Okay, das letzte Jahr war ich also auf der Artist Charity Night und es war wirklich nett. Dieses Jahr spricht man von einem De-zoe-ster. Ich habe etwas getrommelt und Sheila, Janka und Siren dazu bewegen können, mit mir nach Zürich zu fliegen und diese Veranstaltung zu besuchen. Warum auch nicht. Immer mal etwas neues.

Nach einigem Hin und Her hat es mit der Akkreditierung soweit geklappt und alle konnten mitkommen, ansonsten wäre der Spaß auch klein gewesen, denn der Eintritt wäre nicht von schlechten Eltern gewesen – zumindest für deutsche Verhältnisse. Dass sich da ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Berlin sowie der Schweiz und Zürich hat sich am gestrigen Tage mehrfach gezeigt… Das Internet spricht von einem Gehltsunterschied von bis zu 65 % bei eben größeren Lebenshaltungskosten. Für uns bedeutete das einfach alles extrem teuer.

Sei es drum, wir trafen uns gegen halb 10 bei uns im Ibis Hotel Zürich West, einige wenige Gehminuten zur Artist Charity Night und stöckelten los. Ein kleiner Autoauflauf begleitete unseren Weg dorthin. Jaja, die Schweizer haben wohl noch nie vier Drags und ein Mädel (Sirens Schwesterchen) in Abendrobe gesehen.

Schwestern der perpetuellen Indulgenz

Einige Minuten später standen wir mit Pressebändsel beringt auf dem roten Teppich, dem Red Carpet. Vor uns Jazzmin Dian Moore, hinter uns die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz. Und man freute sich, uns zu sehen, drum posierten wir vor massig Fotografen und gaben Usgang.TV ein Interview und warteten auf Claudia Lässer, die uns ebenfalls für die schweizer Ausgabe von Pro 7 interviewen wollte. Wer also schweizer TV sehen kann und uns dort sieht, der möge es mir zukommen lassen.

Janka Kroft, Claudia Lässer, Sheila Wolf, Zoe Delay

Nach diesem Teppichlauf waren wir angekommen. Eigentlich wollte ich direkt in den VIP-Bereich, um an eine Bar ohne lange Schlange ein nettes Getränk zu bestellen und mal zu schauen, welche VIPs sich dort denn rumtreiben und wen man mal fotografieren bzw. interviewen könnte… Doch dort wo dieser Bereich im letzten Jahr war, war keiner.

Überhaupt schien mir die ganze Halle der Artist Charity Night dieses Mal eine Ecke kleiner zu sein, als das letzte Mal. Es dauerte bestimmt 2 Stunden, bis wir herausfanden, wo sich die VIP Lounge für die Afterparty befand. Leider fand der Türsteher, dass wir dort das falsche Bändel hätten. Ein rotes. Dabei sagte die Medieninfo folgendes:

Journalisten erhalten rote Bändel, damit haben sie Zugang zum VIP Apéro in der Härterei, zu den Sitzplätzen während der Show und zur VIP Lounge (Balkon Härterei) bei der After Party.

Eigentlich ziemlich eindeutig. So musste ein kleines Gespräch mit Minna Parikka über High Heels und Masken und mit Eve Gallagher leider ausfallen. Zu schade, von beiden hätte ich gerne mehr erfahren und beide gesprochen. So traf ich Eve erst, als wir gerade am gehen waren. Zu schade

Stattdessen muss ich Euch mit dem opening beglücken, mit dem sie die Artist Charity Night einläutete. Das war schon ziemlich eindrucksvoll. Akrobaten auf der Bühne und in der Luft. Tänzer verschiedenster Art, Frauen, die mit Peitschen bewaffnet auf den Rücken von kriechenden Männdertn einreiteten und zwischendrin Eve Gallagher, die Annie Lennox‘ Sweet Dreams sang. Ziemlich klasse und neben der eben schon angesprochenen Minna Parikka der beste Showact in meinen Augen.

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Zumindest besser, als Daniel Herman, der seine ziemlich latexhaftige Unterwäschekollektion zeigte und dabei nicht sonderlich gut mit seinen Models umging. Ich weiss nciht wirklich, welchen Sinn und Zweck es hat, Models den Laufsteg mit High Heels der Höhe „Knöcheltod“ über die Bühne wanken zu lassen. Man sah ihnen deutlich an, dass sie allerhand Mühe hatten, dieses unfallfrei zu bewältigen. Ich glaube, den Herrn Herman sollte man mal solche Heels umschnallen… Und vielleicht auch mal seine Wäschekollektion tragen lassen. Ich bin mir ja nicht sicher, ob das Model, dass seine Stringkleidung eindeutig nicht über sondern zwischen den Schamlippen trug, dieses so unbedingt witzig fand. Ich fand es eher abstoßend.

Abstoßend fand uns auch der ein oder andere Journalistische Knipser, der sich nicht wirklich vorstellen konnte, warum gerade zwei Drags ebenso auf einen guten Platz beharrten, die Show zu bannen, wie er. Es ist immer das Selbe, kommt man gedresst, wird man von der knipsenden Zunft einfach nicht für voll genommen. Das war uns aber herzlich egal. Die Visitzahlen von Sheila und mir sprechen eine deutliche Sprache, die man nicht jedem dahergelaufenen Knipser verklickern muss. Auch nicht, wenn er eine größere Kamera hat.

Mit der habe ich dann vor allem die Show von Minna Parikka gefilmt. Die Finnin, designt großartige High Heels und ziemlich abgefahrene Masken, die zwar teilweise an Hannibal Lecter erinnerten, aber sicher ein gutes Mittel sind, sich mediale Aufmerksamkeit zu generieren. Und auch wenn ihre Models selbstverständlich hohe Schuhe trugen, so waren diese um klassen lauffähiger – und um Myriaden ansehnlicher als ebendiese von Herrn Herman… Nur das mit den Masken. So richtig schön ist das nicht, aber die kamen ja auch erst am Schluss, die schönen Schuhe die ganze Zeit.

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Das war aber nicht alles an Programm der Artist Charity Night, es trat noch eine garnicht schlechte schweizer Band auf, ein Opernsänger, eine Slam Poetry Weltmeisterin, eine wirklich gute Hip Hop und Breakdance-Gruppe und ein etwas seltsames Comemedy Duo mit noch seltsameren Outfits, die sich die allerdings sicher selber aussuchen konnten.

Gesanglich wirklich gut war ausserdem eine Sängerin, die als Liza Minelli Double auftreten könnte – und es wohl auch tat. So sang sie beispielsweise Carbaret aber auch New York New York, dass ja nun nicht wirklich von Liza Minelli ist. Wie Frank Sinatra sah sie allerdings nicht aus. Aber wie gesagt, sie war wirklich gut.

Fast verpasst habe ich dann noch eine Burlesque Darbietung, die ich nur ganz am Ende mitbekommen habe, da ich wärend der Show etwas sitzen musste, und dieses nur im Vorraum möglich war. Aber ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, etwas elementar verpasst zu haben, denn die Dame begann eigentlich einen Frevel. Sie badete und planschte in einem erhöhten Wasserbassain, dass entfernt an ein Glas erinnern konnte. Ich sage mal so, das war mehr als nur eine Anlehnung an Dita von Teese und als solches ziemlich frevelhaft, ist sie doch die einzige, die sich erhöht in farbigen Wasser rekeln sollte. Eine eigene Idee wäre vonnöten.

Diese Idee von sich selber hat Helmine Tell. Bei einer Größe die Gloria Viagra zur Ehre gereicht hätte, einer Perücke, die mich an Ronald Mc Donald erinnerte und einem doch ausgefallenen Makeup stellte sie sich selber dar. Ich mag solch eigenständige Perönlichkeiten.

Schön war auch, mal Stella Divine zu treffen und kurz zu schnacken. Man sieht ja – Facebook sei dank – doch immer, wer so unterwegs ist und es ist immer schön, sich mal aug in Aug gegenüberzusitzen und zu unterhalten. Beispielsweise, über Vor und Nachteile von Zürich und Berlin oder die Frage, ob es lange ist, wenn eine Disco bis 4 Uhr auf hat. In Berlin nicht, stella 😉 Bis zum nächsten Mal irgendwann, irgendwo.

Ob es auf eienr Artist Charity Night sein wird? Ich weiss es nicht, denn meine Begleitungen waren ob der fehlenden Sitzgelegenheiten und der – für deutsche Gehälter – sehr teuren Getränke und der nicht gerade überschäumenden Stimmung etwas angefressen und ich kann das verstehen. Wie gesagt, man spricht bereits von einem De-Zoe-ster.

endlich sitzen

So machte wir uns dann auch vergleichsweise früh auf den kurzen Heimweg

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  • Kleine Korrektur: Liza Minelli hat New York, New York tatsächlich vor Frank Sinatra gesungen (nämlich in dem gleichnamigen Film), der dafür ungefähr 100 000 mal öfter.