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15 Jahre Irrenhouse

Alle Jahre wieder

Man kann Nina Queer ganz viel nachsagen, wenn man denn will – und genug tun das auch, aber man muss ihr einen wirklich großen Respekt zollen. Seit mittlerweile 15 Jahren veranstaltet sie das Irrenhouse und bietet damit Gays und jungen Transen ein sicheres Zuhause.

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Und auch, wenn wir uns nur noch sehr selten dort blicken lassen, so sind das Geburtstagsirrenhouse und das Weihnachtsirrenhouse doch immer mal wieder eine Reise bzw. ein Erscheinen wert.

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Es ist schon erstaunlich, was Nina aus dem Irrenhouse gemacht hat. Aus dem dunklen Geburtstagsclub ist Nina in den Comet Club gezogen, der um einiges größer ist als der Geburtstagsclub. Mittlerweile hat sie aber auch noch den Keller, den Garten und seit diesem Mal auch den angrenzenden Magnet Club in Beschlag genommen. Und es ist gut gefüllt. Respekt

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Wegen unsäglicher Hitze hat sich Sheila kurz vor der Show nach Hause begeben, aber ich wollte die schon noch sehen. …Sie war aber langweilig und bestand vor allem aus Ninas eigenen Songs zu Playback mittels Konfetti und Luftballons aufgemotzt.

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Ich bin dann aber doch noch bis zum Ende geblieben und durfte mitansehen, dass Sarah K. Dingens und Rolfe die Bühne enterten und nebst ein Paar netten Worten Dreiviertel-Liter Flaschen Hugo verteilten, von denen sich eine der Flaschen in meine Hände verlief… und massig schnell alle war… ( Ein feuchtfröhlicher Abend sollte damit beginnen )

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Ich verzog mich kurz nach der Show in den Kitkat Club, wo sich der Rest des Queerboots befand und ich mich bis halb 8 (oder so ähnlich) nett unterhalten habe.

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Irrenhouse Comet Club Berlin

Irrenhouse nun im Comet Club in Kreuzberg
Bleibt alles anders

Wie hab ich neulich auf einer Klowand gelesen? „Friedrichshain stinkt und Kreuzberg lässt nach“ … Irgendwie ist das nicht ganz von der Hand zu weisen… Nachdem Prenzlauer Berg vollkommen gentrifiziert ist, passiert ebenjenes seit mindestens zwei Jahren ebenfalls in Friedrichshain. Dort wo früher Bars mit launchiger Musik waren gibt es heute Bioläden und dort wo coole Clubs waren gibt es heute – nichts.

Ein Club nach dem anderen macht dicht, da meistens ein (zugezogener) Anwohner dagegen klagt und gewinnt und folglich ein seit jeher dort ansässiger Club schliessen muss. So zum beispiel der Geburtstagsklub in Friedrichshain und mit ihm eben auch Nina Queers Irrenhouse… Das Irrenhouse war der Grund, warum ich im Juli 2005 das erste Mal nach Berlin gekommen bin und es war eine Offenbarung damals für mich.

Solch eine Offenbarung, dass ich gleich darauf wieder nach Berlin fuhr um 4 Jahre Irrenhouse mitzufeiern… Trotz Gentrifizierung und Clubverlust sowie vieler Jahre, die ins Land gingen, gibt es die Party noch immer und feierte nun 11 jahre Irrenhouse im neuen Comet Club in Kreuzberg … Ein guter Grund, mal wieder bei Nina vorbeizuschauen und einmal zu gucken, was sich verändert hat.

Garnichts – und doch alles.

Es bleibt viel gleich. Nina Queer, Mataina ah Wie Süß, Stella DeStroy und die chronisch verspätete Dragshow um „irgendwas nach zwei Uhr“, dazu Teile der Tresenengel und selbstverständlich die üblichen DJs and DJanes, aber irgendwie ist es doch anders.

Es ist ein bisschen so wie damals mit dem GMF, das vom Cafe Moskau ins Weekend umziehen musste.. der vorherige Club war nicht schön, ein Loch, Underground aber mit einem gewissen Flair – der neue Club ist ein … ja ein Club eben, eine typische Disco. Der Flair des alten Berlins ist dort etwas verloren gegangen.

Nina selber wird das nicht stören. Der neue Standort in Kreuzberg an der Oberbaumbrücke spült neben den Stammgästen eine ganze Menge Touristen in den Club, der Raum ist größer und genauso voll wie vorher und die Party steht vor weiteren 11 Irrenhouse Jahren im Comet Club Kreuzberg. Dafür viel Erfolg.