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Pulverlesque – Halloween Edition

Okay, Eve Champagnes vierte Pulverlesque im Pulverfass stand an und die Premiere war auch noch am Wochenende und zwar an einem langen Wochenende.

Tronicat nahm das Halloween Theme ernst

Und dann sollte auch noch am gleichen Tag die Boheme Sauvage in Hamburg stattfinden – ganz viele Gründe, um mal wieder in die Heimat zu fahren und gleich auch noch Sheila und Diana zu fragen, ob sie Lust haben, mitzukommen – hatten sie.

Freitag noch etwas essen gegangen, ging es dann tatsächlich schon im 18 Uhr los in Richtung Reeperbahn. Auch, wenn ich weiss, dass weder Diana noch Sheila die Reeperbahn als solches schätzen, aber das Pulverfass kann man schon mal besuchen.

Warum sie die Reeperbahn nicht schätzen? Zu viele komischen Menschen da – ich zum Beispiel wurde da mehrfach angeschrien.

Erst lief ich die Talstrasse entlang (musste noch zum Budni) und hörte auf der anderen Strassenseite meinen …männlichen … Namen rufen – so gedresst reagiere ich da eigentlich nicht drauf, schaute aber dann doch einmal und sah Heiko, einen guten Freund von Eve gerade mit seiner Kiezführung unterwegs zu sein – kurze Begrüßung und ein weiterer kleiner Extrapunkt bei der Führung

Als ich dann am Pulverfass ankam (Sheila und Diana waren ob meines Budni Umwegs schon drin) und ich mir gerade überlegte, ob ich nur etwas oder vollständig in der – ganz schön langen Schlange – vordrängeln wollte – schrie man mich schon wieder von der anderen Strassenseite an – dieses Mal nicht die Talstrasse sondern die Reeperbahn daher von weiter weg und lauter – aber dieses Mal mit dem richtigen Namen Zoe.

Es war Eve herself, die ebenfalls gerade noch eine Kiezgruppe durch St. Pauli führte statt sich auf die Show vorzubreiten, zu proben oder sonst was gegen ihr Lampenfieber zu tun. Sehr klug aber, kann man die gesamte Gruppe gleich zur Pulverlesque führen.

Die mussten sich allerdings dann doch anstellen – in der – wie gesagt ganz schön langen Schlange, denn:

Die Pulverlesque war laut Eve zum ersten Mal ausverkauft – und wie ich heute gelesen habe, am zweiten Tag auch. Sehr coll und Eve absolut zu gönnen.

Hat sich das hoffentlich rumgesprochen und möge es die nächsten Tage ebenfalls wieder ausverkauft werden. Man muss es weitersagen, denn die Show lohnt sich – auch die Halloween Edition.

Die hätte ich aber insgesamt etwas gruseliger erwartet. Eve sagte, sie schauen mal, wie weit sie gehen können. um dann ggf. das nächste Mal Halloween eine ab 21 Jahren Show zu machen.

Klar, die Show war ne ganze ecke düsterer, als das erste Mal, aber nichts wirklich gruseliges – ausser Tronicat La Mietz

Ja, Tronicat ist wirklich creepy, wenn sie es drauf anlegt, egal ob in ihrer Ledermaske, in der sie sich einen Stab durch die Zunge zieht, oder in ihrenLackstiefeln wo sie mit schwarzer Farbe rumhantiert – das was Halloween wert. Tronicat nahm das Motto ernst.

Auch die anderen Künstler nahmen etwas Halloween in ihre Nummern auf. Ein Boylesque Künstler als der Joker, eine Medusa, etwas Feuer. An Halloween geht sicher mehr – aber trotzdem war es eine tolle Show mit ein paar tollen Künstlern

Neben Tronicat vor allem Quentin Dee an seiner Stange mit wunderschönen Kostümen, Feuer und Bondageseilen. Ich bin mir ziemlich sicher, den werde ich wieder sehen – beide Nummern waren toll.

Quentin Dee als Harlekin

Weil es aber das Pulverfass ist, gab es auch ein wenig echte klassische Travestie. Ich habe leider den Namen leider vergessen, aber sie machte klassische Travestie der guten Art.

witzig auf der Bühne und klasse live gesungen

Der einzige Künstler, mit dem ich Persönlich nichts anfangen konnte, war der Burlesque Künstler. Ich weiss nicht, der hat mir nichts gegeben. Seine Nummern haben eine gewisse Arroganz ausgestrahlt und richtige Geschichten konnte ich auch nicht rauslesen.

Klar, seine Figur war natürlich hervorragend, aber das ist wie beim „schöne Mädchen Burlesque“ – Nur gut aussehen reicht dann doch nicht.

Übrigens danke an Eve für die allerbesten Plätze ganz ganz vorne. Sie hat unsere Karten der „Strass“ Kategorie auf allerbeste „Diamant“ Plätze sozusagen upgegraded.

Hier noch einmal – weil er einfach der großartigste Act war: Quentin Dee an Seiner Stange mit Feuerfackeln – ganz oben findet ihr einige Sekunden seiner Nummer.

Tolle Kostüme? – schon gesehen.
Bondage? – schon gesehen.
Akrobatik / Poledance an der Stange? – schon gesehen.
Feuerfackeln? – schon gesehen.

Aber alles zusammen – habe ich tatsächlich noch nie gesehen und fand ich toll

also eine wirklich schöne Show, die Eve da wieder auf die Beine gestellt hat. Ich hoffe, da erzählen viele der Gäste gutes, so dass noch mehr als die ersten beiden Shows ausverkauft werden.

also Eves Pulverlesque ist immer mal einen Hamburg Urlaub wert.

Und die Boheme Sauvage, wo es direkt danach hinging natürlich auch.

Lee, Barbie & Eve in Olivias Showclub

Ich war am Wochenende mal wieder in meiner Heimatstadt – also in Hamburg. Dort liegen meine Sommerreifen – und da der ja so langsam kommt kann man die Winterreifen mal wieder einmotten und zugleich mit Freunden ein kleines verspätetes Osterfeuer anzünden.

Ostern lag noch Schnee und Eis und so gab es noch keine Gartenabfälle außerdem wollten wir uns keine Grippe bei Minustemperaturen holen… Drum verschoben wir das um einen Monat auf das vergangene Wochenende…. Dazu kam extra auch ein Freund, der nun seit einiger Zeit in Essen wohnt und arbeitet – naja bisweilen auch in Rio, aber das ist ein anderes Thema.

Wir haben beide große Teile unseres Twen-Lebens auf St.Pauli in den Seitenstrassen der Reeperbahn verbracht und vermissen St.Pauli in unseren beiden jetzigen Städten. Also war klar, ein Kiezbummel muss her.

Ich war schon ziemlich früh auf dem Kiez während sich B. und C., ein weiterer Freund noch einen hinter die Binde schütteten… Was also tun auf dem Kiez mit Zeit… ? Endlich mal den Olivia Jones Showclub besuchen und Eve Champagne, Barbie und Lee Hallo sagen.

Barbie Stupid und Lee Jackson sind als „Double Faces“ die Drag Hosts im Showclub. Ich sehe sie zwar seit etwa 8 Jahren auf jedem CSD in Hamburg, aber auf der bühne habe ich die beiden tatsächlich noch nie gesehen. bis eben heute. Was soll man sagen… professionell die beiden eben. Nichts anderes hab ich erwartet.

Vor allem aber hat mich gefreut, Eve mal wieder zu sehen und mit ihr ne runde zu schnacken. Sie hat wirklich in Olivias Showclub ihre Bestimmung gefunden. da passte sie einfach wie die Faust aufs Auge. Sehr cool

Irgendwie landete ich dann – wirklich vollständig zufällig – im Backstage Bereich… Zumindest kurzfristig. Lange hätte man mich da auch nicht belassen dürfen, sonst hätte ich vermutlich in Barbie und Lees Kostümen gewildert 😉

neinein, natürlich nicht, aber ich muss dringend mal wieder in Olivias Show Club vorbeischauen – und vielleicht gehen Eve und ich dann ja tatsächlich auch in Olivias Menstrip Schuppen wilde Frauen beim ausrasten anschauen….

Olivias wilde Jungs

Nachdem die Kiez Originanle der Reeperbahn ja so langsam alle wegsterben, versucht Olivia Jones ein Paar dieser Plätze einzunehmen. Ihre Bar, die nicht von ungefähr im alten Transenpuff in der Großen Freiheit beheimatet ist, besteht ja nun schon eine ganze Weile, ihre Kieztouren sind mittlerweile auch keine Neuheit und selbst meine Mutter hat schon eine Kiez Safari bei Olivia mitgemacht.

Zeit, also, etwas neues zu machen.. und Olivia hat sich eine neue Marktlücke herausgesucht. Frauen auf der Reeperbahn. Also genaugenommen Reeperbahn Besucherinnen. Sie macht einen neuen Laden auf, der nur für Frauen ist, einen Stripclub, bei dem dementsprechend nur Männer auftreten. Das ist selbst für die Reeperbahn eine wirkliche Neuheit.

Es dürfte ein hartes Los für die Jungs sein, die dort auftreten, denn wer schon einmal einen Junggesellinnen Abend erlebt hat, der weiss, was eine Horde Frauen so bedeuten und dann stellen wir uns mal 10 Junggesellinnen Abende zusammen bei Olivias wilden Jungs vor. Dynamit ist nichts dagegen.

Männer verboten – bis auf Olivia selbstverständlich… Ich glaube, selbst wenn ich dort reindürfte, wollte ich mir das nicht geben. Eröffnungstermin für »Olivias Wilde Jungs« steht noch nicht fest. Eine Taufparty soll mit eigenem Secco aber schon am 06. April starten. ..Hat sich Valerys „Pearl secco“ nun in „Jones secco“ umbenannt

Der Vater der Pin Ups ist tot

Der Rubens der Reeperbahn ist tot

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Wer in Hamburg mit offenen Augen über den Kiez (soll heißen über die Reeperbahn und die benachbarten Straßen) zieht, der wird an ganz vielen Wänden leicht bekleidete Mädels gemalt sehen. Diese klassischen Pin Ups, die einem sowohl im härtesten Sexschuppen als auch in schmierigen Spelunken oder in den Theatern begegnen können, sind immer schön und sexy anzusehen, nie allerdings ordinär…

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Alle wurden sie gemalt von Erwin Ross, der als „Rubens der Reeperbahn“ wohl für immer einen Platz in der Reihe der größten Persönlichkeiten der Reeperbahn einnehmen wird… Am 12. Februar hat er seinn Platz neben Domenica eingenommen, die genau ein Jahr vor ihm starb…

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Während ihr Name auf der Reeperbahn aber mit den Jahren verblassen wird, kann man davon ausgehen, dass die Pin Ups von Erwin Ross so lange originalgetreu ausgebessert werden und ewig an ihn erinnern werden. Vermutlich werden sie gar einige Häuser überdauern, an die sie gemalt wurden. Einen echten „Rubens“ reisst man eben nicht so einfach ab.

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Vor allem zwei seiner Kunstwerke werden wohl immer leben, zum einen die gespreizten Beine der Ritze sowie der „The Beatles“ Schriftzug, den er laut dem Beatles Museum ebenfalls gemalt hat.

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Am 12. Februar

Beatles Museum auf der Reeperbahn

Beatles Museum – Beatlemania

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Dass ich schon seit ewigen Zeiten ein großer Beatles Fan bin habe ich sicher schon mal erzählt und dass die Beatles in Hamburg St.Pauli an der Reeperbahn erfolgreich und groß wurden, sollte jedem halbwegs interessierten Musikliebhaber klar sein.

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Noch heute erinnert eine kleine Gedenktafel neben dem Kaiserkeller an die Rock’N’Roll Years der Fab Four. Seit dem letzten Jahr gibt es zudem einen Beatles Platz Ecke Reeperbahn / Große Freiheit und seit diesem Jahr hat Hamburg sogar ein Beatles Museum, dass Beatlemania heisst und uneingeschränkt von mir empfohlen werden kann.

Dabei ist es viel größer als ich gedacht habe. Über die Zeit haben sich viele interessante Devotionalien zusammengesammelt, so dass das gesamte ehemalige Erotic Art Museum mit dem gesamten Schaffen der Beatles ausgefüllt werden konnte. Die Musik, Alben, Bilder, Instrumente, Merchandise Artikel, sowie viele Interviews und Anekdoten werden jeden Beatles Fan erfreuen. Bei mir selber erzeugte der Besuch im Beatles Museum sogar Gänsehaut.

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Das ganze Museum ist in Zeitperioden aufgeteilt, es beginnt mit den Hamburger Rock’N’Roll Jahren geht über die ersten LPs mit eigenen Songs, über die Abbey Road Studio Years, zeigt in eigenen Welten die St. Pepper Alben, das White Album oder das Yellow Submarine Album. Es wird gezeigt, wie damals ein vollkommen in Beatles Merchandising eingerichtetes Jugendzimmer ausgesehen haben mag und man Erfährt die Hintergründe zur Let It Be naked Scheibe.

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Am meisten beeindruckt hat mich ein Film des überhaupt ersten Stadionkonzertes einer Musikgruppe vor damals 50.000 Personen, in dem man sich pötzlich vollkommen mittig fühlt. Vor einem, hinter einem und neben einem flippen die Menschen aus. Man kann es nicht wirklich erklären, aber glaubt mir, gegen diese Musikalische Sound- und Videoerfahrung sind Dolby Surround und THX Spielkram.

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Mit am erstaunlichsten fand ich aber die Geschichte, des Beatles Schlagzeug Schriftzuges, allerdings interessiert das wohl nur einem Hamburger wirklich auf…. So findet man auf der Reeperbahn bei so ziemlich jedem wichtigen Etablissement mindestens ein gemaltes Pinup. Sie alle wurden gemalt von Erwin Ross, dem „Rubens der Reeperbahn“ und auch die weltbekannten Schenkel am eingang der Ritze sind von ihm. Das alles weiss in Hamburg jedes Kind. Fast unbekannt allerdings ist, dass Erwin Ross auch den Beatles Schriftzug entwickelte und auf die Drums von Pete Best malte.

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Wenn man im Beatles Museum vor dem gesamten Schaffen dieser Band steht, dass in nur 10 Jahren zwischen Gründung und Auflösung entstanden ist, dann kommt man nicht umher, folgendes zu denken:

„Bands von heute geht sterben“

Ich muss dringend noch einmal ins Beatles Museum, dann allerdings nicht nur mit einem Handy als Kamera

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Erststimmen sammeln in der Wunderbar

Wenn ein Politiker nach Berlin will, muss er ersteinmal in die Wunderbar.

Zoe Delay & Farid Müller in der Wunderbar
Zoe Delay & Farid Müller in der Wunderbar

Nach der Gala zu 10 Jahre Hamburger Ehe gab es noch eine kleine Aftershow Party in der Wunderbar, wo sich Farid Müller hinter den Zapfhahn stellte und Bier ausschenkte und darüber filosofierte, wie er es wohl am besten schaffen würde, seinem Widersacher der SPD nötige Zweitstimmen abzuluchten um bei der Bundestagswahl für die Grünen nach Berlin zu ziehen…

Nun ist die Wunderbar, die legendäre Schwulenbar als Teil des Corny Littman-Konglomerats an der Reeperbahn in Hamburg schon immer für Politiker ein interessantes Pflaster gewesen. So sind die damals noch ungeouteten Ole von Beust und Guido Westerwelle dort einmal auf wundersame Weise wie von Zauberhand verschwunden, als es eine Polizeirazzia in der Wunderbar gab. Wunderlich, oder?Wie das geschehen konnte, ist bis heute ungeklärt 🙂

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Dieses Mal war der Abend ein Teil des Wahlkampfes von Farid Müller. Doch ich muss gestehen, ich habe das mit den Zweitstimmen noch nicht wirklich verstanden, vielleicht kann mir das noch einmal jemand an genau diesem Beispiel erklären.

….Nehmen wir das echte Beispiel aus 2005. Weniger werden die Grünen in Hamburg sicher nicht erreichen.

2005 erereichten die Grünen in Hamburg 14,9 % der Zweitstimmen. Das bedeutete, dass 2 Personen über die Landesliste nach Berlin einzogen… Nehmen wir an, es würde gleich laufen und die Grünen erreichen ein Direktmandat in Hamburg Mitte….

Habe ich es richtig verstanden, dass ein Direktmandat einen Platz der Landesliste nimmt?

…wenn es durch ein Direktmandat keinen tatsächlichen Platz in richtung Berlin mehr gibt, dann ist die Frage nach Johannes Kahrs eigentlich vollkommen irrelevant, oder irre ich mich? Viel interessanter ist für mich dann folgende Frage:

Was macht Farid Müller besser als Manuel Sarrazin oder Katharina Fegebank?

Warum soll man ihn wählen, wenn er doch „nur“ anderen abgesicherten grünen Abgeordneten nach Berlin zieht?

Vielleicht kann mir da noch einmal jemand meinen Denkfehler oder Verständnisfehler erklären.???

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