb sie im East Hotel und besuchte noch ein wenig den SPA Bereich, während wir uns die paar hundert Meter zu :Valery Pearls: Pearls of the Night-Party aufmachten. Die Party ist immer einen Abstecher wert und meistens wirklich gut.

Leider hat sich das mittlerweile herumgesprochen und so wird sie von Mal zu Mal voller. Wie kann man eine gut gefüllte Party zum platzen bringen? Kein Problem. Man lässt zum einen die große :Olivia Jones: ihre Feiermöglichkeit in Hamburg verlieren und sorgt an zweiter Stelle dafür, dass sich die Güte der Party auch in die letzte Ecke herumspricht. Ein goldener Hinnerk. Das ist soetwas ähnliches wie der Grammy, der Oskar oder zumindest der Bravo Otto. Hamburgs überall frei ausliegende Schwulenzeitschrift verleiht diesen alljährlich in verschiedenen Kategorien – und die Pearls of the Night gewann ihn diesmal in der Kategory „Party“. Natürlich kann Valery natürlich nichts dafür, aber es waren doch offensichtlich zwei schlagkräftige Gründe für viele, dort mal vorbeizuschauen.

Die Party war dementsprechend nicht nur gut gefüllt oder voll sondern eher brechend voll und extrem heiß. Gut indess war sie trotzdem. Die Stimmung war großartig und Tom Shark spielte einen klasse Song vor dem nächsten – und dahinter einen dritten und vierten. Die Musikauswahl und Party war dementsprechend top, aber die Fülle liess uns flüchten. Wir zogen daher über die Reeperbahn weiter in die China Lounge.

Meckermodus an
Bisher habe ich immer und jedem gesagt, dass es für eine Transe keinen besseren Ort als die Reeperbahn zum Ausgehen geben kann. Die Hamburger haben dort eh schon alles gesehen und die Touristen erwarten auf der Reeperbahn eh alles und nichts. Leider muss ich diese Aussage etwas revidieren.

Etwa seit der Zeit, als auf Alcopos teurere Abgaben erhoben wurden, spriessen auf der Reeperbahn Supermärkte und kleine hier-gibts-alk-zum-günstigen-Preis Läden aus dem Boden. Seither hat es sich schleichend aber doch stark merkbar eingebürgert, dass sich jugendliche Kleingruppen auf der Reeperbahn vollaufen lassen, bevor sie in den Club gehen. Die, die dann nicht mehr in den Club kommen trinken einfach auf der Reeperbahn weiter.

Leider ist daher nicht nur die Zahl der dummen Anmachen, die eine Transe ertragen muss, gestiegen, sondern leider auch die Zahl der Plätze, an denen das geschieht. Früher war das nur an der bekannt / berüchtigten Kieztanke der Fall, heute leider an vielen Stellen der Reeperbahn.
Meckermodus aus

Aber Sheila und ich sind ja Kummer gewöhnt. Wir lassen uns von ein Parr Idioten nicht aus dem Konzept bringen und schon garnicht von der guten Laune abbringen also kamen wir unbeschadet in der China Lounge an. Dort flezten wir und ersteinmal oben in die dort vorhandenen Couches – wo wir uns dann auch verschnackten. Irgendwann bemerkten wir, dass wir eigentlich gar keine Lust mehr auf Tanzen hatten und wir uns eigentlich woanders viel besser unterhalten könnten.

Folglich habe ich Sheila dahin geschleppt, wo ich eigentlich jeden hinschleppe, den ich kenne und der einen guten Cocktail verdient hat. Nein nicht in die Zoe Bar sondern ins Christianens. Was für Laura und Neomi sowie die verbleibenden Mädels nach der TGCP okay war, ist auch für Sheila gut genug. Ausserdem ist es nicht umsonst meine Lieblingsbar….

Wir blieben bis um halb 6 und ich verstehe bis heute nicht, warum Sheila danach nicht noch einmal auf einen Pearl Secco bei Valery vorbeischauen wollte, wo wir doch genau daran vorbeikamen, noch geöffnet war und noch Musik gespielt wurde.

Vermutlich muss man es verstehen, denn wie bereits mehrfach geschrieben, klappt Berlin ja Nachts um 4 die Gehsteige und Bordsteine hoch 😉

Transen. Na und?

Transen. Na und könnte der Satz des letzten Abends sein.

Irgendwann letzte Woche erreichte mich eine Email, in der Laura ankündigte, mal wieder in Hamburg zu verweilen. Statt wie sonst allerdings in der Woche einzufliegen, würde sie diesmal am Wochenende da sein. Zwar müsste sie arbeiten, aber das würde nicht gegen einen Hamburg Bummel sprechen. Da Laura dieses Mal also am Wochenende aufschlagen sollte, würde dieser Kiezbummel auch nicht wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Nach der Arbeit kam Laura also zu mir und wir mussten uns mit meinem nicht gerade größten Bad der Welt arrangieren. Laura blieb daher lieber in meinem Wohnzimmer und dresste sich dort, während ich mein Bad verwüstete (wie ich es immer beim Stylen tue). Irgendwann gegen 22:00 machten wir uns dann auf in die Stadt. Da ich den ganzen tag eigentlich noch nichts gegessen hatte und es ja noch ziemlich früh war, zog ich es vor, vorher Laura noch ins Feuerstein zu führen um noch eine Pizza zu verspeisen und dich noch ein wenig zu unterhalten. Im Gegensatz zu unseren After Work Treffen mit Annabelle & Co. blieb ich diesmal allerdings bei einer ganz normalen Pizze und bestellte nicht eine meiner berühmt-berüchtigten Pizza-Sonderanfertigungen.

Transen? Ja und!!
Insgesamt kann man aber wieder einmal feststellen, dass es einfach niemanden interessiert, wenn dort zwei Transen unterwegs sind. Laura meint, das hätte damit zu tun, dass der typische Hamburger eben generell open minded ist und sich jegliches näheres Interesse daher schon einmal als uncool verböte…. Das kann schon sein.

Wie sangen schon die Beginner in City Blues, einem der besten hamburg Lieder?

Hier labert mich keiner voll, will keiner ein Autogramm. Woanders nennen sie sowas arrogant. Hier nicht. Hier kann man chilln, machen was man will.

Auch ein Musikstar kann in Hamburg relativ unbehelligt durch die Gegend laufen, da der typische Hamburger ihn eben mit der „Na und“ Attitüde sein lässt. Eben so lässt er uns eben auch sein.
Vom Feuerstein fuhren wir mit nur noch einem Auto zum Kiez um beim Parken einem Kleinwagen zuzusehen, der versuchte in einen Parkplatz einzuparken, in den ein Hummer locker Platz gehabt hätte. (der Wagen, nicht das Schalentier) Fünf Euro in die Machokasse, denn ich meinte es sei sicher eine Frau am Steuer… Eine am Steuer, eine auf dem Beifahrersitz und eine hinten. Drei Mädels versuchten sich also in einweisen und einparken. Es war ein Armutszeugnis – trotzem ließ ich es , sie zu fragen, ob ich ihnen helfen könne 😉

Weil es aber für einen Discobesuch immer noch viel zu früh war, zitterten wir uns (es war kalt) in Richtung des Christiansenes, das ich ja seit meinem damaligen ersten Besuch mit Krizta schon einige Male besucht habe. Auf dem Weg versuchten wir noch per Handy Desiree zum mittrinken zu bewegen. Die allerdings wollte nicht ans Telefon gehen (hoffentlich haben wir sie nicht geweckt.) Das Christiansens ist immer wieder einen Besuch wert und nicht zu unrecht meine liebste Cocktailbar. Irgendwann waren unsere Cocktails allerdings leer und die zeit war reif, den Abend tanzend zu beenden.

Mit Neomi war ich ja dieses Jahr in der China Lounge und diesen Club wollten wir auch dieses Mal wieder ansteuern. Ich erzählte Laura noch, dass Neomi und ich das letzte Mal an der Schlange vorbeigelotst wurden und dass es durchaus Personen gibt, die dort eben nicht reinkämen – damit wollte ich allerdings nicht gesagt haben, dass es an Laura liegen würde, wenn wir eben nicht an der Schlange vorbeigelotst würden…. Dieser Gedanke war aber auch abwegig und ziemlich schnell vergangen.

Es war relativ früh und somit war die Schlange nicht lang. Es gab also kein Bedarf daran vorbeigelotst zu werden. Wir kamen eh bald vorne dran. Okay okay, wir wurden also nicht vorgezogen, aber wir kamen rein, (anders als 5-7 Personen direkt vor uns). Die Türsteherin machte uns dabei sogar Komplimente. Damit aber nicht genug bekamen wir an der Kasse gleich noch zwei Freikarten ein Event am 01.12. in der China Lounge. Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass wir also höchst willkommen waren – und das fühlt sich gut an.

Die nächten Stunden tanzten wir ab tranken ein bissel was und hatten allerhand Spaß. Dabei fragten wir uns, warum jedes Mädel, dass irgendetwas benötigte direkt auf uns zukam. Eine brauchte eine Bürste gegen wüstes Haar, eine andere Nagellack gegen Laufmaschen. Wo genau stand auf unserer Stirn Douglas? Vielleicht wollten sie uns auch einfach nur ansprechen 😉 Ansonsten ist nix bestimmtes passiert, es war eben einfach nur nett. So gegen halb fünf dürfte Laura dann wieder im Hotel angekommen sein – wärend sie so gegen 6 wieder aufstehen musste (Autsch).
Da hilft wohl nur die von Laura gestern genannte Methode „Grüner Tee“ gegen Augenringe…
Geht das eigentlich auch mit Earl Grey? Ich habe nämlich keinen grünen Tee 🙂

Egal!. es war ein sehr netter Abend – Nur Bilder haben wir mal wieder nicht gemacht 🙁

BTW. Ich habe zwei Freikarten zum 01.12. für die China Lounge. Wer kommt mit?

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