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Nazis marschieren durch Dresden

Warum es richtig ist, dass Nazis durch Dresden marschieren dürfen.

Das mag ein Beitrag sein, mit dem ich mich unbeliebt mache, aber das wiederum macht nix, Es ist trotzdem wert, es geschrieben zu haben… Am 13.02. wollen tausende rechtsgerichtete Demonstranten durch Dresden ziehen um gegen die Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg zu demonstrieren und so die Gegner dieses Zugs Geschichtsfälschung zu betreiben. Dabei herrschte viel Unverständnis, dass diese Demonstration genehmigt wurde… Sicherlich auch bei mir, nach näherem Nachdenken muss ich jedoch sagen, dass das genau richtig ist und selbst der Polizeischutz der demo gerechtfertigt ist.

Warum dieses?

Nun, auch wenn es gedanklich schwer verständlich ist, dass Rechte durch eine Deutsche Stadt marschieren, so gehört dieses leider zur Demokratie dazu und warum den einen etwas verwehren, was andere dürfen oder noch schlimmer, was man anderen Ländern vorwirft.

Mal vollkommen ohne politische Brille gesehen demonstrieren dort Menschen gegen etwas, dass durchaus ihre Meinung sein kann. Dass dieses beileibe nicht meine Meinung ist, ist dabei nicht wichtig. Das das Datum ein besonderes ist, ebenso nicht und dass diese Meinung politisch nicht gewünscht ist, leider auch nicht Alles keine Gründe, die Demo zu verbieten und eine genehmigte Demonstration darf eben durchgeführt werden, selbst unter Polizeischutz, auch wenn dieses für andere Personen unverständlich ist. Ein Polizist sagte einem shimpfendem Bürger, dieses sei eben Demokratie. Solange aus dem Zug keine Straftaten hervorgehen ist er – zwar schwer tragbar – aber okay.

Nur, wenn dieses möglich ist, können wir mit Fug und Recht ebensolches in anderen Ländern fordern, selbst wenn der erste Gedanke einen Vergleich mehr als verbietet, eigentlich ist es das Gleiche. Eine solche Demo in Deutschland und ein CSD im Ostblock.

Der CSD in Moskau beispielsweise ist eine Verranstaltung, die politisch – in Person von Juri Luschkow – nicht gewollt ist,  und diese politische Vorgabe reicht dort, dass er verboten wird und gewoltsam aufgelöst wird. Dass es dort ebenfalls Gegner, in dem Falle der Rechten Seite gibt, ist klar. In Warschau kam es ebenfalls zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern des CSD sowie Rechtsradikalen und der Polizei.  Der CSD konnte also nicht stattfinden und war nicht geschützt, was auf die Gegenwehr ebendieser Gegner zurückzuführen ist.

Wenn ich also fordere, dass in Warschau Menschen für eine Demo auf die Strasse gehen können, diese erlaubt wird und gegen Störungen geschützt ist, sodenn keine Rechtsbrüche dort stattfinden und sie ihre Meinung frei äussern können, dann muss ich das wohl oder Übel auch Dumpfbacken zugestehen, die durch Dresden marschieren wollen.

Das ist demokratie. Die Deutungshoheit, ob eine Meinung so okay ist, liegt eben leider nicht bei mir.

Und wenn dann wie in Dresden die Demo  mit folgenden Worten:  Sie werden nicht marschieren. Für die Sicherheit der Teilnehmer kann nicht garantiert werden“ nicht stattfindet, dann jubiliert mein Herz, andererseits frage ich mich aber auch, ob ebendas auch passiert, wenn auf einem Male 1000 Rechte vor einem kleineren CSD in Deutschland stehen… wird der dann auch nicht durchgeführt, weil für die Sicherheit nicht garantiert werden kann? Oder müsste nicht für jede genehmigte Demo – gleich jeder Coleur – die Durchführung gesichert sein? Es ist immer ein zweischneidiges Schwert…

Man darf aber gespannt sein, wie die Europride 2010 in Warschau wird.

Grand Prix Vorgeplänkel

Grand Prix Vorgeplänkel

hier stand mal ein Bild

Wenn ich in meinen Statistiken Suchen wie „Alex Christensen youtube, Dima Bilan Gay oder Dita von Teese Grand Prix“ sehe, muss irgendetwas sein… klar

Okay, keine sieben Stunden mehr hin, bis der Grand Prix – Verzeihung – der Eurovision Songcontest in Moskau und ich somit auch meinen Liveblogging Abend beginnt .

…und so langsan beginnt das Fieber. Habe ich den NDR ja noch böse gescholten, als er ohne mich zu fragen – und ohne irgendwen zu fragen Alex Christensen und Oscar Loya als die diesjährigen Herausforderer gekürt hat, so muss jetzt einmal Ruhe mit der Nörgelei sein. Da hat der Bundestrainer also nicht meinen Lieblingsstürmer mitgenommen und trotzdem freue ich mich, wenn die Nationalmannschaft bei der EM gewinnt.

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Dieses Mal wurde wirklich alles versucht, damit Deutschland das Debakel vom letzten Jahr wiedergutmacht. Zum einen haben sie dafür gesorgt, dass Jurys die hälfte entscheiden und so die Punkteschieberei der östlichen und skandinavischen Staaten etwas aufhört (andersgesagt haben sie sich durch den Einfluss im ESC Punkte erkauft). Das gibt schon mal mehr Punkte.

Dazu haben sie aber mit Alex Christensen einen Produzenten geholt, der in bester Grand Prix Tradition einen schmissigen und zugleich völlig sinnbefreiten englischen Songs hingelegt hat. Das gibt zumindest keine Minuspunkte

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Damit aber nicht genug, mit dem Musicaldarsteller Oscar Loya hat sich Alex Christensen einen offen schwul lebenden Beautysänger auf die Bühne geholt – und DAS gibt auf der größten Queeren Veranstaltung dies und jenseits aller CSDs (selbst derer, die in Moskau auch im Jahr des ESC verboten sind) auf ALLE FÄLLE Pluspunkte.

Und sei das dann noch nicht genug, gibt es noch wirkliche Props für die Idee, sich als Backgroungräklerin nicht irgendeine schöne Frau, sondern die Göttin herself Dita von Teese auf die Bühne zu holen, die kam zwar erst am Donnerstag an – Proben scheint wohl nicht so wichtig, aber die Rezepturen für ein gutes Abschneiden (neben dem künstlerischen Wert) sind angerichtet. Jetzt kann der Braten noch 6 1/2 Stunden köcheln und dann wird gegessen.

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letztes Jahr hat ein schwuler Sänger mit einem schmissigen Popsong und einem bekannten Eiskunstläufer gewonnen, warum dieses Mal nicht ein Schwuler Sänger mit Waschbrettbauch, offenem Hemd und Glitzerhose mit einem Schmissigen Swingsong und einer bekannten Stripperin…

Na man wird sehen, ab 20:00 hier in diesem Blog. Schaut rein.

Ach und da ich es oben ansprach gerade noch eine aktuelle Meldung von heute:

Die Moskauer Polizei hat vor dem Finale des Eurovision Song Contest eine Kundgebung von Homosexuellen gewaltsam aufgelöst. Teilweise im Würgegriff wurden mindestens 30 Männer und Frauen aus Russland und Weißrussland vor der staatlichen Lomonossow-Universität abgeführt. Auch ein US-Bürger wurde festgenommen. Polizisten zerrten die teilnehmenden Aktivisten in bereitstehende Fahrzeuge. Die Aktivisten hatten die in Russland verbreitete Homosexuellen-Feindlichkeit als eine Schande bezeichnet. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow beschrieb wiederum Homosexualität als „teuflisch“.

Eurovision Song Contest ohne Schwule

Eurovision Song Contest ohne Schwule

Komische Ansichten hat der Moskauer Bürgermeister. Bei solchen Ansichten kann man wieder einmal froh sein in Deutschland zu wohnen. Und dort als hamburger deern als in Berlin beheimatet zu sein.

War Herr Luschkow eigentlich schon einmal in den Sündenpool-Städten Berlin oder Hamburg und hat er vielleicht gar schon einmal die sündigen Herren Wovereit oder von Beust getroffen? Auch wenn es mich so spontan und direkt nicht betrifft, was Juri Luschkow so von sich gibt, kann ich solche Intoleranz nicht ausstehen.

Das wird glaube ich noch einigen Wirbel zum nächsten Eurovision Song Contest geben….

So will es der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow, der erst letzte Woche wieder unangenehm schwulenfeindlich aufgefallen war, als er behauptete Schwule seien für die steigenden HIV-Infektionen in Russland verantwortlich.

Jetzt, bei der feierlichen Übergabe der Grand-Prix-Stafette durch Belgrad, legt er nach: „¾Die Zurschaustellung von Homosexualität wird auf den Straßen, Plätzen, bei Märschen und Demonstrationen nicht geduldet.““ Zwar bemerkte er, dass er leider keine Möglichkeit mehr habe, Schwule und Lesben einzusperren, weil Homosexualität nicht mehr strafbar sei, dennoch seien sie in seiner Moskauer Gesellschaft nicht erwünscht.

via blu.fm

Da kann ich endlich mal ein Bild nehmen, dass ich schon lange auf der Platte habe und bei dem ich wusste, das ich es irgendwann mal gebrauchen kann. Es zeigt zwar intolerante Christen in den USA und nicht intolerante Bürgermeister in Russland, aber passend ist es trotzdem