Kinky Boots – Ballhaus Prinzenallee
Keinen Monat bevor Kinky Boots in der großen Produktion im Admiralspalast nach Berlin kommt, war gestern die Premiere der deutlich kleineren Produktion im Ballhaus Prinzenallee und es gab mal wieder Karten über Abundo.
Welcome to Musical Theater Society Berlin
Berlin’s first home for English-speaking amateur musical theatre.
Klar, man merkte, dass es eine Amateurproduktion war und ein großteil der Künstler laut MTSB „students or up-and-coming artists“ sind. Die meisten Stimmen waren etwas dünner oder ausgelernter und die Ausstattung und Requisiten waren etwas günstiger als bei den großen Produktionen , aber das machte nichts, denn Kinky Boots wurde hier mit viel Liebe aufgeführt.
Ich liebe den Film seit 2006 als er in Deutschland rauskam, habe ihn aber bisher leider nur als Film und noch nicht als Musical gesehen, aber das Plakat hängt nicht umsonst seit vielen Jahren über meinem Schuhregal, denn wie wir alle wissen was „the most beautiful thing on earth“ ist: „It’s a shoe„
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Also, wenn Kinky Boots in Berlin aufgeführt wird, muss ich da sein und tja, es war im Wedding und da der ja seit knapp 20 Jahren nicht von sich aus „kommt„, bewege ich mich eben selber in den Wedding, sicherlich nicht die einfachste Gegend in Berlin, um dort als Drag durch die Strassen zu laufen, war aber okay und gehört sich bei dem Musical doch.
Auch wenn ich schrieb dass das nicht die „große“ Produktion sei, so war sie für sich genommen schon groß, denn da müssen das gesamte Stück über bestimmt an die 30 Personen auf der Bühne mitgewirkt haben und es war gut gemacht.
Die Geschichte ist klar, die Price and Son Schuhfabrik ist in Nöten als Mr. Price stirbt und Charlie Price übernehmen muss, da die Price and Son Schuhfabrik einen Mr Price benötigt.
Leider kauft aber niemand die fertig fabrizierten Schuhe und das Geld geht so aus, dass Charlie Price seine Leute entlassen muss – bis eine Mitarbeiterin ihn auf die Frage „what can i do“ mit „Change the Product“ antwortet, etwas was ich meinem Chef ebenfalls schon einmal gesagt habe und auch bei einer Kollegin scheinbar so angekommen ist.
Das neue Produkt sind High Heels für Männer, die Frauen darstellen. Keine Burgundy Boots allerdings. Beim Design hilft „Lola“ eine Dragqueen. Die Mitarbeiter der alteingesessenen Herrenschuhfabrik sind nur mittel erfreut, es gibt Probleme, einen Boxkampf, und Beleidigungen – aber dennoch eine Schuhmodenschau in Milano.
Wie gesagt, dass Musical wurde mit viel Liebe aufgeführt, die Dragqueens waren mindestens zum Teil echte Drags, ansonsten gingen sie als solche durch, Lola passte absolut und war toll gespielt, Don, dessen Person ich – natürlich – doof finde, war großartig.
Aber eine Sache noch, Charlie Price hatte für den Inhaber einer über 100 Jahre alten Herernschuhfabrik, die Schuhe herstellt, die einen das Leben lang begleiten, ganz schön kaputte Schuhe – zumindest aus der ersten Reihe fiel das auf. 😉


Insgesamt hatte ich eine Menge Spaß am Stück und das war mal wieder ein schönes Abundo Event. In diesem Fall auch mit der zweiten Karte für Sheila



