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Nach der Wiesn ist vor der Wiesn

Auch Nina Queer feiert Oktoberfest.

Auf dem fast schnellsten Wege ging es vom Mittewiesn zum Sage Club, wo an diesem Abend die Rockstar Models Party sein sollte. Fast insofern, als dass ich einen Abstecher nach Hause machte und mein Auto gegen mein Fahrrad eintauschte und die paar hundert Meter zum Sage im Dirndl auf nem Mountainbike zurücklegte. Passt doch.

Am Sage angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass es A B S O L U T unmöglich war, ins Sage hereinzukommen, da standen sicher 1000 Personen vor der Tür und wollten rein, es herrschte Mord und Todschlag und auch die Gasse, die normalerweise für Gästelistenbesucher wie uns freigehalten wird, war an diesem Abend dicht. Es gab somit keine Möglichkeit, hereinzukommen und wir gaben es nach kurzer Zeit auf.

Ich liess mein Fahrrad stehen und stieg in Sheilas Mini ein – mein Fahrrad steht dort übrigens noch immer aber dazu später mehr. Der Gedanke war, ins Bangaluu zu fahren, aber dort angekommen sah es vor der Tür etwa ähnlich aus. Voll, voller am Vollsten. Da hatten wir keinerlei Lust.

So saßen wir also im Auto und waren schon kurz davor, nach Hause zu fahren, als ich mein Handy anschmiss und so im Terminkalender der Siegessäule herausfand, dass :Nina Queer: an diesem Abend in ihrer Bar zum schmutzigen Hobby eine Oktoberfest Party machte. Sie Oktoberfest, wir im Dirndl… Wow, passend wie geplant. Also nichts wie hin da.

Es passte absolut und man muss sagen, Nina war hin und weg, uns dort zu sehen und das auch noch als eine der Ausnahmen auf dieser Veranstaltung tatsächlich bayerisch gekleidet. Wen ich sage „Hin und Weg“, dann meine ich das auch so und das unterstreicht vermutlich am besten Ihr mehrfacher Ausspruch „Trinkt! Trinkt Viel! Auf meine Rechnung“…Nina gab für uns Komplimente und massenweise Getränke aus. Vielen Dank dafür.

Andere Besucher mussten zwar zahlen, schienen das allerdings auch ebenfalls massig zu machen, denn im Gegensatz zur Mittewiesn, wo auf den Bänken getanzt wurde, wurde im schmutzigen Hobby auf den Tischen getanzt – und das ziemlich extrem. So extrem, dass einige Tische das ewige geschaukel nicht aushielten und unter der Menschenlast einfach zusammenbrachen.

Nundenn! Schwund ist überall und es wurde ja niemand verletzt.

Wir wurden auch nicht verletzt aber bevor sich das noch ändern sollte und wir uns noch heillos besoffen, verabschiedeten wir uns bei Nina und fuhren ins Bassy um noch mal eben bei Chantals House of Shame vorbeizusehen.

Bar zum schmutzigen Hobby

Nachdem wir fürs erste vom Insomnia genug hatten, führte uns unser weiterer Weg zu Nina Queers Bar zum schmutzigen Hobby. Die Bar inmitten von Prenzlauer Berg kann man eigentlich eher als Nina Queers Kuriositätenkabinett bezeichnen.

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Eigentlich ist es nur eine kleine Bar, aber die Besitzerin macht sie besonders. Berlins bekannteste Dragqueen hat sich hier ihr eigenes kleines Denkmal gebastelt, dass ihren Ruhm mehren soll.

bar-zum-schmutzigen-hobby.gifAn den Wänden hängen Ninas gesammelte Werke mit wohl allen wichtigen Menschen, die bereits in der Bar waren – und das waren mit Rupert Everett, Wolfgang Joop, Benno Führmann, Thomas Hermanns, Georg Ücker, Dirk Bach, Maren Kroymann, Gayle Tufts, Maren Gilzer, Gaby Decker, Tara Reid, Eva Padberg eine ganze Menge.

Dazu kommen wohl alle Beiträgen, die wohl je über Nina in irgendeiner Gazette erschienen sind. Auf der Männertoilette kann man in Sexinseraten aus einigen Jahrzehntenzum-schmutzigen-hobby.jpg stöbern, die dort an der Wand hängen….Btw. was habe ich eigentlich auf der Männertoilette gesucht? Letztendlich kann man noch an diversen kleinen obszöen Devotionalien Anstoß nehmen – wenn man dann prüde ist.

Aber prüde Leute werden sich hier eh kaum hin verlaufen, denn wer hier ist, der weiß in der Regel warum er dort ist. Die beiden Male, die ich aber bisher dort war, waren das leider jedoch wenig Personen. (okay, einmal war es Montag Abend und dieses Mal eben freitag morgen gegen fünf Uhr morgens) Das ist normal. Ansonsten soll hier allerdings schon ab und an der Berliner Bär steppen, so habe ich mir sagen lassen.

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Für mich und Sheila gabs diesen Abend einen White Russian mit zwei Strohhalmen gratis, da für zwei dieser weissen Russen die ausreichenden Zutaten fehlten und die Milch sauer war.

1 Minuspunkt für fehlende Zutaten, 100 Pluspunkte für den Freicocktail. Das macht 99 Punkte plus.

Ich mag die Bar zum schmutzigen Hobby

Bar zum schmutzigen Hobby
Rykestrasse 45
10405 Berlin

Auf dem Rückweg meinte Sheila mir noch kurz beweisen zu müssen, dass Hamburg nicht besser sei als Berlin. Hab ich sie neulich doch durch die Herbertstrasse geschleift, um einen Blick auf diese Touristenattraktion und die dort sitzenden Milliondollarbabes zu werfen (man will ja schließlich zeigen, was Frau in Hamburg nicht sehen darf). Nun Sheila meinte auf einmal.

Ach übrigens, hier fahren wir gerade durch einen Berliner Straßenstrich…

Na toll, zwei Mädels. Eines alt und hässlich, das andere sah nach einer Transe aus (und nicht nach der besten). Was lerne ich daraus? Berlin hat keine Milliondollarbabes zu bieten oder die Berliner haben zu viel Geld 😉

Egal, ab ins Bett es wartete ein langer Tag auf uns.

Bei Sheila in Berlin

Berlin ist ja bekanntermaßen immer eine Reise wert – und ab und an sogar einen Urlaubstag. So geschehen am letzten Wochenende.

Stadtplan BerlinSheila lud mich nach Berlin ein, da das Schlampenfest ja schon wieder fast einen Monat her war und es langsam schwer wird davon noch zu zehren. Kurzum: wenn keine Party ist, dann machen wir uns eben eine. Wo (neben Hamburg) geht das am besten? Jaja, ich gebe es zu, in Berlin. Nun gut, dieses Mal wollte ich nicht wieder absolut auf den allerletzten Drücker kommen und nahm ein/vierundzwanzigstel meines Jahresurlaubes und machte mich, nachdem ich ausgeschlafen habe mit einer wie üblich viel viel viel zu vollgepackten großen Reisetasche und einigen weiteren Sachen auf nach Berlin.

Alles gut, ich verfuhr mich nicht und konnte ohne Probleme meinen zahlenden Mitfahrer in Berlin am Alexanderplatz herauslassen. Nun nur noch dahin, wo Sheila als Mann verkleidet arbeitet, doch Ogott… Stadtplan vergessen.

No Problem, dann kaufe ich eben an der nächstbesten Tanke einen.

So dachte ich zumindest, denn in der gesamten Berliner Innenstadt gibt es anscheinend keine einzige Tankstelle, die ich hätte anfahren können. Hallo Berliner, tankt ihr nicht? Fahrt Ihr mit Luft Liebe und netten Worten? So kurvte ich eine lockere Halbe Stunde (eher länger) durch Berlins Innenstadt, um eine Tankstelle zu finden, bei der ich hätte einen Stadtplan kaufen können. Irgendwann fand ich dann irgendwo viel zu weit ausserhalb eine. Nach einem Blick in den Stadtplan und den folgenden Straßen war klar, „hier war ich schon“ und „hier war ich schon“ und „hier war ich auch schon“ Na suupa, hätte ich gewusst, dass es so nah am ersten und einzigen St.Pauli Fanshop in Berlin ist, dann hätte ich es auch so gefunden. So ging es auch, aber es dauerte viel länger. Ich brauche endlich ein Navi. Das würde mir und allen die ich kenne, viel Nerven, Benzin und Zeit einsparen…
Nun irgendwann traf ich Sheila und im Zweierkonvoi ging es frei nach der Devise „Wer bremst verliert“ ab zu Sheila. Dort warteten schon die liebste und die kleine liebste, die wie eine kleine Reinkarnation von Sheila ausschaut auf uns. Nach dem Abendessen hiess es für die kleine ab ins Bett und für uns ab ins Bad, schließlich ging es um zwei Tage Party in Berlin.

Auf uns warteten diesen Abend die Barbie Bar, das Insomnia und Nina Queers Bar zum Schmutzigen Hobby. (letztere Bar eigentlich ungeplant).

Barbie Bar

Wir standen ja schon zwei Mal vor verschlossener Türe, da die Barbie Bar jeweils schon geschlossen hatte, als wir dort ankamen. Mich verleitete dieses bereits zur Aussage, dass in Berlin offensichtlich die Bars bei Einbruch der Dämmerung schließen würden. Dieses Mal hatten wir die Bar extra an den Anfang unserer Abendideen gesetzt um eine geöffnete Tür vorzufinden. Und tatsächlich, obwohl bereits dunkel war die Barbie Bar dieses Mal noch nicht geschlossen und wir kamen zu unseren ersten beiden Cocktails des Abends. Ansonsten war die Barbie Bar allerdings eher langweilig, so dass der dort erste Cocktail auch der dort letzte für uns war.

Was lässt sich sonst noch zur Barbie Bar sagen? Wenig! Ausser vielleicht, dass zwei Transen in einer hauptsächlich von Anhängern des Regenbogens besuchten Lokalität wie üblich keine Probleme haben und viel eher einfach Luft sind. Da wir nicht gerne Luft sind, zog es uns dann aber weiter ins Insomnia zur Moulin Rouge Party.

Moulin Rouge

Wie hieß es noch in der Ankündigung?

Vorhang auf zur Moulin Rouge Night! Raschelnde Ballkleider, eng geschnürte Korsetts,
rote Wangen. Wir laden ein zur Party zum wohl schärfsten Varieté der Neuzeit. Fliegende Röcke, blitzende Schenkel
beim CanCan, und feiern, bis sich die Rüschen biegen.
Sexy Mademoiselles und geschniegelte Monsieurs, genau so heiß wie im Herzen von Paris.

insomnia-moulin-rouge.gifMoulin Rouge war also das Motto. Für die meisten dort anwesenden schien aber eher Insomnia das Motto gewesen zu sein. Denn übliches Lack, Leder, Gothic war allenthalben zu sehen. Okay blitzende Schenkel und das ein oder andere Korsett gab es schon zu sehen, doch nur ein Ballkleid. Das allerdings hübsch anzusehen war.

Aber was meckere ich, denn in meinem 60ies Outfit war ich auch nicht gerade im Moulin Rouge Style unterwegs.

Dennoch war ich einer der ganz wenigen Farbtupfer auf dieser Veranstaltung – und damit meine ich jetzt nicht mein Aussehen, sondern einzig und alleine die Farbe meines Outfits.

Wir freuten uns über nette Blicke und schauten selber gerne in die Runde. Spannend wurde es dann als eine spezielle Moulin Rouge Show dargeboten wurde. Soetwas hatte ich in meinem leben bislang noch nicht gesehen und wir saßen mit leicht offenen Mündern vor der Szenerie, die dort gezeigt wurde. Ohne Zweifel musste eine der Darstellerinnen lange geübt haben, bis ihr diese akrobatischen Einlagen so flüssig gelangen.

Ob die volle Flasche Rum, die beid dieser Darbietung verflossen ist, echt war, möchte ich jetzt nicht wissen, aber bei dieser Show wäre auch das möglich gewesen.

Nach der Show, und dem Sehen und gesehen werden, wurde uns aber wieder etwas langweilig und so zog es uns auch hier weiter. Ein echter Minuspunkt war der Kerl an der Garderobe, der seine vollständig neu angezündete Sportzigarette nicht mit guten Gästen und Kunden teilen wollte.

Er meinte zwar „das liesse sich überlegen“ den Worten folgen aber leider keine Taten… Schade.

Egal, was machen wir nun? Versuchen wir doch mal Ninas Bar zum Schmutzigen Hobby. Auf gehts.