Eigentlich hatte ich nicht vor, dieses Jahr nicht zum traditionellen kommerziellen CSD Berlin zu gehen – da eigentlich langweilig und auch niemand da zum mitkommen war.
Dann kam aber eine Mail von einem Freund, ob ich nicht Lust hätte, auf den CSD Truck der Firma, bei der er arbeitet, zu kommen – da kann ich ja kaum nein sagen – selbst wenn er selber nicht kommen würde.
Also gehe ich eben doch auf den berliner CSD
Ich sollte gegen 11:30 beim Truck sein – Leider allerdings machte ich meinem (Nach)-Namen alle Ehre und verspätete mich eine ganze Weile – und zwar so spät, dass die Gästeliste bereits geschlossen war und ich vor dem Truck sitzen bleiben musste.
Da mein Bekannter auf dem Truck nicht war konnte so recht auch niemand jemanden überzeugen, dass ich auch auf den Truck gehören würde…. Irgendwie hoffte ich aber doch noch drauf.
Der Beitrag wäre zu Ende und ich nach Hause gefahren wäre – wenn es nicht doch noch geklappt. Irgendwann kam ein netter Mensch mit einem Bändsel und ich konnte doch noch auf den Truck steigen und musste nicht laufen – wo ich eh keine Lust hätte – da nicht wirklich spannend gekleidet
Ich merkte dann aber sehr schnell, dass ein CSD-Truck auch nicht das gelbe vom Ei ist, zumindest nicht, wenn dieser Truck voll besetzt und zu voll ist – trotz einiger netter Personen. Also lief ich dann ganz fix doch wieder neben dem Truck – oder davor – und merkte, wie unglaublich voll es war.
Ich bin mir nichtmal sicher, ob der CSD je so voll war – vermutlich schon, aber irgendwie hatte ich die anderen Jahre immer eine ganze Menge mehr Platz auf der Strasse und vor oder neben den Trucks…
Apropros Trucks und CSD – es war mal wieder ein CSD der – wie üblich – den Trucks den wichtigsten Part einräumte. wieder einmal hatten die Fahrer offenbar keine Ahnung, dass der CSD nicht nur aus hundertundpaar Trucks sondern vor allem aus zehntausenden Personen besteht.
also scheuchten die Trucks wieder einmal die Personen weg und waren der Meinung dass wenn es Stau gibt gefälligst der eine Truck direkt hinter dem vorletzten zu stehen hat und Menschen die noch dazwischen stehen, gefälligst zu verschwinden haben – das ging so weit, dass sogar seile um die Trucks mit den Seilen des letzten Trucks verbunden wurden worden, damit da auch ganz bestimmt niemand mehr zwischen die Trucks reingeht.
Nochmal liebe Truckfahrer – wenn Stau ist und zwischen dem letzten Truck und eurem noch Menschen stehen, dann könnt ihr eben noch nicht weiter fahren – das kann doch nicht so schwer sein.
Also am Ende bin ich dann – ungeplant – doch wieder gelaufen und muss gestehen, dass ich so gelaufen bin, wie ich es sonst auf einem CSD nie täte – in Sneakers.
Immerhin in zum Kleid passenden roten Sneakers, die in meinem Rucksack waren.
Zwischendurch sprang ich immer mal wieder auf den Truck um etwas zu trinken oder mich mit ein paar Menschen zu unterhalten.
Die oben war toll und hatte tolle Schuhe – die unten waren doof.
Ich bin immer wieder super genervt, wenn sich Firmen wie foodspring in den CSD wanzen um dort Werbung zu schalten, aber absolut nichts zurückgeben – die beiden Fahrzeuge waren nicht angemeldet und machten für sich schäbig Werbung. Geht gar nicht.
Was auch nicht geht – aber leider heute sein muss – sind solche Autostopper bei den verschiedenen Zufahrtsstrassen, die mir erst beim nachhause fahren aufgefallen sind.
Ich habe nicht drüber nachgedacht, aber es gab mir doch ein gutes Gefühl, als ich sie sah.
ansonsten war es aber ein sehr netter Tag auf dem Berliner CSD 2022