Relativ kurzfristig war Jessi in der Stadt und wollte bespasst werden. No Problem, an diesem Abend war ja das Squeezebox Konzert, auf das ich bereits lange hinfieberte. Sherry Vine und :Gloria Viagra: wollten das White Trash und ihr Publikum rocken – naja und uns.
Ich musste allerdings auf eine Sache bestehen, damit Sheila und ich Jessi mitnehmen könnten. Schuhe von höchstens 10 cm, da wir mit Sicherheit wieder allerhand zu Fuß unterwegs sein würden und ihr Spitzname „Sitztrannylein“ nicht für lange Fußmärsche spricht 😉 Na sie kam tatsächlich mit 10 cm an, wir dressten uns und erwarteten Sheila zum losfahren.
Für das White Trash war es aber noch ein wenig früh und so überlegten wir uns noch auf einen White Russian ins Schmutzige Hobby zu Stellas Sternstunden. Ich hatte :Nina Queer:s Bar noch nie so voll gesehen. Ob es nun an Stella Destroy gelegen hat oder daran, dass ich erstmalig nicht zu spät oder wochentags da war, will ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall hatte Stella neben dem Mischpult noch die Muße, sich ein wenig neben uns zu setzen und zu quatschen.
Als wir dann langsam ausgetrunken hatten, ging es ins White Trash, mal schauen, was Squeezebox so auf die Bühne bringen würden.
Ein klasse Laden übrigens, das White Trash. Irgendwas zwischen, Liveclub, China Restaurant, Saloon und Restaurant mit 2 Livefloors ziemlich urig eingerichtet und voll von freakigen Menschen. Hier sind wir wirklich nicht aufgefallen, da hier eigentlich kaum jemand wirklich normal war. Dazu kam, dass hier nahezu niemand deutsch sprach. Das white Trash scheint ein Schmelztiegel aller ausländisch sprechenden Menschen in berlin… okay nicht aller, aber doch ziemlich vieler.
Schatzi, das schaut klasse aus, Du solltest viel häufiger so unterwegs sein, dann klappts auch mit den Flyern bestimmt viel besser 😉
Da es uns unten aber zu laut war und Squeezebox noch auf sich warten liessen, vertrieben wir uns die Zeit oben am Addams Family Flipper, wo Sheila mich schon zum zweiten Mal schlug und am zweiten Livefloor, wo eine Rock’n’Roll Band spielte… Kaum nötig zu sagen, dass dieses die liebe Shei-Lotte 😉 (gruß an Janka) natürlich freute. Ich warf aber statt zuzuhören lieber erste Blicke in das Buch „Die Diva ist ein Mann“, dass mir Extrema am Eingang ausgeliehen hat… merci dafür.
Der Abend lebte eigentlich vom Laden und den Leuten dort, beispielsweise von Sherry Vine, mit der wir uns ein wenig unterhielten, oder von dem Mädel auf der Damentoilette, die einem Typen, der dort ebenfalls war erzählte, sie fände es traurig, wenn sich die Mädels so wenig Mühe gäben – um dann als ich hinzukam hinzuzufügendem „Die hat sich Mühe gegeben“, von Miss Danger, die mich auf die Push Up Berlin Party (Rare Rhythm & Soul, French Freakbeat, Indian Funk, Psychedelic = Northern Soul?) am nächsten Samstag ins White Trash einlud, von Thomas Herrmanns, der ich leider nicht gesehen habe, aber wo sich Sheila und Jessi dringend Bilder holen mussten und kahlköpfigen Ami, der mir eine Fußmassage anbot, wenn ich sie denn wollte…
Ich wollte nicht und ehrlichgesagt taten mir nicht die Füße weh, sondern mein Kopf. Genaugenommen hatte ich ausgewachsene Kopfschmerzen, die mich vom eigentlichen Konzert relativ wenig mitbekommen liessen. Insofern kann ich nur sagen „Squeezebox waren da – sie haben gesungen – es war laut und besonders positiv ist mir die kleine Gitarristin aufgefallen, die zwischendurch einen Titel ohne Begleitung von Gloria und Sherry rocken durfte. Und – das hat gerockt.
Schnell, laut, dreckig. Eigentlich meine Musik, nur heute irgendwie nicht. Ob es an der lauten Musik lag, an der stickigen Luft, daran, dass ich zu der Zeit noch nichts gegessen hatte oder daran, dass ich krank werde, weiss ich nicht, aber ich war froh als wir gingen. (Und ich glaube auch extrem launisch)