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Oktoberfest in Berlin

Oktoberfest bzw Wiesn in Berlin

Wie ich neulich schon geschrieben habe gibt es ja auch in Berlin einige Versuche, das Oktoberfest-Feeling in die Hauptstadt zu übertragen. Ein langweiliges Zelt am Alexanderplatz zum Beispiel, das kaum zum Verweilen einlädt. Anders und viel viel uriger ist die Mittewiesn in der Nähe des Hauptbahnhofes.

Dort gibt es keine Zeltatmosphäre sondern ein 1a-Holzhüttn-Gefühl. Aber von Vorne. Ich hatte vorgeschlagen zur MIttewiesn zu gehen und meine Wochenendbegleitung hat sich nach etwas zögern bereiterklärt, mitzukommen. Super.

Um 20 Uhr sollte ich eigentlich bei Janka sein, doch dieses verzögerte sich ein wenig, da ich erst vor der Haustür stand und nicht reinkam, weil die Schliesszylinder ausgetauscht wurden und es eine Weile dauerte, bis ich dem Hausmeister klargemacht hatte, dass ich einen Schlüssel benötige um draussen nicht zu erfrieren.

Gegegn 21:00 war ich dann fertig, musste nur noch mein rotes Dirndl anziehen…. RRrrrrrritsch. Reissverschluss kaputt! Ochmensch! Nundenn, die Dame von Welt hat ja zwei Dirndls und so hiess es: Makeup runter, Makeup rauf und mein anderes Dirndl angezogen. Statt 20 Uhr startete ich also 2 1/4 Stunden später zum Berliner Oktoberfest.

Erster Eindruck: sehr urig. Eher eine Holzhütte als ein Zelt, ein Leckereistand, ein Hau den Lukas und viele Personen hatten sich zur Eröffnung in Trachten geschmissen und kamen mir schon mit Maßkrügen entgegen. Ja! Hier bin ich richtig. „Man bringe mir etwas zu trinken!“

Nun bin ich ja als Biertrinkerin nicht gerade bekannt. Ich mag dieses Gesöff einfach nicht, allerdings war mir wichtig, sozusagen für Fotozwecke eine Maß Bier in der Hand zu haben. (Denn nur dann ist es athentisch). Meine mittlerweile gefundenen Begleitungen sahen das ähnlich, klauten sie mit doch gerne meinen Maßkrug um sich selber gut zu positionieren und in Szene zu setzen.

Also, wenn ihr Sheila hier mit einem Bier in der Hand seht. Glaubt ihr nichts. Das ist alles nur gestellt. Eigentlich lief sie dort herum mit einer Weissweinschorle… tsts. Die hat sie mir allerdings kurz vor diesem Bild in die Hand gedrückt.

Nun bin ich je nicht nur kein Biertrinker, sondern auch kein Bierkenner. Ich bekam also einen Maßkrug von den Wieselflinken Bedienungen und probierte einen ersten Schluck in der festen Gewissheit, dass es mir nicht schmecken würde. Doch komischerweise mochte ich es. Ich probierte ein weiteres Mal und ein drittes Mal. Hmmm wirklich gut. Ein Bier, dass ich mag, wie kommt soetwas?

Ich fragte sogar eine Bedienung nach der Biermarke um sie mir als „bier dass ich mag Marke“ zu merken…. Es dauerte locker 10 Minuten bis ich gewahr wurde, dass die Bedienung mir kein Bier sondern ein Radler gebracht hat. Soviel zum Thema Zoe und Bier… Das war zwar falsch, rettete aber meinen Abend.

Nun, es war angekündigt eine original Bayerische Bierzeltband – das kann ich nicht überprüfen, aber ich sage mal, die haben bayerisch gesprochen und dem Publikum ordentlich eingeheizt.

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Vermutlich ist es in Bayern einfach potenziert, aber man konnte sozusagen im Laborversuch schon einmal einen Einblick bekommen, wie das münchner Oktoberfest wohl so sein kann. Auf jeden Fall hielt es viele Personen – auch mich nicht – auf den Bänken. Naja nicht sitzend auf den Bänken meine ich natürlich. wie singt man noch im Fußballstadion auf den Stehplätzen? „Sitzen ist fürn Arsch“ … Also auf die Bank gestiegen und mitgefeiert. Leider zogen es Sheila und Janka vor Holzboden statt Holzbänke unter den Heels zu haben und so musste ich mir immer Mitfeierwütige suchen. Des was aber auch nicht wirklich schwer.

Und es waren massenhaft Personen da, die man kannte, auch wenn ich die meisten natürlich nicht kannte. Ich sah beispielsweise zwei Mädels vorm Zelt sitzen und suchtes noch gefundenes Fressen für meine Kamera. „Mädels schaut mal schön bayerisch“

Erst beim Sichten der Fotos Sonntags hab ich dann erkannt, dass ich gerade Laura Osswald aus Verliebt in Berlin fotografiert hatte. Irgendwie kam sie mir auch gleich bekannt vor. Erst später sah ich dann, dass Sheila und Janka -bevor ich kam – Laura ebenfalls schon in ihre Mitte genommen haben. War ja klar.

Aber auch sonst lief da noch einiges an Prominez und Halbprominenz herum sowie gute Bekannte, die man immer gerne wieder sieht MIC beispielsweise, die eigentlich auch feiern wolte, aber nicht so richtig in Stimmung war. Etwas überarbeitet, die gute.

Ich hatte viel Spaß! Aber irgendwann ist jeder Spaß einmal beendet, mein Radler war ausgetrunken und meine Jacke ausgelöst, doch einfach so zu gehen ist ja nicht so mein Ding, wenn da ein Hau den Lukas vorm Oktoberfets-Zelt steht. Schon mal eine Transe gesehen, die Hau den Lukas versucht? Besser nicht hinsehen.

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Ich hatte viel Spaß und die Frage ob man nach einem Maß Radler noch Autofahren kann beantworte ich jetzt mal frei nach Günter Beckstein mit „Ja“. Die Mittewiesn sollte man unbedingt einmal besuchen.

Trachten und Dirndl in Berlin

Bayerischer Geburtstag mit Nicki, Apfelstrudel und Transen im Dirndl

Janka ist ja als Friseuse in ihrem Zweitleben unterwegs und kommt dabei selbstverständlich mit einigen Kunden und Kundinnen ins Gespräch. Über die Zeit kommt es dann schon einmal zu Einladungen wie am letztem Wochenende.

Ein Geburtstag sollte es sein, im Valentin in Berlin und Janka war als Janka mit Begleitung eingeladen. …Auch zwei Begleitungen waren erlaubt und so

waren Sheila und ich miteingeladen.

Das Valentin ist ein Urbayerisches Restaurant mitten in Berlin. Vollkommen mit Holz ausgekleidet und mit diversen bayerischen Accessoires ausgestattet. Man kommt sich vor als säße man irgendwo auf einem Hang in einer Hütte.

Damit das ganze aber noch ein wenig mehr zu einem vorgezogenen Oktoberfest wird, tragen nicht natürlich auch die Bedienungen Dirndl. In diesem Fall war das aber nicht genug, denn es gab einen dementsprechenden Dresscode. Geburtstagsgäste sollten also in Trachten oder Dirndl erscheinen – und sie taten es alle.

Ich habe keine Ahnung, warum so viele Berliner Trachten im Schrank haben. Vielleicht waren sie alle extra noch ein Dirndl kaufen… Egal, sie waren auf jeden Fall alle angemessen gekleidet und warteten auf uns – und das ziemlich lange.

Mal absolut kein Zwergenstemmen

Eigentlich begann der Geburtstag um 19 Uhr und wir wollten dementsprechend früh los. …Das wäre auch kein Problem gewesen, denn ich war fertig. Die beiden Mädels aber nicht. Sie holten mich dann tatsächlich um viertel nach 9 ab…. Ich verstehe nicht, wie man sich um 135 Minuten verspäten kann, aber es war egal, denn das war lockere vier Stunden, bevor wir sonst in die Nacht starten.

Im Valentins angekommen wurden wir von Nicki Musik, der Partygesellschaft und deftigem Essen erwartet. Schweinshaxe, Leberkäse, Sauerkraut, Rotkohl und Semmelknödel. Das ganze mit Soße. Lekka! Während Sheila aber eher Diät hielt und Angst hatte, ihr Korsett könnte platzen, haute Janka rein, nicht ohne sich mit den Worten: „Für Knödel könnte ich sterben“ nocheinmal eine Extraportion zu bestellen.

drei Damen + Geburtstagskind

Diese Worte waren garnicht weit hergeholt, denn bevor sie ihre eigenen neuen Extraknödel bekam, bediente sie sich ungeniert – und vor allem ungefragt – an den Knödeln auf meinem Teller. … Und darauf steht im Normalfall die Todesstrafe. Nundenn, bevor ich den Schliff meines Messers an Janka ausprobieren konnte, kamen ihre Knödel an und sie konnte sich wieder ihrem eigenen Teller widmen.

Auch wenn wir frisch gestärkt waren, wurden wir nicht müde. Anders als „Howie“. Howie ist ein kleiner weisser Hund, der an diesem Abend der wohl meistgekraulte und zufriedenste Hund in ganz Berlin war.

„Howie“ wurde in den Schlaf gekrault

Wir waren selbstverständlich nicht müde und mussten diese bayerische Kulisse natürlich für ausgedehnte Fotoarbeiten nutzen. Solch eine Hüttenkulisse mit Familienbibel und großen großen Weinfässern bietet da natürlich einige Bildergelegenheiten. Man soll aber bitte nicht denken, wir seien tatsächlich sooo versoffen, wie wir dort tun, denn ganz ehrlich, es kam nicht ein Tropfen aus diesen überdimensionalen Fässern.

Schade eigentlich, so mussten wir den Rotwein immer an der Theke bestellen – sehr zum Leidwesen von Janka, die sich immer dann, wenn ich einen Rotwein in der Hand hatte von mir wegbewegte. Selbst meine Einladung das Dirndl zur Not zu waschen und zu bügeln wurde schnell von Sheila äääh abgebügelt.

Die Zeit verstrich mit Fotos, Kaiserschmarrn, Bayerisch Creme und warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis und es wurde langsam 24 Uhr. Das war insofern ein wichtiger Zeitpunkt als dass nun die Gastgeberin nicht mehr Geburtstag hatte sondern ein Gast.

Nicht irgendeiner sondern Frau Kroft höchstpersönlich feierte ab jetzt ihren Burzeltag

Den wollten wir aber ansderswo feiern und so veradschiedeten wir uns beim jetzt-nicht-mehr Geburtstagskind um eine Diven Night zu besuchen.

Dazu musste ich aber dringend noch einmal die Dame hinter der Theke fragen, ob sie wirklich tagein tagaus und durchgehend Nicki hören müsse und ob einem dieses „bayerische Cowgirl Gedudel“ mit der Zeit nicht wahnsinnig auf die Nerven gehen würde…

Sie hätten schon noch ein paar andere CD’s aber „Ja! es würde tatsächlich auf Dauer ziemlich nerven“… Sie sei aber zumeist in der Küche und so würde das schon gehen.

Stichwort: Gehen!. Wir gingen und zwar in den Club, den Janka sich als allerersten Club in ihrem neuen Lebensjahr aussuchte. 😉 Das Schwuz.