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Rocko Schamoni Lesung

Rocko Schamoni – Ein Dorfpunk in der Großstadt

Vor einigen Tagen Tagen sah ich eine Twitter-Meldung meiner Ex-Kollegin, in der sie Begleitung zur Rocko Schamoni Lesung suchte. ….Rocko Schamoni? Da hatte ich doch vor einiger Zeit etwas bei Motor FM gehört. Dort wurden Teile aus seinem Buch Dorfpunks gelesen und das war schon großartig.

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Rocko Schamoni ist als Dorfpunk vor vielen, vielen Jahren in Lütjenburg mit seiner Band Warhead unterwegs gewesen, bevor es ihn nach Hamburg zog, wo er mit der Punkband „Die goldenen Zitronen“ auf Tour ging. Später gründete er dann in Hamburg den großartigen „Golden Pudel Club“ Heute ist aber nicht mehr Musik sein Leben, sondern die Hochliteratur mit Büchern wie Risiko des Ruhms, Dorfpunks oder Sternstunden der Bedeutungslosigkeit.

Wie gesagt, aus dem „Dorfpunk“ hörte ich großartige Ausschnitte, die mir so gefielen, dass ich spontan zusagte und mit zur Lesung in den Festsaal Kreuzberg kam. Cool, direkt am „Kotti“ der wohl übelsten Stelle von Berlin ist ein kleiner, lauschiger Festsaal mit ca 300-350 Plätzen, hart mit Holzstühlen besetzt, die wiederum an diesem Abend voll besetzt waren.. Wer hätte das gedacht, die Lesung war bereits im Voraus ausverkauft. Karten an der Abendkasse? Fehlanzeige. Glücklicherweise hatten wir bereits welche, denn es lohnte sich extrem.

Rocko Schamoni ist großartig, er las aus allen seinen drei Büchern vor und sie waren alle ziemlich krank und sehr sehr lustig. Damit aber nicht genug, auch er selber ist sehr lustig. Die ganze Veranstaltung wurde von ihm zur Raucherveranstaltung erklärt, dazu sei es aber auch eine Trinkerveranstaltung, man sollte die Raucher also durch übermäßiges Biertrinken unterstützen und letztendlich sei es auch eine Handyveranstaltung, dass durchaus anbleiben durfte… Auch bei ihm, denn mitten in der Vorlesung rief beispielsweise Jochen Distelmeyer (ex Blumfeld bei ihm an und wollte sich mit ihm auf ein Bier treffen….

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Aber der Fokus wurde natürlich auf seine Bücher gelegt – und seine Anekdoten darüber – und natürlich die Interaktion mit dem Publikum. Dazwischen Bier, viele, viele Zigaretten und massig Lacher.

..Ich bin mir nicht sicher, wie kaputt man sein muss um sich solch kaputte Geschichten zu überlegen. Seine Bücher handeln von echt spacigen Stilleben als Bilder, von Traktoren in New York, von Doppelboden-Öltankern und Reisen auf Ihnen, von Dorfpunks und englischen Skinheads, von Psychatern und allerhand Drogen. Manches mag autobiografisch sein, aber ich schätze, nicht allzuviel, denn für seine 43 Jahre hat sich Rocko Schamoni gut gehalten. …Ich bin mir sicher, dass sähe anders aus, wenn mehr als nur ein wenig aus seinen Büchern stimmen würde.

Es waren zwei extrem witzige, vergnügliche und verdammt kurzweilige Stunden, die jeden Cent des Eintrittspreises wert waren. Und auch wenn Rocko Schamoni ankündigte nur unter bestimmten Voraussetzungen noch einmal zu singen, sang er den Abend noch. Hört es Euch im Video an. Ein Kracher.

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Also, wenn irgendwo mal Rocko Schamoni lesen sollte, dann geht unbedingt hin, es lohnt sich. Oder kauft Euch die Bücher – vielleicht noch viel besser, die Hörbücher, sodenn sie von ihm selber gesprochen werden.

Move D @ Golden Pudel Club

Tanzen im Golden Pudel zu Move D

Auch wenn man es mir kaum glauben mag, ich kann mit fast jeder Art Musik feiern und – wenn es nicht gerade Volksmusik ist – kann ich auch damit einen Nacht durchtanzen.

Währen Zwischen den Feiertagen fand ich eine Annonce in Kijiji, wo ein Mädel Begleitung in den Golden Pudel Club suchte , um dort bei Move D abzufeiern. Da ich eh noch nichts vorhatte aber auch nicht alleine doof zu Hause rumsitzen wollte, meldete ich mich, mitzukommen. Zwar hatte ich noch nie von Move D gehört, aber den Golden Pudel Club mag ich ganz gerne. Ein versifftes kleines Etwas von Club, innen voll mit Grafittis und interessanten Leuten. Als wir kamen, waren allerdings gegen 23 Uhr so ca 8-10 Personen im Golden Pudel wovon sicher 4 Personen angestellt waren.

Weil wir die ersten waren bekamen wir auch die besten Plätze, soll heissen eine 50*120 cm große und etwa 1,5 Meter hohe Ballustrade war unser. Dazu eine Premium Cola und der Chillige Sound des Vor-DJs und alles war gut. Nur etwas kalt war es anfangs. Und Move D als ordentliche Diva liess noch bis halb eins auf sich warten.

Das mit den Temperaturen änderte sich aber, denn es wurde knackig voll und der einzige Platz, an dem man noch einigermaßen ungestört tanzen konnte, war eben jene Ballustrade auf der ich bis vier Uhr knapp dreieinhalb Stunden durchtanzte.

Und da ich ich mit meinem Kopf immer gegen den Holzbalken unter der Decke stiess entledigte ich mich meiner Schuhe und tanzte und tanzte. Einfach Gehirn abschalten und tanzen. Das habe ich wirklich lange nicht gemacht, aber es ging gut bei der Musik von Move D.