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CSD Hamburg – Hallo Regengott?

CSD Hamburg 2013

DSC01069Ich bin mir nicht sicher, was der Wettergott seit einigen Jahren gegen den Hamburger CSD hat, aber irgendwas muss ihm vor 4 Jahren übel misfallen haben.

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Anders kann ich es mir nicht erklären, dass er es nach vielen Jahren Sonne, Sonne und Sonne nun seit drei Jahren pünktlich etwa eine halbe Stunde vor Start bis etwas eine halbe Stunde nach Start nun regnen lässt und so Kostüme, Makeup sowie ein hohes Besucheraufkommen zerstört…

DSC01091Hallo Hamburg Pride, schlagt dem Wettergott doch einfach ein Schnippchen und legt den Start um eine halbe Stunde nach hinten, das hätte in den jetzt letzten drei Jahren dafür gesorgt, dass ein wunderbares Wetterchen die gesamte Parade lang vorhanden gewesen wäre 🙂

DSC01094Die Parade selber dann war natürlich wieder klasse, sie verlief ab Hauptbahnhof in allerbestem Wetterchen und war dan später streckenweise auch wieder gut besucht. Nur bei der typischen CSD-Reisegruppe und den Hamburg Residents habe ich tatsächlich einige dieses Jahr in Hamburg vermisst. Mädels wo wart ihr alle….

DSC01099Und warum haben sich so viele dem „Olivia Jones Paradoxum“ angeschlossen: Ich bin auf dem Startbild, aber komischerweise auf der Parade nicht mehr, da ich direkt am Start ausgestiegen bin. Traurig soetwas.

DSC01087Traurig auch, dass der Hamburger CSD die bisher meiner Meinung nach unversteckteste Werbeaktion, die ich je auf einem CSD gesehen habe, zugelassen hat. Citeecar… traurig, aber da komme ich noch mal „Hier“ zu. Wenn man wie heute immer noch fragt, ob der CSD politisch oder nur Werbung und Party ist, dann geht sowas nicht.

DSC01092Aber letzten Endes ist natürlich auch dieses Jahr der CSD wieder eine wundervolle Veranstaltung gewesen. Viele nette Leute, viele gute Gespräche und immer wieder gute Bekanntschaften.

DSC01075So hatte ich ein wirklich nettes Gespräch mit – ja mit wem eigentlich – Ich kenne ihren Namen garnicht, aber seit vielen CSDs in Hamburg und verschiedensten Parties laufen wir uns seit ebenso vielen Jahren immer wieder über den Weg. Sie schwärmte mir von einem Besuch in Berlin vor – berlin sei nett zu ihr… jaja, das kann ich nur bestätigen. Zu mir auch.

DSC01101-001Oder mit dem Mädel, dass sich – mit langer Lederhose – irgendwie in die Ledergruppe schmuggelte, in der ich gerade die Kontrastfarbe gab … Sind das Deine Jungs – äh nee, ich dachte, das seien Deine 🙂

Vina ValentinaOder die drei „Polizistinnen“ Drei Mädels, die ich bereits letztes Jahr in ihren Cop-Kostümen fotografierte und mir dachte …“hmmm süß“ dieses Jahr wieder da, wieder als Polizistinnen aber als amerikanische.. Und na sieh an, sie kannten auch mich noch. Du hattest doch letztes Jahr etwas grünes an… Hatte ich. Tatsächlich. Mein Kunstrasenkleid mit St. Pauli Emblem.

DSC01081Hätte ich das auch gerade an, könnte ich endlich einmal das Bild vorm St.Pauli Logo vorm Stadion machen, denn dort schaue ich gleich das Spiel gegen Preussen Münster. Heterosexuellste Transe, wo gibt 🙂

DSC01076Nett war dann auch ganz am Ende, wo eine Gruppe Freunde von mir standen und zuschauten…

DSC01090Die Fotos muss ich leider nachreichen, da ich es versäumt habe, den Adapter mitzunehmen, um die Bilder von meiner SD-Karte auf mein Surface zu laden…. Dumm, ich weiss, aber hilft nichts, ich werde sie morgen hier einfügen.

Und da sag noch einer "Kampflesben"
Und da sag noch einer „Kampflesben“

Eine Sache ist mir noch leider erst im Nachhinein hier beim Schreiben komisch aufgestoßen. Ich sah die beiden süssen auf dem Bild oben und meinte zum Publikum spassig: Und da sage noch einer „Kampflesben“.. Da bekam ich dann als Antwort die Frage. „Aber hier sind doch auch nicht alle Homosexuell, oder, da sind doch auch viele Unterstützer dabei? Vermutlich war es ganz anders gemeint, aber im Nachhinein kam mir das fast so vor wie „Die sehen zu gut aus, das sind bestimmt keine Lesben sondern einfach nur Unterstützer“….

 

 

 

CSD Köln – 800 Meter länger… toll

Dieses Jahr habe ich mir wirklich lange Zeit gelassen mit meiner Überlegung, ob ich nach Köln zum Christopher Street Day fahren sollte. Während Sheila und Janka einen ein-tages Trip per Bahn machen wollten, musste ich mit Blick auf die Bahnpreise einsehen, dass Hotel + Autofahrten einfach klüger sind.

csd köln Zoe delayDanke an Maizucker

Da ich Freitag auch noch kurzfristig ein Hotelzimmer fand, das einigermaßen bezahlbar war, welches zufällig auch knapp 300 Meter vom Startpunkt der Deutzer Brücke, setzte ich mich Samstag Nachmittag in mein Auto und fuhr in Richtung Köln… Man muss ja 🙂

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Angekommen in Köln gings noch kurz zu Vapiano, was essen und dann einige Stunden lang mein Spiegelkleid ausbessern.. Es gab doch einige Spiegel, die nicht mehr dran oder kaputt waren. Also klebte ich mal wieder ein paar Stunden. Danach pflegte ich mein Kleid noch – mit Sidolin Streifenfrei – …also genaugenommen nicht das Kleid, sondern die Spiegel.

Unbenannt

morgens wachte ich gegen 10:30 auf, da ich klugerweise meinen Wecker auf Samstag 9:30 gestellt hatte, allerdings vergaß, dass der CSD in Köln ja Sonntags stattfindet… Doooof. und trotzdem bekam ich das noch einigermaßen hin, fertig zu werden.. Also soweit es möglich ist…

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Mein Kleid kann ich nämlich alleine nicht anziehen, dafür brauchte ich zwei Hotelangestellte, die mich in mein Kleid verfrachteten und es schlossen, damit der CSD mit meiner Unterstützung starten konnte…

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Und Köln ist wie immer klasse gewesen. Das Wetter war bombastisch, die Veranstalter sprachen von 1.000.000 besuchern an der Strecke und die Stimmung war wieder einmal unglaublich. Es ist einfach so, der CSD in Köln ist und bleibt eine absolute Pflichtveranstaltung.

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Leider scheinen so viele da gewesen zu sein, dass es von mir relativ wenig Fotos am Ende gab. Es scheint fast so, als wäre ich in Köln nicht gewesen. Wirklich erstaunlich, man posiert für etwa 1.000.000 Fotos und kaum etwas kommt zurück.. Und teilweise sieht man Menschen, die seit mehreren Jahren das gleiche Kostüm tragen, die trotzdem auf mehr Fotos sind, einfach weil sie bunter sind.

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Ich selber muss aber auch zugeben, dass mein Kostüm auf Bildern einfach anders wirkt, wie live. Live ist es wirklich klasse, es blendet und reflektiert die Sonne, wenn ich in ein Schaufenster oder einen Spiegel schaue – klasse… Auf Bildern allerdings schaut es kaum anders aus, wie ein silbergraues Kleid oder eines mit einfachen Pailetten. Die schwere des Kleides, die Spiegel und die Zeit beim Kleben, all dieses kommt auf den Bildern nicht raus. Schade.

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Trotzdem fühlte sich Köln wieder toll an. Mit geänderten Schuhen kam ich im Gegensatz zu Berlin tatsächlich auch am Ziel an… doch ich gestehe, es war knapp. Irgendwer in Köln meinte nämlich dafür sorgen zu müssen, dass die Strecke verlängert wurde… Das führte dazu, dass man keinerlei Überblick hatte, wo man eigentlich war – die Strecke war eben nicht die gelernte..

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Irgendwann fragte ich einen Wagenengel mal, wo wir eigentlich seien – und er schaute mich mit glänzenden Augen an und sagte – „wir haben 800 Meter hinzubekommen, ist das nicht toll“. Ich schaute ihn entsetzt an, schaute herunter zu meinen Heels und entgegnete nur „Ja, das ist NICHT toll, wer hat sich das denn ausgedacht…. Ohmann Köln

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Aber was soll man machen, Lächeln, leiden und im Ziel sofort die flachen Schuhe an :)… und dann mit den Worten „Ab jetzt bin ich privat hier“ Fotoanfragen nett abblocken oder dafür sorgen, dass man nur oben fotografiert wird 😉

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Und dann wieder 5 1/2 Stunden zurück nach Berlin… Ja, ich bin verrückt, aber der CSD in Köln ist es einfach wert. Letztes Jahr, dieses Jahr und auch nächstes Jahr wieder …

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Aber eines möchte ich noch sagen: überall las ich davon, wie unheimlich politisch der Kölner CSD dieses Jahr war, was mit der braunen Scheisse von Pro Köln zu tun hatte, die dieses Jahr eigentlich mitlaufenmarschieren wollte – dann aber nicht durfte… Sehr sehr löblich, aber der Berliner CSD dieses Jahres hat an Politik mal eine gehörige Meßlatte gelegt – und die blieb deutlich nicht gerissen

CSD Köln 2013 Bilder

CSD Köln 2013 Bilder

Okay, wie üblich und schon seit vielen CSDs Usus und Sitte werde ich hier morgen Abend oder Nacht wieder meine Best Of CSD Köln 2013 Bilder posten, sowie die ganzen verschiedenen Quellen, Blogs und Seiten zusammentragen, die ebenfalls Bilder des CSD Köln 2013 zeigen, zusammentragen.

Danke an: https://www.facebook.com/zabaione59
Danke an:
https://www.facebook.com/zabaione59

Wer mir dabei helfen möchte oder selber CSD Köln Bilder aus 2013 auf seiner Seite hat… No problem, ich verlinke Euch gerne. Ein kurzer Kommentar mit Link zu Eurer Seite reicht und ich füge euch hinzu.

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..

Achja, und wer mich fotografiert hat (siehe das CSD 2013 Bild aus Berlin oben, der möge mir doch kurz bescheid sagen. genau einfach mit einem Kommentar 😉

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Achja, ich weiss, der Text oben ist kaum lesbar durch die Aneinanderreihung von Keywords wie Christopher Street Day 2013: CSD Köln, CSD Köln 2013, sowie CSD Bilder und CSD Fotos… aber traurigerweise hilft das noch immer, um von Google morgen gefunden zu werden… Und wenn Du das hier liest, hat es ja geklappt, gell 😉

Also in diesem Sinne, Euch allen einen schönen CSD Köln 2013 und viele Bilder danach…

der östliche wirklich sichere CSD europas ist Berlin

Die letzten Jahre haben eine große Schere aufgetan, was die Rechte der gesamten queeren Community – besser wohl den Communities – angeht. Während einige Länder große Fortschritte gemacht haben haben andere Länder das Rad in Richtung Steinzeit zurückgedreht. In Europa pendelte sich Russland da gerade extrem in die falsche Richtung – welche man lange überwunden geglaubt hat. Zeit für einen politischen CSD.

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Der Berliner CSD stand daher auch unter einem politischen Motto, das offiziell „Schluss mit Sonntagsreden“ hiess. Inoffiziell war das Motto aber eher „Mit Verlaub Herr Putin, sie sind ein Arschloch“ und der Berliner CSD war ein großes Statement zur Situation in Russland. Als erster LKW führ ein russischer LKW, der GMF Wagen widmete sich ganz Ivan dem Schrecklichen Herrn Putin, man sah massig Plakate, Parolen und Banner gegen die Situation ins Russland und hörte allenthalben Sprachen, die eher dem Ostblock zuzurechnen waren.

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Berlin dürfte wohl mittlerweile der östlichste CSD sein, der eine gewisse Größe UND Sicherheit bietet. Und er schallt mit Sicherheit gen Osten wie früher Rias. Wird es Putin interessieren, nein selbstverständlich nicht. Wird es östliche Besucher interessieren, Ja, selbstverständlich, wird es queere Personen in den Ländern interessieren, ich denke schon. Der Berliner CSD zeigt, dass die Rad-zurückdreh-Aktionen nicht gottgegeben sind, sondern, dass es auch anders geht. Hier kann man offen auf einem CSD unterwegs sein – und man kann sogar feiern und die Menschen drumherum feiern mit. Der CSD feiert 44 Jahre Stonewall, viel erreichtes und demonstriert gegen all die negativen Tendenzen.

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Und, ich gebe zu, ich hatte es als nicht betroffener nicht so wirklich auf dem Schirm, dass auch in Deutschland selbst in Berlin in Sachen Akzeptanz nicht alles Gold ist, was auf dem CSD glänzt. Das macht betroffen und alles zusammen bedeutet nur: der CSD ist so wichtig wie immer, vermutlich noch viel wichtiger als in den letzten 5-10 Jahren. Also lasst uns demonstrieren und feiern… und bei beidem bin ich mit vollem Herz dabei.

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Kommen wir also zur feierei… Dafür hab ich ja Wochen lang geklebt, statt mir an einem Tag ein Spruchbanner zu basteln. Wenn man feiern will, dann will ich auch glänzen. Ich könnte nun hochtrabend sagen, „mit meinen Kostüm wollte ich gemäß dem Motto der Politik den Spiegel vorhalten“ aber weit gefehlt, ich wollte einfach blendend aussehen und das hat geklappt, es war ein sonniger Tag und ich reflektierte hervorragend die Sonnenstrahlen und sah meine reflektierten Sonnenstrahlen an Passanten und Häusern an der Strecke.

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Hamburg ist in the House

Nicht so richtig auf dem Schirm hatte ich das Gewicht des Kleides. Es ging so weit, dass ich meine Nachbarin um Nachbarschaftshilfe beim Anziehen bitten musste. Hochhalten und gleichzeitig zumachen… fast unmöglich. Egal, sie half mir und ich konnte mich vorsichtig ins Auto hieven… merkte dabei aber schon, dass das eine schwierige Kiste wird. Sicherheitshalber parkte ich daher mein Auto etwa auf halber Strecke und fuhr per Taxi zum Startpunkt.

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Wie nicht anders zu erwarten, befand sich da zu dem Zeitpunkt auch schon Tatjana Taft in ihrem Medusa Outfit…. Hmmmm dem aufmerksamen CSD Besucher wie mir, kommt das doch arg bekannt vor… Okay, sie klärte mich auf. Das eigentliche Kostüm sei noch nicht fertig und dieses hätte sie in Berlin noch nie getragen. Oh, das eigentliche Kostüm ist noch nicht fertig? Dass so etwas auch Profis wie Tatjana passiert. Stimmt einen ja fast etwas glücklich.

Tatjana Taft
Tatjana Taft

Mittlerweile weiß ich auch, dass sie Spiegel auch mal in einer Kostümidee hatte, es aber dem Gewicht wegen verworfen hat… Sie war also klüger als ich … und ich musste damit leben. Erst klappte alles noch ganz gut, ich kam gut an, spielte mit meiner Discokugel und interessierte genug Fotografen. Kostüm kommt an. Haken dran.

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Mit weiterer Strecke zeigte sich aber das Kostüm + Peeptoes keine gute Idee war. Wenn sich einmal die ersten beiden Zehen in den Peeptoeschlitz drücken, kann man sie eigentlich nur noch amputieren, so schmerzt es… Beim gehen geht es gerade noch, aber der Zug stoppte oft und laaange und stehen geht dann gar nicht… Hinsetzen? Mit dem Kleid keine gute Idee, also Schmerzen ertragen und hoffen, dass der Zug bald weiterfährt.

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Mr. Cool

Immer wieder erstaunlich, wie man ein genervtes und von Schmerzen gezeichnetes kurzfristig zum Grinsen bringen kann, wenn eine Fotokamera das schafft. Geübt eben. So schaffte ich noch den immer großartigen Bereich rund um den Nollendorfplatz und das Goya, mit dem festen wissen, bald steht da mein Auto und ich kann wechseln.

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Als ich fast mein Auto erreicht hatte, bat mich Daphne AKA Daphne Maria Mater d’Or noch zu einem obligatorischen Foto, dass ich allerdings nur noch sehr gequält hinter mich bringen konnte, ein echtes Lächeln war erst wieder möglich, als ich mich der Schuhe entledigt hatte – und auch meine Kleid…. Etwas ernüchternd, wenn einem mit dem Zweitkleid, dass man mal eben gekauft hat genauso viele Menschen sagen, wie toll das ist, wie beim anderen Kleid, an dem man Monatelang (naja zumindest wochenlang) gebastelt hat.

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Kein Lächeln mehr möglich 🙁

Aber egal, ab nun war ich privat und in zivil hier. Ich unterhielt mich gerade mit einem Fotografen über die Drags, als ich am Horizont die grünen Medusen näherkommen sah… und ich sag noch „Gleich kriege ich Ärger, weil ich die Schuhe ausgezogen habe“ … Tatjana kam näher und es kam so. ich solle gefälligst im Blog auch schreiben, dass ich die Schuhe gewechselt habe und nicht nur, dass sie ein Kostüm recycled hat… …Nach vielen Jahren CSDs wissen wir beide scheinbar, was jeweils von der anderen Person zu erwarten ist 🙂 Okay, ich schrieb beides… Ja, ich habe zum ersten Mal einen CSD abgebrochen und ich werde nicht noch einmal Peeptoes tragen.

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Als ich dann da so rumstand und fotografierte, kamen auch Diana, Sheila und Janka vorbei, die leider viel länger brauchten, als geplant und so erst sehr spät in den Zug einstiegen. Ich wollte eigentlich dort wieder einsteigen, aber ein Versuch mit meinen Schuhen zeigte mir, dass ich mir das vollkommen abschminken kann, also blieb ich und fotografierte weiter.

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Unter anderem kam mir dabei auch Jessica Spirit vor die Linse – und ich erkannte sie nicht. Dabei gehörte sie in meinen Anfangstagen zu meinen absoluten Idolen, wie ein Blogbeitrag aus 2006 !!! beweist, den ich schrieb, nachdem ich tatsächlich von Sheila ( ja genau DIE Sheila ) als Idol bezeichnet wurde… Das ist 7 Jahre her. Erstaunlich, früher Idol, heuer hab ich Jessica nicht einmal erkannt. So kann es kommen. Ein Paar Worte hätte ich aber schon gerne gewechselt. Naja, kommt Zeit, kommt Rad.

Jessica Spirit
Jessica Spirit

Ich auf jeden Fall fuhr nach Hause und begrüsste den an meinem Haus vorbeilaufenden TCSD mit Festbeflaggung. Und da ich gerade keine Regenbogenflagge zur Hand hatte, recycelte ich eben auch noch ein altes CSD Outfit kurzfristig und hängte meinen Regenbogen-Zönix aus dem Fenster, bevor ich zu Sheila zum Grillen fuhr um den CSD Tag wunderbar ausklingen zu lassen.

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Festbeflaggung zum TCSD

Von Warmduschern und Weltmeistern

Auch auf die Gefahr hin, dass Sheila genau den gleichen Titel wie ich nutzen wird, werde ich genau diesen Titel für die Berichterstattung des CSD Köln 2012 nutzen:

Von Warmduschern und Weltmeistern. 

Leider muss ich aber dabei gestehen, dass wir zu den ersten beider Möglichkeiten gehören. wir sind eindeutig Warmduscher.

Regenabweisend

Heute morgen irgendwann so gegen 10 Uhr morgens blickten wir aus dem Fenster und es regnete. Aber eben nicht so ein bisschen, dass man in Hamburg auch erhöhte Luftfeuchtigkeit bezeichnet, sondern eher so, dass man auch in Hamburg als „wie aus Kübeln“ bezeichnet. Dazu brachte ein Zeh nach draussen halten die eindeutige Info „Scheisse, es ist auch Kalt wie eine Tiefkühlpizza“

Wir beratschlagten, erst einmal ein karges Frühstück in unserem Ibis Budget Hotel zu uns zu nehmen, um dann weiterzuschauen. Es änderte nichts. Regen, Regen, Kalt und Regen… so dass ein Unikum entstand: Eine Abstimmung, die eindeutig 3:0 ausging und aussagte: Scheiss auf den CSD wir verzichten. Kein Anmalen, kein Loslaufen und vor allem keine Lungenentzündung.

Irgendwie führte es uns dann aber doch zur Strecke, um ein wenig zu schauen, wer denn sonst so den Weg in der – dann – Trockenheit auf sich genommen hat, den CSD zu begleiten… und das waren nicht viele dieses Mal.

sollte der Veranstalter dieses Jahr wieder die Zahl von 750.000 Menschen verkünden, dann ist das eine große Lüge, denn es war ziemlich leer dieses Jahr. Samantha Cocain war da, die Dame mit den großen Hüten und Tatjana Taft…

Letztere hatte aber auch den eigentlichen Dalmatiner Fummel in Hotel gelassen und das kleine möglichst wetterfeste Kostüm rausgeholt, bei dem kaum noch etwas zu verlieren sei. Sie war aber frohen Mutes, denn die wenige Beteiligung brachte ihr wohl das Höchstmaß an Presse. Sie war einer der Weltmeister.

Wir Waschlappen Warmduscher hingegen standen am Strassenrand, was beim CSD Köln etwas von Selbstkasteiung hat. Um mal bei meinem geplanten Kostüm zu bleiben dürfte das in etwa so sein, als wenn man als dritter Torwart zu einer Weltmeisterschaft fährt. Man ist in der Nähe, hat den gleichen Aufwand auf sich genommen und muss von der Tribüne dem Trubel zuschauen. wirklich wirklich unerfreulich soetwas.

Hinzu kommt, dass man nicht einmal ordentliche Bilder schießen kann. Ist man als Drag unterwegs, ist man sich immer jeglicher Aufmerksamkeit sicher, auch derer, die man gerade auf Foto bannen möchte. Als „Unbeteiligter“ am, Strassenrand interessiert man sich für dich nicht die Bohne – wenn du nicht eine Nikon mit mega Teleobjektiv hast 🙂 Das weiss ich aus eigener Erfahrung … beidseitiger Erfahrung.

Unsere Laune besserte sich erst ein wenig, als es richtig anfing zu regnen und uns auch mit Jacke kalt wurde… Das war der Zeitpunkt, als und klar war, dass nicht teilnehmen die richtige Wahl war… auch wenn mir dann Tatjana gegenüber keine gute Entschuldigung einfiel.