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Abgedreht'er Laden morgens um 6

Ich sitze mal wieder im Sanatorium 23, habe hier W-LAN, etwas Zeit und meinen Lappi dabei.

Kommen wir also mal zu ein Paar Sachen, die ich in meiner Internet-Abstinenz nicht so richtig oder besser garnicht hinbekommen habe. Aus dem Internetcafe zu schreiben ist eben immer ein wenig nervig.

Also Abgedreht ist das Thema. Genaugenommen die gleichnamige Kneipe in Berlin Friedrichshain. Wenn ich mich recht erinnere führte uns der Weg an dem Abend, an dem das Goya neueröffnete noch nach Friedrichshain. Es war gerade mal kurz nach fünf und wir noch nicht so recht müde. Was also tun fragten wir uns?

Kitty… Vielleicht hat ihr Generation X ja schon auf und wir bekommen noch ein paar abschlussgetränke in nettem Kreise.

Leider fanden wir dort aber nur geschlossene Markisen und keine Menschen, also machten wir uns gelangweilt auf den Weg, mich nach Hause zu bringen. Auf der Frankfurter Allee meinte Sheila auf einmal.

„Egal was für eine Kneipe?“

Kar, um halb sechs bin ich für fast alles zu haben. Die Kneipe, die sie aus dem Augenwinkel gesehen hatte hiess Abgedreht und wir zogen ein. Knapp fünf Gäste noch, ein Barkeeper und gaaanz wichtig ein Addams Family Flipper.

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Eine Bar in der ich mich fast heimisch fühlen konnte. Nicht weil sie so großartig war, sondern weil sie mich an eine Kneipe erinnerte, in der ich einen Großteil meiner Jugend verbracht habe. Das ehemalige Irrlicht in Hamburg. Eine Kneipe, die Dunkel und abgeranzt war. Dort trafen sich immer Dienstags am Irrlichttag alle Menschen, die ich so kannte und die gesamten Oberstufen aus drei benachbarten Schulen waren da. Sprich, sechs Tage die Woche war der Laden leer und am Dienstag platzte er aus allen Nähten. Jeden Dienstag trafen wir uns dort, hatten nette abende und liessen die Kugel im Addams Family Flipper glühen. Eine geile Zeit.

Nun das Abgedreht ist auch abgeranzt und dunkel und dem Irrlicht nicht unähnllich. Ausserdem gibt es wie gesagt, einen Addams Family Flipper, den Sheila und ich malträtierten. Ich schäme mich es sagen zu müssen, aber Sheila gewann durch unglaublichen Dusel beide Spiele gegen mich. Wenn die das zumindest gekonnt hätte – aber nein, sie hatte nur Glück.

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Nicht zu vergessen in der Aufzählung, warum ich mich da hätte heimisch fühlen können, war der Hamburger in Berlin, den ich dort fand. Der blonde Hans, Hans Albers, hing dort an der Wand und bot sich für ein Foto. Hamburger unter sich geradezu an.

Egal, wir kamen als letzte Gäste mit dem Barkeeper ins Gespräch, der uns nicht nur einiges über sich und den Laden erzählte, sondern auch über seine Gäste. Er selber hatte eine längere Matte auf dem Kopf, die ihn als Rocker identifizieren liess.

Er liess sich zu der Aussage hinleiten, dass an normalen Tagen zu normalen Zeiten einige seiner Gäste eventuell ein Problem mit uns haben könnten. …Auf unsere Nachfragen stellte sich heraus, dass dort wohl ganz gerne mal Rechte verkehren würden und dieser Umstand der Kneipe wohl schon einen üblen Ruf eingebracht hätte. Tatsächlich finden sich auf Indymedia und anderen fragwürdigen Internetquellen aus 2003 diverse einträge, die dieses untermauern.

Nun mit den Rechten ist es oft so, wie mit Hunden.. sie bellen, aber beissen nicht und meiner Meinung nach sind die eine Hälfte sowieso Uniformfetischisten, während die andere Hälfte, die Glatze nur trägt, weil die Haare die Perücke beim Auftransen immer durcheinanderbringen, ausserdem sind wir gegen blöde Sprüche ziemlich immun.

Ausserdem erzählte der Barkeeper noch, dass die Herren sich schon einmal selber fast verprügelt hätten, als ein neuberlliner Fascho meinte, einenHitlergruß und einige Parolen zum Besten geben zu müssen. Er hätte von seinen Kollegen ordentlich Zunder bekommen, dass er gerade dabei sei, für sie die letzte Kneipe, wo sie sich noch einigermaßen ungezwungen treffen könnten zu verlieren.
Nun Samstag morgen um halb sechs waren wir die letzten Gäste und hatten keinerlei Probleme. Mal sehen, ob wir uns auch mal an einem ganz normalen Abend zu einer ganz normalen Zeit dorthinverirren. An dem Abend war aber alles klasse, der Barkeeper gab uns noch ein letztes Getränk aus und wir zogen gegen sechs nun endlich wirklich von dannen.

Im Medienloch

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so, seit knapp 130 Stunden lebe ich also jetzt fest in Berlin und seit drei Tagen arbeite ich in Berlin. In der Zwischenzeit war der CSD und ich besuchte diverseste Bars um W-Lan nutzen zu können.

Leider bin ich nämlich von allen medien abgeschlossen.

Meine Stereoanlage steht noch in Hamburg, ist also, ebenso wie meine Waschmaschine mit den ersten fuhren noch nicht mit umgezogen. Kabelfernsehen oder eine Antenne habe ich nicht, daher fällt auch Fernsehen flach. Das Scart Kabel vom DVD-Player zum Fernseher liegt leider auch noch in Hamburg herum, also kann ich auch Instant Fernsehen knicken. Das ALLERSCHLIMMSTE ist aber, dass ich kein Internet habe. Laut Hansenet und Alice soll ich am 02.07. freigeschaltet werden. Ab dann hätte ich theoretisch DSL – leider hängt aber (wie nicht anders erwartet) auch noch mein DSL in Hamburg an der Wand, wo ich es spätestens am 06. abbauen werde.

Kein Internet – für eine Webmaniac Transe ist das in etwa die Höchststrafe. Meine gesamten Versuche, eines der etwa 10 um mich herumfliegende W-Lane zu knacken sind leider an meinem technischen Unsachverstand gescheitert…. Daher besuche ich jetzt allabendlich Bars und Cafes in berlin, die W-lan anbieten.

Sonntag habe ich mich im Generation X bei Kitty auf ein paar nette Stunden, einige cola und viel W-lan eingenistet, Montag habe ich das Sanatorium 23 auf diverse Club Mate besucht und heute sitze ich bei Tante Horst, nur ein paar Meter von meiner Wohnung entfernt….

Dass alle diese Läden der Regenbogenfahne nicht abgeneigt sind, ist dabei nicht geplant aber irgendwie doch erkenntlich. (Das muss an der gegend liegen).

Es ist zwar nett, jeden Abend in irgendeiner Bar abzuhängen, aber irgendwie doch nicht erfüllend. Ich brauche Internet, und einen Fernseher – oder zumindest eine Anlage.
Und ein Wochenende zum Rumtransen 🙂

Sanatorium mit W-Lan

Sanatorium 23 – Cocktailbar mit Übernachtungsmöglichkeit.

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Was macht man, wenn man Sonntag auf Montag in Berlin ist, die Wohnungssuche vorrang hat und daher nicht vor hat, den GMF Club oder die Laloca Party zu besuchen?

Genau, man kümmert sich um sein Blog und arbeitet die vorhergehende Woche auf. Normalerweise muss man sich safür in irgendein stickiges Internetcafe setzen und fühlt sich dabei in etwa wie eine Henne in der Legebatterie.

Ich hab das am Wochenende etwas anders gehandhabt, mein Laptop mitgenommen und mich in eine Bar gesetzt, die ich schon einmal besucht hatte. Das Sanatorium 23 in den Stalinbauten der Frankfurter Allee in Friedrichshain bietet nicht nur klasse Cocktails sondern eine nette, entspannte Athmosphäre, genügend Steckdosen zum Einstöpseln und nicht weniger als drei offene W-Lan Netzwerke, die angewählt werden können. Dazu kommt noch ein geschlossener W-Lan Hotspot vom Sanatorium 23 direkt. Das ganze kann man bei chilliger Musik geniessen.

Wer denn zuviel getrunken haben sollte, kann sich sogar in einer Wohnung über der Bar einbuchen. Das habe ich bei meinem ersten Berlin-Ausflug gemacht. Aber dazu ein eigener Artikel.

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Ich habe knapp 4 1/2 Stunden dort mit den vorhandenen Zeitungen und Zeitschriften sowie meinem Laptop verbracht, habe einen Cocktail und zwei Club Mate getrunken und wurde nicht im geringsten schief angeschaut. Es gab dafür auch ein ordentliches Trinkgeld und gibt hier einen artikel in dem ich das Sanatorium 23 nur empfehlen kann.

Wer also in Berlin ist und eine nette Bar sucht, in der Man entspannt eine Diplomarbeit, ein Buch oer so schreiben kann, oder statt von zu Hause beim Cafe irgendwo netter arbeiten möchte, der sollte im Sanatorium 23 mal reinschneien.

Ich hatte mir ja noch überlegt, bei Kitty im Generation X reinzuschauen, dass keinen Kilometer weiter gelegen ist, aber dann wäre ich ja doch nur wieder in den GMF Club gegangen und hätte die ersten Termine verpennt. Und wer schön wohnen will muss eben leiden, gell.
Apropos wohnen… nun zum Thema wohnen im Sanatorium. Eine alte, nicht erzählte Geschichte.

Berliner Tresor

Nachdem wir uns bei Conny’s Funkbusch verabschiedet haben, fuhren wir in den gerade neueröffneten Tresor.

Der Tresor war lange Zeit DER Berliner Technotempel und Größen wie Sven Väth und Co. haben dort aufgelegt.

Aber was rede ich hier eigfentlich? Ich war nie ein Technofan und die Größen der Szene kenne ich höchstens aus Gesprächen mit anderen oder aus den Medien. Ich schätze mal, der Tresor war in Berlin etwa das, was der Tunnel in Hamburg war – the „Place to be“ für den jeweiligen Technojünger der Stadt.

Trotz meiner fehlenden Vorkenntnisse zog es uns ins (in den??) Tresor. Davor war zwar ein ordentliches Gewusel von Menschen, aber fast alle waren wohl bereits im Club, denn wir brauchten nicht anstehen.

Der Tresor war der zweite Club an diesem Abend, der sich eher wie ein Bunker von innen anfühlte. In einem alten Heizkraftwerk in der Köpenicker Strasse ist er untergekommen und sollte sich anschicken, das alte Tresor-Flair wiederauferstehen zu lassen.

Ob es das Flair war, weiss ich nicht, aber sicher war es ein ziemlich spezielles. Durch diverse Gänge kamen wir in einen größeren Raum. Harte Bässe, keine Beleuchtung nur ein blaues Stroboskop. Irgendetwas zwischen hypnotisierend und erschreckend. Dumm nur, dass man aufgrund fehlender Beleuchtung die Stufen in diesem Raum nicht sehen konnte – ich also direkt gegen eine Treppenstufe gerannt bin.

Wir zogen aber lieber in einen anderen Raum, der nicht ganz so dunkel war und nicht ganz so böse beschallt. Dort liefen wir mehr oder weniger direkt -Mic in die Arme, die mittlerweile die Sexcrime Party ebenfalls verlassen hatte und mit einigen Personen sowie Michelle AKA :Gloria Viagra: den Flair des Tresor testen wollte.

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warum sie mich beissen wollte, weiss ich nicht 😉

Wie sagte Michelle noch? „Ziemlich prollige Leute hier – ich sollte mal die Viagra hierherschicken“ Recht hat sie. Auch wenn ich keine Bauarbeiterhemden und keine weissen handschuhe oder Staubsauger auf dem Rücken sah, so war es doch schon ziemlich prollig. Natürlich lud sie uns noch zur After Aua am nächsten Tag ein, aber das war eh schon eingeplant – und das Freipasswort benötigt Transe ja dort eh nicht. Trotzdem danke dafür, Gloria.

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Als Mic, Michelle und Co. gingen schauten wir uns noch ein wenig im Tresor um, spielten mit einer Blitzkugel, bestellten noch den einen oder anderen drink und fanden einen Balkon mit großartiger Aussicht.

Sehr abgefahren, da ist man in einem Gebäude und hat einen Abgrund und eine sehr großartige Industrial-Aussicht. Beeindruckend.

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Nochetwas musikalisch völlig unwichtiges habe ich zu bemängeln: Fehlende Spiegel auf den Toiletten. Um ganz sicherzugehen habe ich extra noch einmal in der Herrentoilette nachgesehen – aber auch dort Fehlanzeige. Wie geht denn soetwas? Haben die Macher etwa Angst, dass jemand im Pillenrausch seine Fratze nicht mehr erkennt und in den Spiegel schlägt?Nun denn, normalerweise würde ich jetzt sagen: Tranny hat alles dabei und konnte sogar noch anderen Frauen helfen… Aber das Gegenteil war der Fall. Uns wurde geholfen – und zwar mit kleinen Schminkspiegeln.

Tresor Club Berlin

Auf jeden Fall ist der Tresor nach der Neueröffnung ein großartiger Club, wenngleich ich aber nicht glaube, dass sich diese Megagroße Location auf Dauer vollständig füllen lässt.

Man wird sehen – und ich glaube uns wird man dort auch wieder sehen.

Wir haben uns auf jeden Fall ersteinmal ins Generation X verabschiedet, wo Kitty zur Aftershowparty lud. Das war noch wirklich nett, ziemlich voll und sowohl als wir kamen als auch zu dem Zeitpunkt als wir gingen Taghell.

Kitty Koks's Generation X

Eine weitere Berliner Cocktailbar.
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Das lange Wochenende zu Himmelfahrt war Berlin ausgebucht, trotzdem zog es mich wieder in die Hauptstadt. Es war aber praktisch nicht mehr möglich, eine Unterkunft für Samstags zu finden. Liebenswerterweise nahm mich an dem Tag mein Kollege Rik bei sich auf. Vielen Dank dafür.

An diesem Wochenende hatte Sheila mal wieder weiteren auswärtigen Besuch aufgegabelt. Nina war dieses Mal deshalb mit uns – und wir hatten wieder einiges vor.

Zuerst wollten wir Kitty Koks in ihrer Bar Generation X besuchen. Zum einen wollten wir das eh mal, zum anderen ist das ein weiterer Schritt im Test aller Berliner Cocktailbars. Nicht umsonst galt ich in meiner alten firma als Experte für Hamburger Cocktailbars. Hamburg ist durch, nun kommt Berlin dran…

Eine ganze Menge Cocktailbars habe ich da schon durch und die Getränkekarte kann es mit eigentlich allen anderen Bars locker aufnehmen. Selten habe ich eine umfangreichere Karte gesehen.

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Ob es nun unbedingt so wichtig ist, dass sie Kitty nur mit Bols mixt, weiss ich nicht, aber dass es hier „Russians“ in drei verschiedenen Farben (Red Russian, Black Russian und eben White Russian) gibt und dass es hier nicht nur Long Island Ice Tea sondern auch den doch eher seltenen Long Beach Ice Tea gibt, dass ist sicher eine Erwähnung wert.

Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob Kitty nicht den Cranberry Saft vergessen hat, denn als Uwe Christiansen ihn mir servierte, hatte er ein wenig mehr Farbe und sah nicht aus, als sei im Glas nur weisser Rum, Vodka und Tequila (was fraglos die Hauptbestandsteile sind). Egal, er schmeckte und hatte die erwartete durchschlagende Wirkung.

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Ansonsten war es eine kleine, nette Bar, irgendwo weit hinten in Friedrichshain mit guter Musik, bequemen Ledersesseln aber leider viel zu wenig Gästen. Für uns war das nur okay, denn so konnten sich sowohl Kitty als auch Cecile Celsius als auch Diana Frost um uns kümmern.

Irgendwann mussten wir uns bei den dreien aber verabschieden, um unsere nächste Station für diese Nacht aufzusuchen.

(irgandwie fehlen hier noch Fotos, die Sheila mir noch schuldet 😉 aber ich erreiche die gute nicht…