German Burlesque Festival

German Burlesque Festival
…oder wie ich es nennen würde Berlin-Hamburg Burlesque Festival.

Okay ich hatte mitbekommen, dass Belle La Donna in Hamburg ein „German Burlesque Festival“ planen würde und dass im Edelfettwerk in Hamburg stattfinden sollte, aber da mein aktuell monatlicher Hamburg Besuch bereits für Eves Metalesque zwei Wochen später verplant war, habe ich mir über dieses Festival keine großen Gedanken gemacht.

Nur weil ein Festival marketingmäßig den Mund ganz voll nimmt und sich als das „1st International German Burlesque Festival“ verkauft ist es das ja noch lange nicht.

GIbt es doch mit den Hamburg-, München-, Frankfurt-, Berlin-Burlesque Festivals (ihr versteht) und diversen Festivals wie Sheilas Vaudeville Variety doch eben genau das: Burlesque Festivals in Germany mit einigen internationalen Headliner.

Aber ich sehe den Punkt:
Diesen Namen hat bisher keiner genutzt und er ist sicher speziell gut vermarktbar, auch wenn sich das Festival in der künstlerischen Ausrichtung – Ein paar internationale Headliner und ansonsten ganz viel gutes aus Deutschland eben nicht so sehr von den oben genannten Festivals unterscheidet.

Und das ist dann ach der Grund, warum ich es fast als Berlin-Hamburg Burlesque Festival bezeichnet hätte, denn da stand ne Menge Berlin neben einer Menge Hamburg auf der Bühne & neben der Bühne & im Publikum, (wie ja auch ich dann doch noch kurzfristig).

Ach und Sheila, die den Ganzen Bums mit Lily Mortes – ebenfalls aus Berlin, moderierte

Kurzfristig wurde ich aus meinem Hamburger Freundeskreis gefragt, ob ich wohl Lust hätte zu diesem Event zu gehen – und wie sollte ich da „nein“ sagen – also Karten besorgt – und zwar beste Kategorie nach den doch sehr overprice’ten VIP Plätzen.

Und da – wie bereits geschrieben – Sheila die Moderation innehatte, konnte sie uns zwei Plätze reservieren – und zwar DIE besten plätze überhaupt – erst normale Reihe, dierekte MItte – WOW – danke.

Aber mal ehrlich man hätte denken müssen, ich hätte Katharina gefragt, denn da liefen so viele Menschen rum, die ich aus Berlin oder Hamburg kannte, ein großes Meeting. Ich musste – oder konnte – die ganze Zeit immer nur vorstellen – das ist XXX, kenne ich von YYY, macht ZZZ.

Etwas Bedenken hatte ich, zum Festival zu kommen, denn das liegt nur ein Paar hundert Meter vom HSV-Stadion, und da fand zur gleichen Zeit das Hamburger Derby gegen St.Pauli statt – also:

a) keine Parkplätze
b) Fussballfans
c) vor allem HSV Fans.

Eve Champagne war auch im Haus

ich musste also S-Bahn Fahren und zwar mit der vollen Bahn von HSV Fans – ich gedresst, mit St. Pauli Sticker auf der Jacke – ich erinnere mich noch unwohl, als der Berliner CSD in der Fanmeile zur WM ? EM, IDK? endete – und das unerfreulich war. Gestern hat mich aber niemand dumm angemacht – hatte ich anders befürchtet.

Okay angekommen am Edelfettwerk aus dem dort vor dem Spiel abhängendem Meer aus blau schwarz weissen (HSV) gekleideten Fußballfans, kamen wir in eine Gruppe schöner und schön gekleideter Menschen.

Ein uns auf dem Weg dorthing entgegenkommendes (falsch laufendes) Pärchen merkte schon, dass wir wohl keine Fusballfans seien – und sie sich uns anschliessen sollten, da wir ja offenbar wussten, wo wir hinwollen – Pöh Keine Fussballans – natürlich bin ich das, wie der St Pauli Badge auf meiner Jacke ja zeigte 🙂

Aaaaalso, das Festival selber: das Edelfettwerk ist halt eine Veranstaltungs- und Partylocation. Kühl und insgesamt mit wenig Charme, den ein schönes, altes Theater versprüht.

Ich war da das letzte Mal auf der „Obsession“ Fetisch Party, als Teil einer Fashion-Show Gruppe. war auch witzig.

Insgesamt ist der große Saal ein langer Raum, in dem man gut sehen kann, wenn man vorne sitzt (wir) weniger gut sehen kann wenn man hinten sitzt (andere) oder gegen einen der Pfeiler im Raum schauen muss (noch andere). Für diese Menschen gab es dann Videoleinwände…

All the Way from UK (Berlin) Felicity Felicis

Am Lineup konnte man wenig aussetzen, das waren doch durch die Bank weg gute Nummern und einige auch sehr gut. Dass „All the Way from UK“ eben dann oft auch „lebt in Berlin“ und „All the Way from Italy“ bedeutet „lebt in Hamburg“, ist halt normal und auf den Festivals Gang und gebe. Aber wie gesagt Hamburg-Berlin-Burlesque Festival mit einigen echt internationalen 😉 Aber wie ebenfalls gesagt, die Nummern waren gut und kamen auch gut an.

Ich persönlich stehe ja mehr auf Nummern, die nicht typisches „Schöne Mädchen Federfächer Burlesque“ sind, und mehr Geschichten und mehr unerwartetes zeigen, aber mit der Meinung stehe ich schon sehr alleine da, das weiss ich.

Und Katharina fand gerade die erstgenannten Nummern gut, wie den Headliner Chris oh! oder wie hier oben La Rubinia.

Für mich viel spanender, solche Performances: Farbe und kunstblut auf der Bühne, so dass sie danach gereinigt werden muse 🙂

Also: Linup?
Haken hinter, gut – und ganz schön viele – also man bekam wirklich was geboten für sein Geld.

„Ganz schön viele“ bedeutete aber auch „ganz schön viel Zeit.“

Sheila sagte schon ein paar Tage vorher, das würde ganz schön lang werden vermutlich so vier Stunden.

Nun, was soll ich sagen, sie war das sehr optimistisch, denn das Zeitmanagement ist da etwas aus dem Ruder gelaufen und es wurden mehr so 5 1/2 Stunden.

So hätten von den Eingangssongs von Belle La Donna vielleicht auch einer oder zwei gereicht und nicht 4? oder 5?, sowie die ein oder andere Moderation des ersten Blocks vielleicht etwas kürzer gestaltet sein können.

Aber vor allem gab es nach der Pause eine Laudatio und Geschichtsstunde auf die ersten 10 Jahre Burlesque in Deutschland von Tara La Luna und Sammy the Scissors – und Das Wort „geschichts-STUNDE“ habe ich nicht zufällig gewählt. für ein paar Leute, die dabei gewesen sind, ggf interessant, aber doch sehr langatmig.

Ich hörte, dieser Vortrag sollte so 15 Minuten werden, erwa dann aber eher 50+ Minuten…. Fast eine Stunde haben die Besucher des German Burlesque Festival einen Vortrag über Burlesque Tänzerinnen gehört, die die meisten leider eh nicht kannten. Das war sicher gut gedacht, aber leider einfach viel zu lang.

Ich sagte irgendwann mehr zu mir als zu Katharina „Da fehlt eine gute Stage Managerin“ und „Ich bin mir nicht sicher, ob das so mit Louise“ passiert wäre, denn teilweise waren auch die nachsten Acts nicht fertig, so, dass Lily Mortes ihre Moderation schon mal hinter die Bühne verlegen musste um zu schauen, wie es denn nun weitergeht.

Zur Ehrenrettung muss man aber auch sagen, dass ab dem Moment, an dem klar war, das läuft hier Zeitmässig ziemlich aus dem Ruder, daran gearbeitet wurde, Zeit eher aufzuholen, und das auch klar kommuniziert wurde.

Dass das Edelfettwerk nun diesen Abend in einer Partyzone stand und Musik von draussen ziemlich laut reinkam – nun dazu konnte niemand etwas – ausser die offenen Dachfenster vielleicht …

Alles in allen, hatte das Festival trotz des sehr ansprechenden Lineups einige organisatorische Mängel – aber erstes Festival. Da lernt man normalerweise draus. Aber man lernt ja normalerweise auch nicht gleich als DAS 1st International German Burlesque Festival, dass alleine schon qua Namen alle anderen Burlesque Festivals in Deutschland in den Schatten stellen muss. Das muss dann das zweite leisten.

Insgesamt muss ich sagen, dass doch ziemlich gute Lineup hätte mehr Zug in der Produktion verdient, dann wären am Ende noch die meisten Gäste da gewesen und dann sicher Gäste und Performer (und sicher Veranstalter) Glücklicher gewesen.

Klar, der große Headliner Chris Oh! kommt zum Schluss, aber dann sollte der Saal eigentlich nicht so aussehen:

Pandora Nox als einer der anderen headliner war auch großartig, endlich habe ich sie auch mal live gesehen.

BTW mein Lieblingsact war Masha Champanskaya (All the Way from St. Petersburg – Lebend in Hamburg) mit ihrer Fliegenpilz, Psychedelic, laser Show – Ich habe die Nummer vorher schon gesehen, aber an der Nummer kann ich mich nicht sattsehen und sie wurde am Ende auch folgerichtig mit einem der drei Preise ausgezeichnet.

okay, das war mein Ausflug aus Berlin in die Heimat, war trotz meiner Anmerkungen sehr nett und Katharina war auch sehr angetan.

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