Blasphemie im Irrenhouse
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so ohne Handy ist man ja nicht nur ein halber Mensch, sondern mehr so gar keiner. Ich weiss nicht, wie man es machte, bevor es Handys gab, aber Verabredungen ohne Handy sind ganz schrecklich zu bewerkstelligen.
Vor dem monatlichen Irrenhouse Besuch wollten wir nämlich noch einen Besuch im Spindler & Klatt machen. Geplant war, dass ich mit meinem Auto dort hinfuhr und ich den Rest der Mädels davor treffen sollte. Doof, wenn es schneit wie in einem Märchen zu weihnachten und die Strassen extrem vereist sind. Man stelle sich dann den Weg zum Spindler und Klatt vor: übelstes Kopfsteinpflaster, dieses extrem vereist und mit viel Schnee drauf ist wirklich hefrtig, mit High Heels ist das fast unmöglich.
Trotzdem kam ich am Spindler & Klatt an, musste jedoch feststellen, dass dort irgendwas zwischen 100 und 200 Personen vor standen und um Einlass baten…. Doof, denn ich konnte weder Sheila noch Janka finden. Trotzdem wartete ich etwa 10-12 Minuten und machte mich dann wieder auf den schwierigen Weg in Richtung Auto um dann eben diesen Monat frühzeitig ins Irrenhouse zu fahren.
Da war ich. früher als je zuvor. Es gab noch Parkplätze, ich konnte mich ungestört an der Bar mit Ashna unterhalten und eine in der Garderobenschlange wartende Transe retten, indem ich ihr klarmachte, dass jede Transe, die sich nicht im Irrenhouse direkt am Ende der Garderobenschlange anstellt, am diesem Privileg rüttelt. Mir wurde das vor langer Zeit mal von einer Irrenhouse-Tresenfee mit den Worten „Ihr müsst hier nicht anstehen“ klargemacht. Kann man soetwas also auch gerne einmal weitergeben. …Dass auch die Schlange an der Tür für sie nicht vorhanden sein sollte, vergass ich aber zu erwähnen.
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Aber auch, wenn es noch arg leer war, als ich ins Irrenhouse kam, merkte man schon, dass es voll werden würde. Man hatte es arg schwer an den ganzen Garderobenanstehern vorbeizukommen und auch an der Theke war nichts von Witschaftskriese zu spüren. Diese Wirtschaft lief eindeutig gut. Ich kam kaum dazu, ein paar Worte mit Ashna zu wechseln. So geht das wirklich nicht.
Aber es war klar, dass diese Party voll und gut werden musste, denn es gab im Irrenhouse nie eine Party, die unter einem besseren Stern stand als diese. Die Transenshow nämlich, das Highlite dieser Party war nämlich dieses Mal eine göttliche. ….Und ich meine mit „göttlich“ dieses Mal nicht großartig, toll und grandios – das ist sie ja oft – sondern dieses Mal tatsächlich göttlich. Zumindest war die Show noch nie so kirchlich wie an diesem Abend.
Doch es begann mit Melli Magic und Mataina Ah Wie Süß und ihrer Performance der Andrews Sisters mit Mister Sandman. Trotzdem die Andrews Sisters eigentlich zu dritt waren, standen Mataina und Melli dem in nichts nach. Die Uniform saß und auch ansonsten war an der Show nichts auszusetzen… ausser vielleicht, dass er nicht so recht zu den anderen drei Stücken passte. Hatte er doch mit Kirche, Glauben oder Gott nichts zu tun. Aber – hey, das kam danach.
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Nach einer kleinen Umzugspause kam nämlich Melli Magic alleine und in weissem Gewand auf die Bühne und es wurde feierlich. Leonard Cohens Halleleujah, gesungen von ääääh irgendeiner Soul Röhre und somit für Berlins Soul-Drag Queen Nummer 1 genau der richtige Song. Von hinten wurde sie von einem göttlichen Licht angestrahlt. Es hatte etwas von einem Heiligenschein, war aber wohl ein Scheinwerfer mit einigen hundert Watt, der ziemlich heiss lief. …sehr heiss, wie man auf dem Video erkennen kann, denn wenn mich nicht alles irrt, dann kokelte Mellis Perücke und es stieg Rauch auf… Vielelicht war es aber auch einfach weisser Rauch und wir haben einen neuen Pabst. Wer mag es sein? Melli? Nina? Ich vielleicht?
Stella DeStroy sicher nicht, denn die wurde danach zu blasphemisch… Was für ein Lied kann wohl kommen, wenn drei Drags im Irrenhouse in Nonnen Outfits große Kreuze auf die Bühne tragen? Ich gebe einen Tip: „Jede nur ein Kreuz“…. Natürlich spreche ich von DEM Song aus „Life of Brian“… Jesus äääh Brian – also in diesem Falle Stella mit Always look on the bright side of life und Mataina und Nina als Background-kreuzhängend-Transen… Großartig.
Fehlte eigentlich nur noch eines, dass Nina mit den lapidaren Worten „und wenn wir schon mal im Nonnenkostüm hier sind … Na ihr wisst schon…“ ankündigte. Sister Act. Whoopie Goldberg, das Medley natürlich. Wohl DIE Nummer mit Soul für vier Nonnen im Irrenhouse. Nicht wirklich eine Überraschung aber natürlich klasse. Für mich aber keine Frage, am besten fand ich Melli Magic mit Hallelujah.
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Ich fand übrigens auch die Party mal wieder klasse. Eine ganze Menge Becks Lemon hat mich so viel tanzen lassen wie schon lange nicht mehr und erstaunt konnte ich herausfinden, dass ganze Teeny-Twenbands im Irrenhouse feiern – vermutlich weil sie in jeder typischen Disco wegen zu vieler Liebesbekundungen nicht feiern können. Hier konnten sie – und sie taten es ausgelassen mit einigen mitgebrachten Freundinnen/Fans. Das finde ich gut. Promi-Irrenhouse.
Achja, ich versprach noch auf die neue Homepage von Christian dem Partypixxer hinzuweisen… Hoffentlich bringt mir das auch einen Link in seinen Links 🙂