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Und dann seht zu, was kommt!

Wow. Eine Marcus Wiebusch Soloplatte im Anmarsch und das erste Lied ist Puuuuh ein Hammer.

Vor einem Jahr am Rande des CSDs in Berlin habe ich mich mit zwei Personen unterhalten, die aufgrund ihrer schwulen Vergangenheit außerhalb von Berlin (Sie waren immer die anderen, die Freaks, vielen Gegenüber ungeoutet) noch heute immer darauf achten, „wie wirke ich, was denken andere von mir, wie bewege ich mich“

Später hörte ich von einer Berliner Drag Queen, der Person, die ich wohl mit als erstes genannt hätte, wenn es darum geht, wen ich als wirklich starke Persönlichkeit sehe – dass sie immer noch ein mulmiges Gefühl hat, wenn sie irgendwo gestyled herumsteht und auf ein Taxi wartet..

Beides hat mir die Augen geöffnet und mich wirklich erschreckt, weil ich tatsächlich nicht wusste, dass das heute noch ein Thema sei und dachte, dass die Zeiten lange vorüber wären – sind sie aber nicht!

Das habe auch ich mit den beiden Gesprächen eigentlich erst wirklich verstanden.

Und wenn das schon im wahren Leben oder im Berliner Nachtleben nicht normal ist, dann erst recht nicht im Fußball. Klar irgendwie.

thomas wiebusch

Interessant, dass Marcus Wiebusch das Lied übrigens vor dem Hitzlsperger Outing geschrieben hat.

thomas wiebusch2

Auch wenn ihr euch null für Fußball interessiert, hört es euch an, lest mit und nickt am Ende bei – Und dann seht zu, was kommt! – ebenfalls.

Oreo Regenbogen Cookie und viele Idioten

Warum CSDs bzw Gayprides weltweit immer noch wichtig sind zeigt sich immer mal wieder. Vor allem immer dann, wenn sich ganz normale Idioten Menschen mit ihren ureigensten Meinungen gemüßigt fühlen, ihren Senf anzulassen.

Beispielweise ist das gerade einmal wieder in dieser woche geschehen. Oreo postete am Dienstag auf der Oreo Facebook Page einen großen Oreo Keks, der in Regenbogenfarben zu sehen war… Mit der Unterschrift „June 25 – Pride“ – und dem kleinen Hinweis „Proudly support love!“

Das sehen offensichtlich viele anders und es ist ein einzelner Keks, der mittlerweile 49.327 Kommentare hat, von denen man viele heute nicht mehr erwarten würde. Viele Kommentare, die einen einfach nur kopfschütteln lassen und die einen fragen lassen, warum es so viele Idioten, Arschlöcher sowie politisch und religiös verblendete Personen gibt.

Wenn man jetzt allerdings in den Thread schaut, dann gibt es fast nur noch positive Kommentare und allgemeine Verständnislosigkeit. Ausserdem gefällt das Bild mal eben 285.000 Personen, was dann zeigt, dass die Idioten laut aber in der Minderheit sind.

Spannend auch, dass ich das Bild auf der Facebookseite eines Profifussballers gefunden habe. Ralle Gunesch. Ewiger St. Paulianer im geiste

Drags beim Giro d'Italia

Es ist ja zur Normalität geworden, dass die großen Radevents lange nicht mehr das sind, was sie eigentlich sein sollten. Da findet die Tour de France schon mal in London statt oder eben der Giro d’Italia, der dieses Jahr ganz traditionell in äääääh Amsterdamm startet. Keine Ahnung wie das passt, aber da hat das Stadtmarketing von Amsterdam vermutlich einmal ganz tief in die Tasche gegriffen und sich etwas Ruhm und gedopte Radfahrer erkauft. Für Geld lässt sich eben alles regeln… zumindest fast.

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Alles eben dann doch nicht, denn die Veranstalter des Giro d’italia hatten dann doch etwas zu bemäkeln an den Ideen des Stadtmarketings, die einen fixe und sehr schöne Idee hatten.

Sie wollten doch tatsächlich für die Siegerfeier die beiden – wie üblich famos aussehenden – Frauen für die Siegerküsse austauschen

«Eine Etappen-Miss ist hoffnungslos altmodisch und sexistisch. In einer Stadt, die als Gay Capital bekannt ist, wäre es schön, das von zwei attraktiven Männern erledigen zu lassen», sagte de Goede. «Oder von einer Dragqueen.»

Was für ein famoser Vorschlag, das wäre mal wirklich etwas neues und bahnbrechendes.Das Ganze stiess allerdings wie gesagt bei den Veranstaltern vom Giro auf wenig Begeisterung

«Wir bestimmen selbst, welche Frauen auf dem Podium stehen», donnerte es von der Rennleitung zurück. «Auch in Amsterdam wird dem Gewinner von zwei Frauen gratuliert, die von der Giro-Organisation gewählt wurden.»

Vermutlich ist die Besetzungscouch einfach zu gut mit schnuckeligen Frauen gefüllt. Ich denke, das hätte einen ziemlichen Medienerfolg garantiert, wenn der Sieger der Etappe von einem Mann umarmt wäre 🙂

Da haben die vom Giro aber nicht konsequent zuende gedacht, ich meine immerhin bekommt dre Sieger des Prologs in Amsterdam ja auch das Triko des führenden… Und das ist? Ja genau ROSA! Wie passend wäre das denn bitte?

Hannover GayNight

Beruflich hat mich das Wochenende nach Hannover geführt. Und wenn man schon mal da ist, dann schaut man natürlich auch, was da so los ist. Polly grub die Gaynight Hannover aus, die von Tatjana Taft gehostete Party…

Gaynight Tatjana Taft

Wie fragte man mich vorher noch „Was tut eine schwule Drag Queen in der Provinz?“… Nun sie veranstaltet Partys und freut sich der sicherlich zahlenmäßig geringeren Konkurrenz. als in Berlin, wo ja auch eine Olivia Jones mal die weisse Fahne schwenken musste. Während sich in Berlin die Gayparty Veranstalter gegenseitig das Publikum abspenstig macht, so hat Tatjana Taft in Hannover und einigen anderen Städten diese Probleme eher nicht. Ganz im Gegenteil, der Laden war proppevoll und das Publikum gut gelaunt.

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Zwar schrieb ich meine Mail an Tatjana ein wenig zu spät und so musste die Gästeliste ohne meinen Namen auskommen und ich tatsächlich Eintritt zahlen, anstehen wollte ich mir dann aber doch nicht zumuten, nahm Polly an den Arm und machte das, was ich am besten kann: „Lächelnd vordrängeln“

hannover gaynight

Die Location erinnerte mich irgendwie ein wenig ans Haus B. Einen Pop/House Floor, einen Schlager-whatever Floor, wobei ich die Musik auf dem ersten Floor deutlich besser fand und auch das Publikum – keine schlechten Transen unterwegs. Genaugenommen gab es auf der Hannover Gaynight ausser Tatjana und mir keinerlei Drags… Aber zumindest fällt man so auf und wir hatten allerhand zu quatschen und schauen und lästern selbstverständlich auch.

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Einen Ausblick, einen kleinen Tipp oder zumindest ein Thema ihres nächsten CSD Outfits wollte sie mir dann aber doch nicht geben, nichteinmal eine kleine Vorveröffentlichung. Dammned. Nur so viel weiss ich, es wird ausladend… Eine Information, die keine ist… Eine investigative Reporterin wird aus mir wohl nicht mehr. Nun, dann werde ich auf den CSD in Berlin warten müssen.. dort wird sie es dann zeigen – und weiter an ihrem Namen arbeiten, denn damit hapert es immer noch ab und an, wie ich merken konnte, als mich ein Mädel fragte, dass dieses doch Olivia sei?

Tatjana bist Du Olivia?

Sie war es nicht…

gaynight hannover

Ansonsten war es ein netter Abend, nur eines habe ich ganz stark zu bemängeln. Die Getränkekarten. Generell finde ich ja das immer mehr um sich greifende System von Getränkekarten, mit denen man am Ende des Abends erst zur Kasse gebeten wird, vollkommen dämlich, das ist aber noch okay, wenn man zumindest weiss, was gerade passiert und dieses auch in irgendeiner Weise nachvollziehen kann. Dieses ist jedoch auf der Gaynight Hannover vollkommen unmöglich.

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Durch das System steigt man nicht durch, mal eben einen überblick zu schaffen ist auch nicht möglich und bei jedem Getränk hatte ich eigentlich das Gefühl, mit diesem vollkommen intransparenten System übers Ohr gehauen zu werden. Na, was habe ich vertrunken? Wer mir das anhand dieser Karte sagen kann, wird von mir auf einen Cocktail eingeladen.

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Übrigens weiss ich nun, welches die Schokoladenseite und die Nicht Schokoladenansicht von Tatjana ist… Und wie der Zufall so will habe ich gleich in den Bildern von Samstag vollkommen zufällig eines der letzteren gefunden… Vielleicht sollte ich doch noch mal nach dem CSD 2010 Kostüm fragen.

Teddy Award Verleihung

Teddy Award Verlehung 2010

teddy awards berlin

Gestern Abend wurde in Berlin in der Station der Teddy Award – besser die Teddy Awards verliehen und wie in jedem Jahr gab sich dort auch die queere Gesellschaft Berlins und der Republik die Klinke in die Hand. Der kleine Unterschied zu den letzten Jahren war, dass ich dieses Mal die Klinke mitgab. Dieses Jahr hatte ich eine Presseakkreditierung, die mir den Entree zu den Teddys garantierte und wieder einmal am Pressecounter die Frage stellte, ob ich sicher Presse sei, ich sähe so Gästelistenmäßig aus… ich war.

Teddy Award Berlin

Ein wirklich netter Auflauf, der sich dort unter dem Motto „Dein Name ist Mensch“ zu den Teddys versammelte. Größere und kleinere Prominenz  wie Romy Haag, Hella von Sinnen oder Georg Ücker, Wolfgang Joop und so weiter dazu Politprominenz wie Claudia Roth oder Klaus Wowereit. …Herr Westerwelle hat sich nicht sehen lassen, sondern war alleinig mit dem Button „Gays against Guido“ anwesend, dessen Einblendung auf der Videoleinwand übrigens einen Applaus erzeugt hat, der nur unwesentlich kleiner war, als der, den mancher Preisträger mitnehmen konnte. Der Teddy ist eben auch eine politische Veranstaltung im Verlauf der Berlinale.

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Wie bereits geschrieben war das Motto der Teddys dieses Jahr „Dein Name ist Mensch“ und dieses zur Ehrung Rio Reisers, der in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden  wäre und der wohl der erste bekannte deutschhe Sänger war, der sich outete. Zur Ehre spielten erstmalig seit 20 Jahren Ton Steine Scherben wieder zusammen zwei Songs. Für die meisten Gäste war da vermutlich der Song mit Adel Tawil von Ich & Ich zuallererst zu nennen, ich fand viel bewegender den ersten Song, den die Scherben mit einem erst 14 Jährigen Sänger der so nah an Rio Reiser kam, wie man es wohl nur kann. Das war als Scherben Fan großartig.

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Doch eigentlich sind die Teddy Awards ja ein queerer Filmpreis und so geht es um Filme, zu denen ich leider wenig sagen kann, da ich sie alle nicht gesehen habe – das muss ich zum nächsten Jahr ändern- Zumal der Siegessäulen Award in Form einer Goldelse sogar nach Berlin ging und für den Film „Postcard to Daddy“ vergeben wurde…

siegessäulen award @ teddy Awards

Leider weiss ich ansonsten nicht, aus welchen Ländern die Filme stammen, aber vermutlich sind wieder einigen Länder dabei, die einen Film gebrauchen können, der den rennommiertesten queeren Filmaward bekommen hat. Der Teddy ist eben auch ein Statement.

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Daher beispielsweise auch die Aktion gegen die geplanten Anti Homosexualität Gesetze  in Uganda und die eindringlichen Erklärungen von Amnesty International und die Frage, warum Entwicklungshilfe nicht auch an der Nichtumsetzung solcher Gesetze geknüpft ist… Wäre nicht so doof, oder?

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Für sein Lebenswerk wurde Werner Schroeter geehrt. Leider zog sich diese spezielle Ehrung so lange und so zäh hin, dass man darin hätte gut und gerne ein eigenes Lebenswerk erschaffen können. Macht aber nichts, wenn an anderer Stelle solch großartige Laudatorenwie eine Indische Drama Queen oder solch ein Auftritt Von Joey Arias geschehen.

joey Arias @ Teddy Awards

Paula Relase Party @ KI

Viel Stress und große Müdigkeit nach meinen Arbeitstagen haben dazu geführt, dass ich fast eine gesamte woche hinterher bin. So schreibe ich Sonntag morgen gegen zwei Uhr über den Besuch eine Woche vorher im Klub International.

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Letzten Samstag war nicht allzuviel los, also führte es uns wieder einmal ins Kino International zum Klub International, der von aussen irgendwie arg dunkel aussah. Normalerweise sieht man die Galerie hell erleuchtet, dieses mal allerdings. Dunkel…

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Das KI hatte aber doch offen und als ich dann mal schaute, ob oben tatsächlich zu sein sollte, sah ich mich irrend. Die Beleuchtung war nur auf eine kleine Bühne gerichtet, auf der eien Band stand, die ich auf den ersten Blick nicht kannte, deren Sängerin mich aber sofort mit ihrer Stimme in den Bann zog… irgendwoher kannte ich die…

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Woher wurde mir dann auch beim zweiten Titel klar, der mich schon Jahre begleitet und beim dritten, mit dem es das Gleiche ist. Paula standen auf der Bühne – für mich neben Mia und Klee eigentlich die Speerspitze ihres Bereiches der deutschen Musik.

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Neben dreckiger Gitearrenmusik besteht ein großer Teil meines Musikbestandes aus deutscher Musik der Marke Kettcar, Spillsbury, Mia oder eben auch Paula, die ich nun allerdings das erste Mal live sah… wobei mir dabei aber auch schien, als seien kaum große Fans zur Release Show gekommen…

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Trotz dieses Auftrittes war das KI nämlich – bis auf einige weibliche Paula Fans – wie üblich bevölkert. Die Berliner Gayszene im Großen und Ganzen. Nina Queer hinter den Reglern, Barbie Breakout oder Bob Young. Das Übliche in einem Klub International eben. Eine Party die immer geht, dieses Mal eben mit einem Konzert von Paula.

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