Eve Champagne ist eine Burlesque Künstlerin irgendwo aus Bremen, die sich irgendwann anschickte, den Hamburger Kiez zu erobern.
Glücklicherweise machte ich mich etwa zur gleichen Zeit aus Hamburg nach Berlin auf, so dass ich das ganze Elend nicht miterleben musste.
Aber wie das in Hamburg und Berlin so ist, irgendwann schlagen auch die letzten mal in Berlin auf und so konnte ich der Ollen nicht entgehen und musste irgendwann einem Auftritt von ihr beiwohnen, über den ich nicht sonderlich positiv berichtete.
Soweit so wahr, soweit so Spaß
Eve ist eine sehr gute Bekannte und ich habe ich all den Jahren viel mit ihr erlebt. Den schlechten Auftritt in Berlin zu ihren Anfangstagen gab es tatsächlich und auch meinen Artikel dazu. Ich fand dann allerdings eine Email in meinem Postfach in dem inhaltsgemäß stand:
Ich habs gelesen und mir überlegt: endweder haue ich der ollen das nächste Mal, wenn ich sie sehe aufs Maul, oder ich schreibe ihr eine Email.
sie schrieb die email, wir klärten das und seither mögen wir uns und haben und haben uns unzählige Male auf Veranstaltungen in Berlin oder Hamburg, der Fusion, dem Garbic, Studio Lovemasters Parties oder einfach so getroffen.
Januar ist für – nicht nur – Burlesque-Shows saure Gurken Zeit. Alle interessierten waren zu Weihnachten irgendwo und im Januar ist es immer leer und ja auch kalt.
Das sind dann die Zeiten, in denen es tolle Angebote gibt oder – wenn man Menschen kennt – auch mal eine Gratisveranstaltung, damit es nicht ganz so arg leer aussieht im Publikum.
Und als ich am Wochenende in Hamburg war und Eves Post las, dass sie ein Paar Gästelistenplätze raushaut, konnte ich schwerlich nein sagen. Eingeladen? Liebend gerne – Es war allerdings so knapp, dass ich leider keine Begleitung mehr. Aber ich schau ja auch gerne mal eine Show alleine.
Also auf ins Pulverfass und mal schauen, was Eve da dieses Mal so auf die Beine gestellt hat. Auf jeden Fall Künstler, die ich fast alle schon einmal gesehen habe. Majestic Luxor, Gisela Kloppke, Eve selber natürlich, die ganze Pulverfass Crew und Liu Boheme.
Ich musste kurz überlegen, wo ich sie schon einmal gesehen habe – ja stimmt, vor 7 Jahren im Toast Hawaii in Berlin als Abschlussvorstellung von Marlene von Steenvags Burlesque Abschlussklasse.
Wenn man schon so lange dabei ist, dass man nicht nur fast alle Künstler kennt, sondern auch noch ihre ersten Auftritte. Lang ist es her.
Aber es ist immer wieder beeindruckend, sie singen zu hören. Dieses Mal Bond – Skyfall fand ich jetzt nicht sooo doll, aber das andere Lied – Ich kenne mich ja nicht aus… Goldeneye von – oh Tina Turner – das hier oben halt – toll.
Am wenigsten geben mir eigentlich immer Eves Six Pack Jungs – Da zeigt sich mir eigentlich jedes einzelne Mal wieder, wie Hetero ich bin, die Mädels flippen aus und ich fühle nur Langweile.
Aber ich sehe durchaus seine Muskeln und anerkenne sie natürlich.
Dann halt doch lieber etwas show, etwas Akrobatik oder etwas mehr geschicte drumherum, wie zum Beispiel von Majestic Luxor.
Es war auf jeden Fall wieder sehr nett bei Eve.
Und als ich dann so an der Bar sitze kommt ein Mädel in die Bar und ich musste kurz schauen. Sonja Kröger mit der ich bei der Gaywiesn in Berlin war.
Sie schaute mich zwar wie ein Auto an, als ich sie begrüßte und meinte: „Hallo ich bin Zoe“ – naja gestern war ich es halt als Typ unterwegs.
dieses Mal sollten es sogar zwei Parties sein, die typische Studio Lovemasters im unteren Hafenklang und eine Cheesy Houseparty namens Jet im oberen Hafenklang.
Jet? Okay, Eve wollte in einem Flugbegleiterinnen-Like Outfit kommen und ich habe mir auch eines gekauft – in XL aber das muss wohl XXXL gewesen sein. Ich hab mehr als den Kaufpreis für eine Änderung aus, die – nun ja nur so halb funktionierte, es war halt vorher Zirkuszeltgröße, dann ging es einigermaßen für die Jet. , aber es zeigte sich – weisse Handschuhe und Hafenklang – keine gute Idee
Die Jet war aber leider sehr schlecht besucht, daher auch nicht wirklich spannend, also raus aus der Flugbegleiterinnen Uniform, auf ins Kinky outfit – dafür geht weiss immer.
Okay, die Party war nicht ganz so stark, wie die drei Jahre zuvor – aber das war auch nicht möglich, und das Hafenklang ist nicht soo toll, wie das ganz alte Hafenklang.
Trotzdem war die Party toll. Und so viel ist da auch nicht passiert, aber das BIld oben muss verwertet werden, denn immerhin war eves ganze Crew da. Tronicat La Mietz, Gisela Kloppke, naja und ich glaube, das ist Carlos, den ich vor Jahren schon einmal falsch benannt habe – naja und ich.
Ich bin ja leider wirklich nicht gut, mir Menschen zu merken – so auch an diesem Abend, als ich auf die Frage „Na Zoe, kannst du diich noch an mich erinnern“ mit „Ja“ antwortete ….
gedanklich, „haben wir hier nicht mal rumgeknutscht?“
Es stellte sich heraus – Nein haben wir nicht – uuups.
Ich glaube ich wäre gerne im Boden versunken, als ich das herausfand – Nunja, zumindest kann ich mich nun auch bestimmt ein nächstes Mal an sie erinnern – positives und negatives vergesse ich nicht.
eine Woche und einen Tag bevor die Fusion 2023 starten sollte, erreichte mich eine Whatsapp Nachricht von Eve, dass sie Fusion Karten hätte und demnach dieses Jahr mal wieder die Fusion besuchen würde.
Ob das nun zwangsläufig ein „Kommst du mit“ bedeuten sollte, weiss ich nicht, aber da Eve ja alle und jeden kennt habe ich einfach mal gefragt, ob sie jemanden kennen würde, bei dem auch ich eine Karte bekommen könnte.
kannte sie natürlich.
Anna, die Bekannte, eines Ex-Mitbewohners ist beim Kulturkosmos involviert und, konnte mir tatsächlich eine Karte besorgen, ich müsste nur ganz schnell den Betrag überweisen und dann könnte ich noch eine Karte besorgen gesagt getan.
Sie würde dann Samstag oder Sonntag per Mail zugesandt Samstag = nichts Sonntag = nichts Montag = nichts – Da wurde mir langsam mulmig Dienstag = immer noch nichts
Dienstag abends, also so knapp 10 Stunden bevor wir am Flughafen ankommen wollten, war ich bereits in Schwarz und leider immer noch nichts. aber da Anna aber antwortete und noch einmal zum Ticketing gehen wollte, war ich noch milde ängstlich.
…. morgens um acht, war die Email-Box noch immer leer und ich jetzt doch ängstlich, immerhin wollten wir um neun bereits los, also noch einmal Anna angerufen…. Nun nahm sie das selber in die Hand und schickte mir ein Team-Ticket. Ich war fortan Stage Manager auf einer Bühne – naja nicht wirklich, natürlich, ohne Backstage ohne alles, aber glücklich und mit bezahlter Karte in letzter Sekunde
Wir waren zwar am ersten Tag früh da, voll allerdings war es bereits und ich schlug die Hände überm Kopf zusammen als Eve mit ihrem auto abbog und mehr oder weniger ganz vorne einen Zeltplatz suchte… Da würden wir nie etwas finden und dann ganz am ende auf dem Zeltplatz landen – Eve hatte recht und wir fanden noch genug Platz für zwei unserer Zelte
Und da zeigte sich schon zum ersten mal wieder das unterschied der Fusion zu eigentlich allem anderen ist. Da ich seit vier Jahren mein Zelt nicht mehr aufbaute und keinen Plan mehr hatte, wie das geht, gesellte sich ein Nachbar zu mir und baute mein Zelt mit mir auf – einfach so.
auch ansonsten war die Fusion so, wie bereits bekannt, friedlich, wunderschön, toll illuminiert mit großartigen Menschen und so, dass man sich des Nachts manchmal einfach hinsetzt und sich denkt: Ach das ist einfach wunderschön hier, habe ich gerade Drogen intus, oder ist das wirklich so wunderschön hier.
Natürlich gibt es auf der Fusion auch Drogen, aber wo kann es besser sein, als auf der Fusion. spezialisierte Ärzte, Beratung und Drug-Checking bei der Eclipse mit Veröffentlichung – so kam auch schnell heraus, dass auf der Fusion die Blue Punisher Exstasy umherschwirrten mit den etwa drei bis dreieinhalbfachen Wirkstoffen.
aber das gute hier – es wurde getestet, für gefährlich beurteilt und ausgehangen. Schon Mittwoch wusste jede*r auf der Fusion, diese Pillen lieber nicht – oder eben sehr vorsichtig – und alle fragten sich, was es damit wohl auf sich hat und warum jemand überhaupt sowas herstellt – oder ob das wohl ein Fehler in der Herstellung war.
Die Fusion gilt ja gemeinhin als Elektronik Festival, und das ist sie natürlich – auch – aber es sind hat auch eine ganze Menge Bühnen, die den Tag über bis in den Abend viel, viele, viele tolle Bands spielen.
So z.B. Mono und Nikitaman, die ich schon 2019 auf der Fusion gesehen habe, und die sich bereist vorher schon in meinem CD Regal befanden.
Als sie das Publikum zum mitsingen teilten, teilten sie das Publikum in „von euch aus links und von uns aus links, denn Rechte gibt es hier heute nicht“
Eine tolle Band, die jetzt leider ihr schaffen auf Eis legen will, aber hier noch einmal ordentlich ablieferten.
Zu dem Konzert haben sich gefühlt etwa 30% aller in Deutschland lebenden linken Personen die heute noch Dreadlocks tragen, befunden. 😉 Ich halte von den Vorwürfen kultureller Aneignung durch Haarschnitte wenig, aber ich denke mir, dass man auf einem Festival wie diesem , da einiges zu erklären hat.
Blond kannte ich bislang noch nicht, aber ich glaube eins-zwei Lieder von denen habe ich auch schon mal gehört
Eat Lipstick kenne ich natürlich extrem gut, ich bin mir sicher, dass Eat Lipstick mittlerweile die Band sind, die ich am häufigsten überhaupt gesehen habe, und natürlich freue ich mich immer, Betty über den Weg zu laufen.
Laut Eve seien Eat Lipstick richtig gut geworden – das ist ganz sicher richtig – aber da ich sie so oft sehe, fällt mir da kein großer Unterschied in einzelnen Shows auf – sie habe die allerdings vor vielen Jahren zuletzt gesehen und da sei etwas zu erkennen.
Eat Lipstick haben in Sachen Punk schon vorgelegt, Turbostaat führten es weiter – Bei Lulu und die Einhornfarm haben sich leider einige Einhörner krank abgemeldet, aber da Lulu nun einmal da war und mit Doreen als zweite Kofferraum Crackhure nicht alleine, haben dann eben dann zu zweit ein The toten Crackhuren im Kofferraum Konzert gegeben. Auch Punk aber elektronik clash Punk.
So richtig der Punk ging aber danach erst ab – als Team Scheisse die Palapa Stage enterten. Ich wusste gar nicht, dass die mittlerweile so bekannt sind. Ich kenne die seit dem Böhmermann Auftritt und habe sie danach Dauerschleife auf Spotify gehört, viele andere offenbar auch.
Karstadtdedektiv, FA, Schmetterling…. Totaler Abriss auf und vor der Bühne. Auch im Flinta Pint, zu dem alle Flintas nach vorne gerufen wurden – coole Idee sowas und kam super an.
apropos Schmetterling, wie sagte Eve noch zu Schmetterlinken, die sie nicht mag:
Hast Du Dir Die mal genau angeschaut – die sind voll hässlich aber machen sooo einen auf Show.
Eve meinst Du, gerade wir sollten sowas sagen? 🙂
aber das war natürlich noch nicht alles, denn der absolute Headliner sollte noch folgen.
BEATSTEAKS
Wow, also mehr als die Beatsteaks gehen in Deutschland kaum. Jede*r kennt die Beatsteks, jede*r liebt sie, jede*r kennt alle ihre Songs und jede*r wollte sie sehen. Die Palapa Bühne platzte aus allen Nähten.
Circle Pits, Moshpits, Crowdsurfing, es ging alles. und Eve surfte mit – hat sich ihr Stage-dive Diplom mal wieder ausgezahlt.
Die Beatsteaks sind halt eine DER besten Liveband Deutschlands. Geil!
Turbostat, Eat Lipstick, The TCHIK, Blond, Team Scheisse, Beatsteaks und noch ein paar andere Bands deren Namen ich nicht mehr kenne, alleine das wäre schon einen guten Teil des Ticketpreises wert, dazu die ganzen Bühnen, die Lichter, die Musik und alles andere.
Ja, es ist eine ganze Menge Geld, aber nicht überbezahlt.
Ich meine, mal ganz Ehrlich, dass ist doch heftig toll
Vor allem auch, wenn ich an das Garbicz Festival letzten Jahres denke, da war einfach alles viel viel teurer und ich habe das vielfache von der Fusion ausgegeben und halt keine Bands auf den Bühnen – Garbicz war auch toll, aber das Fusion eben noch toller.
Da machte es auch nur wenig aus, dass es bei dieser Fusion auch geregnet hat. Glücklicherweise fast nur zu Zeiten, wo wir nicht unterwegs waren , noch nicht oder nicht mehr. Auch wenn Samstag genug Schlamm da war um besser aufzupassen, wo man so hinstept.
Die Regenjacke die man den Tag über noch brauchte, konnte da aber im Zelt bleiben.
und wir konnten und wieder ganz den Bühnen widmen, zum Beispiel obiger Turmbühne auf der irgendein super DJ auflegen sollte, doch ich schaute einige Sekunden zu lange in diesen großartigen Timetunnel und schon waren die anderen weg – bzw ich war weg.
Aber auf der Fusion kann man auch wunderbar alleine die Zeit totschlagen (zwar weniger geil als zu zweit aber auch toll), aber irgendwie war mir zu kalt und so ging ich in den Kino Hangar und schaute ein seltsames aber tolle Stück Film
Tausendschönchen, ein tschechischer Film von 1966 über zwei Schwestern, die entschieden haben, dass die Welt langweilig aber unanständig sei, und sie deswegen eben jetzt auch unanständig werden – und das während des Filmes durchziehen.
Der Film ist ein Verkehrsunfall – man kann nicht wegschauen. und man fragt sich, wo soll das alles noch hinführen. Ein anarchistischer Spaß und ich habe wirklich keine Ahnung wer entschieden hat, diesen Film 1966 zu finanzieren.
Die Zeit schrieb: Ein Film, der die Realität und sich selbst als Realität beispielhaft in Frage stellt. Von den beiden Heldinnen bleibt als Gewißheit nur der Augenschein (…) Nicht einmal, ob sie Schwestern oder Freundinnen und ob sie normal oder lesbisch sind, erfährt man. Meistens sieht man sie bei der Nahrungsaufnahme – bis ihre blindwütige Futterei vollends in eine Zerstörungsorgie übergeht und sie sich wälzen in Kuchen und baden in Whisky. In die Brüche geht auch das Filmbild als Spiegel der Realität. Was bleibt, sind fragwürdige Muster, zu denen alle Sprache plattgewalzt ist – Wortteppich, Symboltapete. Das Bild gleicht am Rande einem total verwirrten Puzzlespiel – ein Appell an den Zuschauer, mit dem Film, den er da sieht, zu spielen.“
Lieber war ich aber doch mit Eve unterwegs, wie bei dieser tollen DJane, die ohne große Bühne nur mit zwei Lautsprechern und eine DJ-Pult eine ganze Menge Menschen ziemlich lange in den Bann zog – mich und Eve auch – bis Eve irgendwo Wasser holen wollte, sich verlief und für die längere nächste Zeit nicht mehr gesehen wurde
Ich verstehe das aber vollkommen, ich selber hatte am nächsten Tag auch längere Zeit keine Ahnung, wo ich eigentlich bin und wo ich wohin wiederkommen könnte – und ich war dabei vollkommen nüchtern.
Immer wieder zog es mich aber in den Cloud Cuckoo Hangar, den Queer Space auf der Fusion, um den offenbar viele Jahre gekämpft wurde, da die Fusion gemeint hat, die gesamte Fusion sei ein Queer Space.
Insgesamt stimmt das sicher, queers waren überall gerne gesehen, mich schaute niemand scheel an und alle anderen Queers auch nicht, Mono und Nikitaman schwenkten die Regenbogen Fahne auch nicht umsonst und das Duschen extre für FLINTAQ benannt wurde, was Queer Namentlich einschloss ist schon sehr einmalig
Trotzdem ist das Cloud Cuckoo noch einmal ein besonderer Safe Space auf einem großen Safe Space, und mit Eat Lipstick und viel Karaoke als Cheeryokee oder Queeeryokee gänzlich gut besucht – und im Hangar mit viel schwarzlicht auch klasse beleuchtet
und da ich schwarzlicht neon Kleidung dabei hatte wollte ich in den Hangar, aber am nachmittag war die Party davor und der Hangar zu – und ich neon gelb bekleidet, was vor allem Raps Käfer in (großen) Massen anzog, so, dass ich das Kleid entnervt auszog und wechselte.
Merke: kein Gelb auf der Fusion tragen.
Achja und ich fand das Q in FLINTAQ bei den Duschen total großatig, denn auf der 2019er Fusion war ich echt unschlüssig, wo ich mich in Drag bei den Duschen anstelle, stehe ich doch als Drag in der Schlange, komme jedoch als Kerl aus der Dusche. Nun hätte ich mich dort ohne Probleme anstellen können, tat ich allerdings doch nicht. Ich fühlte mich auch bei den Herren okay aufgehoben
Apropos Duschen: Ich kam raus aus der Dusche, schaute in meine Geldbörse und – scheisse – Leer.
Karte weg, Führerschein weg. Es hat etwa eine Viertelstunde gedauert, bis mir gewahr wurde, dass ich die sicherheitshalber in mein Auto gepackt habe, um sie nicht zu verlieren. Kluges Kind, vergessliches Kind.
Ich liess sie dann lieber erstmal gesperrt, nur vorsichtshalber.
Ich blieb übrigens dieses Jahr fast die ganze Zeit mit Handy Akku, das CCC Zelt half. Heizlüfter und Fusionsreaktoren durfte man nicht anschliessen, aber Handyladekabel schon – Internet gab es aber auch da kaum – zum zweiten half mir ein Solarzellenpad, das selbst bei bewölktem Wetter noch fast genug auflud, bei sonne aber auf jeden Fall.
also alles was Recht ist, die Fusion war auch 2023 wieder ein Knaller und ich danke Eve und Anna, dass sie es mir möglich gemacht haben
Weihnachten in Hamburg ist auch immer ein Grund, Hamburger Freunde und Bekannte zu treffen.
Und so meldete ich mich mal wieder bei Eve um zu fragen, ob sie Lust hätte, was trinken zu gehen.
Hatte sie!
Aber vorher hatte sie die Idee, ins Logo Hamburg zu gehen um Boppin B anzuschauen. Das sei eine Rock’n Roll (oder Rockabilly?… ich werde das nie auseinanderhalten können) Band, die sie vor langer Zeit mal auf einer Tournee als Burlesque Act einiger Lieder begleitet hätte und die sie eingeladen hätten.
Klar, gerne.
Hach, das Logo. dieser altehrwürdige Musik Laden in dem ich schon so mach Konzert gesehen habe, in dem ich im Sommer, wenn die Sonne auf diesen kleinen schwarz angemalten Laden schien und es drinnen abging, schwitzte und brütete und das Wasser von den Decken tropfte.
In dem so ziemlich jede Band, die irgendwann mal klein in Hamburg auftrat, bevor sie groß wurde, auftrat, egal, ob Oasis, Rammstein, die Beatsteaks oder wer auch immer.
Ich mag den Laden
War ein cooles Konzert, einer coolen Rock-N-Roll Band, die bereits seit 38!!! Jahren durch die Welt zieht. Wow
Dementsprechend müssten die Jungs dann ja etwa… äh Jahre alt sein…
Okay, dafür haben sie sich verdammt gut gehalten.
Schöne Show, gute Musik, Coole Typen und ein paar Groupies
Eve ging dann noch einmal zu einem der songs, zu denen sie damals tanzte auf die Bühne und alle hatten spaß – einschliesslich uns.
Eigentlich wollten wir danach ins Roschinsky’s, aber da uns die Band auf eine kleine Aftershow Party in ihr Hotel einlud, müssen wir uns das fürs nächste Weihnachten – oder so aufheben.
Okay, Eve Champagnes vierte Pulverlesque im Pulverfass stand an und die Premiere war auch noch am Wochenende und zwar an einem langen Wochenende.
Tronicat nahm das Halloween Theme ernst
Und dann sollte auch noch am gleichen Tag die Boheme Sauvage in Hamburg stattfinden – ganz viele Gründe, um mal wieder in die Heimat zu fahren und gleich auch noch Sheila und Diana zu fragen, ob sie Lust haben, mitzukommen – hatten sie.
Freitag noch etwas essen gegangen, ging es dann tatsächlich schon im 18 Uhr los in Richtung Reeperbahn. Auch, wenn ich weiss, dass weder Diana noch Sheila die Reeperbahn als solches schätzen, aber das Pulverfass kann man schon mal besuchen.
Warum sie die Reeperbahn nicht schätzen? Zu viele komischen Menschen da – ich zum Beispiel wurde da mehrfach angeschrien.
Erst lief ich die Talstrasse entlang (musste noch zum Budni) und hörte auf der anderen Strassenseite meinen …männlichen … Namen rufen – so gedresst reagiere ich da eigentlich nicht drauf, schaute aber dann doch einmal und sah Heiko, einen guten Freund von Eve gerade mit seiner Kiezführung unterwegs zu sein – kurze Begrüßung und ein weiterer kleiner Extrapunkt bei der Führung
Als ich dann am Pulverfass ankam (Sheila und Diana waren ob meines Budni Umwegs schon drin) und ich mir gerade überlegte, ob ich nur etwas oder vollständig in der – ganz schön langen Schlange – vordrängeln wollte – schrie man mich schon wieder von der anderen Strassenseite an – dieses Mal nicht die Talstrasse sondern die Reeperbahn daher von weiter weg und lauter – aber dieses Mal mit dem richtigen Namen Zoe.
Es war Eve herself, die ebenfalls gerade noch eine Kiezgruppe durch St. Pauli führte statt sich auf die Show vorzubreiten, zu proben oder sonst was gegen ihr Lampenfieber zu tun. Sehr klug aber, kann man die gesamte Gruppe gleich zur Pulverlesque führen.
Die mussten sich allerdings dann doch anstellen – in der – wie gesagt ganz schön langen Schlange, denn:
Die Pulverlesque war laut Eve zum ersten Mal ausverkauft – und wie ich heute gelesen habe, am zweiten Tag auch. Sehr coll und Eve absolut zu gönnen.
Hat sich das hoffentlich rumgesprochen und möge es die nächsten Tage ebenfalls wieder ausverkauft werden. Man muss es weitersagen, denn die Show lohnt sich – auch die Halloween Edition.
Die hätte ich aber insgesamt etwas gruseliger erwartet. Eve sagte, sie schauen mal, wie weit sie gehen können. um dann ggf. das nächste Mal Halloween eine ab 21 Jahren Show zu machen.
Klar, die Show war ne ganze ecke düsterer, als das erste Mal, aber nichts wirklich gruseliges – ausser Tronicat La Mietz
Ja, Tronicat ist wirklich creepy, wenn sie es drauf anlegt, egal ob in ihrer Ledermaske, in der sie sich einen Stab durch die Zunge zieht, oder in ihrenLackstiefeln wo sie mit schwarzer Farbe rumhantiert – das was Halloween wert. Tronicat nahm das Motto ernst.
Auch die anderen Künstler nahmen etwas Halloween in ihre Nummern auf. Ein Boylesque Künstler als der Joker, eine Medusa, etwas Feuer. An Halloween geht sicher mehr – aber trotzdem war es eine tolle Show mit ein paar tollen Künstlern
Neben Tronicat vor allem Quentin Dee an seiner Stange mit wunderschönen Kostümen, Feuer und Bondageseilen. Ich bin mir ziemlich sicher, den werde ich wieder sehen – beide Nummern waren toll.
Quentin Dee als Harlekin
Weil es aber das Pulverfass ist, gab es auch ein wenig echte klassische Travestie. Ich habe leider den Namen leider vergessen, aber sie machte klassische Travestie der guten Art.
Der einzige Künstler, mit dem ich Persönlich nichts anfangen konnte, war der Burlesque Künstler. Ich weiss nicht, der hat mir nichts gegeben. Seine Nummern haben eine gewisse Arroganz ausgestrahlt und richtige Geschichten konnte ich auch nicht rauslesen.
Klar, seine Figur war natürlich hervorragend, aber das ist wie beim „schöne Mädchen Burlesque“ – Nur gut aussehen reicht dann doch nicht.
Übrigens danke an Eve für die allerbesten Plätze ganz ganz vorne. Sie hat unsere Karten der „Strass“ Kategorie auf allerbeste „Diamant“ Plätze sozusagen upgegraded.
Hier noch einmal – weil er einfach der großartigste Act war: Quentin Dee an Seiner Stange mit Feuerfackeln – ganz oben findet ihr einige Sekunden seiner Nummer.
Tolle Kostüme? – schon gesehen. Bondage? – schon gesehen. Akrobatik / Poledance an der Stange? – schon gesehen. Feuerfackeln? – schon gesehen.
Aber alles zusammen – habe ich tatsächlich noch nie gesehen und fand ich toll
also eine wirklich schöne Show, die Eve da wieder auf die Beine gestellt hat. Ich hoffe, da erzählen viele der Gäste gutes, so dass noch mehr als die ersten beiden Shows ausverkauft werden.
also Eves Pulverlesque ist immer mal einen Hamburg Urlaub wert.
Und die Boheme Sauvage, wo es direkt danach hinging natürlich auch.
Ich hatte zwar seit drei Jahren Karten für das diesjährige Fusion Festival, aber aus unterschiedlichem Grund wurde nichts aus dem diesjährigen Besuch der Fusion – leider.
Dann kam Eve allerdings mit der Idee um die Ecke, das Garbicz Festival in Polen zu besuchen. Sie sei da gebucht und würde mit einigen Freunden fahren, die ebenfalls dort als Performer auftreten würden.
Okay, ich bin dabei, gerne – vor allem als Eve auch noch freien Eintritt im Gegenzug zur Beteiligung an ihrer Performance – selbstverständlich in Drag -rausschlagen konnte. SUPER ! Ab also eve ins (neue) Auto gepackt und ab nach Polen
…eigentlich war Eves Performance ein Hahnenfight mit Hahn-Maske und Kostüm…. Dummerweise sagten beide Freunde während unserer Hinfahrt ab und so fuhren wir alleine. Mir passte das Kostüm nicht, also musste eine andere Idee her – und aus dem Hahnenfight wurde ein Pillow-fight ebenfalls mit Masken aber mit fliegenden Federn und irgendwelchen Gästen, die mitmachen.
für uns bedeutete das ein langer Umweg um zum nächsten Dänischen Bettenlager zu fahren um dort acht Kissen mit Daunen zu kaufen und Eves Honorar in Kissen anzulegen. – und polnisches Essen zu futtern
Angekommen lief eigentlich alles falsch. Das Auto konnten wir nicht beim Crew Parkplatz abstellen, sondern extrem weit weg vom Festival Gelände. Es war suuuper Heiss und wir schleppten und zogen gefühlte Tonnen von Ausrüstung zum Festivalgelände.
Burt Reynolds – der coolste Rave Stick
um dann auf dem Gelände vor Eingang zur „Wardrobe“ geschickt zu werden und von der „Wardrobe“ zum Eingang und so weiter – bei gefühlten 40 Grad und durch tiefen Sand.
Eve war soooooo kurz davor aufzugeben und nach Hause zu fahren, als sich dann endlich jemand meldete, uns am Eingang abholte, und mit heftigem Guarana Zeug aufpebbelte und uns zurück zur „Wardrobe“ fuhr.
Dort erwartete uns ein Backstage Bereich mit Platz für ein Zelt unter Bäumen, eigener Dusche, eigenem Wasserhahn und vor allem zwei Biotoiletten. Auf einem Festival das absolute Paradies.
So schnell kommt man von absolut mies drauf auf, auf gut drauf.
Schnell das Zelt aufgebaut und mal geschaut, was das Garbicz Festival so bietet.
Schätzungsweise acht Bühnen, super Idyllisch in einem Waldgebiet an einem tollen See gelegen – in dem Nacktbaden verboten sei, da wohl in Vorjahren auf der anderen Seite des Sees Bilder gemacht wurden und sich danach beschwert.
Ja, cool. das Garbicz Festival macht spaß – vor allem natürlich, wenn das Wetter so grandios ist, wie die gesamte Festivalzeit.
Schon beim ersten Blick fiel uns aber auf, dass das wahnsinnig viele wahnsinnig junge, wahnsinnig schöne Menschen rumliefen, gegen die wir nur mit Style gegenstinken konnten, also aufgehübscht und los ins Getümmel
Das mit den jungen schönen Menschen hatte sich dann übrigens schon Samstag erledigt, da waren die Menschen vor allem nur noch jung, aber nicht mehr ganz so schön, und wir hatten noch immer Style.
Seltsames passierte dann allerdings Samstag Nacht als uns auf einmal auffiel, dass all die jungen – ehemals schönen – Menschen fast alle verschwunden waren – und die älteren Feierbiester auf einmal in der Mehrzahl waren – wir gehörten dazu – und einige Menschen, mit denen wir unterwegs waren.
Doch vorher war noch Pillowfight angesagt, wir gigen mit vier Kissen an die Seite des größten Dance floors und suchten nach Gegnern für Eve.
Ja, das rechts ist Eve
Das war zuerst gar nicht so einfach, denn niemand wollte so richtig Gegner spielen für uns komische Gestalten – als ich die erste Person überredet hatte, fanden sich aber ganz fix Gegner, die richtig Lust hatten – also so richtig – und mit viel Elan auf Eve einprügelten – und sie zurück, so dass die Federn nur so flogen.
Interessant war dann allerdings die eine die mit uns schimpfte, wie schlimm das mit den Federn wäre – Naturschutzgebiet und so, aber vor allem, da es Allergiker gegen Federn geben würde, und sie einer sei.
Das erzählte sie uns dann allerdings lang und breit inmitten der Federn, statt ein paar Meter weiter zu gehen und sich aus dem Federberg zu entfernen.
Eve und ihre GegnerInnen sowie viele Zuschauer und auch ich hatten allerdings richtig viel Spaß
Ansonsten waren wir Donnerstag bis spät Samstag Nacht auf dem Festivalgelände unterwegs und rissen, liefen und tanzten laut Schrittzähler so 30-35.000 Schritte pro Tag ab.
Wie ich auf die kurzfristige Idee kam, das mit Wedges zu tun, kann ich nicht sagen, aber doch, dass sich das nur wenige Meter änderte. Festival bedeutet Sneakers
Eine andere Performance war eine Tür – und ein e Türsteherin.
Die Tür stand inmitten auf dem Platz und links und rechts konnte man hervorragend vorbeigehen – nur durch kam man nur, wenn man die Türsteherin überzeugte.
Ich überzeugte sie und kam rein, Eve musste leider draussen bleiben.
erstaunlicherweise gab es richtig viele Menschen, die durch diese Tür wollten – und es bildete sich eine ganz schön lange Schlange…
Interessanterweise waren aber die Bühnen bei denen die Super-Mega DJs auflegten die langweiligsten für uns, und wir zogen dann lieber zu anderen, zum Beispiel zu der Bühne, wo ein großartiges Acid-House Set aufgelegt wurde, das uns viel mehr begeisterte.
wir hatten Spaß
Sehr cool war auch die einzige Bühne, die eben nicht Elektronische Musik spielte, sondern Indie, deutsches, Punk Zeug. I love it
Am Samstag war dann noch eine Gemeinschafts-Performance angesagt, wir und viele anderen Performer als Geister verkleidet. Monika links neben Eve war dann mehr so der Geist der Jacky Onassis mit ihrer großen Sonnenbrille.
ich war dann mehr ein normaler Geist
Nachdem wir Samstag nacht richtig eskaliert sind, waren wir dann am Sonntag echt durch und versackten gefühlte Stunden am Lagerfeuer und waren dann wirklich früh im Bett.
Tjaaaa, das war unsere Toilette. Sägespänen Plumpsklo
Und seht ihr diese kleine Spalte vorne – das passt richtig gefallen genau ein Handy durch – woher ich das weiss?
Nun ja, mein Handy halt.
Ohweh
Glücklicherweise zeigte sich, dass unter der Klobrille ein Zylinder eingebaut war und dan handy ausserhalb dieses Zylinders lag.
wir brauchten dann einen Akkubohrer, um die Hölzer abzuschrauben – aber alles ist gut gegangen ….puuuh
coole Spiegelbox
Die Hippies haben ohne Flachs 5 Stunden lang auf der Bühne bei unserem Bereich gesungen. irgendein Singing Ashram
Es war am tag so heiss, dass ich – als ich nochmal zum Auto lief, mich erstmal ne halbe stunde ins klimatisierte Auto setze und etwas schlief.
Nach dem Festival hatte ich zwar eine Erkältung von heissem Tag zu kalter Nacht und aufgrund des ganzen Sandes noch knapp zwei Tage Husten, aber Garbicz war ein großer Spaß.