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Blau Weiss Bunt – Babelsberg 03

Ich lebe ja nun schon einige Jahre in Berlin und wurde gerade am letzten Wochenende als „Heterosexuellste Transe, die ich kenne“ bezeichnet. Ich weiß zwar bisher nicht wirklich, ob das nun positiv oder negativ zu werten war, aber meine Fußball-Leidenschaft hat da einen ganz gehörigen Anteil dran.

babelsberg st.pauli

In diesen Jahren in Berlin hat sich die Leidenschaft zum Fußball nicht sonderlich verändert – wenn überhaupt ist sie noch größer geworden. Und die Mannschaft war auch klar. St. Pauli für immer. Es gab in Berlin einfach keine Mannschaft, die mich interessiert hätte. Hertha? Kann nur jemand lieben, der aus Berlin ist, Union? Hat mich auch nicht wirklich überzeugt, als ich sie im Stadion sah und nur versuchte, herauszufinden, wie es im gleichzeitigen Spiel von St. Pauli stand.

Und ebendieser kam gestern zu einem Testspiel (fast) nach Berlin – genaugenommen nach Potsdam Babelsberg. Und nicht nur die Mannschaft sollte kommen, sie sollte noch Thees Uhlmann und die alten Recken von Slime mitbringen. Mehr als genug Gründe, dorthin zu fahren – erst Recht, da Melanie mitkommen wollte, die in Potsdam arbeitet. Wir wollten uns eh schon lange mal auf ein Getränk treffen.

St. Pauli leuchtet nur hier
St. Pauli leuchtet nur hier

Ich hatte eigentlich keine Ahnung, wer, wie was Babelsberg so ist, auch von der Fanfreundschaft zu St. Pauli hatte ich keine Ahnung. Nun weiß ich mehr. Das Publikum ist links eingestellt, dieses rührt aus der Potsdamer Hausbesetzerszene der frühen 90er her, es ist antirassistisch, Antisexistisch und Antihomophob eingestellt, das Stadion trägt den Namen Karl Liebknechts, Sticker gegen Rechts allenthalben. Lieblingsgegner ist beispielsweise Hansa Rostock… (Okay und Union scheinbar vermutlich ein inner-Berlinthema). Man fühlt sich wie bei einem kleinen St.Pauli – und das fühlt sich gut an.

Das sahen auch viele andere so, Viele Menschen an diesem Abend trugen Pins oder Schals beider Vereine und das Wort Fanfreundschaft scheint hier keine leer Phrase. Solch gleiche Historie schweißt zusammen. Was sich beim Spiel auch sehr zeigte.

babelsberg 03

Zwei Stadionsprecher an diesem Abend, einer von St. Pauli, einer von Babelsberg, bei Toren wurde das jeweilige Torlied gespielt und die Fans sangen gemeinsam das Zeckenlied oder den Zwiegesang Aux Armes

B03: Aux Armes
FCSP: Aux Armes
B03: Nous sommes Babelsberg
FCSP: Nous sommes St.Pauli
B03: Et nous allons gagner!
FCSP: Et nous allons gagner!
B03: Allez blau-weiß!
FCSP: Allez braun-weiß!
Zusammen: LaLaLaLaLaLaLaLaLa

Zwei Vereine mit den gleichen Liedern, der gleichen Stimmung, politischen Ausrichtung und ähnlichen historischen Begebenheiten. Ich habe endlich einen Verein in Berlin gefunden, mit dem ich sympathisieren kann. Ich glaube, ich werde Babelsberg nun ab und an mal besuchen – auf jeden Fall näher verfolgen. Auch wenn nicht gerade Slime da spielen 🙂

BabelsbergAber es war auch so toll. Trotzdem das Spiel gar nicht so groß angekündigt wurde, fand sich mindestens das halbe Oberbaum Eck (OBE) im Karl Liebknecht Stadion ein um Babelsberg 03 gegen den FC St. Pauli zu schauen.

Vom Spiel habe ich aber irgendwie nicht sooo viel mitbekommen, da Melanie und ich uns eigentlich 90 Minuten durchweg unterhielten und nur teilweise aufs spiel achteten. Doch das eigentliche Spiel war an diesem Tag auch fast Nebensache. Zumindest nicht wirklich wichtig.

Tournee burlesque Film

Schon seit einigen Wochen verteilte Sheila Flyer für eine Veranstaltung zur Premiere fom Tournée Burlesque Film, der nicht nur gezeigt werden sollte, sondern auch noch mi einigen Burlesque Performances unterfüttert werden sollte.

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Vom Film hatte ih schon vor längerer Zeit gelesen. Tournée ist ein Film, der im Gegensatz zu „Burlesque“ auch tatsählich mit Burlesque zu tun hat, mit echten Performances und einer Geschichte die eben mal nicht Aschenputtel ist, mit Charaktären, mit echten Burlescue Künstlerinnen und mit einer gewissen Dosis Trash.

Finde ich gut. Das alles sollte im Thalia Kino in Potsdam stattfinden und es kamen tatsächlich allerhand Besucher, deutlich mehr auf jeden Fall, als die Filmpremiere sonst zu erwarten gehabt hätte. Dafür wurde den Besuchern aber auch einiges geboten.

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Sheila herself, Ginger Synne, Tara La Luna, Lada Redstar und Lady Lou traten auf und Gloria Viagra sollte danach noch ein wenig versuchen, die Gäste auf der Tanzfläche zu halten. …Letzteres funktionierte leider nur so mau, da sich die Gäste nach der letzten Nummer Kinotypisch direkt richtung Ausgang bewegten und weg waren. Einige übrig gebliebene tanzten zwar reichlich, aber verlängerten die Aftershow Party dann doch nicht wesentlich.

Kein Parybewusstsein, diese Potsdamer. Das ist sicher auch der Grund, warum die Damen und Herren eben auch in Potsdam und eben nicht in Berlin wohnen 😉 Macht aber nichts, denn es ging an diesem Abend ja eben auch vor allem um Burlesque in Film und Realität und das startete mit einer Nummer von Sheila, die ich so a scchon ein Paar Mal gesehen habe, was ja vor allem daran liegt, dass ich eben oft dort bin, wo sie eben auftritt.

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Für mich spannender war also, was denn noh so passiert, wie beispielsweise bei Lady Lou, die bei ihrer ersten Nummer mit eienm wirklich tollen Outfit auf die Bühne kam und sich – wie es sich für eine Burlesque Nummer gehört – kunftvoll entblätterte um sich danach ebenso kunstvoll wieder einzukleiden um sich den verdienten Applaus abzuholen.

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Die Nummer war toll, aber kein Vergleich zu ihrer zweiten Nummer, in der sich zeigte, dass Lady Lou nicht nur eine tolle Burlesque Künstlerin ist, sondern darüber hinaus auch noch eine Superheldin ist, die mit allerlei Waffen dem Böden dieser Welt den Garaus macht. Super-Lou sozusagen und die Dame hat in diesem Fall tatsächlich die Welt gerettet. Danke Lady Lou dass Du auf uns uns aufpasst

Zwei tolle Nummern gab es auch von ginger Synne, die mit viel Mystik in den beiden Nummern und noch mehr Geheimnis in ihren Nummern das Publikum einwickelte und sich selber aus einem estaunlich lang werdenden Kostüm auswickelte

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Das alles war aber nichts gegen die beiden Nummern von Lada Redstar, die einfach großartig waren, … Nicht nur die Nummern, sondern vor allem auch die Kostüme waren wirklich atemberaubend und sicher im Preis eines Kleinwagens. So weiss ich ja, was mein Zönix-Kostüm mit seinen Flügeln damals gekostet hat, aber gegen das Korsett und die Schmetterlingsflügel, die waren einfach unglaublich. Ich liebe das Kostüm und selbstverständlich auch die Nummer. Beides wirklich wirklich toll. Das Video müsst ihr unbedingt ansehen.

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Doch auch die zweite Nummer von Lada Redstar – und ihr zweite Outfit waren mehr als nur beeindruckend. Ein riesen Vogelhut, ein schillerndes outfit und bei jedem Entblättern wieder neue dinge, wo man sagt “ wow “ tolle Idee. ehrlichgesagt, die beiden Nummern von Lada redstar warn mit das beste, was ich an Burlesque Nummern gesehen habe. Da konnte der Tournée Film nicht gegenanommen.

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Sommerfrische im Belvedere auf dem Pfingstberg

Die Boheme Sauvage residiert im Belvedere auf dem Pfingstberg.Belvedere auf dem Pfingstberg

Was für ein Fest und was für ein imposantes Gebäude! Fräulein Else Edelstahl bat am Wochenende zur Sommerfrische aufs Belvedere auf dem Pfingstberg. Picknick, Schnitzeljagdund diverse Shows waren angekündigt.

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I. Der Start
All das unter freiem Sternenhimmel und mit 20:00 zu einer schon frühen Zeit.

Tatsächlich hatten wir uns auch vorgenommen sozusdagen die große Schloßtür mit aufzuschliessen und um 20:00 zugegen zu sein und noch eine ganze Menge der Abendsonne zu geniessen…. Dazu sollte es aber aus erwartbaren Gründen nicht kommen. Aus der Zeit zum Start 19:15 wurden 20 Uhr, dann 21 Uhr und letztendlich sind wir um 22:13 in Richtung Potdsdam aufgebrochen.

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in der Tat kann es sein, dass die Bilder auf einem Mal im Internet stehen 😉

Leider war die Abendsonne zu dem Zeitpunkt bereits untergegangen und so waren meine weisse Sonnenbrille und mein großer weisser Sonnenhut nicht mehr notwendig – was mich natürlich nicht davon abhielt beides trotzdem zu tragen und so die Dame aus der Raffaelo Werbung zu geben… Okay okay, das war eher ein 50er oder 60er Jahre Outfit aber das machte mir überhauptnichts. Vorerst erinnerte ich Sheilas liebste jedoch an Brigitte Bardot. Das ist ja auch nicht die schlechteste Referenz, wenngleich eben deutlich nicht 20er sondern 50er oder 60er Jahre… Nundenn, mein Outfit wurde später aber noch von der Gastgeberin für standesgemäß geadelt.

Die Frau aus dem Raffaelo Werbespot?
Die Frau aus der Raffaelo Werbung?

Vorerst mussten wir aber das Belvedere überhaupt finden und der Pfingstberg hat diverse kleine Strassen, die zu diversen Gärten und Schlössern führen. Ich konnte nicht helfen, da ich noch nie so weit aus Kreuzberg bzw. aus Berlin rauskam und zufälligerweise uns auch kein Komet hinführte. Bis wir also den richtigen kleinen Pfad fanden, brauchten wir einige Fehlversuche und einen netten Informanten, der uns den Weg wies.

Einen hellen Stern sahen wir dann zwar trotzdem nicht aber immerhin sahen wir dieses zwar sinnlose aber großartige, hellbeleuchtete Gebäude und wir hörten Swing Musik.

II. Das Gebäude.

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Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist laut Fräulein Edelstahl das sinnloseste Gebäude in ganz Potsdam. Auf dem Berg thronend ist es eigentlich nur eine monumentale Aussichtsplattform, von der aus man am Tage einen großartigen Blick über Potsdam und Berlin haben muss. Es war jedoch bereits stockfinster als wir die beiden 22 Meter hohen Türme bestiegen.

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Dort konnten wir zwar nichts mehr von der – sicherlich beeindruckenden – Landschaft sehen, hatten aber dafür einen umso besseren Blick über das beleuchtete Gebäude, das Wasserbecken und die Empore auf der getanzt wurde…

 

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Der Star dieser Party war dieses Mal nicht das Publikum, es war nicht Coco, auch nicht die Burleske Tänzerin und auch nicht die Feuerballschwingerin. Der Star war in diesem Fall eindeutig das Belvedere. Naja und ein wenig auch das Wetter.

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III. Die Party
Da hatte sich Fräulein Edelstahl ja eindeutig das richtige Wochenende ausgesucht. Sonne den ganzen Tag und selbst in der Nacht hochsommerliche Temperaturen. Es war so heiss, dass die Gäste die Bar leertranken.

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Sheila und mich zog es irgendwann an die Bar und wir waren ob der reichhaltigen Karte begeistert. Gran Marnier Apfelsaft, den nehme ich…. Es dauerte eine Weile bis das Mädel hinter der Theke herausfand, dass es kein Apfelsaft mehr geben würde. Okay, dann eben einen Wodka Orangensaft… Dieses Mal ging es etwas schneller um herauszufinden, dass es auch keinen Orangensaft mehr gab. Wir gaben uns dannmit einem simplen Prosecco zufrieden. Den gab es immerhin noch. Aber dieses war wirklich das einzige, was an diesem Abend zu bemäkeln war…

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Irgendwann standen Sheila und ich auf dem Obersten Gang und machten Fotos mit langer Belichtungszeit und ohne Blitz. Das sah klasse aus, nur gab es ein kleines Problem. Wenn Sheila fotografiert werden sollte, musste ich das tun und bei mir war es andersherum. Wir entschieden dann, den nächstbesten, der vom Turm herunterkommt zu fragen.

Hey Du, wir brauchen, Dich mal für ein Foto…

Seine Antwort Nicht mehr um diese Zeit. konnte ich irgenwie nicht so recht einordnen… Was geht denan, wann wir hier Fotots von uns machen…?

Ich schaute einmal genauer hin und sah, dass der Mann, den ich gerade geduzt und darum gebeten hatte, ein Foto von uns zu machen der Sänger Max Rabe war… Er jedoch hatte erwartet, wir würden ein Foto von ihm wollen…

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So sind sie, die Stars, wenn von Fotos gesprochen wird, erwarten sie, dass man von ihnen spricht… Naja, bei uns wäre es nicht anders. wenn mich jemand um ein Bild bittet, stelle ich mich uch direkt in Pose und erwarte nicht, dass ich nur auf einen Auslöser drücken sollte.

 [ Hier Fehlt noch der echte Raabe ]

Ich hätte trotzdem ein Foto von ihm erwartet und war leicht verwundert, als Sheila ihm so schnell und ohne Widerworte seine Privatssphäre liess. ..Des Rätsels Lösung war, dass sie bereits ihm vorher, als ich das Belvedere erkundetebereits ein Foto von und mit ihm abgenötigt hatte.. Sie hatte ihre Beute also bereits.

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Else schwoft über die Tanzfläche.

Wir unterhielten uns dann ncoh eine ganze Weile mit einer Frau, die das erste Mal die Boheme Sauvage besuchte, und so auch uns das erste Mal sah. Sie wollte in der Tat nicht glauben, dass bei uns einiges nicht Echt ist und dass wir wirklich 6 1/2 Tage die Woche genz normale Männer seien und wirklich nur auf Partys unterwegs seien… Ihre Freundinnen hat diese Fragenorgie herzlich amüsiert.

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Ja, die rechte Dame ist morgen wieder ein Mann

Die Party selber war dieses Mal kaum von Relevanz, die Leute saßen am Wasserbassain, auf den vielen Bänken oder auf den Treppen und schauten dem bunten Treiben zu. Es war die chilligste Boheme Sauvage – und wieder einmal eine total unterschiedliche zu den bisherigen Boheme Sauvages.

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Toll war es.