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Undergroundhotel statt Backpackerhotel

Ich schrieb bislang nicht drüber, da ich meine Geheimtipps nicht weitergeben wollte ;-), aber da ich ja nun nach Berlin ziehe ist es egal.

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Langlang ist es her, als ich das erste Mal in Berlin war. Damals hatte mich Ebay zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und ich konnte dem natürlich unmöglich unbesehen absagen.Ich hatte damals Urlaub und mietete mich in ein Backpackerhotel ein….

Wie schrieb ich am 21.Juli 2005?

Ich hab also ein kleines Zimmer in einem 19-Zimmerhotel „“renovierter Altbau“ „“klein und Fein“ gebucht. Und habe dieses „“Hotel“ auch schnell gefunden. Komischerweise stand an der Eingangstür ein Schild: „“Sollte unsere Rezeption mal nicht besetzt sein, melden sie sich bitte am Ufer gegenüber Hallesche Straße 30″¦

Die tür war verschlossen und auf mein Klingeln meldete sich niemand. Ich musste also davon ausgehen, dass die Rezeption tatsächlich nicht besetzt war“¦ also ging ich auf die andere Seite des Ufers (kleiner Fluß in Berlin)

Drüben angekommen musste ich feststellen: verarscht! Komischerweise war meine Reservierung für dieses Hotel und drüben gäbe es keine Zimmer mehr“¦. also nix kleines Feines Altbauhotel, sondern ein großes Studentenhostel, dass von außen den Charme eines“¦ einer“¦ des“¦ ähm mir fällt nicht ein, das weniger Charme hätte. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass es die 19 Zimmer in dem „“toll renovierten Altbau gar nicht gibt“. Ich hatte aber nichts anderes, also nahm ich das Zimmer. 10m², Bett, kleiner Schrank, ziemlich trostlos aber 49 € die Nacht. Vor dem Hotel stand ein Imbisswagen der den namen des Hotels trug. (sozusagen das hoteleigene Restaurant), es war voll und laut und gefiel mir nicht“¦

Na egal. Ich wollte ja erst spät los, ich kaufte mir also eine Packung Ohrenstöpsel, die es an der Rezeption gab (is klar, weil wegen Lautstärke) und ging ersteinmal Berlin anschauen.

Es folgten meine erste Irrenhouse Party und ein ganz ordentliches Ebay Gespräch und irgendwann sollte ich ausschecken. Ich überlegte mir trotz dieses nicht so spannenden Hotels kurzfristig, dass ich eine ganze Woche in Berlin bleiben wolle und bittete darum, dieses Zimmer verlängern zu dürfen. Leider wies man mich aber wegen einem überfüllten Hotel ab. (Was für ein Glück)

Ich war daher gezwungen, mir eine andere Unterkunft zu besorgen, machte mir aber ersteinmal keine Gedanken und kümmerte mich stattdessen darum, was es so in Berlin zu sehen und zu erleben gäbe. Die Prinz war das Blättchen meiner Wahl und dort fiel mein Blick ziemlich schnell auf einen Artikel über „Undergroundhotels“

Eine Cocktailbar, das Sanatorium 23, würde unter anderem auch Zimmer vermieten…. Das klang in meinen Ohren zwar komisch, aber das Zimmer war günstiger als mein Hotel und nicht so weit aussen. Ausserdem – was hatte ich für ein Hotel überlebt, da werde ich ja wohl auch ein Zimmer in einer Cocktailbar überleben. Lauter kann es auch nicht werden und wenigstens ist das mal etwas anderes.

Ich buchte also telefonisch unbesehen ein Zimmer bis zum Wochenende, versprach aber erst anderthalb Stunden später zu kommen, weil das Zimmer noch gemacht werden müsse.

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No Problem, man ist ja nett. Etwa anderthalb Stunden später trudelte ich dort ein. Das Sanatorium, direkt unten in den Stalinbauten gelegen verunsicherte mich etwas, denn die Regenbogenfahne wedelte draussen. (Ja ich gestehe, damals wusste ich mit dieser Fahne und der Aussage noch nicht recht umzugehen… Trotzdem ging ich herein und meldete meinen Zimmerwunsch an.

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Ah Du bist Heiko, dann komm mal mit.

Wie jetzt mitkommen. Ich hatte eigentlich erwartet, ich erhalte irgendwo im Hinterraum der Bar eine Pritsche oder so – weit gefehlt jedoch. Das Mädel ging mit mir aus der Bar einmal halb um das Risengebäude herum und steuerte auf einen Seiteneingang zu.

Wir fuhren in die vierte Etage und sie erörterte mir, dass ich nicht nur ein Zimmer, sondern eine ganze Wohnung für die Zeit bekommen würde. Vierter Stock, locker 100 Quadratmeter, Küche, Balkon, Wannenbad, Hinterausgang, kein nervendes Zimmermädchen, ein offenes W-Lan, das ganze stylish eingerichtet, eine eigene Bar im Haus und das beste – man muss erst ausschecken, wenn die Bar aufmacht um 14 Uhr also.

Und das ganze für gerade mal 40 € die Nacht.

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Die beste Möglichkeit für ein Party Wochenende in Berlin zum rumtransen.

Okay, okay, heute buche in in der Regel bei Ebab, aber wenn ich dort nicht sofort eine Wohnung finde, die passt, würde ich jedes Mal wieder im Sanatorium einchecken.

On the Road again

fotosession1.jpgLangsam wird es zur Gewohnheit.

Wenn in Berlin eine Irrenhouse Party steigt, dann bin ich in Berlin. Bereits den dritten Monat hintereinander bedeutet das für mich Mitfahrer und einen Schlafplatz zu suchen, sowie mein Zoe-Mobil die 280 Kilometer nach Berlin zu scheuchen. Langsam müste es diese Strecke eigentlich auch im Schlaf fahren können. Bessergesagt sollte ich schlafen können, während es fährt. Ob das meine Mitfahrer allerdings gutheissen würden wage ich zu bezweifeln.

Tatsächlich fanden sich am Samstag die vier angemeldeten Mitfahrer am Hauptbahnhof und bis knapp 30 kilometer vor Berlin lief auch alles glatt und sehr flüssig. Dann wurden wir von einem Stau vollständig aufgehalten, so dass wir knapp 20 Minuten in bester Sonne auf der Autobahn stehen mussten.

Zynischerweise standen wir keine 30 Meter neben einem großen Schild, dass für die Nahverkehrsmittel von Berlin warb. Drauf stand:

Ohne Stau schnell in die City

Super, soetwas zu lesen, wenn man gerade neben seinem Auto mitten auf der Autobahn steht. Es ging natürlich genau zu dem Zeitpunkt weiter, als sich einer meiner Mitfahrer gerade erleichterte. Gerade noch rechtzeitig als wir losfuhren erreichte er uns und stieg zu. – nur um anzusehen, wie wir knapp 100 Meter weiter wieder stehen mussten. Die paar Meter hätte er uns auch in Ruhe einholen können.

Der Rest des Weges wurde dann ziemlich schnell gemeistert und ich entliess meine Mitfahrer in Freiheit.

Egal. Berlin! Wie üblich bedeutet dieses auch einen witzigen Abend mit Sheila in diversen Bars und Discos unserer Hauptstadt.

Einen kurzen Zwischenstop in meinem bevorzugten Internet-Cafe (weil ich mal wieder die Adresse meiner Wohnung vergessen hatte) später war ich an der Wohnung angekommen.

Wow. Große Dachterasse, großes Bad, Dielenboden, einem tollen roten Sofe, möbliert mit einem riesigen Kleiderschrank. Genau das richtige für eine spätere ausgedehnte Fotosession mit Sheila, die bereits auf dem Weg war.

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Zuerst musste die Gute allerdings aus meinem diesmal extrem kleingehaltenen Fundus von nur 4 Kleidern und achthundertundsechs Schuhen mein Abenddress auswählen, denn das ist echt nicht meine Stärke 🙂

Dressen, laut Motor FM hören, über diese vermaledeiten künstlichen Wimpern meckern und viele Fotos machen. Genau das richtige Vorabendprogramm zum Rumtransen… Yeah Berlin wir kommen.

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Mitfahrzentrale – Mitwohnzentrale

Oder warum Mitfahrzentralen und Mitwohnzentralen das großartigste seit der Erfindung der Transerei sind.

Seit ich in höherem Maße rumtranse hat sich der jährliche Kilometerdurchlauf auf meinem Tacho im Auto verfielfacht. Köln, Nürnberg, Recklinghausen, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin. Rumtransen bringt einen in der Weltgeschichte herum – und mein Zoe-Mobil eben auch.

Nun ist Reisen ja per se nicht billig. Zumeist benötigt man eine Unterkunft und eine ganze Menge Benzin.

Wie sang Markus noch immer

Der Tankwart ist mein bester Freund – hui wenn ich komm, wie der sich freut.

Genauso ist es bei mir, spätestens Freitag Abend fahre ich auf die Tankstelle in meiner Nähe und tanke voll um mal wieder nach Berlin oder sonstwo zu gondeln. Meist stehe ich dann Sonntag wieder vorm Tankwart und tanke ebenso wieder voll. Dass dazwischen noch ein Stop in irgendeiner Stadt erfolgt, ist selbstverständlich.

Auf Deutsch: ich verschleudere eine ganze Menge Benzin – und jeder weiss, was eine Tankfüllung heute kostet. Dazu ein Hotelzimmer, Nahrung und viel zu häufig ein neues Outfit für das Wochenende. Massig Kohle also. Rumtransen ist eben ein teures Hobby.

Man kann es allerdings ein wenig minimieren.

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1) Mitfahrzentralen

Ich liebe Mitfahrzentralen. Man hat Begleitung, und man erhält Geld dafür.

Gerade auf hochfrequentierten Strecken funktioniert das klasse. Neben mir hat mein Auto knapp vier Plätze (mit ein wenig Gedrängel auf der Rückbank). Die 280 KM nach Berlin kann man mit 12 € ansetzen.

Kosten: 280 km * 6 Liter auf 100 * 1,30 = ca 22 € Kosten
Einnahmen: 4 Mitfahrer * 12 € = 48
Ergebnis: + 26 € wenns gut läuft

Die Fahrt zurück gibt dann nocheinmal 26 € wenns optimal läuft. Insgesamt verdiene ich also 52 € mit der Fahrt.

…Personen, die darauf ein Geschäftsmodell aufbauen wollen, rate ich allerdings auf den Wertverlust des Autos zu achten. Ich achte da jedoch nicht drauf 🙂

Die 52 € kann ich dann also in eine Unterkunft investieren. Ein Hotelzimmer oder so.

2) Ebab

Ich entscheide mich dabei in der Regel für das „oder so“. Ebab, eine private Zimmervermittlung. Nicht selten findet man hier Zimmer, oder ganze Wohnungen für 35-40 € die Nacht. An diesem Wochenende logiere ich in einem 65 m² Appartment für 40 € in Berlin.

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Mein Auto ist bereits jetzt für beide Fahrten voll. Ich reise also, wohne und erhalte dafür noch 12 € zum verjubeln.
So macht reisen Spaß!

Berlin ich komme 🙂