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Expeditionen ins T-Reich

Subkulturen: Studenten, Transsexuelle und 60ies Soulhörer.

Irgendwann wird es überall langweilig, so wurde es uns auch in der Un-Schlagbar langweilig, denn noch immer konnte ich wenig an der Gesamtthematik finden und ausserdem wollten wir ja noch weiter.

Zum einen wurde Claudia + 1 auf die Gästeliste des kürzlich neueröffneten Foo Club auf dem Hamburger Berg gesetzt und schlussendlich wartete noch die Unisex Gold Party auf unser Erscheinen.

Na nun bin ich ja mal gespannt, was passiert, wenn ich mit Dir losziehe…

meinte claudia und wollte mir nicht recht gleuben, dass wenig bis garnichts passieren würde… Okay okay, wir trugen beide keine Brillen, was die Zahl der erkannten Blicke auf ein Minimum schrumpfen lässt, aber es passierte eben tatsächlich wenig.

Irgendwann gegen 23 Uhr suchten und fanden wir den Foo Club um festzustellen, dass dieser erst um 0:00 die neu renovierten Pforten öffnet. An weniger Stellen in Hamburg kann man eine Stunde besser verbringen als auf dem Hamburger Berg. Uns zog es daher in unser erstes Subkulturstudienobjekt, die barbarabar.

Barbarabar

Die Barbarabar ist eine der typischen Musikkneipen auf dem Hamburger Berg und liegt komischerweise direkt neben dem Foo Club. Bevölkert wird sie, wie die meisten Läden in dieser Strasse vor allem von Studenten oder Personen, die zumindest mal Studenten waren.

Dienstags laufen Hörspielkassetten von den drei fragezeichen, auf den Tresenfernsehern laufen Heidi oder Barbapapa, Mittwochs wird gekickert und Donnerstag swing gehört. Ein alles in allem urfreundlicher Laden. Auch zu uns, den Claudia musste zugeben, dass man uns wirklich nicht allzusehr viel Beachtung schenkte.

Etwas weniger beachtung wäre mir allerdings von dem Typen lieb gewesen, der mich fragte, ob ich Kokain zu verkaufen hätte. (irgendwie verstärkt das mein Gefühl als sind alle Drags Drogendealer). Egal, damit Claudia etwas zu bestaunen hätte, schleppte ich sie auf die andere Stressenseite ins zweite Subkulturenstudienobjekt, die Villa Kunterbunt.

Von der Villa Kunterbunt gibt es zum glück kein Foto, und wenn, dann könnte man es von einem durchschnittlichen Schnellimbiss kaum unterscheiden. Ein Langweiliger Laden, der beliebter Treffpunkt nicht-deuschsprachiger Transsexueller, die dort streitend, zeternd und klönend auf Sex und Freier warten und hoffen.

An der Theke sitzt dann die Schar der Verlierer, die ebendarauf hoffen, sich das zu leisten, aber nicht gewillt oder gekonnt sind, oder selbst dann nicht rangelassen würden. Ich wurde den Ganzen Abend über auf jeden Fall nirgendwo so eingehend gemustert oder beobachtet, wie hier. …Was will die Transe heir und warum ist sie mit einer Frau hier?.. Die Villa Kunterbunt ist übrigens einer der Läden, wo Frau die Männertoilette besuchen sollte, da diese eindeutig sauberer ist.

Wir tranken auf jeden Fall schleunigst aus und zogen nun in den Foo Club der generell angenehmer war.

foo.jpg

Der Foo Club hiess schon Crazy Cat und hatte sicher auch schon x-andere Namen. Irgendwann war ich mal zum Familienkombinat in dem Laden und es war wirklich lustig. jetzt wurde er neu aufgamcht und soll als Foo Club die Massen anziehen. Leider kamen die Massen aber nicht. Wir kamen auf Gästeliste gratis rein und unterhielten uns etwa anderthalb Stunden mit dem einen DJ über Gott, die Welt, Musik, Subkulturen, Mods und Northern Soul.

Als irgendwann gegen 2 klar war, dass sich hier jetzt keine weiteren Besucher zu uns gesellen würden, fuhren wir ins Golden Cut zur Unisex Party, um mal zu sehen, ob es diesmal Gnade an der türe für mich geben würde.

Reeperbahn-Bummel und Bergtour

Gestern Abend sollte eine fast schon stressige Woche beginnen, die mich als Tranny auf die Reeperbahn, nach Berlin, zu Muddi und vielleicht wieder auf die Reeperbahn führen wird. Wenig stressig, sondern vielmehr sehr nett soll das allerdings werden. Man wird sehen.

Gestern war ersteinmal ein netter Abend mit Bianca angesagt. Nachdem wir ja neulich festgestellt hatten, daß wir uns eigentlich nicht kennen und es doch ein Bild von uns gibt, wollten wir uns nun auch mal wirklich live treffen.

Sie war gerade mal in Hamburg und da bot sich die Reeperbahn an. Leider war Mittwoch und der Kiez (für nicht Hamburger: Reeperbahn und Umgebung), wie für einen Mittwoch üblich, ziemlich leer. Erst ab Donnerstags tanzt hier das Leben.

Bianca wollte sich wohl schon drei bis vier Mal in Hamburg mit irgendwem treffen und es „kam von hamburger Seite irgendwie immer etwas dazwischen“. Wer hat diese Erfahrung nicht schon mal gemacht? Nun denn ich wollte nicht schlechte Erfahrung Nummer 5 werden, aber der Zeitplan Arbeit – stylen – Reeperbahn war schon arg knapp.

Nach einem kurzen Telefonat stellte sich aber heraus, daß nicht nur ich zu spät war, sondern Bianca ebenfalls. Wir kamen also beide verspätet im Glanz & Gloria an. Das Glanz & Gloria ist ja nun der typische Ausgangsstandort für Transen, die die Reeperbahn unsicher machen wollten. So eben auch für uns beiden hübschen.

Was macht man am Mittwoch auf der Reeperbahn? Irgendwie geht soo viel nicht. es ist alles leer. Aber Bianca hatte da eine Idee.

„vier Freikarten für das Pulverfass

Ich schaute kurz drauf und mußte feststellen, daß weder der Monat jeweils 2x Mai und Juni noch das Jahr 2005 passten. – Diese beiden Freikarten waren also ziemlich wertlos.

Als zwei Blondchen, die wir ja waren, kann man aber schon mal versuchen, vier Freikarten gegen zwei mal Eintritt einzutauschen. Der Versuch war gut – aber vollkommen erfolglos. Was soll man machen… Genau weiterziehen.

Neben dan unzähligen Etablissements mit dem namen Dollhouse gibt es in der Großen Freiheit einen Irish Pub, der an anderen Tagen wie Freitag oder Samstag immer einen Besuch wert ist. An den eben genannten Tagen ist er eher eine Tourifalle aber Mittwoch spielte dort eine Funkband, die garnicht mal so übel war. Ich habe sogar einige der Lieder erkannt 😉 Richtig spannend war es aber nicht und so zogen wir weiter.

Ebenfalls in der Großen Freiheit ist der Club Location 2., die einzige Disco, die Mittwochs offen hat. Einige Meter davor kamen uns zwo Mädels entgegen, die uns mit den Worten

Hey! sehr sexy! und tolle Beine!!

begrüßten 🙂 Ich glaube sie meinten uns beiden. Sowas hört man auf jeden Fall sehr gerne. Zumindest viel lieber als das, was man uns dann im Location 2 erzählte. Wie sagte der Typ noch?

Für Männer seht Ihr echt gut aus.

Das war als Kompliment gemeint und ich hab es einfach mal so verstanden. 😉 er. Hätte er gesagt, „Ihr schaut besser aus als meine Freundin“ hätte er wohl von ihr direkt eine Klatsche bekommen. Egal sie hatte zumindest nichts einzuwenden, als er fragte, ob er ein Foto mit uns bekommen kann. Ich gab ihm dann noch meine Emailadresse, und sagte ihm, er möge mir schreiben um das Bild zu bekommen.

natürlich hat er sich nicht gemeldet 🙂
(Übrigens hatten wir zumindest beide längere Beine als seine Freundin)

ich merke gerade, daß es bei mir nur Bilder mit offenem Mund gibt.

Irgendwann wurde uns aber auch das Location 2 zu langweilig und wir gingen zum Hamburger Berg, um die letzten Getränke im Nachtasyl zu nehmen. der Hamburger Berg ist eine Seitenstraße der Reeperbahn, wo sich eine Musikkneipe an die nächste Reihe … ähhh reiht. Spontan fallen mir 10 Kneipen ein, die alle ihre Nische haben und die hervorragend miteinander existieren. Alleine für eine Bergtour kann man locker einen Abend verbringen und ein gut gefülltes Portemonnaie eine gut gefüllte Geldbörse (trotz sehr sehr humaner Preise vertrinken). Der „Berg“ ist aber eher ein Hamburger Original und die Touris verirren sich hier eher selten hin. Uns zog es ins Nachtlager und wir flezten uns lässig auf eines der Sofas. Im ganzen Nachtasyl waren vielleicht 15 Leute incl. Bedienung und uns.

Ich erzählte noch, daß dort am Wochenende und in den Semesterferien dort der vielbeschworene Bär steppt, als auf einmal ein Mädel in die Bar kam und der Bedienung sagte „Gleich kommt die Meute“. Das hörte ich und wußte damit nichts anzufangen.. Einige Minuten später kamen ein paar Personen ins Nachtlager, von denen einer ein entfernter Bekannter war. Er nahm aber keine Notitz von uns und zog zum Kicker.

Ein Paar Minuten kam aber wirklich eine Meute. Locker 100 Erstsemester aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften bevölkerten das Nachtasyl und den Behweg davor.

Wir unterhielten uns ziemlich nett mit einem Mädel, die uns darüber aufklärte, was das für eine Truppe gewesen ist, die da gerade über den Kiez zog. Wir zogen inmitten dieser Truppe von Tigerentenfetischistinnen aus ganz Deutschland aber wenig Aufsehen auf uns (Bis auf den einen Typen, der uns aus sicherer Entfernung fotografierte – idiot). Egal, damit wir auch selber noch ein Foto hatten, hat das Mädel noch ein Foto von uns gemacht. Merci.

Nun wollten wir eigentlich nach Hause, aber direkt neben dem Nachtasyl ist die Villa Kunterbunt. Scheinbar auch bekannt als DIE kneipe für Transen auf St.Pauli. Ich war noch nie drin, also gingen wir herein tranken noch eine Cola und verzogen uns wieder. Also diese Kneipe war echt nicht mein Ding. Da kann man als Transe auf der Reeperbahn viel bessere Bars, oder Discos aufsuchen.

Schlußendlich war es aber ein sehr gelungener Abend, der mir viel Spaß bereitet hat.

…Auf dem Rückweg aß ich noch etwas, um dann die weitere nacht auf der Toilette zu verbringen. Na vielen Dank. Nächstes Mal bitte fett wechseln, oder so