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Wii-Gitte und Livegesang im Irrenhouse

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Es war ein dritter Samstag im Monat und somit ein Irrenhouse Samstag. Dieses Mal standen aber auf der Eventeinladung auf Facebook komische Namen. Alfie Levi und Daphne Dingens… Kannte ich beide vorher nicht. Irgendwas mit Dingens… war das nicht dieses Model aus dem Dschungelcamp… Sarah Dingens?

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Egal, als wir ankamen zeigte sich schon von weitem eine unglaubliche und lang nicht gesehene Schlange vor dem Irrenhouse. Wie die zustande kam, konnte ich mir allerdings nicht recht erklären. Weder war der Club zu dem Zeitpunkt so voll, dass einen Einlass-stop angebracht gewesen wär, noch gab es eine Schlange an der Garderobe, noch… noch. Naja, es gab keinen Grund, ausser, dass eine lange schlange vor einem Club gut aussieht 🙂

Es kamen dann aber doch alle rein, so dass das Irrenhouse wieder einmal gut gefüllt war – und somit – wie im Sommer quasi traditionell – wieder einmal extrem heiss war. …Damit meine ich natürlich die Temperatur und nicht die Stimmung, obwohl die war auch ziemlich gut, wie Nina schon nach der ersten Transennummer feststellen konnte.

An fing Mataina Ah Wie Süß mit Supervixen Brüsten und der alten „I Love Rock N‘ Roll“ Nummer von Joan Jett… Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, die Nummer schon einmal gesehen zu haben… Das mag vielleicht schon einige Jahre her sein, aber es kam mir doch ziemlich bekannt vor 😉

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Nun schaue ich mir ja auch schon einige Jahre die Nummern im Irrenhouse an, seitdem ich das allererste Mal nach Berlin kam und mit dem Irrenhouse erstmalig gewahr wurde, dass es da ausserhalb Hamburg noch eine große weite Drag Welt gibt, von der ich vorher nicht zu träumen gewagt hatte und die mich dann in der Folge die Autobahn Hamburg Berlin mindestens monatlich fahren liess, bis ich mich dann eben tatsächlich in Berlin nieder liess, und die Provinz Provinz sein liess.

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Mittlerweile hat sich in Sachen Drag Szene allerdings in Hamburg ja so einiges getan, und trozdem kann ein erstmaliger Besuch im Irrenhouse noch immer ein Erweckungssignal sein, so beispielsweise bei Marie aus Hamburg, die erstmalig im Irrenhouse war und sich offensichtlich in etwa so fühlte, wie ich damals. 🙂

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Ebenfalls aus Hamburg kam vorgenannte Daphne Dingens. Mir bis dato auch gänzlich unbekannt, ich glaube ich brauche dringend mal Nachhilfe in Hamburgs Drag-Kunde. Naja ist ja bald CSD in Hamburg da kann ich ja mal die üblich verdächtigen ausfragen, was man in Hamburg kennen muss. Auf jeden Fall sang Daphne Dingens Live eine Tina Turner Nummer. Livesingende Drags? Sollte Kaey als Berlin-Export dort Livedrags ausbilden? Man weiss es nicht.

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Aber es gibt ja auch in Berlin livesingende Drags. Maggie Knorr beispielsweise mit einem Musicalstück, von Nina als „die dickste Prinzessin, die sie jemals gesehen hat“ betitelt… Nicht nett, aber absolut Nina 🙂 Dazu muss man allerdings auch sagen, dass sie danach einzelne „Buh-Rufer“ in großartiger Manier kurz und kräftig zusammenfaltete und mundtot machte. In der Tat, mal eben eine Musical-Nummer auf der nicht optimal ausgesteuerten Irrenhouse Bühne zu bringen, ist schon aller ehren wert….

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Und weil es so schön mit Live gesungenem klappte, wurde gleich noch etwas nachgelegt: Alfie Levi… Nie gehört? Ich auch nicht. Ein bisschen Googlen bringe folgendes zutage: Im November erschien zeitgleich mit seinem erstem Album „The Attic“ auch die Single „YES“ – Zusammen mit New Yorks wichtigster Drag Queen Sherry Vine und Gloria Viagra aus Berlin entstand eine Dancefloor-Nummer mit harten Electro-Akustikbeats. Sherry, Gloria und Alfie… Ist ja spannend…

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Nun weder Sherry noch Gloria waren an diesem Abend da, aber alles vorher aufgetretenen Drags mit ihm auf der Bühne, und eine Mit-Sängerin, die allerdings ein deutlich lauteres Mikro ergattert hatte, als Alfie Levi selber. Livemusik abstimmen müssen die im Geburtstagsklub noch ein wenig lernen. Alles andere läuft ja sonst wie am Schnürchen.

DSC00760Superzandy ist ja auch Fotokünstler und liebte das Bild, Ich vertrau da einfach mal drauf 🙂

Wie sollte es auch sonst sein, nach der Zeit, die es diese Party gibt. Nina griff da ein wenig vor und avisierte die Jubiläumsparty 10 Jahre Irrenhouse, die nun bald stattfindet. Wow, 10 Jahre Irrenhouse, 120 Partys, + ein paar Sommer, CSD, Silvester und Sonderirrenhäuser, ca 500 Shows und alles an Transen vor und auf der bühne, die in Berlin so rumlaufen. Eine wirkliche Institution in Berlin und Drag-Deutschland.

Auf der Party selber lassen sie sich ja immer wieder etwas neues einfallen. In diesem Fall bedeutete das, dass Wii-Gitte dieses Mal nicht je zwei Leute vermählte, sondern mit Schwertern aufeinander losgehen liess. Naja zumindest vor einer Nintendo Wii.

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Einige Spiele, die ich gegen Janka selbstredend verlor später musste ich zugeben, dass ich für derartige spiele echt nicht geschaffen bin, ich glaube, ich habe einmal bei einem Wii-Spiel nicht verloren – Das mal wurde ich bei einem Autorennen dritte von vieren. Was nun auch keine wirkliche Leistung ist. Da braucht sich Janka garnicht zu brüsten ;-)… Hmm ich könnte sie ja mal zum Cart-Fahren herausfordern…

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Apropos Janka… sie war etwas verstimmt, dass die Temperaturen im Irrenhouse ihre Frisur zusammenfallen liess, wie einen Hefekuchen… Das fiel aber vor allem ihr aus, war ja ausser ihr keine Friseurin vor Ort… Also zumindest lange Zeit, dann kamen nämlich angekündigterweise zwei ihrer Auszubildenden ins Irrenhouse. Beide mit übelsten High Heels bzw Ponyboots und einer mit einer langen Weissblonden Perücke, die bekanntermaßen schnell mal verfilzt. Gut, dass Janka da war – und meine Bürste…

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Übrigens waren Superzandy und ich da einer Meinung. Boss Janka muss da ein wenig strenger werden, und eine Drag Einführung in die Lehre einfliessen lassen. Ich dachte im Friseurgewerbe wäre soetwas Gang und Gebe – oder ist das nur ein Klischee, das in jeder Friseur und Maskenbildner-Berufsschulklasse mindestens eine drag entspringt?

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Stella Destroy beschenkt sich selber

Mensch, das ist ja unglaublich, volle zwei Monate war ich nicht im Irrenhous, Nina Queers Party im Geburtstagsklub. Es müssen wohl wichtigere Dinge angestanden haben, aber gibt es die? NUn muss wohl denn das Irrenhouse ist eigentlich ein Pflichttermin jeden dritten Samstag. Nirgendwo sonst erhält man monatlich so viel Travestie auf die ohren und Augen.

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…Und nirgendwo sonst ist es so voll :)… Soll heissen, dieses Mal war es fast unerträglich voll. Schon die lange Schlange vor der Tür liess einiges befürchten bzw. erhoffen. …Na doch eher erhoffen, denn nichts ist ja schlimmer als ein leerer Club, wie es sie beispielsweise im Hochsommer ab und an gibt.

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Doch an diesem Irrenhouse sollte es etwas zu feiern geben – und damit meine ich nicht die guten Eintrittszahlen, sondern den Geburtstag vol Stella Destroy, die sich selber beschenken sollte, aber dazu später mehr.Ansonsten war es ein Irrenhouse wie immer. Die gleichen sympathischen Personen wie immer, eine gute Transenshow und witzige Spielchen.

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Man sollte einer überdimensionalen Nina in Sportstudio-Torwand Manier Eier in den Mund werfen um dann einen Held Vodka zu gewinnen… Ähja, dabei war das garnichtmal so einfach, mit diesen Ovalen Dingern zu treffen, doch irgendwie schaffte ich es und – musste – dann die Belohnung schlucken. Baaah Vodka Pur ist irgendwie nicht meine Sache.

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Da lob ich mir dann doch mein Becks Lemon an der Bar im Raucherraum – wo man übrigens bemerkte, dass ich bestimmt 2 Monate nicht mehr da war, sich allerdings trotzdem noch erinnern konnte, was ich denn so wünscehn würde. ich bin eben doch Plexiglas 🙂 Für ein längeres Gespräch blieb ob der Fülle an diesem Abend allerdings keine Zeit. Ausserdem begann gerade die Muppetshow Erkennungsmelodie – und die bedeutet was?

Große Transenshow. Genau! Gestartet wurde mit zwei altbekannten Damen auf der Bühne des Irrenhouse. Melli Magic und Mataina Ah Wie süß, die sich mit einer zweiernummer aus aktuellem Anlass eine Japanische Nummer vornamen. …Oder so  ähnlich SiSi NoNo klingt doch irgendwie mehr englisch als Japanisch, aber so genau sollte man das alles nicht nehmen. Auf jeden Fall hat Mataina nun ihre eigentlich geplante Nummer noch im Köcher.. Fürs nächste Mal.

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Wann ist eigentlich der Grand Prix De La Homosexualität, wie ihn Nina benannte? Denn es folgte dem Japanischen Beitrag auf der Bühne nun der norwegische Beitrag vom Grand Prix AKA Eurovision Song Contest. Ein Knaller? Naja, auf jeden Fall ein Partyhit, der im Irrenhouse genau seinesgleichen findet. Kam gut an und gibt von mir sagen wir mal 7 Punkte oder so ähnlich.

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Die hat auch der deutsche Auftrtt mit Oskar sings und irgendwer swings und Dita von Teese danced bekommen – also in etwa insgesamt 7 Punkte aus allen Ländern zusammen. Das war ja noch vor der Bundeslena. An diesem Abend wurde daran erinnert und zwar mit einem Live-Auftritt nicht von Dita von Teese sondern von Maggie Knorr. Ja Live – und das bedeutet nicht live on stage sondern live on stage mit livegesang. War gut!. Nun Maggie hat ja auch etwas Resonanzraum. …Ich schrieb ja schon mehrfach, dass manch Drag lieber nicht live singen sollte. Maggie nehme ich da eindeutig aus.

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Aber der Höhepunkt war das noch nicht, doch wir kommen dem näher mit dem Auftritt von Gloria Viagra, die sich ebenfalls das Thema Japan heraussuchte, soll heissen – das Thema Atomkraft und Japan – bzw. Atomkraft als solches. Soll ja keiner sagen, das Irrenhouse sei unpolitisch. Nene. Eine Bühne auf der schon Ede Stoiber von hinten auf der Bühne durchgenommen wird lässt da ja etwas erwarten. In diesem Fall sollte Gloria auf die Atomdebatte hinweisen, indem sie mitten in Berlin ein Atomkraftwerk abfackelte. Sind wir nun alle verstrahlt? Vermutich, aber waren wir das nicht eh schon immer?

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Doch Gloria war immer noch nicht das Highlight des Abends, denn das war eindeutig Geburtstagskind Stella Destroy, die sich mit ihrer Nummer selber beschenkte. Sie suchte sich Lady Gagas „I was born this way“ aus. Einen Song den ich ehrlichgesagt an diesem Abend erwartet hätte, nicht allerdings so – denn zur stelle „Don’t be a drag – just be a queen“ entledigte sich Stella ihrer Perücke und zeigte, was eine Dragnummer auch als nicht Drag auf der bühne des Irrenhouse so ausmachen kann.

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Die Nummer war offensichtlich geprobt. Und zwa bestimmt nicht nur einmal 🙂 Top und ganz großes Kino. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals im Irrenhouse aus dem Publikum Rufe nach einer Zugabe vernommen habe, an Stellas Nummer hat diese Rufe bekommen und sie somit selber. na wenn das kein Eigengeschenk ist, dass weiss ich auch nicht.

Es war auf jeden Fall wieder ein netter, wenngleich sehr voller Abend im Irrenhouse.