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Kiss Kiss Berlin

hin einigen Tagen, genaugenommen am 17. Mai steht wieder der internationale Tag gegen Homophobie an und schon jetzt wird dagegen geküsst…

maneo

Was sich genau hiter dem Slogan Kiss Kiss Berlin versteckt, habe ich auch erst am letzten Wochenende erfahren, als ich im Goya gefragt wurde, ob ich einem – ehemals weissen Plakat – auf dem schon ziemlich viele Kussmünder waren, ebenfalls einen Kuss geben würde… Ähh? Es sei auch für einen guten Zweck – für ein Maneo Projekt.

Klar, dann bin ich dabei, aber ich war eine der wenigen Personen, die keinen der angebotenen Lippenstifte brauchte. Automatisch wurde mir einer angeboten, dann aber relativ schnell gemerkt, dass ich dort keinen benötige, da bereits Farbe auf den Lippen war und ich diese auch in meiner eigenen Farbe belassen wollte. Also küsste ich ein weisses Plakat.

und wofür nun das ganze?

Nun, das ganze war an diesem Wochenende nicht nur die Propaganda sondern die Propagaganda meets Kiss Kiss Berlin Party. Das bedeutet, dass an diesem Abend ein Euro Pro Besucher an Maneo gingen.  Schade für Bork und Maneo, dass es an diesem Abend nicht RICHRIG voll war, aber einige Euros sind auf jeden Fall zusammengekommen.

kiss kiss berlin

Ausserdem werden sich an diesem Party Benefiz neben der Propaganda auch neun weitere Veranstaltungen, unter anderem im Schwuz, der Loreley, der Panoramabar und den GMF beteiligen.

Borks Statement dazu ist folgendes:

Bork Melms (Propaganda):
Mit dem Kuss zwischen zwei schwulen Männern, zwei lesbischen Frauen oder zwei Transgendern in der Öffentlichkeit verbinde ich Liebe, Zuneigung und Ehrlichkeit zu der eigenen sexuellen Orientierung!“
Mit den gesammelten Spenden wird MANEO und die internationale „Regenbogenbrücke“ unterstützt. Eine Brücke verbindet immer zwei bisher unerreichte Punkte – deshalb ist es wichtig.“

Eine gute Aktion, denn Maneo ist wirklich ein wichtiges Projekt, dass es zu unterstützen gilt. Denen, die Maneo noch nicht kennen, seikurz gesagt, dass es sich dabei um das Schwule Überfalltelefon in Berlin handelt, also eine Stelle, die sich an Schwule und Bisexuelle richtet, die beleidigt oder körperlich angegriffen wurden oder von schwulen- feindlicher oder häusliche Gewalt betroffen waren sowie an Partner, Angehörige und Zeugen. Maneo hilft, berät, dokumentiert und klärt auf. 

Internationaler Tag gegen Homophobie

International Day Against Homophobia – IDAHO

RegenbogenfahneIDAHOSoso, wie lese ich heute allerortens? Es ist der 17. Mai und somit der internationale Tag gegen Homophobie. Die ersten nicht-kranken Homosexuellen sind heute volljährig geworden, denn genau vor 18 Jahren strich die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität aus ihrem Diadnoseschlüssel. Vorher galten Homosexuelle als krank oder Therapiebedürftig.

Achzehn Jahre – irgendwie nicht wirklich lange her, oder. Ich meine bereits ein Jahr früher 1989 fiel in Berlin die Mauer und manche meinen sie besteht immer noch…. Ebenso ist es bei der Homosexualität. Es gibt also irgendwie Gemeinsamkeiten – zumindest in Berlin.

In Berlin sieht man kaum noch Stellen in denen man an die Mauer erinnert wird und der „gemeine“ Homosexuelle kann sich in der Hauptstadt relativ frei und unbeschwert bewegen. Zwei Schwulenzeitschriften, diverse Schwulenclubs und eine Unmenge an Partys zeugen davon. Passend dazu ist vielleicht ein Satz von Chicago Rose zum International Day Against Homophobia:

We celebrate in Berlin because we can.

Das ist das Vorrecht der Großstädter.

Inwiefern die Situation für Homosexuelle ausserhalb der Großstadt eine andere ist, sobald man die Großstädte verlässt kann ich nicht sagen, denn a) lebe ich seit immer in einer Großstadt und b) bin ich nicht homosexuell. Ich bin eine Transe und als solche hatte ich bislang weder in Berlin, Hamburg, Nürnberg, Düsseldorf, Köln oder sonstwo großartige Probleme. Aber ich denke alle diese Städte gelten als größere Städte….

Nichtsdestotrotz gilt der 17. Mai als der Tag an dem weltweit gegen Homophobie protestiert und Respekt für Schwule, Lesben und Transsexuelle eingefordert wird. Ich denke WELTWEIT ist das Stichwort, denn in anderen Ländern schaut es da etwas anders aus, als in Deutschland. 2008 war Homosexualität noch in rund 70 Ländern strafbar, in sieben Ländern drohte Homosexuellen die Todesstrafe.

In Deutschland sind Schwule, Lesben, Transsexuelle und auch Drags kaum mehr diskriminiert, als sie selber andere diskriminieren…. Leider ist es ja bei jeder gesellschaftlichen Gruppe, die für sich selber die absolute Normalität in Anspruch nimmt Usus, dass es Personen gibt, die sich jeweils andere Gruppen suchen, über die sie sich erheben können und die sie wiederum diskriminieren können.

Erstaunlicherweise ist es so, dass die oben genannten Gruppen sich untereinander nicht wirklich grün sind. Als Drag fällt einem kaum irgendwo als auf einer Schwulenparty von mehr Personen Ablehnung entgegen, Transen schlagen wiederum gerne verbal auf Lesben ein, Lesben und Schwule können sich auch oft nicht wirklich ab und einige Transsexuelle schimpfen auf alles, was nicht biologisch oder rechtlich Frau ist, egal ob nun Männer, Transen ach ja und vor allem Schwule.

Bevor man also – zumindest in Deutschland – Respekt von andern einfordert, der noch dazu meistens vorhanden ist, sollte man ersteinmal darüber nachdenken, was man vielleicht erstmal bei seiner eigenen Meinung ändern sollte.