London Burlesque Festival – International Extravaganza
Samstag stand bei unserem London Besuch – nach dem obligatorischen Camden Besuch – und dem ebenso obligatorischen Besuch bei ALDO – unser zweiter Abend beim London Burlesque Festival 2013 auf dem Zettel. Dieses Mal unter dem Stichwort. International Extravaganza.
…Und ganz ehrlich, das London Burlesque Festival hatte einiges gut zu machen nach dem ersten Abend bei Madame Jo Jo’s, der auch International und ganz sicher auch extravagant war – nur eben leider nicht gut.
Dieser Abend versprach dabei um einiges mehr, was nicht nur am Healiner LouLou D’vil lag. Unser Bedürfnis an großen Shows und an großen – nach Möglichkeit glitzernden – Kostümen und großen Fächern sollte an diesem Abend in der Busch Hall erfüllt werden.
Es war nicht ganz leicht für uns, die Busch Hall zu finden, obwohl eine Halle in der bereits R.E.M., die Killers und wasweissichnoch gespielt haben, doch eigentlich jedem Taxifahrer bekannt sein sollten – zumal diese ja 2 Jahre brauchen, bis sie fahren dürfen.. Naja ganz so scheint es nicht zu sein, hatten wir doch so einige Taxiprobleme – fast so viele wie mit der London Underground, aber das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall fanden wir gemeinschaftlich die Busch Hall – und nach einem kleineren Problem mit meiner Speicherkarte konnten wir auch die zweite Show diesen Abend geniessen.
Dem London Burlesque Festival scheint es nämlich so gut zu gehen, dass sie an diesem Abend die Busch Hall sogar zwei Mal hintereinander ausverkaufen ….. Naja zumindest gut befüllen konnten. Inklusive uns selbstverständlich, die eine klasse Figur machten…
Obwohl man konnte diesen Abend dem Publikum keinerlei Vorhaltungen machen. Bei vielen wusste man nicht, ob sie Gäste oder Performer waren. Nahtstrümpfe, High Heels, Korsetts, Vintage Frisuren allerorten. Das Publikum gab sich wirklich allergrößte Mühe, den richtigen Rahmen zu bieten. Dazu die Busch Hall mit ihrem Stuck an den Wänden. Gute Voraussetzungen für eine gute Show.
Und das Publikum goutierte die Künstler großartig. Eine tolle Stimmung, von einem tollen Publikum. Wer gut war bekam an diesem Abend seinen verdienten Applaus, und eigentlich waren den Abend über alle gut – wer richtig gut war bekam aber auch seinen richtig guten Applaus – und auch das waren einige.
Okay, ich stehe auf Glitzer, auf tolle Outfits, auf funkeln – na klar und eine professionelle Show. All das bot beispielsweise Miss Orchid Mei. Klassische Burlesque eben, aber auf einem Niveau das an diesem Abend ganz oben war. Heute war nicht mit Überraschungen zu rechnen, aber mit viel Professionalität – im besten Sinne des Wortes.
Toll fand ich auch die Nummer mit den goldenen Fächern, bei der ich jetzt nicht sicher bin, wer sie eigentlich war. leicht Bauchtanz, leicht klessisches Burlesque, aber wirklich schön gemacht, wenngleich andere dabei eher dachten – mensch Mädel, zieh dich endlich aus. Vor mir aus hätte das nicht so schnell passieren müssen, denn man sah ihr an, dass sie Spaß an der Sache hatte.
Die hatte auch Melitta Honeycup an ihren Seilen. Burlesque plus Akrobatik. Okay, das hat man natürlich in Berlin schon das ein oder andere Mal gesehen, klar, aber sie machte es sehr schön und es gefiel mir sehr gut. Damit muss man sagen, alles richtig gemacht.
Das hat das London Burlesque Fest natürlich auch mit Loulou D’Ville, keine Frage. Als Headliner und selbstverständlich bekanntester Name auf dem Festival gab sie der Veranstaltung noch mehr als den bereits vorhandenen Part an Glamour und Internationalität. An diesem Auftritt gab es nichts, was nicht gut war. Das ist mal klar. Wer auf Burlesque steht musste den Auftritt lieben. Die Frau, das Kostüm, die Performance. Top….
Aber nicht der beste Auftritt des Abends 😉 Den brachte nämlich meiner subjektiven Meinung nach – und nicht nur meiner – eindeutig Lily DesLys auf die Bretter der Busch Hall. Ich filmte ihn mit. Wirklich ein guter Auftritt. Und als man dachte, er sei beendet – und ich auf den „Aus Knopf“ drückte begann er eigentlich erst richtig. Es folgte eine unglaublich tolle Feder Nummer mit einer ungeheuren Ausstrahlung. Absolute Weltklasse.
Also, liebes London Burlesque Festival. Mit der International Extravaganza hast du das verlorene Vertrauen des Twisted Cabaret mehr als wieder zurückgewonnen. Die Shows und Performer waren hier wirklich zum großen Teil, wie man es vom weltgrößten Burlesque Festival erwartet – eben weltklasse. Nur über den Host solltet Ihr mal nachdenken. Am zweiten Abend die gleichen Witze und Sprüche…? Das ist dem nicht gerecht.
Ich komme aber bestimmt wieder nach London – freue mich nun aber erstmal aufs erste Berlin Burlesque Festival. Auch wenn noch nichts feststeht, was – und vor allem wer dort stattfindet.