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Schangeltransen im White Trash

…hat Kaey zumindest irgendwo gesehen.

Nach der großartigen Rockin‘ Hot Rod Decadence wollten wir aber noch weiter zur neuen Party, die Dermot O‘ Dyna veranstaltet. Der Club, dessen Namen ich leider vergessen habe, war uns bislang unbekannt. Aber warum nicht. Ein Versuch ist es immer wert, zumal Sheila für Gästelistenplätze gesorgt hatte.

…Angekommen > runtergegangen > umgesehen > zwei Fotos gemacht > Umgedreht > Aus dem Laden wieder herausgegangen.

…Okay, fast jede Party braucht natürlich eine Weile, bis sie durchstartet, aber irgendwie war es beängstigend Leer. Ich schätze mal, dass sich pro Tag in Dermots Friseurladen mehr Leute verirren, als wir gegen kurz nach drei dort vorgefunden haben. Hätten wir Eintritt zahlen müssen, hätten wir uns vermutlich furchtbar geärgert, so war es dann aber kein Problem, denn das einzige, was uns noch auf dieser Party hielt war die Frage „und was machen wir nun?“

Glücklicherweise lag dieser Club aber nur knapp einen Kilometer vom White Trash entfernt, in dem Chicago Rose an diesem Abend ihre Chicago East Party feierte. So fassten wir den Entschluss, dorthin zu fahren, nicht jedoch ohne auf der Strasse noch Komplimente von zwei ca 18-20 Jährigen Mädels entgegenzunehmen. Soetwas hört man ja gerne.

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Schwester Junipa

Im White Trash angekommen mussten wir feststellen, dass wir auch den Club schon deutlich besser gefüllt gesehen haben. …Die letzten Partys von Chicago waren wohl wirklich voll – und wir kommen gerade an einem Tag, an dem sich alle in ihre Schneckenhäuser verzogen haben – wirklich wirklich ärgerlich, wie Chicago fand.

Dafür war umso besser, dass kurz nach unserem Eintreffen die Travestieshow begann. Fast so als hätten die Damen genau auf uns gewartet. Sally Sheeld performte die Biene Maja, Pünktchen gab eine tolle Marlene Dietrich Show, Chicago Rose eine perfekte Show und Kaey liess sich nicht nehmen, live zu singen.

…Ich weiss ja, dass Kaey wirklich singen kann, aber, an diesem Abend wäre ein Playback vielleicht doch besser gewesen. Nene, das war nix sage ich mal als Kritiker ohne eigenes Können. Das ham wir schon besser gehört. Ausserdem hätte Kaey an diesem Abend eh etwas durch den Wind, begrüsste sie doch die Schangeltransen in der ersten Reihe … da muss die gute aber rosa Elefanten oder anderes komisches Zeug gesehen haben, denn Schangeltransen standen nicht in der ersten Reihe. Dabei hätten Sheila und ich diese doch ganz bestimmt sehen müssen, immerhin standen wir in der ersten Reihe. Ich weiss auch nicht, was die gute an dem Abend getrunken hat, aber es wirkte wohl auf die Stimme UND auf das Sehvermögen 😉

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Nun sie ging von der Bühne mit der Ankündigung: Jetzt kommt Schwester Junipa, doe sing besser als wir. …Das stimmte auch. Schwester Junipa konnte tatsächlich singen und es ist etwas bei mir passiert, dass mir bei einer echt singenden Transe noch nie passiert ist, ich hatte kurzfristige Gänsehaut. Zwar nicht beim hier gezeigen Lied, sondern bei diesem. Ich gleube zwar, dass auch hier nicht alle Töne so 100%ig getroffen wurden, aber die Stimme hat etwas in mir bewegt. Großartig, toll, Applaus. Schwester Junipa hat sicher nicht zum ersten Mal gesungen und hoffentlich auch nicht zum letzten.

Nach den Nummern kam noch einmal das Gesamtbild, für das Chicago auch uns auf die Bühne bat. Warum eigentlich – haben wir doch zum Gelingen der Show nichts beigetragen. Höchstens zum Weitererzählen, dass es die Show gab – und das ist ja auch etwas, was offensichtlich mehr und mehr Personen erkennen und goutieren.

Nach dieser Show verspürten wir Hunger und da wir gerade im White Trash Fastfood waren und dieser Zusatz ja auf Nahrung schliessen lässt, versuchten wir etwas aufzutreiben, mussten allerdings feststellen, dass sich niemand bereit erklärte, für zwei hungrige Drags die Küche wieder aufzuschliessen. Schlimmer noch – nichteinmal einen Cocktail wollte uns der Barkeeper noch machen. Cola hätten wir bekommen können, oder irgendetwas anderes, was sich ohne Arbeitsaufwand aus einer Flasche in ein Glas giessen lässt.

Das wollten wir aber nicht und so diskutieren wir so lange herum und klimperten mit unseren angeklebten Wimpern, bis sich der Barmann erweichen liess und und mir noch einen Mojito sowie Sheila noch einen Caipi machte.

Wer sich jetzt über die Qualität dieses Bildes wundert, und fragt, woran das liegen mag, dem muss ich sagen, dass dieses ein Buld meines Handys ist und ansonsten muss ich ihm mit einem Monty Python Zitat antworten:

Er hat keine Sehnsucht, er hat das Zeitliche gesegnet. Dieser Papagei ist nicht mehr. Er hat aufgehört zu sein. Er ist abberufen worden und eingegangen zum Herrn. Das ist die seelenlose Hülle eines Papageien. Der Lebensodem ist aus ihm gewichen, er ruhet im ewigen Frieden. Wenn Sie ihn nicht festgenagelt hätten, würd er längst die Radieschen von unten besehen. Er hat den Schirm zugemacht und zwitschert jetzt Halleluja auf seiner himmlischen Wolke. Dies ist ein Ex-Papagei.

Ersetze Papagei durch Camera und denke an etwa 1,50 Meter Luftlinie. Zwischen hand und Boden. …Ich sag mal so, 1,49 Meter lang war alles gut.

Hunger hatten wir allerdings noch immer und so kam Sheila auf die Idee, noch im Güldenen M einzukehren. Ja, richtig, ihr lest richtig. Madame „ich-kann-ein-Schnitzel-Wiener-Art-von-einem-Wiener-Schnitzel-unterscheiden-aber-eigentlich-ist-mir-Hummer-noch-viel-lieber Wolf“ gelüstete nach Burgern… Janka hat da ganze Arbeit geleistet.

Aber wir waren ja auch schon lange nicht da – wie im übrigen der nette Mensch hinter dem Tresen – ebenfalls bemerkte. Kein „Hallo“, kein „guten Abend“ sondern nur ein trockenes „Na, lange nicht gesehen“. …und doch wiedererkannt. …wir hätten ihn eigentlich raten lassen müssen, was wir denn so normalerweise essen. Mal sehen, ob er das auch noch hinbekommen hätte.

Ich jedoch habe meinen Einsatz verpasst… Versuche ich doch jedes Mal einen Milchshake zu bekommen, hatte ich gelernt und dieses Mal keinen bestellt – und ausgerechnet dieses Mal war die maschine an und ich hätte einen bekommen. So hab ich ne Fanta genommen… Nächstes Mal bestelle ich wieder nen michshake und ne Apfeltasche. So!

Ansonsten liessen wir noch den Abend Revue passieren und stellten Fest, dass es eigentlich ein wirklich netter Abend war. Das Fazit klaue ich mir jetzt schamlos und ungeniert bei Sheila, immerhin habe ich ja auch kräftig dran mitgearbeitet. 😉

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Crazy Box Berlin – Rockabilly Stuff

und meine Lieblingsschneiderin

Soso, der Samstagabend soll also mit einer Verabstaltung beginnen, die laut Sammy mit einem Pinup Contest beginnen soll. Klar, dass wir dorthin wollten, doch was anziehen. mein rotes pünktchenkleid hatte ich schon so oft an, mein blaues Pünktchenkleid ebenfalls und vom dritten Pepitakleidchen habe ich zwar immer noch keine Fotos, aber ich hatte es doch auch schon mindestens – ach mindestens einmal zu oft in den letzten Monaten an. Folglich brauchte ich dringend ein neues Kleid.

In Hamburg hätte ich da einen richtigen Laden gewusst, in Berlin aber keinen, den Sheila nicht schon gänzlich abgegrast hätte. ..Das könnte sich jetzt geändert haben. Ich habe die Crazy Box gefunden, einen kleinen Laden nähe Boxhagener Platz, den vermutlich jeder, der sich schon einmal mit Pinup oder Rockabilly Kleidung beschäftigt hat, kennt. Doch obwohl es dord von Schleifchen, Pünktchen und Erdbeeren nur so wimmelte, so fand ich nichts, was mir an Sheila schon mal aufgefallen wäre.

Obwohl dieser Laden kaum größer als mein Wohnzimmer ist und insgesamt vielleicht gerade einmal 10 KLeider dort hängen hatte, konnte man eine ganze Weile stöbern und man hätte viel Geld ausgeben können. Ein kleiner aber feiner Laden. Ich fand ein süßes Kleid, dass mit tatsächlich ziemlich bezahlbar war.

Da aber die männliche Physiognomie einfach immer noch etwas anders als die weibliche ist, konnte ich so mit diesem Kleid, wenig anfangen, wenn ich diesen Abend nicht leicht sackartig aussehen wollte. Oben passte es perfekt, aber unten war es etwas weit. (Wann werden die Kleiderhersteller endlich einmal für ihre neue Zielgruppe – sprich mich – schneidern?)

Dummerweise ist die Chance auf Änderung gering, wenn man(n) sich Samstag Mittags entscheidet, sich für Samstag Abend neu einkleiden zu müssen…

Glücklicherweise hingegen habe ich mich mit Kreuzberg in einer tolle Gegend angesiedelt, in der es in der Oranienstrasse eine kleine Schneiderei gibt… in der mich die nette türkische Schneiderin zwar erst etwas komisch anschaute, als ich ihr erzählte, dass das Kleid mir passen sollte und ich es dringend „heute noch“ benötigen würde. Das war dann auch kein Problem, obwohl bereits 13 Uhr durch war.

So konnte ich keine zwei Stunden später das wunderbar auf meine Maße geändertes Kleid wieder abhole. Zumindest konnte ich es heute. Ob es generell so ist, werde ich sicher bald feststellen, da ich diese Schneiderei ab heute zu meiner Lieblingsschneiderei erkoren habe.

Tollen neuen Laden kennen gelernt und tolle neue Schneiderei kennen gelernt. Erfolgreicher Tag

Eis am Stiel bei Eis am Stiel

Fifties & Sixties die zweite.

Für unsere Verhältnisse zeigte der Honeyball schon recht früh Auflösungserscheinungen und ein längeres Bleiben im SO36 hätte den Abend kaum positiv getan, also kämpften wir uns durch die Reissenden Bäche, in die sich die Strassen verwandelt haben zum Auto, das glücklicherweise nicht weit weg stand…

Und nun? Für das an diesem Abend auch stattfindende Kino International war es noch ein wenig früh und so blätterten wir die 030 durch um zu sehen, was uns der Abend noch so bringen könnte…. Das Silverwings im Flughafen Tempelhof beispielsweise mit der Eis am Stiel Party.

…Eis am Stiel, das waren doch diese Filme, die früher im Abendprogramm von RTL, neben Liebesgrüße aus der Lederhose und ähnlich wertvollen Zelluloid Erzeugnissen liefen, die ich in meinem Alter noch nicht sehen durfte und mir heute wünschte, ich hätte sie tatsächlich nie gesehen.

Egal! die Party hiess so und was sie genau mit dem Film zu tun hat, sollte sich auch später nach dem Besuch dort nicht so recht einleuchten. Vorerst mussten wir aber erstmal hinkommen. Ich kann anicht genau sagen, wie wir dort hinkamen, denn Sheila musste ob ihrer Strassenkenntnisse angeben. Schleichwege, Schleichwege und Schleichwege mit massig Kopfsteinpflaster. Ein Glück, dass ihr Mini Stoßdämpfer hat. Nun braucht er wohl neue… Wir kamen aber an und fanden erstaunlicherweise einen Parkplatz direkt vor der Tür.

Zumeist zeugt das von einem leeren Club. Hier aber glücklicherweise nicht. Die Eintrittsfrage wurde ziemlich schnell mit „Ihr habt Pünktchen an, Ihr könnt durch, ich muss Euch nur abhaken“ zufriedenstellend beantwortet. Löblich.

auch in Eis am Stiel wurde rumgetranst.

Der Club selber besteht aus zwei Tanzfloors, in denen a) fifties und sixties Rock’n’Roll und alles dieser Musikrichtung folgende und b) dreckigen sixties Soul spielten. Beides mag ich sehr gerne und beides brachte mich zum tanzen. Dabei war ich so beschäftigt, dass ich garnicht mitbekam, dass uns wohl einige Personen scheel angeschaut haben – und wohl nicht so recht etwas mit uns anfangen konnten. Da ist wohl noch etwas Überzeugungsarbeit zu leisten. ie gesagt, mir fiel das mal wieder nicht auf, wie es mir eigentlich nie auffällt.

Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Visuelle Damenangebot im Silverwings eindeutig verbesserungswürdig ist. Ich könnte jetzt sagen, dass dort keine hübschen Frauen vor Ort waren, das ist allerdings übertrieben. …Mehr als „Sehr wenig hübsche Frauen“ waren es aber in der Tat nicht. …Das ist allerdings nicht nur uns beiden aufgefallen, sondern auch dem einen Mädel – dem einzigen – dass uns ansprach um sich darüber auszulassen, dass wir toll aussähen und dass sie schade fände, dass der Rest der Damen sich so gar keine Mühe gegeben hätten… Recht hatte sie…

Alles in allem könnte man sagen, dass es hier andersherum wie im Honeyball war. machten dort vor allem die Personen die Party aus und war die Musik dort eher langweiliger, war hier die Musike spannend aber die dort anwesenden Personen waren eher langweiliger.

Nur was genau die Party mit dem Film zu tun hat, leuchtete sich mir wie gesagt nicht ganz ein. Vielleicht lag es daran, dass ein netter Mensch dort tatsächlich Eis am Stiel verteilte – obwohl das wohl doch eher Dem Namen der Party geschuldet ist – und nicht andersherum.

Was solls, die Eis am Stiel Party kann man trotzdem mal wieder besuchen, wenn gerade nichts anderes ansteht. Dieses Mal war aber noch etwas anderes und zwar der Klub International im Kino International.