Wam Bam Club & Madame JoJo’s

Wenn der Wam Bam Club im Café de Paris beendet ist, dann ist es ganz wie im Irrenhouse „Die Show ist beendet, die Party fängt an.“ Die Tische und Stühle werden zur Seite geräumt, Hinterd er Bühne grooved sich ein DJ langsam warm und die langweiligeren Gäste verlassen den Wam Bam Club.

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Das ist dann aber auch der Zeitpunkt, an dem die Türen geöffnet werden und normal Party feierndes Volk ins Café de Paris eingelassen wird. Dabei ist die Zusammensetzung der Partygesellschaft eine sehr erstaunliche. Das Frauen zu Männer- Verhältnis startete mit etwa 20 zu 1 und kam den ganzen Abend nicht unter etwa acht zu eins.

Ich habe eigentlich bisher nur auf der Girlstown Party einen dementsprechenden Frauenüberschuss gesehen – mit dem kleinen Unterschied, dass es sich bei der Party im Café de Paris eben nicht um ein Lesbenparty, sondern um eine ganz normale Abendgestaltung in London Soho handelte.

Auch wenn es keine Lesbenparty war, so konnte man sich sehr wie auf einer Gayparty fühlen… Zumindest, was die Musik anging. Abba, Village People, Erasure, Boy George und immer wieder Madonna. Der Klischee Pop-Floor einer schlechten Gayparty also. Egal, es machte trotzdem Spaß.

…Auch wenn die Herren und Damen Aufpasser des Cafe De Paris ein wenig nervig waren. Stand man auf der Treffe, wurde man gebeten doch herunter zu gehen, saß man auf der Bühne, wurde man herunter gescheucht, platzierte man seine Tasche auf der Box wurde man deutlich darauf hingewiesen, dass das verboten sei… bla bla bla….

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Okay, wenn man also so unentspannt ist, dann habe ich wenig Lust, suchte mir also meine Sachen zusammen, beispielsweise die Tasche, die ja nicht auf der Box liegen durfte und machte mich auf den Weg zu Madame JoJo’s.

Wer sich etwas mit der Dragszene auskennt, der wird eventuell mit Madame JoJo’s etwas anfangen können, wenngleich auch mit dem direkten Namen vielleicht nicht. Aber jeden Mittwoch findet dort, knapp 400 Meter vom Café de Paris die Trannyshack Party mit sehr ausgefeilten Drag Perfomances statt. Offensichtlich so etwas wie das Irrenhouse, nur eben wöchentlich und nicht monatlich… Und mit dem Unterschied, dass selbst Lady Gaga dort mal performte…

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Dummerweise allerdings war Samstag und nicht Mittwoch und somit keine Dragqueens zugegen. Dass die – trotzdem Samstags stattfindende – Dragqueenshow zudem bereits beendet war, darauf wies man mich am Eingang hin. Zu schade auch, aber trotzdem war es es klasse, denn die „rockin’ selection of Jump Blues, Rockabilly and Northern Soul“ war in der Tat Dynamit on the Dancefloor.

Ich liebe ja eine gute Northern Soul Mischung, aber ich hasse neue – noch nicht eingelaufene Schuhe und statt der Dynamit Lunte brannten dann doch eher meine Füße. Fakt ist, Samstags ist Madame JoJo’s Fußbrenner aber Mittwoch scheint es der Burner zu sein….