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Wilde Renate

Die Wilde Renate

Die Wilde Renate ist keine weibliche Furie, sie ist auch keine ganz üble Schlechtwetterfront (die ja auch immer weibliche Namen verpasst bekommen, sondern eine Musikabspielstätte… Ich verweigere mich extra dem Wort Disco, denn das ist es irgendwie nicht und auch unter dem Wort „Club“ stelle ich mir gemeinhin etwas anderes vor… Um ganz ehrlich zu sein ist die Wilde Renate ein Abbruchhaus, in dem zu elektronischer Musik gefeiert wird. Auf zwei Stockwerken legen in einigen ehemaligen Wohnungen DJs auf und so viele Leute, wie das eben wissen und wie in diese wenigen Wohnungen passen, feiern dazu.

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Dummerweise sind das trotz oder genau wegen dem Abbruchcharme, die die wilde Renate darstellt, eine ganze Menge Personen, denn sie gilt längst als ein offener Geheimtip. Mehr offen als geheim allerdings, denn ich stand als ich ankam am ende einer langen Schlange… selbst eine dreiviertelstunde später stand ich am – wenngleich anderen – Ende dieser Schlange und bangte darum eingelassen zu werden… Vor mir wurden das einige nicht, mit dem Hinweis auf fehlende Weiblichkeit.. Da ich nicht gedresst und eindeutig männlich war, waren meine Chancen eher gering, aber ich hatte einen Trumpf an, meinen roten Schottenkaroanzug. Offensichtlich fand der Türsteher, der die wilde Renate vor übermäßig männlichen oder langweiligem Publikum bewahrte, dass ich es somit verdient hätte, einzutreten….

Okay, ich war also drin und schob mich durch diese Abbruchwohnungen mit kahlen Wänden und eingerissenen Mauern, mit Kitsch ausgekleidet und einer DJ-Bühne, die nur provisorisch schien… Doch dieses Provisorische Flair hat System. Offensichtlich soll die Wilde Renate die Zeit zurückholen, in der wilde Technoparties in Abruchhäusern und ähnlichen Locations stattfanden und nur Eingeweihte dieses wussten… Das klappte ganz gut, nur das mit den Eingeweihten eben nicht. Denn über diesen Status ist die wilde Renate lange hinaus. Trotzdem macht sie Spaß.

Ich kannte solch ein Abbruchflair bisher nur von der roten Flora aus Hamburg, dem großartigen Epizentrum des hamburger Schanzenviertel…. Diese Musikabspielstätte allerdings ist kein Epizentrum sondern liegt in der Mitte von nirgendwo ganz weit aussen in Freidrichshain nicht weit von der Spree an der Treptower Brücke. Trotzdem war die Stimmung gut und die Musik klasse. Insofern ist die Wilde Renate durchaus ein Tipp von mir an jeden, der auf elektronische Musik steht und nicht im kleinen Schwarzen mit High Heel Sandaletten ausgehen muss. Denn die wären hier fehl am Platze.

Halloweenparty im Adagio

Zur Halloween Masquerade im Adagio

Nach der Rocky Horror Show stand das nächste Highlite des Abends an, Bob Youngs Halloween Masquerade im Adagio. Die größte Halloweenparty in Berlin. Letztes Jahr hatte ich ja verzichtet, weil ich mich beschissen gefühlt hatte, dieses Halloween wurde ich gekündigt, also auch nicht unbedingt die beste Voraussetzung für einen vergnüglichen Abend. Zumindest die Farbe des Gesichtes – bleich – konnte in diesem Fall für eine Halloween Party nur förderlich sein….

Es war saukalt, als wir am Adagio ankamen und mit den Worten „Wir stehen auf der Gästeliste“ bei den Türstehern um bevorzugten Einlass baten…. Dieser wurde aber barsch zurückgewiesen.. Wir hätten uns tatsächlich hinten anstellen müssen – No Way!. Das ist eine Bob Young Party und da haben Transen nun einmal bestimmte Vorrechte. Das steht zwar nirgendwo aber es ist so. Und wenn das der gemeine Adagio-Türsteher nicht weiss, dann muss er es lernen. Wir standen also weiterhin vorne und wurden auch tatsächlich mit der nächsten Tranche Gästen eingelassen. Okay. Angestanden hätten wir sicher nicht. So war es aber okay.

Zum Adagio. Es ist soetwas wie ein Phänomen in der Berliner Discolandschaft. Es ist wohl eine der besten Discos in berlin und es soll an normalen Tagen eine der Discos sein, die man nicht besuchen möchte, weil man deren anderen Gäste nicht treffen möchte… Das kann ich allerdings nicht beurteilen, denn zur Halloween-Party ist das Adagio anders bevölkert. So ziemlich jede Transe, die etwas auf sich hält hält an diesem Abend dort Hof und nahezu alle Gäste geben sich dort wirklich Mühe mit den Kostümen.

Steffi von Clubfeeling meinte, auch, dass diese Party klasse sei, sie hätte vorher auf einer anderen Halloween-Party geknipst und dort sahen irgendwie alle gleich aus, hier seien wirklich viele viele unterschiedliche Kostüme. Stimmt. Die typische Hexe habe ich kaum gesehen, es hatten sich fast alle herausgeputzt. Wir ja auch.

Allerdings sah ich irgendwann ein, dass das Schiff auf dem Kopf den weiteren Abend einfach nur behinderte und nahm so nach einer dreiviertelstunde im Adagio die Schere zu Hand und setzte das Schiff auf Reede zum Abwracken. Meiner Perücke schadete das nicht, war sie doch auf einmal noch höher und ich konnte mich schneller bewegen und sogar mal ein paar nette Leute ordnungsgemäs begrüssen.

Als wir so an der Treppe standen und auf das Rund heruterblickten rief uns auf einmal jemand aus dem VIP Bereich zu sich, wir sollten einfach seinen Namen nennen und würden eingelassen. Gesagt getan. Es gab ein paar Freigetränke bis besagter Typ herausgefunden hatte, dass Sheila und ich nicht auf Männer stehen und dass er auch Nina nicht besoffen machen könnte, da sie keinen Alkohol trinkt. Schade für ihne aber danke für die Getränke 😉

Bei der Wahl des besten Kostüms standen dann auf einmal Janka und Olga auf der Bühne, die beiden zwar eienn der ersten Plätze machten, allerdings doch nicht ganz vorne landen konnten. Gewonnen hat anstelledessen jemand, dessen Kostüm ich allenfalls als langweilig und schlecht betiteln würde…. Eine komische Welt ist dies…

Nicht komisch, sondern gruselig war die Geisterbahn, die im Adagio aufgebaut war. Ziemlich groß ganz schön dunkel und klasse gemacht. Kleine Mädels, die vor einem Fernseher mit Splatterfilme weinen, Tote in Badewannen, Untote in Gängen und Massenweise gute Ideen. Großen Respekt und wer das geschafft hat, hat sich einen Cocktail an einer der Bars verdient. Meine Rechnung ging dieses Mal an Sheila, da sie mir auf dem Weg zur Rocky Horror Show den Halt bei der Sparkasse aus Zeitgründen versagte… Tsts.

Am Ende – kurz bevor wir uns verabschiedeten gab es noch einen kleinen Plausch mit Bob, der mir erzählte, dass er bereits das 12 Jahr Halloween in Berlin feiert und dass er sich wirklich über das Gelingen und die Kostüme auf seiner Hallofeenparty freut und dass das Adagio einfach klasse dazu passt.

Keine Frage: Recht hat er und ich schätze, dass da noch die eine oder andere Halloweenparty in den nächsten Jahren und im Adagio zukommt…

[mygal=2008-halloween]

Ü30 Party – U20 Party

Manchmal, wenn mich jemand anschreibt, und ich wirklich Lust habe, kann es sein, dass ich auch mal in der Woche rumtranse und mich in irgendwelchen Discos in Berlin herumtreibe.

In diesem Fall schrieb mich Jeanette an, sie sei in Berlin und fragte, ob ich Lust hätte auszugehen… Ja, hatte ich und wir entschieden uns Für das Maxxim und wollten uns dort treffen… Nun war ich ja erst einmal im Maxxim, aber ich fand es so schlecht nicht.

Dummerweise schauten wir beide vorher nicht im Internet nach, was für eine Party dort eigentlich Mittwochs gefeiert wird, doch ich wurde es relativ schnell gewahr als ich nur alte Menschen sah… Ich war auf einer ü30 Party gelandet. – Nur Rentner –

Das einzigst sinnvolle Foto aus dem Maxxim

Nun mag man ja sagen, dass ich da richtig sei, denn immerhin bin ich ja über 30. Doch ganz ehrlich, die Party war eher eine Ü40 Party und ich fühlte mich erstmalig seit vielen, vielen Jahren in einer Disco als zu jung.

Als Jeanette dann ebenfalls auftauchte, hiess es nur noch „Cocktail austrinken“ und raus hier… Doch wohin nur? Was gibt es überhaupt an einem Mittwoch in Berlin?

Ausser der Busche fällt mir da wenig ein. Ab also ins Haus B.

Nun ist das Haus B ja eher das gegenteil des Maxxims in jeder Hinsicht. Sowohl in Stil, Protzigkeit, Größe und eben auch im Alter der Gäste, doch das sollte uns nicht stören.

Am Haus B angekommen fand ich eine Parklücke fast direkt vorm Eingang, die etwa 20 cm größer war als mein Auto. Soetwas macht mir ja keine Angst, scheinbar aber den Mädels vorm Haus B, die meinten mich dort einwinken zu müssen. Naja so ist es eben noch einfacher. Danke.

Als ich mich von meinem Auto loseisen konnte und mal näher hinschaute, merkte ich erstaunliches. Oh zwei Transen. Das an sich ist ja nicht sonderlich erstaunlich, aber es waren Transen, die ich noch niemals in Berlin gesehen hatte. Mich kannte dort allerdings eine vom RTL Umstyling. (scheinen doch einige mitbekommen zu haben 😉 )

Im Haus B musste ich feststellen, dass das ganze noch erstaunlicher war als bereits schon gedacht. Die Tuppe bestand nicht nur aus zweien, sondern aus sechsen – wie gesagt mir gänzlich unbekannten – Transen.

Wie soetwas sein kann, ist mir noch immer unklar, denn selbsr wenn die Truppe fast Nur im Haus B unterwegs ist, so sind wir dort ja nun doch auch ab und an – wenngleich meistens nicht sehr lange. Ich dachte immer, ich fürde fast alle Transen in Berlin kennen. Nun offensichtlich irre ich mich dabei,

Sechs Mädels, alle im Alter von 18-20 Jahren. Ohmann wie unfair. Hatte ich mich vorher im Maxxim zu Jung gefühlt schlug es nun schlagartig um und ich fühlte mich auf einem Male alt.

Aber nett waren sie. Doch ich weiss nicht, was eines der Mädels geritten hat, mich auf der Damentoilette zu fragen, welche – von den dreien dort gerade – ich am hübschesten fände.

Mädels, Mädels, das wollt ihr doch garnicht so genau wissen.

Sie wollten es also tatsächlich wissen. Und auch meine Bitte, aus allen sechsen wählen zu dürfen wurde mir verwehrt. Na okay, wenn also zwei unglücklich werden wollen – mein schaden soll es nicht sein. Die schwarzhaarige, die nach einer jüngeren Version von Angie Price aussah sollte also meine Wahl sein – und diese Wahl sollte zwei ernüchtern… Egal.

Meine Frage, ob ich nicht aus allen wählen könne, hatte schon seinen Sinn und das musste ich den beiden Mädels, die ich dort im Auge hatte noch eben mal erzählen bevor ich mich gegen 3 Uhr auf den Weg nach Hause machte, um am Donnerstag wieder zu arbeiten.