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Ich bin ich

Hinz & Kunzt Jugendausgabe

45 Seiten, 1,60 € und eine Mittendoppelseite über Blogs, davon etwa die Hälfte über meines. 86.000 Exemplare und knapp 161.000 Leser im Monat.

Niemand weiss wirklich wie viele Transen in Hamburg herumlaufen oder zumindest ab und an vorm Spiegel stehen, aber wenn wir mal von einem Prozent ausgehen, dürften zumindest schon mal 1.600 direkt „betroffene“ diesen Artikel lesen. Dazu noch mal einige Interessierte, dürften also 50-60 Personen täglich mehr auf meinem Blog sein.

Normalerweise wissen meine Blogbesucher, wer oder was sie hier erwartet, nicht so diese Neubesucher. Drum erzähle ich einfach mal etwas, verlinke etwas und beantworte ein Paar Fragen, die ich wichtig finde oder die mir tatsächlich mal gestellt wurden.

Wann hast Du gemerkt, dass Du Transsexuell bist?

(bin ich tatsächlich schon mehrfach gefragt worden)

Nie, denn ich bin nicht Transsexuell sondern ein Transvestit. Obwohl beide Facetten sich unter dem Dachbegriff Transgender vereinigen, es viele Grauzonen gibt und die Grenzen fliessend sein können, ist es doch ein großer Unterschied. Das bedeutet, dass ich ein Mann bin und immer einer bleiben werde. Ich habe weder Brüste noch bin ich in irgendeiner Art und Weise operiert. Alles was mich in der Rolle als Zoe von meiner Rolle als Mann unterscheidet sind Makeup, Kleidung und einige kleine Tricks.

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Was trägst du gerade?

(eine beliebte Frage in Chats)

Nun im Normalfall, wenn nicht gerade irgendeine Veranstaltung anliegt, Jeans und T-shirt und sicher kein Makeup oder eine Perücke. Ich bin ich ein Mann, verhalte mich so und kleide mich auch so. Ich gehe als Mann zur Arbeit, ich gehe als Mann einkaufen, ich gehe als Mann abends etwas trinken und ich lebe auch zu Hause ganz normal als Mann. Ich bezeichne mich selber als Partytranse. das bedeutet, dass man Zoe, ausser vielleicht neben dem Schuhekaufen ansonsten nur auf Partys findet. Dort reise ich allerdings durch die ganze Republik und bin eigentlich ständig unterwegs.

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Stehst Du denn nun auf Männer oder Frauen?

(Immer wieder gerne gefragt)

Ich stehe auf Feminität und das in erster Linie an Frauen. Soll heißen, dass ich mich dem meinem Geschlecht traditionell zugerechnetem anderen Geschlecht hingezogen fühle. Da ich mich aber als Transe sehr viel in Regenbogenkreisen herumtreibe ist mir die Gaycomunity sehr bekannt und ich fühle mich trotzdem sehr wohl darin.

Ausserdem bin auch ich darin nicht wirklich dogmatisch, denn auch eine wirklich gutaussehende Transe kann mich immer reizen.

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Wie kam es dazu, was ist Deine Geschichte

Eigentlich war es schon immer in mir, mal stärker, mal weniger stark. Anfangs mit Scham heute mit Spaß und Stolz. An fing es sicher mit einem Paar Pumps meiner Mutter und ich fing erst an, es auszuleben, als ich zu Hause auszog. Richtig verstärkt mit Perücke, Makeup und einem Anspruch mir selbst gegenüber fing ich nach dem Kauf einer Digitalkamera am 29.05.2004 an, also vor nichteinmal drei Jahren. Ich schaute mir ein Bild von mir an und sah einfach nur grausam aus.

Gleichzeitig kannte ich aus dem Internet aber massenweise großartig aussehende Transen, die ich verehrte und denen ich nacheifern wollte, ohne jedoch zu erwarten, diese Ideale mal auch nur annähernd erreichen zu können.

Ich übte also, und schaute mir Sachen ab und versuchte zu lernen. Mittlerweile kenne ich viele dieser Ideale persönlich und viele sind zu Freunden geworden.

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Bist Du anders, wenn du in die Rolle der Frau schlüpfst?

Etwas sicherlich, aber nicht wirklich. Ole, der redankteur von Hinz & Kunzt meinte zwar, er hätte mich nicht erkannt, als ich beim Bildermachen vor ihm stand, aber später meinte er doch, dass ich eigentlich als Mann nicht so anders wäre als als Zoe. Genauso denke ich ist es auch. Ab und an bin ich als Zoe etwas durchgeknallter, vielleicht etwas befreiter, aber letztendlich bin ich doch die gleiche Person. Natürlich sitze ich als Zoe ein wenig anders, natürlich gehe ich auch ein wenig anders (das liegt aber in der natur der Sache bei 8-10 cm Absätzen).

Achja das Wichtigste hab ich vergessen. Als Zoe komme ich an keinem Spiegel vorbei, als Mann interessieren mich Spiegel eher garnicht. Irgendwer hat mal gesagt. Transen sind alle verliebt in ihr Spiegelbild – irgendwie stimmt das bei den meisten.

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