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Ehe Für Alle

Heute ist es so weit. Der deutsche Bundestag hat heute beschlossen, dass die „Ehe für alle“ kommt. Als 23. Staat der Erde sind gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert worden:

Bei 623 abgegebenen Stimmen sprach sich eine Mehrheit von 393 Abgeordneten für eine völlige rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare aus. 226 Parlamentarier stimmten mit Nein, vier enthielten sich.

48 Jahre nach Stonewall – Hat lange gedauert.

Ich freue mich für Euch alle. Für diejenigen die gekämpft haben, für diejenigen die nun heíraten können und für diejenigen, die es zumindest könnten, wenn sie wollten.

Und ja, ich denke auch, dass ein großer Dank an die die Grünen gehen sollte. Volker Beck, klar.

Ich würde da aber auch noch Farid Müller aber auch Lutz Kretschmann (SPD) würdigen wollen. Sie haben dafür gekämpft, dass bereits vor 18 Jahren der Hamburger rot/grüne Senat ein Gesetz beschloss, dass es erstmals in Deutschland ermöglichte, dass erstmals gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingetragen werden konnten.

Diese „Hamburger Ehe“ ist zwar weit von dem entfernt, was heute beschlossen wurde, aber war damals weit weniger Konsens als heute und so der erste große politische Baustein zur Enntscheidung von heute und so unerhört, dass aus Bayern sogar die Aussage kam, „man könne ja auch gleich einen Pakt mit dem Teufel eingehen.“

Ich als eigentlich unbeteiligte Person habe spätestens vor 9 Jahren beim Festakt 10 Jahre Hamburger Ehe festgestellt, dass mir das ein Anliegen sein muss. Damals erzählte eines der ersten Paare der Hamburger Ehe von Ihrer Zeit damals. Unerhört, dass zwei Männer offen zusammenlebten. Und unerhört toll, dass sie dann ihre Partnerschaft manifestieren konnten. Das war zutiefst bewegend.

Dass ich in der Folge im Regenbogenoutfit auf dem CSDs dieser Nation auftauchte war daher auch viel mehr als nur der Kampf für das beste Bild sondern tatsächlich als ein Statement zu verstehen. Ich hasse Ungerechtigkeit zutiefst.

Und auch, wenn die Welt in den letzten Jahren gefühlt viel rauher wurde ist es toll, dass es 18 Jahre später keine „Eintragung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft“ mehr braucht sondern, jede(r) der es will tatsächlich heiraten kann.

Ich freue mich für Euch.

Dass damit nun aber noch lange nicht alles erledigt ist, zeigt die Welt seit zu vielen Jahren, in der das Rad in vielen Ländern zurückgedreht wird. Aber nun kann man aus Deutschland mit einem wirklichen Zeigefinger auf Länder wie Russland, Polen, oder nach Afrika zeigen.

Björn Borg – Regenbogenflagge zum Russland Launch

Ja, ich weiss, es ist Werbung, es ist so geplant und ich lasse mich instrumentalisieren. Aber das habe ich schon schlimmer.

hier war mal ein bild

Björn Borg – ja der Tennisspieler hat eine Modemarke, die morgen ihren Shop in Russisch eröffnet. Dafür machen sie Werbung in der größten englischsprachigen Russischen Tageszeitung, der Moscow Times auf Seite 3 mit folgender Anzeige.

Wer wird da nun verhaftet, der Chefredakteur der Tageszeitung oder Björn Borg, wenn er mal wieder nach Russland einreisen will.

Enough is Enough – Demonstration gegen Homophobie – nicht nur in Russland

stop homophobia

Welch ein starkes Zeichen. Aus einer kleinen Demonstration, die 7 Privatpersonen angemeldet haben, ist ein unglaublich starkes Zeichen geworden. Keiner weiß näher, wie viele Menschen am Samstag auf der Strasse waren. Zwischen 4.000 und 10.000 sagen die Schätzungen – die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Aber es ist auch vollkommen unerheblich, ob am ende 4,6,8 oder 10.000 Menschen dabei waren. Es waren nämlich verdammt viele.

russian rainbow flag from moskau
Die Flagge kam direkt aus Moskau

Und sie waren da um zu demonstrieren. Die CSDs sind natürlich auch noch immer eine Demonstration, aber natürlich auch eine Party hinter und auf LKWs, Ausgelassenheit, Freude und Kampf um das perfekte Bild. Zudem ist der größte Teil der geschätzten Zahlen bei den CSDs zum Endkonzert da, zum Strassenfest oder steht am Rand. Ich bin mir garnicht sicher, ob auf dem Berliner CSD tatsächlich mehr Menschen auf der Strasse waren – aber diesen Samstag waren alle da um zu demonstrieren.

Das Logo der Grünen wurde auf Bitte der Veranstalter umgeklappt.
Das Logo der Grünen wurde auf Bitte der Veranstalter umgeklappt.

Und – man fühlte sich nicht vereinnahmt. Zwar gab es vereinzelte Banner vom LSVD, den Grünen oder Regenbogenfahnen mit dem Symbol der Linken, aber in hinteren Reihen und nicht dominierend. Dominierend hingegen war die Regenbogenfahnen. gerüchteweise waren diese in der letzten Woche in ganz Berlin ausverkauft und ehrlichgesagt, ich glaube das, denn so viele Regenbogen auf einem Haufen wird es wohl selten auf einem Haufen gegeben haben. Frei nach der Devise:

Ganz Berlin ein Regenbogen

enough is enough berlin

Die Veranstalter hatten, als sie die Planung begonnen mit 200, 300, vielleicht 500 gerechnet. Das ganze hat dann aber solch einen Drive genommen und überrollte alle. Ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich an der Info über die Demo nicht vorbeikam, wenn man nicht irgendwie in der Szene ist, aber den großen Artikel in der Welt habe ich ebenso mitbekommen, wie das Interview bei Radio Fritz am frühen Morgen direkt nach dem Aufwachen. Als ich gutes Wetter sah und das hörte, wusste ich, es wird ein guter Tag.

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Ich machte mich fertig, holte mein altes Regenbogen-CSD Outfit aus dem Schrank, hängte die Flügel zurück, denn es ging hier nicht um das Foto sondern um die Farben, setzte mich ins Auto und fuhr in Richtung Russische Botschaft unter den Linden, die zu dem Zeitpunkt noch vollkommen un-abgesperrt war. Folgendes symbolisches Foto war mir daher vergönnt und wäre es am Ende der Demo nicht mehr gewesen.

rainbow flag russia

Interessante Nebengeschichte: dieses Bild wurde von zwei Touristen gemacht, die ich vor der Botschaft traf und darum bat. Es stellte sich dann heraus, dass es tatsächlich Russen waren, die ich einlud, mit mir im Taxi zur Demonstration zu fahren – und die gerne mitkamen. Ergo: Es haben nicht alle Russen ein Problem mit uns.

wladimir putin homophobie

An der Demo angekommen zeigte sich ziemlich schnell, das es gut würde, überall Regenbogen, Plakate, Parolen. Ein tolles Bild, dass hoffentlich bei den richtigen Personen angekommen ist, auch wenn beispielsweise die Tagesschau oder Spiegel online es unter den Tisch fallen ließen. was soll man machen. Ich habe auf jeden Fall viele, viele Menschen gesehen, die sehr ergriffen waren und die ganze Zeit immer wieder mit den Tränen rangen.

barbie breakout

Ich selber war tatsächlich eine davon. Tränen des Leidens sind mir fast fremd. Tränen der Rührung nicht. Und ganz am Ende als die Demo mit „Somewhere over the Rainbow endete, erfasste es auch mich. Ansonsten hatte ich eher ein festgetackertes Lächeln, wenn ich irgendwo wartete und vorne sowie hinten kein Ende sehen konnte.

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Natürlich taten am Ende die Füße weh und natürlich hätte ich mir etwas weniger Weg gewünscht, aber ich sehe die Symbolik der alten CSD Strecke vom Kudamm über Schöneberg, Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor bis zur russischen Botschaft. Insofern „alles richtig“ und ein großes Kompliment, dass es zu dieser Demonstration gekommen ist. An alle. an die Veranstalter, die Polizei und sicher auch irgendwen in irgendwelchen Ordnungsämtern oder so. Toll!

russische botschaft berlin

Zum großen Ende vor der Botschaft war diese zwar ordentlich abgesperrt, aber das ist wohl leider normal, wenn einige tausend Menschen zu einer Botschaft ziehen. Selbst, wenn dieses einen vollkommen friedlichen Charakter hat.

open your mouth berlin

Die Abschlussveranstaltung war dann auch toll. Russische Aktivisten und Menschenrechtler, , der im russischen TV eine Fernsehsendung mit seiner Meinung zu den russischen Gesetzen kaperte, und Winter und einigen mehr.James Kirchick russian

Einen schweren Stand hingegen hatte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt Markus Löning. Die Wut und Verzweiflung saß bei vielen tief und er musste es ausbaden. Dabei ist ihm eigentlich kaum etwas vorzuwerfen. Sein Amt ist ein wenig das des Bundespräsidenten. Er darf Mahnen und reden aber hat wenig Entscheidungsbefugnis bzw. Kompetenzen. Aber er war da – und er vertrat die Bundesregierung.

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Das Highlite allerdings, war die Rede von Mitorganisator Alfonso Pantisano. 16 minuten, die man sich mal anhören sollte.

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Klar, es gab auch ein paar dinge, die nicht so liefen, aber das waren alles Kleinigkeiten, die nicht ins Gewicht fielen gegenüber der großartigen Organisation und dem tollen Zeichen in die Welt. Das ganze endete mit Grabkerzen vor der Botschaft, mit abgelegten Regenbogenfahnen und mit einem guten Gefühl der Ergriffenheit zu Judy Garlands Version von „Over the Rainbow“.

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Am nächsten Samstag kann man sich dann zum Kiss-In wieder an der russischen Botschaft treffen.

Eine Geschichte muss aber noch erzählt werden. Die Geschichte der Flagge, ganz oben in diesem Artikel, die ich leider nur sehr unvollständig wiedergeben kann.

Regenbogenflagge aus Moskau in Berlin
Diese Flagge hat vieles gesehen

Mir ist diese sehr lädierte Regenbogenflagge in der Demo aufgefallen. Dreckig, zerrissen, blutbeschmiert und ich fragte mich, was es damit wohl auf sich hätte. ..drum fragte ich den Träger. Er war Russe und konnte sich nur gebrochen mit mir verständigen. Aber er erzählte mir, dass diese Flagge keine Kunst sei. Sie sei echt und käme direkt aus Moskau. Sie war bei diversen Demonstrationen in Moskau dabei und sieht so aus, WEIL sie dabei war. An ihr wurde gezerrt, Menschen, die sie trugen wurden geschlagen und eingesperrt. Aber die Fahne ist immer noch dabei.

Zwar lädiert aber nicht zerstört. …und sie weht immer noch trotzig und stolz ihre Farben tragend im Wind. gestern in Berlin.

russian embassy berlin

Für mich das Symbol der Demo.

der östliche wirklich sichere CSD europas ist Berlin

Die letzten Jahre haben eine große Schere aufgetan, was die Rechte der gesamten queeren Community – besser wohl den Communities – angeht. Während einige Länder große Fortschritte gemacht haben haben andere Länder das Rad in Richtung Steinzeit zurückgedreht. In Europa pendelte sich Russland da gerade extrem in die falsche Richtung – welche man lange überwunden geglaubt hat. Zeit für einen politischen CSD.

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Der Berliner CSD stand daher auch unter einem politischen Motto, das offiziell „Schluss mit Sonntagsreden“ hiess. Inoffiziell war das Motto aber eher „Mit Verlaub Herr Putin, sie sind ein Arschloch“ und der Berliner CSD war ein großes Statement zur Situation in Russland. Als erster LKW führ ein russischer LKW, der GMF Wagen widmete sich ganz Ivan dem Schrecklichen Herrn Putin, man sah massig Plakate, Parolen und Banner gegen die Situation ins Russland und hörte allenthalben Sprachen, die eher dem Ostblock zuzurechnen waren.

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Berlin dürfte wohl mittlerweile der östlichste CSD sein, der eine gewisse Größe UND Sicherheit bietet. Und er schallt mit Sicherheit gen Osten wie früher Rias. Wird es Putin interessieren, nein selbstverständlich nicht. Wird es östliche Besucher interessieren, Ja, selbstverständlich, wird es queere Personen in den Ländern interessieren, ich denke schon. Der Berliner CSD zeigt, dass die Rad-zurückdreh-Aktionen nicht gottgegeben sind, sondern, dass es auch anders geht. Hier kann man offen auf einem CSD unterwegs sein – und man kann sogar feiern und die Menschen drumherum feiern mit. Der CSD feiert 44 Jahre Stonewall, viel erreichtes und demonstriert gegen all die negativen Tendenzen.

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Und, ich gebe zu, ich hatte es als nicht betroffener nicht so wirklich auf dem Schirm, dass auch in Deutschland selbst in Berlin in Sachen Akzeptanz nicht alles Gold ist, was auf dem CSD glänzt. Das macht betroffen und alles zusammen bedeutet nur: der CSD ist so wichtig wie immer, vermutlich noch viel wichtiger als in den letzten 5-10 Jahren. Also lasst uns demonstrieren und feiern… und bei beidem bin ich mit vollem Herz dabei.

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Kommen wir also zur feierei… Dafür hab ich ja Wochen lang geklebt, statt mir an einem Tag ein Spruchbanner zu basteln. Wenn man feiern will, dann will ich auch glänzen. Ich könnte nun hochtrabend sagen, „mit meinen Kostüm wollte ich gemäß dem Motto der Politik den Spiegel vorhalten“ aber weit gefehlt, ich wollte einfach blendend aussehen und das hat geklappt, es war ein sonniger Tag und ich reflektierte hervorragend die Sonnenstrahlen und sah meine reflektierten Sonnenstrahlen an Passanten und Häusern an der Strecke.

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Hamburg ist in the House

Nicht so richtig auf dem Schirm hatte ich das Gewicht des Kleides. Es ging so weit, dass ich meine Nachbarin um Nachbarschaftshilfe beim Anziehen bitten musste. Hochhalten und gleichzeitig zumachen… fast unmöglich. Egal, sie half mir und ich konnte mich vorsichtig ins Auto hieven… merkte dabei aber schon, dass das eine schwierige Kiste wird. Sicherheitshalber parkte ich daher mein Auto etwa auf halber Strecke und fuhr per Taxi zum Startpunkt.

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Wie nicht anders zu erwarten, befand sich da zu dem Zeitpunkt auch schon Tatjana Taft in ihrem Medusa Outfit…. Hmmmm dem aufmerksamen CSD Besucher wie mir, kommt das doch arg bekannt vor… Okay, sie klärte mich auf. Das eigentliche Kostüm sei noch nicht fertig und dieses hätte sie in Berlin noch nie getragen. Oh, das eigentliche Kostüm ist noch nicht fertig? Dass so etwas auch Profis wie Tatjana passiert. Stimmt einen ja fast etwas glücklich.

Tatjana Taft
Tatjana Taft

Mittlerweile weiß ich auch, dass sie Spiegel auch mal in einer Kostümidee hatte, es aber dem Gewicht wegen verworfen hat… Sie war also klüger als ich … und ich musste damit leben. Erst klappte alles noch ganz gut, ich kam gut an, spielte mit meiner Discokugel und interessierte genug Fotografen. Kostüm kommt an. Haken dran.

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Mit weiterer Strecke zeigte sich aber das Kostüm + Peeptoes keine gute Idee war. Wenn sich einmal die ersten beiden Zehen in den Peeptoeschlitz drücken, kann man sie eigentlich nur noch amputieren, so schmerzt es… Beim gehen geht es gerade noch, aber der Zug stoppte oft und laaange und stehen geht dann gar nicht… Hinsetzen? Mit dem Kleid keine gute Idee, also Schmerzen ertragen und hoffen, dass der Zug bald weiterfährt.

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Mr. Cool

Immer wieder erstaunlich, wie man ein genervtes und von Schmerzen gezeichnetes kurzfristig zum Grinsen bringen kann, wenn eine Fotokamera das schafft. Geübt eben. So schaffte ich noch den immer großartigen Bereich rund um den Nollendorfplatz und das Goya, mit dem festen wissen, bald steht da mein Auto und ich kann wechseln.

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Als ich fast mein Auto erreicht hatte, bat mich Daphne AKA Daphne Maria Mater d’Or noch zu einem obligatorischen Foto, dass ich allerdings nur noch sehr gequält hinter mich bringen konnte, ein echtes Lächeln war erst wieder möglich, als ich mich der Schuhe entledigt hatte – und auch meine Kleid…. Etwas ernüchternd, wenn einem mit dem Zweitkleid, dass man mal eben gekauft hat genauso viele Menschen sagen, wie toll das ist, wie beim anderen Kleid, an dem man Monatelang (naja zumindest wochenlang) gebastelt hat.

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Kein Lächeln mehr möglich 🙁

Aber egal, ab nun war ich privat und in zivil hier. Ich unterhielt mich gerade mit einem Fotografen über die Drags, als ich am Horizont die grünen Medusen näherkommen sah… und ich sag noch „Gleich kriege ich Ärger, weil ich die Schuhe ausgezogen habe“ … Tatjana kam näher und es kam so. ich solle gefälligst im Blog auch schreiben, dass ich die Schuhe gewechselt habe und nicht nur, dass sie ein Kostüm recycled hat… …Nach vielen Jahren CSDs wissen wir beide scheinbar, was jeweils von der anderen Person zu erwarten ist 🙂 Okay, ich schrieb beides… Ja, ich habe zum ersten Mal einen CSD abgebrochen und ich werde nicht noch einmal Peeptoes tragen.

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Als ich dann da so rumstand und fotografierte, kamen auch Diana, Sheila und Janka vorbei, die leider viel länger brauchten, als geplant und so erst sehr spät in den Zug einstiegen. Ich wollte eigentlich dort wieder einsteigen, aber ein Versuch mit meinen Schuhen zeigte mir, dass ich mir das vollkommen abschminken kann, also blieb ich und fotografierte weiter.

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Unter anderem kam mir dabei auch Jessica Spirit vor die Linse – und ich erkannte sie nicht. Dabei gehörte sie in meinen Anfangstagen zu meinen absoluten Idolen, wie ein Blogbeitrag aus 2006 !!! beweist, den ich schrieb, nachdem ich tatsächlich von Sheila ( ja genau DIE Sheila ) als Idol bezeichnet wurde… Das ist 7 Jahre her. Erstaunlich, früher Idol, heuer hab ich Jessica nicht einmal erkannt. So kann es kommen. Ein Paar Worte hätte ich aber schon gerne gewechselt. Naja, kommt Zeit, kommt Rad.

Jessica Spirit
Jessica Spirit

Ich auf jeden Fall fuhr nach Hause und begrüsste den an meinem Haus vorbeilaufenden TCSD mit Festbeflaggung. Und da ich gerade keine Regenbogenflagge zur Hand hatte, recycelte ich eben auch noch ein altes CSD Outfit kurzfristig und hängte meinen Regenbogen-Zönix aus dem Fenster, bevor ich zu Sheila zum Grillen fuhr um den CSD Tag wunderbar ausklingen zu lassen.

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Festbeflaggung zum TCSD

Oreo Regenbogen Cookie und viele Idioten

Warum CSDs bzw Gayprides weltweit immer noch wichtig sind zeigt sich immer mal wieder. Vor allem immer dann, wenn sich ganz normale Idioten Menschen mit ihren ureigensten Meinungen gemüßigt fühlen, ihren Senf anzulassen.

Beispielweise ist das gerade einmal wieder in dieser woche geschehen. Oreo postete am Dienstag auf der Oreo Facebook Page einen großen Oreo Keks, der in Regenbogenfarben zu sehen war… Mit der Unterschrift „June 25 – Pride“ – und dem kleinen Hinweis „Proudly support love!“

Das sehen offensichtlich viele anders und es ist ein einzelner Keks, der mittlerweile 49.327 Kommentare hat, von denen man viele heute nicht mehr erwarten würde. Viele Kommentare, die einen einfach nur kopfschütteln lassen und die einen fragen lassen, warum es so viele Idioten, Arschlöcher sowie politisch und religiös verblendete Personen gibt.

Wenn man jetzt allerdings in den Thread schaut, dann gibt es fast nur noch positive Kommentare und allgemeine Verständnislosigkeit. Ausserdem gefällt das Bild mal eben 285.000 Personen, was dann zeigt, dass die Idioten laut aber in der Minderheit sind.

Spannend auch, dass ich das Bild auf der Facebookseite eines Profifussballers gefunden habe. Ralle Gunesch. Ewiger St. Paulianer im geiste

Hamburger Abendblatt am CSD Vortag

Man kennt den Spruch ja zur Genüge:
Nichts ist so alt, wie die Nachricht von gestern.
man kann ihn aber auch erweitern zu
…ausser das bild vom letzten Jahr

abendblatt-hamburg-CSD

…..Man Man, da versuche ich jedes Jahr wieder, etwas Aufmerksamkeit zu erheischen um vielleicht danna uch irgendwann mal in einer Zeitung unter den Bildern des CSD in Hamburg, Köln oder Berlin aufzutauchen und dann kommt es so unvorbereitet und unbewusst – mit einem Bild vom letzten Jahr.

Schon auf der Parade sprchen mich einige Personen an, dass ich wohl in der Zeitung sei – also vielleicht, falls ich das denn sei. Wunderte mich zwar etwas, denn der CSD hatte ja kaum angefangen, woher sollten die schon ein Bild haben.

Hatten sie – vom letzten Jahr. etwa ein Drittel Seite und ein Zitat, dass nicht aus meinem Mund stammt, aber was macht es schon. Dieses Bild hat selbst meine Mutter in der Zeitung gesehen, wie ich heute erfuhr 🙂

Und nein, gab kein Geld dafür, Mama. Ich war als Teil einer öffentlichen Veranstaltung Fotografen-Freiwild